Nachdem Stefan und Berthold hier schon soviele schöne Bilder vom mediterranen Frühling gezeigt haben, habe ich mich entschlossen, nun endlich die Bilder meiner Kretareise zu sichten und Euch mit dem ein oder anderen Bild zu belästigen O-).
Los ging die Reise am 20. März. Zuerst mit dem Auto nach Frankfurt, wo ich auf meine Reisegruppe traf und von dort aus weiter mit dem Flugzeug nacht Athen und dann nach Heraklion auf Kreta. Unterwegs gab es beste Sicht auf die Alpen, den Balkan, Nordgriechenland und später dann auf die ägäischen Inseln (z.B. Santorini). Bilder hab ich mangels Fensterplatz allerdings keine gemacht.
In Heraklion angekommen , organisierte unser Reiseleiter sogleich den Mietbus und wir starteten Richtung Aghia Galini im Süden von Kreta. Dort war unser Stützpunkt für die erste Hälfte der Reise, für die zweite Hälfte wechselten wir dann nach Aghios Nikolaos mehr in den Osten der Insel.
Schon auf der Fahrt nach Aghios Galini waren überall bunte Blumen zu sehen. Neben dem Riesenfenchel gab es ganze Hänge mit weißen und blauen Blüten, leider in der beginnenden Dämmerung vom Auto aus nicht mehr bestimmbar. Aber das Rätsel klärte sich im Verlauf der Reise schnell auf.
Im Hotel angekommen wurde erstmal eingescheckt und dann ließen wir den Abend bei einem guten Essen in einer Taverne ausklingen.
Am nächsten Morgen gab es früh Frühstück und wir konnten es kaum erwarten ins Gelände zu kommen.
Schon unser erster Exkursionhalt bescherte uns neben einem tollen Blick auf das Psiloritis-Massiv reichlich Orchideen, aber auch viele andere blühende Schönheiten.
Was die Orchideen angeht, sind wir ziemlcih verwöhnt wurden. Es gab eigentlich keinen Exkursionshalt mit weniger als 10 Arten, die Spitzenplätze lagen bei über 20 Arten (wenn man die diversen O. fusca-Arten unterscheidet). Da kamen die übrigen Pflanzen manchmal schon fast etwas zu kurz.
und zur Auflockerung folgt nun gleichmal ein bisschen was nicht-orchideeiges.
Anemone coronaria gab es in großer Zahl, allerdings meist in blau oder rot und meist ordentlich nach Blütenfarbe sortiert. Davon gibts später mehr. Das folgende Exemplar wies, wie ich finde, eine besonders schöne Färbung auf und auch die Rote Platterbse kann sich sehen lassen.
Oh wie schön, alles tummelt sich im Frühjahr am Mittelmeer.
:popcorn:
Zitat von: Ralla am 09.Apr.14 um 08:26 Uhr
Oh wie schön, alles tummelt sich im Frühjahr am Mittelmeer.
:popcorn:
Jap, der Frühling ist dort auch einfach zu schön :yes
Und weiter gehts.
Noch ein letztes Bild zum ersten Exkursionshalt: eine ganz besonders prächtige Orchis italica, die sich dort im Gebüsch erfolgreich vorm Weidevieh versteckte.
Anschließend sollte es zur zweiten geplanten Exkursionfläche gehen, aber wir kamen nur ein paar Kilometer weit. Denn plötzlich leuchteten uns vom Straßenrand schon wieder Orchideen entgegen. Das sollte uns in den folgenden Tagen häufig passieren. Überhaupt kann man auf Kreta im Frühjahr einfach die Augen offenhalten und einfach dort anhalten, wo es einem interresant erscheint. Irgendwas hübsch blühendes wird man schon finden.
Das erste Bild ist ein Suchbild. Wer findet mehr als Orchis italica? Es sind mindestens 5 Orchideenarten auf dem Bild abgebildet. 4 blühend und eine als relativ eindeutige Rosette. In Vollauflösung ist das natürlich sehr viel einfacher.
An diesem Standort fanden wir auch sehr schön dunkel gefärbte Exemplare von Anacamptis collina.
Hier fanden wir auch unsere ersten Anacamptis papiloniacea einer großblütigen Unterart, meist als ssp. heroica bezeichnet.
Zitat von: Tobias TJ am 09.Apr.14 um 22:10 Uhr
Das erste Bild ist ein Suchbild. Wer findet mehr als Orchis italica? Es sind mindestens 5 Orchideenarten auf dem Bild abgebildet. 4 blühend und eine als relativ eindeutige Rosette. In Vollauflösung ist das natürlich sehr viel einfacher.
Die blühenden kann ich nicht identifizieren, aber eine Rosette sehe ich, vermutlich Anacamptis pyramidalis
Nicht weit von den Orchideen, blühte an einer etwas ruderaleren Stelle näher an der Straße dann noch Anchusa italica = azurea und Gladiolus italicus. Beide Arten waren häufig anzutreffen. Von den Gladiolen blühten immer mal wieder irgendwo ein paar, aber es muss wirklich toll aussehen, wenn sie überall in Vollblüte sind und ganze Olivenhaine pink färben. Wir haben immer wieder große Flächen mit noch nichtblühenden gesehen.
Sehr schöne Bilder, weiter so!
Auf dem Suchbild sehe ich neben Orchis italica eine gelbe Ragwurz (phryeneica?) und einen Zungenstendel. Unten mittig am Bildrand ist eine kleine Orchis/Anacamptis, die vielleicht nicht italica ist.
Zitat von: Carsten am 10.Apr.14 um 11:18 Uhr
Auf dem Suchbild sehe ich neben Orchis italica eine gelbe Ragwurz (phryeneica?) und einen Zungenstendel. Unten mittig am Bildrand ist eine kleine Orchis/Anacamptis, die vielleicht nicht italica ist.
Gut gesehen Carsten!
Dann löse ich mal auf:
1. natürlich
Orchis italica2. gelber Kreis =
Serapias bergonii3. rosa Kreis =
Anacamptis collina4.
roter Kreis rotes Rechteck = nichtblühende Rosette, wohl
Anacamtis fragrans 5. viele kleine gelbe
Ophrys unten rechts zwischen
O. italica sollte hier
Ophrys sicula gewesen sein. Die Unterscheidung zu
O. phryganae viel mir ehrlich gesagt aber nicht immer leicht, obwohl beide Arten nur selten hybridisieren sollen.
Oh je... jetzt sind die Makierungen auch noch schlecht sichtbar. :lupe
Ich hoffe es geht trotzdem.
Zitat von: Tobias TJ am 10.Apr.14 um 21:16 Uhr
4. roter Kreis = nichtblühemde Rosette, wohl Anacamtis fragrans
Du meinst das rote
Rechteck, oder? Es könnte auch Anacamptis pyramidalis sein, die hat etwas breitere Blätter als coriophora.
ja, genau, das rote Rechteck.
Also A. pyramidalis würde ich auch nicht auschließen wollen. Da an dieser Stelle noch nicht blühend, hab ich vor Ort nicht so sehr darauf geachtet.
weiter gings durch die Messara-Ebene nach Festos, allerdings nicht zu der bekannten Ausgrabungsstätte, sondern auf den Hügel nebenan.
Vom Parkplatz hat man einen schönen Blick über die Ebene. Der Pyramidenförmige Berg hinten links im Bild ist das Kedros, rechts wieder das Psiloritis-Massiv, aus Kreuzworträtseln auch als Ida-Gebirge bekannt.
Kaum wieder ein Stück von der Straße weg, stolperte man auch schon wieder über Orchideen. Diesmal gings mit Orchis simia los.
hier nun auch das Pflänzchen, was mir bei der Anreise schon aufgefallen war, da es an vieln Stellen in großer Menge an den Hängen entlang der Straße stand und sie weiß gesprenkelt erscheinen ließ: Ranunculus asiaticus
Im südlichen und zentralen Teil der Insel, war er fast auschließlich in weiß anzutreffen (abgesehen von wenigen Einzelexemplaren in rosa/rot). Im östlichen Teil der Insel hingegen blühten fast nur gelbe Exemplare.
Auf dem dritten Bild Anemone hortensis in der auf Kreta vorkommenden Subspezies heldreichii.
und weiter gehts, nach ein paar Tagen, an denen ich leider keine Zeit hatte mich mit meinen Bildern zu beschäftigen. Heut gibts zu erst Ophrys omegaifera wohl in der ssp. omegaifera.
es folgt Anacamptis pyramidalis sowie mal wieder Ranunculus asiaticus, diesmal in pink. In dieser Farbvariante, habe ich auf der ganzen Reise nur zwei Exemplare finden können. Außerdem gabs ganz klein und niedlich, die Griechische Faltenlilie Gagea graeca und die überall vorhandene Orchis italica zu sehen.
Ich hoffe mal, ihr seid noch nicht Bilderübersättigt :whistle
Weiter gehts mit verschiedenen Farbvarianten von Anemone coronaria.
der hübsche Tragopogon sinuatus und auch der rotblütige Echium angustifolium ssp. angustifolium waren immer mal wieder am Wegesrand zu finden und auch die Rote Spargelerbse Lotus tetragonolobus ( Syn. Tetragonolobus purpureus) war nicht gerade selten.
Kreta:
(http://www.orchideenkultur.net/index.php?action=dlattach;topic=30472.0;attach=67623;image)
Marl:
(http://www.orchideenkultur.net/index.php?action=dlattach;topic=1641.0;attach=66519;image)
Schöne Aufnahmen von der Botanik auf Kreta, da hat es sich wenigstens gelohnt.
Duftet eigentlich etwas von den gezeigten Pflanzen?
Ich schnüffel fast immer an allen Blüten. :rot
Wobei, eigentlich braucht man nur nach Marl fahren, dort blüht es anscheinend recht ähnlich.
@ Rüdiger,
ja, die Reise hat sich wirklich gelohnt. Berthold hat zwar sicher das eine oder ander im Garten bzw. im Gewächshaus, was ich dort gesehen und abgelichtet hab, aber sicher nicht in den Stückzahlen und mit der Landschaft drumherum... trotzdem bin ich mir sicher, das eine Exkursion in Bertholds Reich botanisch sehr interessant sein dürfte, insbesonder wenn man einen Spaten dabei hat :-D O-).
Von den bisher gezeigten Arten sind es vorallem die Orchis-Arten, bei denen sich das schnuppern lohnt. Insbesondere Orchis italica kann äußerst angenehm duften und auch Orchis lactea (noch nicht gezeigt) duftet stark. Auch ansonsten war die Reise durchaus ein Dufterlebnis. Wenn man in der Phrygana unterwegs war duftete es wörtlich auf Schritt und tritt, weil man mal wieder auf einen Thymian, eine Satureja oder auf Fenchelblätter getreten ist oder weil man Griechischen Salbei oder eine der Oregano-Arten berührt hat. Auch der Duft des Pfriemenginsters war nicht zu verachten. Da Ende März auf Kreta auch schon die Orangen- und Zitronenblüte begonnen hatte, dufteten teilweise ganze Täler danach. Beim durchfahren roch man es oft schon, bevor man überhaupt die ersten Bäume gesehen hatte.
@ Berthold:
Schick! :thumb
Bei uns hält sich Anemone coronaria leider nie lang im Garten. Irgendwann wird es ihr im Winter mal zu kalt und schon ist sie auf nimmerwiedersehen verschwunden. In den Mengen wie jetzt auf Kreta, hab ich sie bisher auch noch nirgends am Mittelmeer gesehen.
Oh je... ich hänge mit meinen Bildern immer noch am 1. Exkursionstag meiner Kretareise fest und immer noch in der Nähe der Ausgrabungsstätte Festos...
Hier hatte ich meine erste Begednung mit Ophrys cretica, die auf Kreta in den drei Untearten ariadnae, cretica und bicornuta anzutreffen ist. Die Unterscheidung ist mir teils äußerst schwer gefallen und ich bin mir keineswegs bei jeder Pflanze wirklich sicher. Wer Falschbestimmungen entdeckt (auch bei anderen Bildern) ist herzlich Eingeladen sie zu korregieren :-)
Hauptkriterium zur Unterscheidung ist die Narbenhöhle, die bei O. ariadnae höher als breit und bei cretica und bicornuta breiter als hoch sein soll. Die meisten die wir im Laufe der Reise gefunden haben gehören wohl zur Subspezies ariadnea.
Da mich die Variabilität der Zeichnung dieser Ophrysart faziniert habe, habe ich sehr viele Exemplare fotografiert.
Die Exemplare bei Festos gehörten wohl alle zu O. cretica ssp. cretica
Beim nächste Exemplar bin ich mir nicht sicher... für O. ariadnea ist die Narbenhöhle zu breit. Für O. cretica da Perigon sehr farbig... möglicherweise etwas Ophrys spruneri Beimischung?
Die Serapias war hingegen Eindeutig Serapias bergonii.
Nun die letzten Bilder von diesem Fundort, bevor es dann etwas weiter in Richtung Asteroussia-Berge ging.
Der erste Serapias orientalis öffnete bereits seine Blüten und die Eibischblättrige Winde und der Asiatische Hahnenfuß lieferten ein paar rosa Farbkleckse.
Am nächsten Haltepunkt gab es erstmal wieder einen netten Blick auf den Psiloritis.
Dann folgte mal etwas tierrisches: Glebionis coronaria (früher Chrysanthemum coronarium) mit einem hübschen Käfer in der Mitte.
kurz darauf gabs die nächste neue Orchideenart: Ophrys episcopalis, allerdings ein recht kleinblütiges Exemplar.
nebendran ließ sich dann noch eine Ägyptische Wandeheuschrecke seelenruhig im Oleander ablichten.
Zitat von: Tobias TJ am 29.Apr.14 um 21:19 Uhr
nebendran ließ sich dann noch eine Ägyptische Wandeheuschrecke seelenruhig im Oleander ablichten.
man sieht ihr garnicht an, dass sie eine
biblische Plage auslösen kann.
schöne bilder tobias.unglaubig viele orchideen auf kreta und so auch auf rhodos und der starke herrliche duft der macchie,kommt mir dies schon paradiesisch vor!
grüsse
johan
Ich schließe mich an und habe fasziniert deine Bilder verfolgt, aus der Gegend, in der ich im Anschluss an deine Reise war.
Ohne dass ich von deinem Bericht wusste hatte ich auch schon mit dem Gedanken gespielt, mal ein paar Bilder von dort zu zeigen.
Die Rosetten aus deinem Suchbild sind sicher Or. coriophora subsp. fragrans, weil sie für An. pyramidalis zu klein sind und weil letztere zur Blütezeit von Or. italica schon viel weiter ausgetrieben sein müsste.
Besten Dank Euch!
Ich habe noch viele viele Bilder und noch eine Menge anderer Arten zu zeigen. Ich hoffe ich komme in den nächsten Tagen dazu noch weitere Bilder hier einzustellen.
@Sokol: ja, bitte Bilder zeigen :-) ! Es ist ja sicher noch manches aufgeblüht, was uns nur knospig untergekomnen ist.
Das ist es sicher. Aber wir waren auch mit den frühen Arten noch einigermaßen erfolgreich, auch wenn es nicht mehr zu den ganz frühen Arten gereicht hat. Da ich auf früheren Reisen bereits den Zeitraum Ende Februar bis Mitte April abgedeckt hatte, haben wir das vor allem wegen meines Begleiters gemacht.
Dann werde ich in ein paar Tagen damit starten.
Zitat von: sokol am 07.Mai.14 um 08:15 Uhr
Dann werde ich in ein paar Tagen damit starten.
Stefan, zier Dich nicht :yes
Zitat von: Tobias TJ am 06.Mai.14 um 22:16 Uhr
Besten Dank Euch!
Ich habe noch viele viele Bilder und noch eine Menge anderer Arten zu zeigen. Ich hoffe ich komme in den nächsten Tagen dazu noch weitere Bilder hier einzustellen.
@Sokol: ja, bitte Bilder zeigen :-) ! Es ist ja sicher noch manches aufgeblüht, was uns nur knospig untergekomnen ist.
Das hört sich gut an! Ich freue mich auch auf die Fortsetzung.
Zitat von: Berthold am 07.Mai.14 um 21:20 Uhr
Zitat von: sokol am 07.Mai.14 um 08:15 Uhr
Dann werde ich in ein paar Tagen damit starten.
Stefan, zier Dich nicht :yes
Hat nichts mit zieren zu tun, bin bloß mit dem Beschriften noch nicht ganz durch.
So, weiter geht's...
Ich bleibe mit den nächsten Bildern erstmal noch bei der "Orchideen-Begelitvegetation".
Von 5 auf Kreta vorkommenden Tulpenarten haben wir 4 angetroffen, 3 davon in Blüte.
Hier die erste: Tulipa saxatilis.
Überall anzutreffen war außerdem Prasium majus, der Große Klippenziest und auch Anagallis arvensis in der wunderschönen blaublühenden Form, war nicht grade selten.
Überall vorhanden war auch die Kretische Zistrose (Cistus creticus), die Mitte März aber erst langsam anfing zu blühen.
Zitat von: Tobias TJ am 10.Mai.14 um 13:22 Uhr
Überall vorhanden war auch die Kretische Zistrose (Cistus creticus), die Mitte März aber erst langsam anfing zu blühen.
Die sieht den hier erhältlichen Gartenformen sehr ähnlich, mit der gelben Zone in der Mitte. Mag ich sehr, sieht so zart aus. Anagallis in Blau sieht prima aus!
Zitat von: krötenlilly am 12.Mai.14 um 18:42 Uhr
Die sieht den hier erhältlichen Gartenformen sehr ähnlich, mit der gelben Zone in der Mitte. Mag ich sehr, sieht so zart
Das kann schon sein. Die Art bzw. bestimmte Herkünfte der Art gelten entlang des Rheins als winterhart. Ich kenne sie vom Campus der Uni Mainz. Dort stehen mehrere große Büsche, unter dem Namen
Cistus incanus (=
Cistus creticus).
Ich bin auch ein großer Fan der Zistrosengewächse. Ich mag diesen Knitterlook :-D
Ich auch, leider sind sie hier am Alpenrand alles andere als winterhart. Bis auf Cistus ladanifer müssen alle in Töpfen gehalten werden und im Winter rein. Alle Versuche im Freiland endeten für die Kandidaten negativ.
Zitat von: sokol am 12.Mai.14 um 21:38 Uhr
Ich auch, leider sind sie hier am Alpenrand alles andere als winterhart. Bis auf Cistus ladanifer müssen alle in Töpfen gehalten werden und im Winter rein. Alle Versuche im Freiland endeten für die Kandidaten negativ.
Ich habe praktisch alle Cistrosen-Arten im Garten getestet. Die härteste war laurifolius. Sie hat aber kalte Winter auch nicht überlebt.
Im letzten Jahr habe ich eine C. albanicus (was immer das ist) erstanden. Sie soll hart sein. Den letzten milden Winter hat sie anstandslos überstanden.
Bei mir erwiesen sich Cistus ladanifer und C. laurifolius als einigermaßen winterhart. Sie haben auch ein paar Jahre richtig schön geblüht, bevor sie von unter - 20°C im Winter dann stark geschädigt wurden und letzten Endes dann von irgendeinem Welkepilz komplett zerstört wurden sind.
Bleibe wir noch kurz bei den Zistrosengewächsen und wechseln nur mal eben zur Gattung Fumana. Hier Fumana thymifolia. Anschließend mal wieder zwei Orchideenbilder.
nun eine kleine blaue Phase :blume
...
und weiter ging es, tiefer in die Asteroussia-Berge hinein. Man könnte fast meinen, wir hatten Exkursions-Stress. Und das schon am ersten Tag grins
Dort fanden wir dann auch gleich Ophrys spruneri und Ophrys cretica ssp. ariadnae. Letztere fanden wir von da an, fast an jedem Fundort der nächsten Tage und immer mit neuen faszinierenden Zeichnungen.
und weil sie so schön sind, gleich noch zwei O. cretica
Zitat von: Tobias TJ am 13.Mai.14 um 21:46 Uhr
und weil sie so schön sind, gleich noch zwei O. cretica
Tobias, ich finde, sie können durchaus mit Ophys kotschyi mithalten, auch wenn ihre Blüten etwas kleiner sind.
Nicht weit entfernt standen die ersten Wespen-Ragwurz dre Reise. Mit der Bezeichnung bleibe ich vorsichtshalber bei Ophrys tenthrendinifera. Es laufen derzeit wohl Untersuchungen nach denen auf Kreta zwei Unterarten (Arten) vorkommen sollen. Die eine namens leochroma, die auch schon von Stefan gezeigt wurde und eine weitere deren Namen ich leider verdrängt habe. er beginnt aber mit D. Stefan, kannst du da ev. weiterhelfen?
Unterscheiden sollen sich die beiden unteranderem in der Färbung des Basalfeldes. Bei O. leochroma ist es rotbraun, bei der anderen wohl mehr gelblich.
Zitat von: Berthold am 13.Mai.14 um 21:53 Uhr
Zitat von: Tobias TJ am 13.Mai.14 um 21:46 Uhr
und weil sie so schön sind, gleich noch zwei O. cretica
Tobias, ich finde, sie können durchaus mit Ophys kotschyi mithalten, auch wenn ihre Blüten etwas kleiner sind.
Ja, diese Vielfalt an unterschiedlichen Zeichnungen hat es mir wirklich angetan.
O. kotschyi habe ich in natura leider noch nicht gesehen.
Zwischen den O. cretica und O. tenthredinifera versteckten sich noch einige Exemplare der winzigen Neotinea maculata
Hier mal ein wenig ruderales vom Wegesrand. Glebiones coronaria in beiden Farbvarianten.
und von der Weide nebenan ein niedliches kleines Leinkaut (Linaria pelisseriana und Asphodelus ramosus.
Asphodel ist ein guter Überweidungszeiger. Wo viel Asphodel wächst, lohnt es sich nicht nach Orchideen zu gucken.
Zitat von: Tobias TJ am 13.Mai.14 um 21:55 Uhr
Nicht weit entfernt standen die ersten Wespen-Ragwurz dre Reise. Mit der Bezeichnung bleibe ich vorsichtshalber bei Ophrys tenthrendinifera. Es laufen derzeit wohl Untersuchungen nach denen auf Kreta zwei Unterarten (Arten) vorkommen sollen. Die eine namens leochroma, die auch schon von Stefan gezeigt wurde und eine weitere deren Namen ich leider verdrängt habe. er beginnt aber mit D. Stefan, kannst du da ev. weiterhelfen?
Unterscheiden sollen sich die beiden unteranderem in der Färbung des Basalfeldes. Bei O. leochroma ist es rotbraun, bei der anderen wohl mehr gelblich.
Du meinst Ophrys dictynnae, die aber bereits ab Februar blüht und daher zu deinem Besuchszeitpunkt verblüht sein müsste. Deine gezeigten sind sicher O. leochroma. Leider ist das Basalfeld nicht bei allen Exemplaren einer Population immer so schön dunkel wie bei den ersten beiden. Zur Bestimmung muss man immer die ganze Population einbeziehen und darf sich nicht an abweichenden Einzelexemplaren orientieren.
Zitat von: sokol am 14.Mai.14 um 06:18 Uhr
Du meinst Ophrys dictynnae, die aber bereits ab Februar blüht und daher zu deinem Besuchszeitpunkt verblüht sein müsste. Deine gezeigten sind sicher O. leochroma. Leider ist das Basalfeld nicht bei allen Exemplaren einer Population immer so schön dunkel wie bei den ersten beiden. Zur Bestimmung muss man immer die ganze Population einbeziehen und darf sich nicht an abweichenden Einzelexemplaren orientieren.
Besten Dank! Genau die meinte ich. Wenn sie schon so früh blüht bzw. verblüht ist, würde das erklären, warum ich die Unterscheidung der beiden Typen die unser Exkursionsleiter vornahm nicht nachvollziehen konnte.
Allerdings halten sich die meisten Pflanzen ja nur selten an die ihnen zugedachten Blütezeiten, insbesondere auf so vertikalgestellten Inseln wie Kreta.
Weiter gings zum letzen Exkursionspunkt für diesen Tag, nach Grigoria. Ziel war natürlich die in Stefans Thread bereits vorgestelle Ohrys spruneri ssp. grigoriana mit den, für eine Ophrys riesigen Blüten.
Und wir haben tatsächlich zwei grade aufblühende Exemplare finden können. Allein die Lippe war deutlich über 2cm lang.
Natürlich gab es auch hier wieder viele weitere schöne Pflanze, aber so langsam verzog sich auch die Sonne hinter die Berge.
Wenn man sich so manche Ophrys genauer betrachtet, kann man sich schon leicht beobachtet vorkommen. :whistle
Sie haben ihre Augen einfach überall.
So z.B. diese O. cretica ssp ariadnea und diese O. sphegodes ssp. cretensis.
Anemone coronaria gabs hier mal ganz in rot... die Kretische Hundszunge kam da doch etwas dezenter daher.
und bevor die Sonne ganz hinter den Bergen verschwand, mußten noch schnell Barlia, Orchis simia und Orchis lactea abgelichtet werden. Wer konnte denn auch ahnen, das uns alle drei in den nächsten Tagen immer wieder begegnen sollten?
Das war nun also der erste Exkursionstag und für mich als "Kretaneuling" absolut überwältigend. Für die nächsten Tage muss ich mich bei meiner Bilderauswahl wohl etwas einschränken. Die Sonne war nun verschwunden und es ging zurück ins Hotel nach Aghia Galini, wo leckeres Essen in der Taverne auf uns wartete.
Früh am nächsten Morgen strahlte die Sonne schon wieder. Und um auch mal ein bisschen Urlaubsfeeling aufkommen zu lassen, hier mal der Blick aus meinem Hotelzimmer.
Nach dem Frühstück ging es dann gleich wieder los. Diesmal am Kedros entlang Richtung Spili/Gerakari.
Nicht weit von Aghia Galini der erste Halt, da sich der Psiloritis von seiner schönsten Seite zeigte.
Der Stop wurde natürlich gleich genutzt um auch die Botanik zu inspizieren. Hinter der Ruine fand sich ein Brachacker mit viel Lupinus pilosus. Dazwischen stand überraschenderweise einiges an Orchis italica, Serapias bergonii, Ophrys cretica und Orchis collina.
und ringsherum der Riesenfenchel (Ferula communis)
Ein paar hundert Meter weiter dann der nächste halt. Diesmal war eine etwas schattige Straßenböschung Ziel der Begierde, denn sie hielt einiges an Orchideen parat. Bereits vom Auto aus gut zu sehen, Orchis quadripunctata
...
und Orchis italica. Aber auch Ophrys sphegodes ssp. cretensis war in größerer Anzahl vorhanden.
Auch aus der Fusca-Gruppe gab es was. Mit dieser Gruppe tu ich mich allerdings schwer. Gut erkennbar ist Ophrys fusca ssp. cinereophila, die recht klein. und meist vielblütig ist und außerdem oft in größeren Gruppen steht.
Bei der nächsten (Ophrys fusca ssp. creberrima) hingegen, hoffe ich, dass ich sie richtig betitelt habe.
Das hast du :thumb
Besten Dank für die Bestätigung... hab da glaub ich noch die ein oder andere, wo ich nicht ganz sicher bin.
Das werden wir schon zusammen hinkriegen.
Noch einmal ein Blick auf dei Straßenböschung. Neben den Orchideen wuchs dort viel Griechischer Salbei (Salvia fruticosa = Salvia triloba) und Calicotome villosa, ein Ginster, der überall schöne gelbe Tupfen in die Landschaft malte. Leider ist dieser Ginster auch extrem dornig und stand irgendwie immer genau da, wo man lang wollte/mußte um sein Ziel zu erreichen.
Dann gings weiter in Richtung Spili bis zum Abzweig nach Melambes. Dort wartete das nächste Biotop auf uns mit den nächsten Vertretern aus der O. fusca-Gruppe.
Die an ihrer roten Lippenunterseite leicht zu erkennende Ophrys iricolor fing hier grade an zu blühen.
Ein Stück weiter standen diese beiden. Die erste ist wieder Ophrys fusca ssp. cinereophila. Die zweite wurde uns als O. fusca ssp. cressa vorgestellt, aber nach Stefans Bericht und nach einer Übersicht die ich im Netz gefunden habe, müßte es O. fusca ssp. pallidula sein. Liege ich richtig? Bei der zweiten handelt es sich um Ophrys fusca ssp. creberrima.
Hier nochmal zwei Bilder um die Größenunterschiede der Blüten dieser beiden Arten deutlich zu machen.
Zur Abwechselung hier mal wieder was tierrisches. Eine juvenile Riesensmaragdeidechse, die recht neugierig daher kam.
Und zwei Pflänzchen die immer wieder anzutreffen waren und mich auch immer wieder zum fotografieren reizten :rot
Auch Orchis lactea stand hier sehr schön. Für diese Orchidee lohnt es sich wirklich sich tief zu ihr runter zu Bücken. Sie hat einen intensiven aber doch sehr angenehmen Duft. Das gleiche gilt übrigens auch für Orchis italica, die aber etwas anders duftet.
Zitat von: Tobias TJ am 18.Mai.14 um 17:47 Uhr
Ein Stück weiter standen diese beiden. Die erste ist wieder Ophrys fusca ssp. cinereophila. Die zweite wurde uns als O. fusca ssp. cressa vorgestellt, aber nach Stefans Bericht und nach einer Übersicht die ich im Netzt gefunden habe, müßte es O. fusca ssp. pallidula sein. Liege ich richtig?
Ich würde das zweite für O. creberrima halten. Die breite Lippe und der starke Knick sprechen dafür. O. phaidra, die auch in Betracht käme ist etwas schmaler und gleichmäßiger gebogen. Sie blüht aber auch nach O. creberrima und dürfte zu eurer Zeit eigentlich noch nicht blühen, außer an recht tief gelegenen Standorten.
Zitat von: sokol am 18.Mai.14 um 19:32 Uhr
Zitat von: Tobias TJ am 18.Mai.14 um 17:47 Uhr
Ein Stück weiter standen diese beiden. Die erste ist wieder Ophrys fusca ssp. cinereophila. Die zweite wurde uns als O. fusca ssp. cressa vorgestellt, aber nach Stefans Bericht und nach einer Übersicht die ich im Netzt gefunden habe, müßte es O. fusca ssp. pallidula sein. Liege ich richtig?
Ich würde das zweite für O. creberrima halten. Die breite Lippe und der starke Knick sprechen dafür. O. phaidra, die auch in Betracht käme ist etwas schmaler und gleichmäßiger gebogen. Sie blüht aber auch nach O. creberrima und dürfte zu eurer Zeit eigentlich noch nicht blühen, außer an recht tief gelegenen Standorten.
Ok, danke! Ich habe es geändert und stelle sie zu
O. creberimma.
und weiter geht's mit zwei O. heldreicherii. Die erste fiel wegen ihres kompakten Blütenstandes auf, die zweite wegen ihre interessanten Malzeichnung (oder spielt hier ev. eine andere Art mit rein?).
dann zur Abwechselung mal ein einjähriges Sonnenröschen Helianthemum salicifolium, der italienische Natternkopf Echium italicum, der grade zu blühen begann und der Asphaltklee Psoralea bituminosa = Bitumaria bituminosa, der mit dem Asphaltgeruch seiner Blätter ein ganz besonderes Geruchserlebnis bietet.
Für die Iris-Fans unter euch, hier der Hermesfinger (Iris tuberosa = Herminodactylus tuberosus und Iris unguicularis ssp. cretensis
und hier noch eine dufte Pflanze, die Thymbra Bergminze (Satureja thymbra).
Zitat von: Tobias TJ am 18.Mai.14 um 22:07 Uhr
Die erste fiel wegen ihres kompakten Blütenstandes auf, ..
Ich halte das für eine einmalige Wachstumsstörung, die vermutlich im nächsten Jahr nicht mehr auftritt.
Zitat von: Tobias TJ am 18.Mai.14 um 22:07 Uhr
und weiter geht's mit zwei O. heldreicherii. ..., die zweite wegen ihre interessanten Malzeichnung (oder spielt hier ev. eine andere Art mit rein?).
Glaube ich nicht, das gehört zur Variationsbreite.
Ok :-), dann habe ich das die ja richtig eingeordnet.
noch 2 letzte Bilder von dieser Fläche, dann gings weiter in die Nähe von Gerakari und damit etwas höher in die Berge.
Da ich sonst kein Bild von diesem im Mittelmeer weit verbreitetem Neophyten aus dem südafrikanischen Kapland habe, hier nun dieses, wo das gelb des Nickenden Sauerklees (Oxalis pes-caprae) eine schöne Ergänzung zum rot der Anemonedarstellt. Das zweite Bild zeigt nochmal das besuchte Biotop, wie man an den abgestorbenen Bäumen sieht, muss hier vor ein paar Jahren ein Brand gewütet haben.
In der Nähe unseres nächsten Haltepunkts trafen wir dann auf diese Schönheit: Daphne sericea, die auch noch ausgesprochen gut duftete. Hier war sie noch frisch aufgeblüht und daher sehr farbintensiv. Ältere Blüten bleichen etwas aus und werden dann gelblich-rosa, so dass die Büsche von weitem fast aussehen wie die aus dem Gartenhandel bekannten Wandelröschen. Ich glaube an einem der späteren Exkursionstage müßte ich davon noch ein Bild gemacht haben.
So, nachdem ich meinen Rechner runderneuert habe und wieder alles einwandfrei funktioniert, kanns auch hier weitergehen. Nun von einem Biotop in der nähe von Gerakari.
Und so sieht es dort aus:
Tulipa doerfleri war dort auf den umgebenden Brachäckern zum Teil kräftig vertreten, allerdings leider nur sehr knospig. Ein Übersichtsbild mit blühenden Tulpen hätte aber dem mit den roten Anemonen sehr ähnlich gesehen :-D
Es gab natürlich auch hier wieder viele schöne Arten zu bewundern. Unteranderm Orchis pauciflora und wunderschöne und vorallem sehr gut duftende Orchis lactea.
Daneben wuchsen hier eine Reihe kleiner Schönheiten, so wie die folgenden...
und auch etwas größere Schönheiten gab es zu bewundern. Etwa Iris unguicularis ssp. cretensis oder Euphorbia characias.
An etwas Nährstoffreicheren Stellen wuchs Smyrnium perfoliatum ssp. rotundifolium, welcher eine interessante Blattform aufweist,
Tulipa doerfleri blühte zwar, wie ich weiter oben schon geschrieben hatte, nocht nicht, dafür fand sich aber ein schöner Bestand von Tulipa bakeri, die auf Kreta endemisch ist.
Tobias, wo sind denn die Schafe, die immer alles abfressen?
Schafe habe ich in dem Gebiet zwischen Spili und Gerakari nie gesehen. Dafür aber große Herden im weiteren Bereich um Georgiopoli, die von den Schäfern von einer umzäunten Wiese zur anderen getrieben wurden. Ich denke, es sind eher die halbwilden Ziegen, die in den Bergen alles abfressen.
Die waren zum Glück noch nicht da. Man hat sie aber in der Ferne bimmeln hören umd aufgrund falscher EU-Subventionierung gibt es auch auf Kreta immer mehr mit Baustahlmatten eingezäunte Dauerweiden, auf denen die Schafe dann wirklich alles platt machen. Die typische Wanderschäferei, auf die die dortigen Orchideen ja auch angewiesen sind, scheint auch in Griechenland immer seltener zu werden.
Zitat von: Claus am 27.Mai.14 um 21:52 Uhr
Ich denke, es sind eher die halbwilden Ziegen, die in den Bergen alles abfressen.
Auf Kreta scheint es mir mit den verwilderten Ziegen aber nicht ganz so schlimm zu sein, wie Beispielsweise auf Mallorca.
und weil die Schafe nicht vor uns da waren, gabs auch noch viele viel Blümchen. Daher hier nochmal ein Schwung O. lactea
in der Nähe eines kleinen Wasserfalls stand dann noch eine Gruppe Tarzetten, allerdings leider schon kurz vorm verblühen. Nicht weit davon entfernt gab es ein besonders schönes Iris-Exemplar.
Zitat von: Claus am 27.Mai.14 um 21:52 Uhr
Schafe habe ich in dem Gebiet zwischen Spili und Gerakari nie gesehen. Dafür aber große Herden im weiteren Bereich um Georgiopoli, die von den Schäfern von einer umzäunten Wiese zur anderen getrieben wurden. Ich denke, es sind eher die halbwilden Ziegen, die in den Bergen alles abfressen.
Ziegen fressen bevorzugt das Laub von Büschen, natürlich auch die eine oder andere Orchidee. Schafe gehen nur über den Boden und fressen den viel gründlicher kahl.
Aber meine Beobachtung dort war die gleiche. Auf der Hochebene gabe es um diese Zeit nie Schafe, in den Hängen bimmelte es aber gelêgentlich.
Zitat von: Tobias TJ am 27.Mai.14 um 21:43 Uhr
An etwas Nährstoffreicheren Stellen wuchs Smyrnium perfoliatum ssp. rotundifolium, welcher eine interessante Blattform aufweist,
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