Das generische Maskulinum, die Gender-Ideologie

Begonnen von Berthold, 09.Jun.15 um 15:24 Uhr

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Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eveline†

#137
Ein Faschingsscherz?

p.s.: Berthold, nix für ungut, aber in diesem Zusammenhang mache ich einen Aufstand gegen diese Forumsregel.

walter b.

Cool down, Eveline. Zumindest im österreichischen Dialekt gibt es auch das Mensch, da kann doch die Menschin nicht ganz so weh tun, trifft der Begriff doch zumindest das richtige Geschlecht...

orchis pallens

Die Menschin geht gar nicht. Spinnen die Leute jetzt total? Goethe würde sich vermutlich im Grab rumdrehen, wenn er lesen würde, was manche Spinner heute aus unserer Sprache machen
Blumen sind das Lächeln der Erde

Ramarro

Der Duden trägt dazu noch bei, indem er jeden Blödsinn erfasst. Vorgeschrieben wird aber eigentlich nichts, man muss sich nicht danach richten.

walter b.

Cool down, alle miteinander!
Es wird ja erwähnt dass der Begriff hauptsächlich scherzhaft verwendet wird.

Muralis

Zitat von: walter b. am 21.Feb.21 um 13:54 Uhr
Cool down, alle miteinander!
Es wird ja erwähnt dass der Begriff hauptsächlich scherzhaft verwendet wird.

Egal. Allein die Diskussion darüber ist absurd.
Angesichts der grotesken Demontage des Kulturguts Sprache, die momentan im öffentlichen Raum gerade abgeht, komme ich wieder zurück auf das Sinnbild Baylonien. Die Auflösung der gemeinsamen Sprache und ihrer Regeln war der Anfang. Der Anfang vom Ende.

Ahriman

Mitarbeitende Menschen der Universitätskliniken Brighton und Sussex sollen aus Respekt vor nichtbinären und Trans-Personen bei der internen Kommunikation auf die Begriffe "Mann" und "Frau" verzichten und auf eine genderneutrale Sprache umsteigen. Auch die diskriminierenden Begriffe "Mutter" und "Vater" die eine Geschlechtsidentität impliziern sollen durch inklusive termini wie "gebärende Person" und "sekundäres biologisches Elternteil" ersetzt werden. Muttermilch heißt dann Menschenmilch. :yes
https://www.dailymail.co.uk/news/article-9241217/Hospital-tells-midwives-use-terms-like-birthing-parents-human-milk.html

Es bleiben aber Fragen, etwa wie man der Diskriminierung von Personen vorbeugen will die sich nicht als Menschen sondern als Tiere oder Gegenstände identifizieren... :ka

walter b.

ZitatEs bleiben aber Fragen, etwa wie man der Diskriminierung von Personen vorbeugen will die sich nicht als Menschen sondern als Tiere oder Gegenstände identifizieren... :ka

Das kann man ja dann überlegen wenn Protest deswegen auftauchen sollte. Ich könnte mir aber vorstellen dass sich dieser im Rahmen halten wird. Doch wer weiß...  :ka

Muralis

Ja, die linksgebildeten englischen Ideologen sind eben arm, weil ihre Sprache die klassischen Mittel zur "gendergerechten" Sprache, wie unnötige Doppelformen und schlussendlich daraus resultierende reine innen-Formen für alle nicht hergibt (wobei Walter noch immer nicht übernasert hat, dass in- und innen-Formen ausschließlich für das biologisch weibliche Geschlecht reserviert sind und somit für einen Mann eine Provokation darstellen, die Männer sind eben bei den -innen nicht enthalten).

Daher müssen sie derartigen Quatsch erfinden. Für unsere Ohren (vor allem für jene der Freunde gendergerechten Sprechens) klingt es ja sehr befremdlich, wenn bei einem Damenschirennen (kürzlich bei der WM) nach einer Rennunterbrechung die Mitteilung eingeblendet wird: Next racer starts in 47 seconds.  Schon arm, die Engländer (generisches Maskulinum, Engländerinnen sind inkludiert).

walter b.

Zitat(wobei Walter noch immer nicht übernasert hat, dass in- und innen-Formen ausschließlich für das biologisch weibliche Geschlecht reserviert sind

Wolfgang, das musste ich nicht übernasern, das habe ich so vor vielen Jahren in der Schule gelernt. Da gibt es meiner Meinung und Erfahrung nach nämlich nichts zu verstehen, das ist Sprachtheorie und bar jeder Logik.
Aber wie heißt es so schön: Grau ist alle Theorie, und gerade Sprache ist in dauernder Veränderung. Wenn ich denke was sich seit meiner Schulzeit so Alles verändert hat. Alleine die s-Regeln, die jetzt ja zum Glück auch viel logischer sind. Ich brauche ja bloß ein mehrere Jahrzehnte altes Buch aufschlagen und werde genug Sprachliches finden, das so heute nicht mehr in Gebrauch ist.
Dabei ist logisch für mich etwas Anderes, nämlich dass in PROFESSORinnen der PROFESSOR enthalten ist, und in Professor keine ProfessorIN. Dass manche Männer sich dadurch provoziert fühlen ist hingegen logisch nicht erklärbar, das müssen sie aber wohl mit sich selbst ausmachen.

Muralis

#147
Walter, das ist gut 60 Jahre angewandtes Sprachgefühl und keine Sprachtheorie! Dabei denke ich, dass ich das nicht in der Schule gelernt habe, sondern einfach im Rahmen meiner sprachlichen Sozialisierung.

Die Sprache ändert sich ständig, aber so wie alles Natürliche sehr langsam. Das, was jetzt passiert, vollzieht sich sehr schnell und radikal - in Verbindung mit einem massiven Aufweichen von jedwedem Regelbewusstsein, jeder macht, wie er will und morgen vielleicht schon wieder anders. Das sind Anzeichen des nahenden Untergangs. Es erinnert mich sehr an das Klima, das von Natur aus auch immer wieder Schwankungen gezeigt hat, sich jetzt aber unter menschlichem Einfluss radikal zu unserem Nachteil verändert.

Was ich gänzlich ablehne, ist, dass eine kleine Gruppe von Zauberlehrlingen, die dazu nicht autorisiert ist, der großen Mehrheit, die das nicht wollte, diese Veränderungen auf´s Auge drückt. Das geht gar nicht. Noch immer lehnt die große Mehrheit der Bevölkerung diese sprachlichen Veränderungen ab und setzt sie in der Praxis nicht um. Im Gegensatz zu unseren Staatsmedien, die sich hier in den Dienst linksfeministischer Gruppierungen gestellt haben.
Wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, beruhigt es mich auch, dass der Österreichische Buchpreis 2020 von einem Autor gewonnen werden konnte, der sich der unsäglichen "gendergerechten" Sprache nicht bedient hatte. Es ist ja auch klar, dass man mit dieser merkwürdig verballhornten Sprache mit ständigen Aneinanderreihungen von störenden Doppelformen, Geschlechterverwechslungen und nominalisierten Partizipien keine vernünftige Literatur schreiben kann.

Im Gegensatz dazu waren die vergleichsweise geringfügigen Änderungen bei der letzten Rechtschreibreform, auf die man wegen ihrer Geringfügigkeit durchaus auch verzichten hätte können, ja immerhin autorisiert. Ein von den Regierungen eingesetztes Expertengremium hat diese Änderungen ausgearbeitet. Diese wurden dann von den Regierungen beschlossen und als Beamter musste man sich in der Folge auch daran halten und sie in meinem Fall auch umsetzen.

Aber im jetzigen Fall haben ja die Nachfahren von Frau Dohnal & Co diese Ergüsse in die Welt gesetzt, und die werde ich ganz sicher nie umsetzen. Was diesen Leuten aber wohl wurscht sein wird, so ehrlich muss man auch sein.

Mit der Gleichberechtigung der Frau hat das Ganze sehr wenig zu tun. Da muss man anderswo den Hebel ansetzen und mittlerweilen muss man sich schon auch fragen, ob nicht auch angesichts des fortwährenden Männerbashings in den Staatsmedien schön langsam stärkerer Handlungsbedarf besteht. Gleichberechtigung darf man jedenfalls nicht mit Gleichmachen oder Abschaffung von Geschlechterrollen verwechseln. Das ginge auf jeden Fall schief, denn da würde man sich über Naturgesetze hinwegsetzen wollen, und das ist noch nie gut ausgegangen.

Ruediger

Zitat von: Muralis am 21.Feb.21 um 16:26 Uhr
Zitat von: walter b. am 21.Feb.21 um 13:54 Uhr
Cool down, alle miteinander!
Es wird ja erwähnt dass der Begriff hauptsächlich scherzhaft verwendet wird.

Egal. Allein die Diskussion darüber ist absurd.
Angesichts der grotesken Demontage des Kulturguts Sprache, die momentan im öffentlichen Raum gerade abgeht, komme ich wieder zurück auf das Sinnbild Baylonien. Die Auflösung der gemeinsamen Sprache und ihrer Regeln war der Anfang. Der Anfang vom Ende.

Richtig, Barbaren haben sich der Sprache bemächtigt und verstümmeln sie gnadenlos, komischerweise kannte man das zuvor nur aus Diktaturen, dort geschieht die Vergewaltigung der Sprache regelhaft.
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Eveline†

Zitat von: Muralis am 24.Feb.21 um 18:29 Uhr
Was ich gänzlich ablehne, ist, dass eine kleine Gruppe von Zauberlehrlingen, die dazu nicht autorisiert ist, der großen Mehrheit, die das nicht wollte, diese Veränderungen auf´s Auge drückt.

Genau! Es ist nicht mehr als eine kleine Gruppe von Zauberlehrlingen, und zwar mit feministischem Dachschaden. Unterstützt durch die Staatsmedien, denn anders könnten diese Veränderungen nicht einmal ansatzweise gelingen. Die große Mehrheot sollte sich ihrer Macht bewußt werden, denn sie ist es, die mit ihrer Hände Arbeit die Steuern - die viel zu hoch sind - erarbeitet. An die Zwangsbeiträge mag ich gar nicht denken, ich ärgere mich jedes Mal, wenn ich für diese Propaganda auch noch zusätzlich zahlen muß.