Pilze zum Essen oder besser nicht?

Begonnen von Berthold, 06.Okt.08 um 16:39 Uhr

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Krümel

Sammelt hier jemand JUNGE KORALLENPILZE, und kann mir seine Erfahrung mittteilen? Denn jetzt geht es bei mir im Wald mit verschiedenfarbigen Korallenpilzen so richtig los!

Berthold

Sie sind viel weicher im Fleisch als Steinpilze und dezenter im Geschmack, also etwas ganz feines. Im Mischpilzgericht geht er Geschmack völlig unter.
Ich kenne aber nur den netztstieligen, nicht den flockenstieligen Hexenröhrling
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Krümel

Zitat von: Berthold am 20.Okt.12 um 23:32 Uhr
Sie sind viel weicher im Fleisch als Steinpilze und dezenter im Geschmack, also etwas ganz feines. Im Mischpilzgericht geht er Geschmack völlig unter.

Ist das bezogen auf meine Korallenpilze?

Bei den Hexenröhrlinge heißt es, sie seine fester als das Steinpilzfleisch.


Berthold, hast Du Erfahrungen mit Korallenpilzen?


Bei mir im Wald geht es eben jetzt richtig los mit Korallenpilzen! Jung sollen sie gut schmecken, alt aber giftig sein.

Berthold

Zitat von: Sebastian am 20.Okt.12 um 23:46 Uhr
Berthold, hast Du Erfahrungen mit Korallenpilzen?


Nein, Sebastian, ich habe keine Ahnung davon aber vielleicht kann Dir Lisa einen Rat geben, welche man wann essen kann.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Krümel

Zitat von: Berthold am 21.Okt.12 um 00:01 Uhr
Zitat von: Sebastian am 20.Okt.12 um 23:46 Uhr
Berthold, hast Du Erfahrungen mit Korallenpilzen?


Nein, Sebastian, ich habe keine Ahnung davon aber vielleicht kann Dir Lisa einen Rat geben, welche man wann essen kann.

Lisa???



Berthold

Zitat von: Sebastian am 20.Okt.12 um 23:10 Uhr

Welches Molekül(???) ist für die sofortige Blaufärbung verantwortlich?


"Die Blaufärbung diverser Röhrlinge wird durch Oxidationsprodukte von hydroxylierten Pulvinsäuren, als da wären 3,3',4,4'-Tetrahydroxypulvinsäure (Variegatsäure), 3,4,4'-Trihydroxypulvinsäure (Xerocomsäure) und 3,4,4',5-Tetrahydroxypulvinsäure (Gomphidsäure) hervor gerufen, wobei es sich bei dem blauen Zeug um Hydroxy-chinonmethidanionen handeln soll.

Woher ich das wieder weiß? Aus dem Gedächtnis......konnte mich erinnern, dass es im Römpp-Lexikon steht :D .

Nun ja, und was Pulvinsäure und Hydroxychinonmethide sind, ist echt trivial.... :rolleyes:

Gruß,
Franz"
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Hier 2 Suillus-Arten aus dem Garten. Ich kann sie nicht richtig einordnen, aber sie schmecken sehr lecker. Es ist etwas in Richtung Butterpilz, Goldröhrling.

Die Art 2 wächst unter einer Zirbelkiefer (5-nadelig) (wahrscheinlich Ektomykorrhiza)

Art 1

links Art 1, rechts Art 2 Röhren

links Art 1, rechts Art 2 Hut
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Tobias TJ

#127
Zitat von: Sebastian am 20.Okt.12 um 23:30 Uhr
Sammelt hier jemand JUNGE KORALLENPILZE, und kann mir seine Erfahrung mittteilen? Denn jetzt geht es bei mir im Wald mit verschiedenfarbigen Korallenpilzen so richtig los!

Hallo Sebastian,

lass die Finger von den Korallen, die meisten von denen sind selbst vom Fachmann nur mikroskopisch zu unterscheiden und viele der als eßbar geltenden haben giftige Doppelgänger, selbst wenn die in den meisten Pilzbüchern überhaupt nich aufgeführt werden.
Als Ausnahme kann die "Krause Glucke" gelten, die findet sich meist am Fuß von Kiefern und kann ziemlich groß werden.

Zum Hexenröhrling: aufgrund deiner Bilder würde ich deiner Bestimmung als "Flockenstieliger Hexenröhling" bedenkenlos Zustimmen. Er ist auch kaum zu verwechseln. Bei uns in der Gegend ist er in den Wäldern auf Kalk gar nicht so selten und wächst hier teilweise sogar in Parks und unter Straßenbäumen.
Er sollte bei der Zubereitung allerdings sehr gut erhitzt werden.
Für den "Netzstiligen Hexenröhrling" sagt meine Pilzliteratur sogar folgendes:
Kann individuelle Unverträglichkeitsreaktionen hervorrufen, insbesondere in Verbindung mit Alkohol.

Apropos Pilzliteratur: welche benutzt du?
Hoffentlich doch ein aktuelles und vorallem dickes Werk wie z.B. "Der große Kosmos Pilzführer". In alten Werken gelten nämlich etliche Pilze noch als eßbar, von denen man heute weiß, dass sie so einige Todesfälle verursacht haben, wie etwa der "Kahle Krempling" und in dünnen Werken wird einfach nicht genug auf die giftigen bzw. ungenießbaren Doppelgänger eingegangen.
Liebe Grüße,
Tobias

Krümel

Hallo Tobias,


ich habe nur "Der große Pilz Atlas" von Könemann 2002.



http://www.amazon.de/gro%C3%9Fe-Pilz--Atlas-Marten-Brandt/dp/382901726X/ref=sr_1_8?s=books&ie=UTF8&qid=1350928726&sr=1-8




Die schreiben auch bei jedem Pilz, mit welchem giftigen Pilz Verwechslungsgefahr besteht.

Also 10 Jahre alt :bag . Aber bisher konnte ich jeden der 7 Pilzarten, die ich jetzt kenne, sicher bestimmen. So wie den amtehystblauen Trichterling, Steinpilz, Butterpilz, Braunkappe, Hexenröhrling, und die restlichen zwei, deren Name mir nicht einfällt. Ich danke dir für den Tipp mit dem Kosmos Pilzführer.

Berthold

Zitat von: Berthold am 22.Okt.12 um 14:13 Uhr
Hier 2 Suillus-Arten aus dem Garten. Ich kann sie nicht richtig einordnen, aber sie schmecken sehr lecker. Es ist etwas in Richtung Butterpilz, Goldröhrling.

Ich habe entschieden, dass es sich nur um eine Art handelt, nämlich um Suillus luteus, den Butterpilz, und sie haben sehr gut geschmeckt, in Butter mit etwas Speck gedünstet
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

pit

#130
Zitat von: Sebastian am 20.Okt.12 um 21:03 Uhr
Wenn es einer ist, dann kenn ich schon den Steinpilz,...

hallo Sebastian,

viele Pilzesammler, die zu mir zur Pilzkontrolle kommen sagen, dass sie den Steinpilz kennen. Was ist denn das charakteristische Merkmal aller Steinpilzarten die wir in Mitteleuropa haben?

pit

Zitat von: Berthold am 22.Okt.12 um 21:11 Uhr
Zitat von: Berthold am 22.Okt.12 um 14:13 Uhr
Hier 2 Suillus-Arten aus dem Garten. Ich kann sie nicht richtig einordnen, aber sie schmecken sehr lecker. Es ist etwas in Richtung Butterpilz, Goldröhrling.

Ich habe entschieden, dass es sich nur um eine Art handelt, nämlich um Suillus luteus, den Butterpilz, und sie haben sehr gut geschmeckt, in Butter mit etwas Speck gedünstet

das seh ich auch so Berthold. Bei den Butterpilzen und Goldröhrlingen empfehle ich die Huthaut abzuziehen.

pit

Zitat von: Matthias am 06.Okt.12 um 13:15 Uhr
Steinpilz, wenn Schnittfläche nicht binnen Sekunden, Minuten blau-violett wird, ansonsten Maronenröhrling. Und das nächste Mal reißt ihn nicht aus dem Myzel, sondern tust ihn vielleicht an der Basis abschneiden.

Gallenröhrlingen werden auch nicht blau. Man sollte die typischen Merkmale von Pilzen schon kennen bevor man sie sammelt!

Berthold

Zitat von: pit am 23.Okt.12 um 09:22 Uhr
Bei den Butterpilzen und Goldröhrlingen empfehle ich die Huthaut abzuziehen.

Ja, Peter, das wird auch teilweise in der Literatur so geraten. Da wir aber mit diesen Pilzen noch nie die geringsten gesundheitlichen Probleme hatten und nicht sehr viel davon essen, blieb die Haut auf dem Hut. Wir scheinen so robust gegen verschiedene Pilzgifte zu sein wie die Nacktschnecken.

Aber als generelle Empfehlung würde ich Dir zustimmen, insbesondere für Leute, die etwas empfindlich sind.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Irina

Ich habe auch noch nie gehört, dass man bei Pilzen die Huthaut abzieht. Ich werde wohl am WE eine Ladung Pilze von meinen Eltern bekommen. Es gibt dann am WE eine Pilzpfanne mit ordentlich Zwiebeln, Knoblauch und Lorbeerblättern mit Kartoffel-Püree.

"Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen"
(Johann Wolfgang von Goethe)