Saison 2010/2011

Begonnen von Manne, 31.Aug.10 um 22:01 Uhr

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Claus

Die Grünaussaat von O. ustulata ging sehr gut. Allerdings muss sich erst zeigen ob das keine Hybriden sind.

Weiterkultur???
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Charlemann

Reife Aussaat geht nur sehr schlecht. Da hatte ich mal ein Protokorm. Sonst bisher nix.

Claus

Zitat von: Charlemann am 09.Jun.11 um 13:36 Uhr
Reife Aussaat geht nur sehr schlecht. Da hatte ich mal ein Protokorm. Sonst bisher nix.

Stimmt, aus reifen Samen kam bei mir auch nix.

Ich habe aber eine grundsätzliche Vermutung zu schlechter Keimung und bin an diversen Versuchen dazu.

Ein Beispiel: Mittelmeer-Ophrys keimen nach 5 min Bleiche mit 0,5% NaOCl optimal, deutlich schlechter nach 10 min und fast gar nicht ab 15 min. Da ist der Fall relativ klar, sie haben keine Keimhemmung, und bei längeren Bleichzeiten werden die Embryonen zunehmend vergiftet.

Bei reifen Cypripediensamen ist die Keimung immer viel schlechter als bei Grünaussaat. Bei Grünaussaat gibt es keine Keimhemmung, und die Embryonen kommen mit NaOCl nicht in Kontakt, also maximale Keimung, falls der richtige Erntezeitpunkt gewählt wurde. Bei reifen Samen ist die Keimhemmung von Cyps offenbar sehr hoch, also braucht man lange Bleichzeiten. Bei 0,5% NaOCl ist dann aber offenbar die Vergiftungsrate der Embryonen sehr hoch bzw. 100%. Ehe also die Keimhemmung abgebaut ist sind die Embryonen schon tot. Das vermute ich auch bei Epipactis und Cephalanthera, allerdings könnte hier auch der angebotene Stickstoff eine Rolle spielen, nämlich etwas Ammonium zugeben, und es gibt zumindest ein wenig Keimung.

Einige wählen deshalb Ca-Hypochlorit, das sanfter wirkt. Andere desinfizieren nur, säen aus und stellen 4 Monate in den Kühlschrank. Dann wird die Keimhemmung wie in der Natur durch die lange Zeit bei niedrigen Temperaturen beseitigt. Ob eine lange Bleichzeit mit deutlich geringerer Konzentration an NaOCl positiv wirkt will ich herausfinden. Auf jeden Fall kann es mit den geringen Keimraten von reifen Cyp-Samen nicht so weitergehen.  :motz :motz :motz
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Charlemann

Zitat von: Claus am 09.Jun.11 um 15:34 Uhr
Auf jeden Fall kann es mit den geringen Keimraten von reifen Cyp-Samen nicht so weitergehen.  :motz :motz :motz
Das stimmt Claus.
Aber ich wüsste auf Anhieb nicht wie man die keinhemmenden Stoffe so einfach ausschalten könnte, bzw. wäre es schön zu wissen welche Stoffe es genau sind.

Claus

Zitat von: Charlemann am 09.Jun.11 um 22:33 Uhr
Zitat von: Claus am 09.Jun.11 um 15:34 Uhr
Auf jeden Fall kann es mit den geringen Keimraten von reifen Cyp-Samen nicht so weitergehen.  :motz :motz :motz
Das stimmt Claus.
Aber ich wüsste auf Anhieb nicht wie man die keinhemmenden Stoffe so einfach ausschalten könnte, bzw. wäre es schön zu wissen welche Stoffe es genau sind.

Nun, da sind die Meinungen unterschiedlich. Svante Malmgren schreibt dann immer von einer dicken Samenhülle und empfiehlt z.B. eine Vorbehandlung mit Schwefelsäure. In seiner Homepage schreibt er sogar Hypochlorit + Schwefelsäure, da besteht aber die Gefahr, dass sich das Giftgas Chlor bildet. Er meint, dass es bei der Bleiche nur um die Veränderung der Samenhülle geht, die dadurch wasserlöslich wird.

Ich kann das nicht gut nachvollziehen und bevorzuge die Möglichkeit, dass im Samen keimhemmende Stoffe enthalten sind, die dann durch Hypochlorit zerstört werden.

Eine schon beschriebene Möglichkeit, zu besseren Keimraten zu gelangen, sehe ich in der Tat in geringeren Konzentrationen an NaOCl und längeren Bleichzeiten.
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Charlemann

Zitat von: Claus am 09.Jun.11 um 23:18 Uhr
In seiner Homepage schreibt er sogar Hypochlorit + Schwefelsäure, da besteht aber die Gefahr, dass sich das Giftgas Chlor bildet.

Es besteht nicht nur die Gefahr, es reagiert wirklich.
Den Versuch hatte ich ja damals schon mal angesprochen, da hast Du mich ja schon davor gewarnt. Aber Versuch macht kluch, dachte ich mir, und nam mir zwei Reagenzröhrchen mit den Chemikalien an die frische Luft.
Es hat gestunken wie ein zu stark gechlortes Hallenbad.
nee, das brauch ich nicht mehr.
Der Versuch mit schwächeren Lösungen könnte aber ein Schritt in die richtige Richtung sein.

Timm Willem

Zitat von: Claus am 09.Jun.11 um 23:18 Uhr
Zitat von: Charlemann am 09.Jun.11 um 22:33 Uhr
Zitat von: Claus am 09.Jun.11 um 15:34 Uhr
Auf jeden Fall kann es mit den geringen Keimraten von reifen Cyp-Samen nicht so weitergehen.  :motz :motz :motz
Das stimmt Claus.
Aber ich wüsste auf Anhieb nicht wie man die keinhemmenden Stoffe so einfach ausschalten könnte, bzw. wäre es schön zu wissen welche Stoffe es genau sind.

Nun, da sind die Meinungen unterschiedlich. Svante Malmgren schreibt dann immer von einer dicken Samenhülle und empfiehlt z.B. eine Vorbehandlung mit Schwefelsäure. In seiner Homepage schreibt er sogar Hypochlorit + Schwefelsäure, da besteht aber die Gefahr, dass sich das Giftgas Chlor bildet. Er meint, dass es bei der Bleiche nur um die Veränderung der Samenhülle geht, die dadurch wasserlöslich wird.

Ich kann das nicht gut nachvollziehen und bevorzuge die Möglichkeit, dass im Samen keimhemmende Stoffe enthalten sind, die dann durch Hypochlorit zerstört werden.

Eine schon beschriebene Möglichkeit, zu besseren Keimraten zu gelangen, sehe ich in der Tat in geringeren Konzentrationen an NaOCl und längeren Bleichzeiten.
Hallo Claus,
es gibt dazu eine aktuelle Veröffentlichung, die habe ich mir aber bis jetzt nicht besorgen können. Im Abstract wird jedoch der Anschein verbreitet, es ginge nur um die Hülle. Bei den Untersuchungen wird auf verschiedene weise dokumentiert, wie die Hülle durch Hypochlorit geschwächt wird und welche Auswirkungen dies auf die Keimergebnisse hat.

Du kennst meine Meinung, dass es vermutlich eine Kombination ist. Warum es auch eine Art Hemmung nach der Quellung, Protokormbildung geben kann.

Berthold

Dactylorhiza saccifera. Die Tragblätter unter den Blüten sind sehr lang, sodass der junge Blütenstand wie ein Igel wirkt.



Die Blüte besitzt eine dicken sackförmigen Sporn
   
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eveline†

.

Manne

eine dunkle, spätblühende form.

Manne

ein paar schmankerln

Manne

runde 2

Manne

noch mal calopogon

Stick †

Sehr schöne Pflanzen, ein Traum.
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Manne

#299
eine habe ich noch gefunden.