Das generische Maskulinum, die Gender-Ideologie

Begonnen von Berthold, 09.Jun.15 um 15:24 Uhr

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Ruediger

Zitat von: Muralis am 11.Nov.22 um 11:50 UhrSehr schön. Nur schade, dass man dazu die Stimmen der AfD braucht, wenn man den Bürgerwillen umsetzen will.

Die verschiedenen Argumentationen der Antragbefürworter sind aber alle schlüssig, während die Argumente der Linksgrünen insgesamt antidemokratisch und sachlich falsch sind. Mit "sprachlicher Weiterentwicklung" hat diese abrupte Zwangsbeglückung nichts zu tun.

 Na ja, früher gab es sogar noch den Index der verbotenen Bücher, man muß halt das ,,Gute" dem Menschen aufzwingen, ansonsten setzt es ich nicht durch.

Die Sprache gehört immer unter die Kontrolle der Ideologen, das wußte noch jede Diktatur und hat entsprechend gehandelt.
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Muralis

#421
Inzwischen hab ich in der Sache weiterrecherchiert. Bisher sind unsere ORF-"Anchormänner" der wichtigsten Nachrichtensendungen, Armin Wolf und Tarek Leitner, vor allem durch unangenehme Positionierung im Bereich der gendergerechten Sprache aufgefallen. Sie übernehmen hier im Unternehmen auch Leadership.

Aber natürlich sind die beiden auch publizistisch tätig. Tarek Leitner, Chefsprecher in der Zeit im Bild 1, schreibt z.B. ein Buch nach dem anderen, wobei ich bei manchen Themenstellungen durchaus einverstanden mit ihm war.
Armin Wolf ist Chefsprecher und -interviewer in der Zeit im Bild 2 und durchaus kein Unbekannter, hat er doch vor einigen Jahren sogar mit Vladimir Putin ein sehr ausführliches, vielbeachtetes Interview führen dürfen.  Er ist in sozialen Medien aktiv und hat auch eine eigene website mit Blog. Dort kann man seine Ergüsse zu diversen Themen nachlesen.

So auch zur gendergerechten Sprache. Bisher habe ich solche Seiten nicht frequentiert, sollte man aber tun.

Armin Wolf über gendergerechte Sprache

Da gehen einem die Augen auf.
Tarek Leitner publiziert Beiträge in anspruchsvolleren Printmedien sowie Frauen-Medien. Hier ein Aufsatz im Profil:

Tarek Leitner zum Thema Gendern

Die beiden maßen sich also durch ihre langjährig führenden Positionen im ORF tatsächlich an, die deutsche Sprache nach ihrem Gutdünken gestalten zu können und sich nicht an die geltenden Regeln halten zu müssen. Eine unglaubliche Präpotenz, die auch daran zu erkennen ist, wie Wolf z.B. mit dem anerkannten Philosophen Lissmann, einem Gegner der gendergerechten Sprache, in seinem Pamphlet umgeht.

Möglich wird das Ganze durch das Meinungsmonopol des öffentlich-rechtlichen ORF, dem man in Österreich nicht wirklich entkommen kann. Und so wird man Tag für Tag mit diesen merkwürdigen stotternden Genderformen von früh bis spät beschallt. Ein Ende ist nicht in Sicht....




Ruediger

Na ja, in den Medien treibt sich allerlei krankhaftes narzistisches Gesocks rum, die stellen gerne für andere Regeln auf, für sie gelten natürlich immer Sonderregeln.

Wenn man die Grundlagen des Narzissmus erstmal verstanden hat, dann wird einem viel klarer.
Man erkennt manches im Leben deutlicher, und in einer Branche wie Medien und Politik reichert sich ein Menschentyp mit bestimmten Persönlichkeitsstörungen an, das Gleiche gilt natürlich auch in der Drogensubsitution und im Gefängnis.
Betrüger sind häufig Narzissten, und der muß nicht immer laut und grandios daher kommen.
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Berthold

#423
Gendern diskriminiert. :thumb

Kampf um die Sprache : Gendern diskriminiert

    Ein Kommentar von Susanne Kusicke
    -Aktualisiert am 26.11.2022-17:04


Überklebtes Straßenschild an der Thomas-Mann-Straße in Prenzlauer Berg (Archivaufnahme) Bild: picture alliance / Geisler-Fotopress

Woher rührt das Unbehagen, wenn es um das Gendern geht? Viele Frauen (und auch viele Männer) ahnen, dass es nur eine neue Art der Diskriminierung ist.

Dafür, dass das Gendern eigentlich ein unwichtiges Thema ist, wird die Diskussion darüber mit erstaunlich großer Verve geführt. Das Thema lässt so gut wie keinen kalt. Im Gegenteil: Gegner geraten praktisch aus dem Stand in Rage, Befürworter erstarren in moralischen Höchstanforderungen. Füreinander haben sie oft nur Verachtung übrig.

Woher kommen diese Emotionen, die vor allem aufseiten der Gegner oft heftig sind? Zunächst einmal empört viele, dass das Ansinnen der Gender-Befürworter auf gleich zwei Fehlschlüssen beruht, einem linguistischen und einem ideologischen. Der linguistische Fehlschluss besteht in der Annahme, das grammatikalische Genus bezeichne gleichzeitig auch das biologische Geschlecht oder werde zumindest damit assoziiert.

Letzteres ist aber eine Unterstellung und Ersteres sprachgeschichtlich und -systematisch falsch. Im älteren Indoeuropäischen war das Maskulinum ein gemeinsames Genus für Wesen beider biologischer Geschlechter. Bis heute können Benennungen für Tiere oder Körperteile im Neuhochdeutschen allen drei Genera angehören und alle drei Genera männliche und weibliche Personen bezeichnen.

Die Sprache bildet das Denken ab
Der ideologische Fehlschluss besteht darin, dass davon ausgegangen wird, das Denken könne durch die Sprache verändert werden, während es sich eigentlich umgekehrt verhält: Die Sprache bildet das Denken ab. Erst ein verändertes Denken oder zum Beispiel neue technische Errungenschaften bringen eine neue Sprache hervor. Das Beispiel der Sprachschöpfungen rund um Handy und Computer zeigt das eindrucksvoll – und es zeigt auch, wie leicht dabei Teile der Bevölkerung abgehängt werden.

Drittens das komplette Durcheinander in der Diskussion selbst: Oft wird Gender mit sexueller Orientierung gleichgesetzt, schießen politische LGBTQ-Aspekte in die Diskussion hinein, obwohl die Genderforschung ursprünglich nur untersuchte, inwiefern geschlechtstypisches Verhalten angeboren oder anerzogen ist (sie beantwortete diese Frage, indem sie zwischen biologischem und sozialem Geschlecht unterschied; Geschlechterrollen sind demnach soziale Setzungen und somit auch sozial veränderbar).

Eine Stellvertreterauseinandersetzung
Viertens ärgert viele die Tatsache, dass die Diskussion überhaupt geführt wird. Sollte man nicht lieber darüber nachdenken, wie man konkrete Verbesserungen für Frauen (und andere) erreicht anstatt nur auf einem symbolischen Feld? Denn darum handelt es sich: eine Verschiebung, eine Stellvertreterauseinandersetzung. Dass sich durch das Gendern die Bedingungen und Chancen für Frauen mit der Zeit irgendwie verbessern würden, wird zwar immer wieder impliziert, ein überzeugender Beweis fehlt jedoch.

Fünftens gilt aber auch umgekehrt: Dass die Diskussion beispielsweise in den öffentlich-rechtlichen Sendern gerade nicht mehr geführt, sondern die ganze Sache einfach vollzogen wird, bringt das Blut in Wallung, sobald ein Radio- oder Fernsehredakteur oder eine -redakteurin die Hörer ungebeten mit einem stockenden ,,-Innen" konfrontiert.

Eine neue Art der Diskriminierung
So viel zu den Emotionen. Doch was ist mit den ,,Diskutierenden" selbst? Da fällt vor allem auf: Es sind, einem subjektiven, gern zu korrigierenden Eindruck nach, überwiegend Männer. Männer schreiben gegen das Gendern an, weil sie sich zu Unrecht an den Pranger gestellt fühlen, oder sie schreiben dafür, weil sie selbst sich an den Pranger stellen. In einer Umfrage von infratest dimap 2021 sprachen sich 56 Prozent der befragten Männer und 52 Prozent der Frauen gegen das Gendern aus. In Äußerungen zum Thema findet sich dieses Verhältnis jedoch nicht wieder.

Aber warum reden und schreiben Frauen seltener über das Gendern? Ist das Zustimmung? Gleichgültigkeit? Ein typisch weiblicher Widerwillen, an den oft unsachlichen Diskussionen teilzunehmen? Das mögen Gründe sein. Doch womöglich steckt dahinter ein Gefühl, dass ihnen hier etwas für gut verkauft werden soll, was ihnen in Wirklichkeit nicht nur nicht hilft, sondern vielleicht sogar schadet. Denn es erinnert Frauen immer wieder daran, dass sie eben Frauen sind – nicht Menschen, die sich für etwas interessieren, engagieren, kämpfen. Als täte die Natur nicht schon genug, um sie diese Tatsache nicht vergessen zu lassen!

Das ist im Kern eine neue Art der Diskriminierung, und zwar keine positive. Frauen werden dadurch immer wieder zurückgeworfen auf ihr Frau-Sein, das sie durch ihre gesellschaftliche Emanzipation doch eigentlich überwinden wollen, zumindest in sozialer Hinsicht. Sie wünschen ja gerade, dass es keine Rolle mehr spielen möge, dass sie eine Frau sind, denn genau das war früher die Begründung, warum sie so vieles nicht tun durften. Der wahrhaft universelle, wirklich gleichberechtigte Anspruch müsste darum lauten: an einer Gesellschaft als Mensch mitwirken zu können. Alles andere spaltet nur.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Gendertagung in Tutzing.

Was ist eine Frau?

Deine Frau, das unbekannte Wesen, war schon immer die Zentralfrage der modernen Menschheit.
Zum Glück konnte Oswald Kolle uns aufklären.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

#425
Gendern im traditionstreichen Männerturnverein :lol

Gendern im Männerturnverein

    Von Wolfgang Oelrich
    -Aktualisiert am 15.12.2022-10:25



Reine Männerriege: Diese Zeiten sind in den Turnvereinen längst vorbei.
Bild: Archiv Turngemeinde Bornheim

In einem traditionsreichen Männerturnverein in Mittelhessen wird plötzlich die ,,Gender-Frage" gestellt. Ist der Name noch zeitgemäß? Viele Mitglieder verstehen die Welt nicht mehr.

Es ist eine lange, intensive Debatte an jenem Abend im September. Einige Mitglieder beschreiben sie später als ,,hoch emotional". Auf der Tagesordnung dieser Jahreshauptversammlung von Mittelhessens größtem Sportverein steht ein Punkt, den es so noch nie gegeben hat: Umbenennung des Vereins. Das ,,MTV" im MTV 1846 Gießen soll künftig nicht mehr für ,,Männerturnverein" stehen, sondern für ,,Mittelhessischer Turnverein". Denn ein Verein, der im Namen das Wort ,,Männer" trägt – da könnten Frauen auf den Gedanken kommen, sie seien unerwünscht.

Ausgelöst hat die Debatte der stellvertretende Leiter der Fechtabteilung, Daniel Zschätzsch. Er schilderte den Fall eines neun Jahre alten Mädchens. Dieses habe, als es ,,Männerturnverein" auf dem Anmeldebogen las, die Eltern gefragt, ob sie da überhaupt mitmachen dürfe. Als Zschätzsch davon erfuhr, hörte er sich in den von ihm trainierten Gruppen um und fragte die Kinder und Jugendlichen, wie sie das sehen. Während die Jungs die Frage lustig fanden, konnten die Mädchen die Kritik durchaus nachvollziehen, wie der Neunundzwanzigjährige sagt. Auch einige Eltern stimmten zu. In der Fechtabteilung sei die Idee der Namensänderung auf breite Zustimmung gestoßen. Daraufhin habe er bei der Jahreshauptversammlung vor einem Jahr das Thema unter dem Punkt ,,Verschiedenes" angesprochen – und nun den Antrag auf Umbenennung in einem eigenen Tagesordnungspunkt gestellt. Am Ende wird der Antrag in jener Sitzung im September abgelehnt. Jedoch nur knapp mit 30 zu 26 Stimmen bei acht Enthaltungen.

Aufgeben will Daniel Zschätzsch trotzdem nicht. ,,Ich stehe voll hinter dem Antrag, wäre aber nicht aus eigenem Antrieb tätig geworden", sagt er, der schon sein ,,Leben lang" Mitglied im MTV ist. Mit der Tradition, auf die sich die Antragsgegner berufen, hat Zschätzsch Probleme. Er weist auf die Definition des Begriffs auf Wikipedia hin, wonach Tradition die ,,Weitergabe von Handlungsmustern, Überzeugungen, Glaubensvorstellungen" ist. ,,Wollen wir wirklich die Werte und das Weltbild des 19. Jahrhunderts leben?", fragt er. ,,Schließlich wurde der MTV im Jahr 1846 gegründet. Frauenrechte gab es damals nicht." Andererseits waren die Turner im Vormärz ein Teil der National-, Demokratie- und Freiheitsbewegung in Deutschland, ,,Turnvater" Jahn galt dabei als liberal. Wichtig ist für Zschätzsch dessen ungeachtet, den jungen Leute ein gutes Gefühl zu geben, wenn sie den Verein beispielsweise bei Wettkämpfen repräsentieren. Diejenigen, die sich gegen die Umbenennung sperrten, seien weit weg von den jungen Leuten. Bei der Abstimmung seien die Lager durch das Alter stark abgegrenzt gewesen. Es handele sich wohl um einen Generationenkonflikt.

Auf die Frage, ob es nicht Aufgabe des Trainers sei, die historische Dimension des Vereinsnamens den Mädchen zu erklären, dass sie trotz des Namens ,,Männerturnverein" willkommen sind, antwortete der Neunundzwanzigjährige, das sei der zweite Schritt. ,,Es macht einen Unterschied, wie ich jemanden anspreche", meint er. ,,Ich will für Gleichberechtigung sorgen." Dass jemand einfach nur mitgemeint ist, ist ihm zu wenig.

Qualifikation statt Quote
Ingrid Hubing, seit mehr als 60 Jahren MTV-Mitglied, lehnt eine Umbenennung rigoros ab. Sollte der Verein diesen Schritt eines Tages doch noch gehen, werde sie austreten, kündigt die Zweiundsiebzigjährige an, die immer wieder mal im Vorstand aktiv war. Sie habe sich in dem Männerturnverein noch nie diskriminiert gefühlt. ,,Wir Frauen sind stark genug, um Gleichberechtigung nicht an einem Wort festzumachen." Sie hält die Diskussion um Begrifflichkeiten – und damit auch das sprachliche Gendern – für verfehlt. Viel wichtiger sei die Art und Weise, wie man miteinander umgeht. Grundsätzlich sollten Qualität und Qualifikation entscheidend sein, nicht die Quote.

Der Ehrenvorsitzende Walter Müller spricht von einem ,,Modethema". Der MTV werde nur in bürokratischen Registern ausgeschrieben. Über den historisch begründeten Namen zu streiten, findet er ,,lächerlich". Schließlich sei in der Satzung ausdrücklich festgelegt, Diskriminierungen aller Art auszuschließen. Aus dem Zeitgeist heraus ,,alles in die Tonne zu hauen", hält er für unangemessen. Der Verein habe drängendere Probleme zu lösen, und zwar gemeinschaftlich.

Geschäftsführer Mario Bröder ruft zur Besonnenheit auf. Er versteht nicht, dass die Diskussion auf einen Namen reduziert wird. In der Praxis stehe der MTV für Vielfalt und gehe mit der Zeit. 700 bis 800 der mehr als 2300 Vereinsmitglieder seien Frauen. Menschen vieler Nationalitäten fühlten sich hier zu Hause. ,,Sport für alle" laute das Vereinsmotto in mehr als 20 Sparten, darunter moderne Sportarten wie Quidditch, Streetworkout und Ultimate Frisbee. Während der Flüchtlingskrise 2015 habe sich der MTV mit speziellen Programmen bei der Integration der Zuwanderer engagiert.

Keine Diskussion über den Namen
Streng genommen sei auch die Bezeichnung ,,Turnverein" in der Abkürzung MTV unzutreffend. Wenn man das unbedingt wolle, dann könnten sich auch die Fußballer, Rasenkraftsportler, Fechter und all die anderen im Verein vertretenen Menschen nicht angesprochen fühlen. Diese Diskussion will Bröder nicht führen.

Der Begriff ,,Männerturnverein" werde im Zusammenhang mit dem MTV in der Öffentlichkeit kaum verwendet, betont der Geschäftsführer zudem. Eine der seltenen Gelegenheiten, bei denen dieses Wort auftaucht, sei das Kleingedruckte bei der Einzugsermächtigung für den Mitgliedsbeitrag, die dem Antragsformular beiliegt. Und darüber soll ein neunjähriges Mädchen gestolpert sein?
 

Mario Bröder tut den Antrag auf Namensänderung jedoch auch nicht als Spinnerei ab. Er sieht ihn als Zeichen für Nachholbedarf. ,,Wir, die Vereinsvertreter, müssen akzeptieren, dass junge Menschen unter Umständen irritiert über den Begriff ,Männerturnverein' sind, und den Hintergrund erklären, wenn die Frage aufkommt. Gute Argumente, warum Frauen dadurch keinesfalls ausgeschlossen sind, haben wir genug", sagt der Geschäftsführer.

Nichts Verwerfliches am ,,Männerturnverein"
Der Landessportbund lobt den MTV-Vorstand, in dem übrigens vier Frauen sitzen, ausdrücklich für die Vorgehensweise, das Thema transparent durch die Mitglieder bewerten zu lassen. Die Tatsache, dass lediglich 64 Vereinsmitglieder zur Jahreshauptversammlung kamen, obwohl der Antrag auf Namensänderung als gesonderter Tagesordnungspunkt auf der Einladung stand, legt jedoch die Vermutung nahe, dass die meisten ,,MTVler" nichts Verwerfliches am Begriff ,,Männerturnverein" finden.

Aber Antragsteller Daniel Zschätzsch will nicht lockerlassen. MTV-Mitglieder sind ab einem Alter von 16 Jahren stimmberechtigt. In nicht allzu ferner Zukunft werden die jetzigen Kinder ein Wörtchen mitreden, wie er sagt. Dann, so ist der Fechttrainer überzeugt, ergäben sich sicherlich andere Mehrheitsverhältnisse.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Berliner Polizisten sollen nicht mehr ,,Asylbewerber" sagen.

,,Asylbewerber" ist zum Beispiel ein Begriff, von dem das LKA klar abrät. Es empfiehlt stattdessen das Wort ,,Asylsuchende" beziehungsweise ,,asylsuchende Menschen".
Ich sehe da Schwierigkeiten bei der Beschreibung der geschlechtlichen Zusammensetzung einer Gruppe von Asylbewerbern.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

#428
Gendern als ,,quasireligiöser Terror"
Nicht umsonst ist Gendern hier im Forum verboten.

Initiative in Hamburg : Gendern als ,,quasireligiöser Terror"

    Von Julian Staib, Hamburg
    -Aktualisiert am 06.01.2023-16:03



Wie soll man hier sprechen? Eine Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft im Sommer 2022 Bild: dpa

Sollen Behörden ,,Bürger:innen" schreiben dürfen? Eine Hamburger Volksinitiative will dagegen vorgehen. Andere sehen die Gleichstellung in der Sprache gefährdet.

Hamburg ist keine Hochburg des Genderns. Die Verwaltung der Hansestadt nutzt eine Vielzahl von Ausdrucksweisen. Meist ist zum Beispiel von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Rede. Oft werden auch neutrale Formulierungen verwendet, etwa: Mitarbeitende. Vor allem vonseiten der Bezirksverwaltungen kommen aber immer öfter auch Gendersternchen oder Doppelpunkte zur Anwendung. Dann heißt es, um bei dem Beispiel zu bleiben, ,,Mitarbeiter:innen". Damit soll nach dem Willen einer Volksinitiative, die sich derzeit bildet, Schluss sein.

Eine ,,überwältigende Mehrheit quer durch alle Bevölkerungsschichten" lehne eine Gendersprache ab, heißt es in der Vorlage für die Initiative ,,Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung", die derzeit der Landeswahlleiter Hamburgs prüft. Gendersprache sei ,,diskriminierend, integrationsfeindlich und vorurteilsbeladen". Politik, Verwaltung und Bildung sollten die ,,Standardsprache" nutzen gemäß den Regeln des ,,Rats für deutsche Rechtschreibung" – dieser lehnt das Gendern ab.

Sprecherin der Initiative ist Sabine Mertens. Die Autorin setzt sich seit Langem vehement gegen das Gendern ein. Aus ihrer Sicht setzen Politik, Unternehmen und viele öffentlich-rechtliche Medien das Gendern gegen den Bürgerwillen durch. Und wer, wie sie, die ,,Muttersprache" sprechen wolle, werde ,,diskreditiert und in die rechte Ecke gestellt". Mertens spricht von einer ,,ideologisch extremen Propagandasprache", ja von ,,quasireligiösem Terror".

Die Politik müsse einen ,,Schlussstrich ziehen" und sagen: Gendern sei ein Fehler gewesen, man kehre nun zurück zur ,,Standardsprache". In Hamburg gibt es seit 2015 ein überarbeitetes Gleichstellungsgesetz, demnach muss die sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern beachtet werden. Im vergangenen Jahr wurden die Grundsätze ergänzt, seitdem können neben geschlechtsneutralen Formulierungen auch der sogenannte Genderstern und der Genderdoppelpunkt verwendet werden. Ob das angewandt wird, bleibt den Mitarbeitern der Behörden überlassen.

CDU für Initiative
Mertens nennt diese Freiwilligkeit ein ,,Märchen"; Behördenmitarbeiter haben faktisch keine andere Wahl, als zu gendern. Dem widersprechen die im Senat mitregierenden Grünen, zu deren DNA das Gendern gewissermaßen gehört. Sie setzten etwa durch, dass der Koalitionsvertrag mit der SPD gegendert ist. ,,Es gibt überhaupt keinen Zwang", sagt dazu Mareike Engels, Sprecherin für Soziales, Frauen und Gleichstellung der grünen Bürgerschaftsfraktion. Allen Verwaltungsmitarbeitern bleibe es selbst überlassen, ob sie gendern oder geschlechtsneutral formulieren; diese Lösung sei ,,unaufgeregt, zeitgemäß und pragmatisch". Die deutsche Sprache entwickle sich weiter, und es gelte, die Vielfalt der Geschlechter auszudrücken, so Engels.

Die oppositionelle CDU hingegen spricht sich für die Initiative aus. An manchen Schulen und Universitäten herrsche ein ,,faktischer Genderzwang"; die ,,ausgrenzende und grammatikalisch falsche Gendersprache" werde von großen Teilen der Stadtgesellschaft abgelehnt, sagte der CDU-Landesvorsitzende Christoph Ploß.

Aus Sicht von Mertens trägt Gendern nicht zur Gleichberechtigung bei, sondern gebe Frauen vielmehr einen ,,Opferstatus". Frauen seien nicht Opfer, die man ,,in jedem Satz mit nennen muss". Widerspruch erfolgt vom Landesfrauenrat Hamburg. Das ist ein Dachverband für alle Organisationen und Verbände, die sich frauenpolitisch engagieren – er repräsentiert etwa 300.000 Menschen.

Gendersensible Sprache sei ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichstellung, sagt Christina Maria Huber, Vorstandsmitglied des Landesfrauenrats. Nichtgegenderte Sprache sei rein männlich und lasse alle Frauen verschwinden. Allerdings sei Gleichstellung weit mehr als nur gendersensible Sprache. Oft werde eine ,,Stellvertreterdebatte" geführt, und zwar von jenen, die von dringlicheren Problemen ablenken wollen, so Huber.

In Hamburg prüft nun der Landeswahlleiter die Vorlage der Initiative. Behörden müssen Stellung nehmen. Kommt die Freigabe, beginnt die Unterschriftensammlung. Werden mindestens 10 000 Unterschriften erreicht, muss sich die Bürgerschaft mit dem Thema befassen. Stimmt die Bürgerschaft dem Entwurf nicht zu, kann es dann zu einem Volksbegehren kommen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Wer den Gesinnungstest nicht besteht, der hat bei den Ämtern und Behörden verspielt.

Demokratie hin oder her, da könnte ja jeder kommen und sprechen und schreiben wie es ihm gefällt.

Das wußte schon Orwell, das dies nicht geht, also im richtigen System.
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Wolfgang Schäuble war heute Festredner bei der Wiedereröffnung des generalsanierten Parlamentsgebäudes in Wien und hat dabei eine feine Spitze gegen die gendergerechte Sprache lanciert (im Publikum gab es aufgeregtes Getuschel). Alle Achtung  :thumb

Berthold

Zitat von: Muralis am 12.Jan.23 um 19:27 UhrWolfgang Schäuble war heute Festredner bei der Wiedereröffnung des generalsanierten Parlamentsgebäudes in Wien und hat dabei eine feine Spitze gegen die gendergerechte Sprache lanciert (im Publikum gab es aufgeregtes Getuschel). Alle Achtung  :thumb

Schäuble hat bei manchen Dingen Ansichten, die nicht mehr recht in die Zeit passen, aber in diesem Punkt scheint er der Zeit eher etwas voraus zu sein. :thumb
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

#433
Aus der Parteizentrale der Sozialdemokratisierenden
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Die Windräder werden wir wohl brauchen und noch viel mehr davon, da führt kein Weg dran vorbei. Aber ansonsten ist da schon viel Wahres dran. Sonst wäre es nicht möglich, dass die niederösterreichische SPÖ bei den Landtagswahlen weiter in Scharen Wähler verliert, obwohl bei der ÖVP 10% frei wurden. Diese Wähler gehen in Scharen zur rechtspopulistischen FPÖ - ein erschreckendes Szenario.

Ich musste gerade aus dem Vereinsvorstand meiner an sich sehr erfolgreichen Forschungsgmeinschaft austreten. Der Konflikt entzündete sich an dem Entwurf einer einseitigen Mitgliederinformation, wo der Verfasser vergessen hatte, gendergerechte Sprache zu verwenden. Er entschuldigte sich dafür und es gab auch gleich einen entsprechenden Korrekturentwurf, gegen den ich protestiert habe.

Ich musste feststellen, dass es inzwischen in unserem Vorstand eine Menge jüngerer Mitglieder gibt, alle wohl Grünwähler, aus den üblichen universitären, urbanen, linksideologischen Zirkeln stammend. Ich bin plötzlich ein rechtspopulistisches Fossil, obwohl ich nie jemals die FPÖ wählte und mich auch von der ÖVP (wo mich Walter sieht) längst abgewendet habe. Bei der Landtagswahl habe ich ungültig gewählt, da keine der 6 Parteien für mich wählbar ist.

Irgendwie belehrbar sind diese Leute in keinster Weise, mit keinem noch so guten Argument. Dabei ist diese Gendersprache ja nur ein Zeichen einer kranken Gesellschaft, die nicht in der Lage ist, bewährte Werte zu verteidigen oder gar Naturgesetze zu erkennen und zu befolgen. Die Folgen sind viel weitreichender und führen zum Untergang der abendländischen Kultur, der aktuell schon längst im Gange ist.

Ich zweifle mittlerweilen, dass dieser Trend noch irgendwie umkehrbar ist. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen bringt ganztägig verteilt unentwegt feministische Beiträge. Gendersprache rund um die Uhr und das mit zunehmendem Gebrauch von generischem Femininum. Das Ganze nimmt Orwell´sche Züge an. Die Homer´sche Figur Kassandra habe ich längst verstanden - aber ich fühle mich als Kassandra nicht wohl...

Wie seht ihr das?