Griechenland im Juli 2015

Begonnen von sokol, 17.Jul.15 um 21:57 Uhr

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sokol

Jetzt heißt es aber erst mal den griechischen Bergtee sammeln, das war der zweite Grund hier in der prallen Sonne hoch zu wandern. Dianthus biflorus blühte überall, sie ist erstaunlich variabel.
Danach geht es in die Werkstatt, was mich insgesamt vier Stunden aber nur 50 € kostete, es war nur ein Relais defekt gewesen. Erst am späten Nachmittag bin ich wieder bei Anavriti zurück im Gebirge.
LG Stefan

sokol

#46
Am nächsten Tag ging es im Morgengrauen auf den nördlichsten 2000er des Taygetos. Ich wollte da oben mal nach Orchideen schauen, speziell nach Kohlröschen.
Zuerst das Bild von unten wo es losging, dann der Berg vom ersten Zwischengipfel aus.
Kurz nach Sonnenaufgang kam ich dann an der letzten blühenden Orchidee vorbei, weiter oben gab es keine einzige mehr.
LG Stefan

sokol

Statt dess sammelte ich wieder den griechischen Bergtee, was den Aufstieg sehr in die Länge zog aber auch zum gemütlichen Spaziergang machte. Morina persica gab es auch wieder, dem Samenwunsch aus dem letzten Jahr kann ich jetzt nachkommen.
Für den Rest der Bergflora kann ich auf meinen Bericht vom letzten Jahr verweisen, es gab fast nichts Neues.

Den Bergtee muss ich natürlich auch zeigen, er hat recht hübsche Blüten und natürlich Dianthus biflorus.

Nigritella gibt es sicher nicht da oben, es gibt überhaupt keine geeigneten Biotope, es ist alles viel zu steinig.
LG Stefan

sokol

Noch einen Blick in den Süden des Taygetos, wo die höchsten Gipfel sind und dann geht es dem nächsten Ziel entgegen, dem deutlich flacheren Parnon-Gebirge.

Hier wollte ich einer interessanten Epipactis nachgehen, die ich aber trotz GPS-Angaben nicht fand. Bis heute weis ich nicht, ob die Angaben falsch waren oder ob ich falsch gesucht habe.

Daher beschäftigte ich mich mit der sonstigen Flora, z.B. dem griechsichen Bergtee, hier eine andere Art.
LG Stefan

sokol

Um 1600m Höhe blühte noch der Dingel, die Epipactis dafür leider noch nicht. Sie hatten sich hier einen Straßenrand ausgesucht und kamen teilweise durch den rissigen Teer. Das sieht man aber nicht, weil die Kiefernnadeln dick darüber lagen.
LG Stefan

krötenlilly

Zitat von: sokol am 23.Jul.15 um 07:50 Uhr
...
Daher beschäftigte ich mich mit der sonstigen Flora, z.B. dem griechsichen Bergtee, hier eine andere Art.


Hoffentlich hast du Material für das ein oder andere Tässchen Tee gesammelt :-)
Dingel sieht toll aus, leider ist mir noch nie ein blühender begegnet. Und abenteuerlich war es wohl auch, gut dass dein Auto wieder flott gemacht werden konnte. Sehr schöne Eindrücke!
Gruß
krötenlilly

sokol

Der Tee reicht für mindestens einen ganzen Winter.

Das Abenteuerlichste sind die Forststraßen. Aufgrund des schwindenden Geldes der Verwaltungen werden sie nicht mehr so gut gepflegt wie früher und man kommt an die eine oder andere Herausforderung.

Ich wechselte vom Parnon in die Gebirge des Nord-Peloponnes und starte erst mal mit der Landschaft, bevor es wieder in die Tannenwälder geht und man nicht mehr viel davon sieht.
LG Stefan

sokol

Ich hatte mich noch gar nicht richtig eingeschaut, da fielen mir beim Vorbeifahren 3 Dactylorhiza-Pflanzen auf, die mich sofort an einen Hybriden mit Dact. iberica erinnerten. Im feuchten Graben neben dem Forstweg standen sonst nur Dact. saccifera und die 3 Hybriden Dact. iberica x saccifera. Erst höher im Hang stieß ich dann auf eine kleine Stelle mit 10 Dact. iberica in einem steilen Quellhorizont umgeben von Tannenwald.
LG Stefan

sokol

Weniger Spass machte das Fotografieren der Dact. iberica im steilen und nassen Hang. Der Wald war nicht nur hier voller Pilze. Da der letzte Regen bereits eine Woche her war waren die meisten am abgammeln.

Der Forstweg hier war vorbildlich.
LG Stefan

sokol

Das Gebiet war deswegen interessant für mich, weil hier Ep. halacsyi von Süden her kommend auf Ep. heraclea von Norden her kommend trifft. Anhand der unterschiedlich Blattgröße sind sie aber immer leicht zu unterscheiden.

Zunächst Ep. halacsyi mit den sehr kurzen Blättern und den sehr weit geöffneten Blüten.
LG Stefan

sokol

Und dann Ep. heraclea mit den etwas größeren Blättern und den nicht ganz so weit geöffneten Blüten.
LG Stefan

sokol

Nach den ganzen Pflanzen noch die nicht nur farblich sehr variablen Blüten.
LG Stefan

sokol

Die zwei schönsten zum Schluss.

Der Seitenweg, dem ich folgte endete für mich vor einem trockenen Bachbett. Für einen Jeep wäre es darin weiter gegangen bis auf der anderen Seite der gute Weg weiter führte.

Für mich war es der Hinweis, dass es sowieso Zeit ist zum nächsten Etappenziel, dem südlichsten Buchenwald Griechenlands aufzubrechen.

Die Schnellstraße Korinth - Patras war dann auf kompletter von mir gefahrener Länge Baustelle mit Verbreiterung auf 4 Fahrspuren und Tunnelneubauten. Man kann sich kaum vorstellen, wenn man solche Großprojekte sieht, dass das Land finanzielle Schwierigkeiten hat. Mir fiel nur auf, dass ich auf der ganzen Strecke keinen einzigen Bauarbeiter sah.
Ich malte mir dann aus (einspurig, Überholverbot und mit 50km/h hinter einem Laster) dass das für die nächsten 10 Jahre auf dieser Hauptverbindungsstrecke unverändert bleibt.

Auf meiner weiteren Fahrt nach Norden durch Sterea Hellada (südlicher Teil des Festlandes) stellte ich fest, dass ich nach der Küste auf 1,5 Stunden Fahrt durch genau zwei Dörfer kam, Griechenland ist hier extrem dünn besiedelt. Die Straße war im Gegensatz dazu super ausgebaut, auch wenn ich auf keine 5 Autos traf.
LG Stefan

Eerika

Sehr schöne Bilder, danke für das Zeigen!  :thumb

Berthold

Zitat von: sokol am 27.Jul.15 um 08:18 Uhr
Nach den ganzen Pflanzen noch die nicht nur farblich sehr variablen Blüten.

Das wird ein echtes Albion sein, oder?

Gibt es eigentlich eine systematische Beschreibung der Epipactis-Arten in Griechenland?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)