Orchideenreise an der Westküste des Balkans

Begonnen von sokol, 24.Apr.17 um 21:35 Uhr

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Kater Karlo

Vielen Dank für den Bericht und die Bilder!
herzliche Grüße
Matthias

Ralla

Da schliesse ich mich an, wunderschöne Bilder.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

orchis pallens

Wunderschöne Fotos, was für ein Erlebnis!
Blumen sind das Lächeln der Erde

sokol

#48
Danke, freut mich wenn er euch gefällt.

Wegen Ostern, das in diesem Jahr mit dem unseren zusammenfiel hatten wir uns Gedanken gemacht, wie früh wir an der Fähre noch Keffalonia sein müssen. Auf unserem Weg dorthin gab es aber noch ein paar Biotope, an denen wir anhielten. Das Fährticket zurück nach Italien sicherten wir uns vorsichtshalber schon mal in Igoumenitsa.

Eine letzte O. tenthredinfera sahen wir noch gleich nach der albanischen Grenze, sonst aber erstmal nicht neues auf dem Festland.
LG Stefan

sokol

Auf Lefkas besuchten wir oberhalb des Fährhafens noch eine bekannte Stelle, waren dann vorsichtshalber zu früh am Hafen und fuhren dann letztendlich auf halbleerem Schiff nach Keffallonia.
LG Stefan

sokol

Die Überfahrt ging schnell und problemlos vorbei. Unser Auto nebst meinem Begleiter wollte ich euch auch nicht komplett vorenthalten.
LG Stefan

Machu Picchu

Vielen Dank für die tollen Aufnahmen!!  :blume :thumb
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Liebe Grüße
Hans

sokol

Kefallonia war zwar kein Neuland für mich aber seit meinem letzten Aufenthalt vor 8 Jahren waren zwei neue Arten von dort beschrieben worden. Außerdem war ich damals ca. drei Wochen früher dort, es war also auf jeden Fall viel Neues zu erwarten.

Gleich oberhalb des Hafens von Fiskardo stießen wir auf Pflanzen, die O. cornutula ähneln aber vermutlich keine sind.

O. gottfriediana, die kleinere Variante von O. ferrum-equinum von den südlichen ionischen Inseln ist häufig und weit verbreitet.
LG Stefan

sokol

#53
Idyllische Buchten, bestens zum Übernachten geeignet, uralte Olivenbäume, vierbeinige Rasenmäher und das Ergebnis, wenn es zu viele sind.
LG Stefan

sokol

Orchideen sucht man besser an anderer Stelle. Ophrys ulyssea wurde auch noch nicht vor langer Zeit beschrieben, eine klein- und manchmal vielblütige Wespenragwurz, die später als Ophrys tenthredinifera blüht. 2009 fanden wir beide auf Keffalonia an mehreren Stellen gemeinsam und konnten die Unterschiede gut beobachten. In diesem Jahr blühte Ophrys tenthredinifera nicht mehr.
LG Stefan

walter b.

Hallo Stefan,

vielen Dank für die tollen Bilder und dass Du uns an Deiner Reise teilnehmen lässt!

Ich war einmal Ende Mai am Llogara-Pass, dort gab es auf 1000m auch Ophrys ferrum-equinum, Orchid quadripunctata und andere Arten, sehr interessant. Dactylorhiza saccifera stielte gerade auf. Dazu Galanthus reginae-olgae in Frucht.
Und wie Du schreibst, bis auf ganz wenige Stellen, kaum Orchideen in Albanien, alles komplett überweidet. Außer (Palud)Orchis laxiflora in teils Unmengen in den nassen Wiesen.

Viele Grüße
Walter

sokol

Gerne, wir waren früher als du am Llogara Pass. O. sicula war kaum offen, auch Or. pauciflora noch nicht wirklich. Dafür blühten halt andere Sachen. Wir hatten zusätzlich noch fruchtende Sternbergia colchiciflora. Die sind so leicht zu übersehen, dass man sie nur ganz zufällig sieht.
LG Stefan

sokol

#57
Jetzt hat es doch länger gedauert als geplant, bis ich weiter berichten kann.
Dafür geht es mit einem, wenn nicht dem Star der Reise los, O. mavromata, mavro = schwarz, mata = geäugt, -augig also die schwarzaugige Ragwurz.
Sie wurde erst vor ein paar Jahren entdeckt und beschrieben, hat sehr große Blüten und ist eigentlich nicht zu übersehen. Wenn man auf einer der Hauptstraßen durch Keffalonia fährt, passiert man auch diese Pflanzen, die fast unübersehbar direkt am Straßenrand stehen. Warum sie trotzdem erst so spät entdeckt wurden ist ein Rätsel. Vermutlich haben sie diese Stelle erst vor kurzem erreicht und sich dort ausgebreitet. Dafür spricht, dass die ersten Besucher nur sehr wenige Pflanzen fanden.
Die Pflanzen erinnern an den Hybriden O. helenae x gottfriediana, Lippenform von ersterer, Farbe und Malzeichnung von zweiterer. Warum die Blüten dann aber größer sind als beide potenziellen Eltern und die Narbenhöhle auffallend klein lässt sich nicht so einfach erklären. Daher haben wir die einfache Hybridtheorie, die wir anfangs hatten, als wir erste Berichte unseres griechischen Freundes bekamen vor Ort endgültig verworfen.
LG Stefan

sokol

Dass wir hier fast einen ganzen Tag verbrachten dürfte nicht verwundern aber irgendwann muss man wieder weiter.

Gleich um die Ecke fanden wir dann zufällig die zweite Neubeschreibung der Insel, O. cephaloniensis, allerdings nur wenige Pflanzen. Die Pflanzen sind am unteren Ende der Lippe auffallend bauchig und haben ein sehr helles oranges Basalfeld. Damit lassen sie sich leicht innerhalb des oestrifera-Komplexes identifizieren. 
LG Stefan

sokol

Bevor es zu Orchideen lastig wird zwischendurch auch ein paar andere Bilder. Wir sind inzwischen im Südwesten der Insel.

Zumindest auf den südlichen ionischen Inseln gibt es zwei Formen des Schmetterlingsknabenkrautes, eine früh- und niedrigblühende Form, die als subsp. heroica oder neuerdings als subsp. aegaea bekannt ist und eine später und höher blühende Form. Letztere ähnelt der subsp. alibertis aus Kreta.
LG Stefan