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Vegan oder nicht vegan?

Begonnen von Berthold, 18.Jun.14 um 11:03 Uhr

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Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Felix

#1
Der Evolutionsvorgang hat noch nicht aufgehört, von einem abgeschlossenen Vorgang der Optimierung würde ich nicht sprechen. Physisch sind wir zwar Allesfresser, aber das kann sich doch durchaus ändern. Wenn Du außerdem von Ernährung sprichst, die zu den körperlichen Voraussetzungen des Menschen passt, was hältst Du dann von der stark vom Getreide geprägten Ernährung?

Von solchen Artikeln halte ich auch nix. Ernährungsstudien seien grundsätzlich nicht aussagefähig, weil (natürlich) viele andere Umstände die Ergebnisse beeinflussen? Das kann man gerne so sehen; ich ernähre mich so, weil ich merke, dass es persönlich für mich gut ist. Das wird durch ärztliche Ergebnisse bestätigt; schlechter geht es mir mit dem Verzicht auf Fleisch nicht. Dazu gehört natürlich eine bewusste Ernährung, mal eben so zur Tiefkühlessen kann man nicht mehr greifen. Das ist zwar aufwändiger, aber nicht falsch, find ich. Im Gegenteil.

Berthold

Zitat von: MCroche am 18.Jun.14 um 11:14 Uhr
Der Evolutionsvorgang hat noch nicht aufgehört, von einem abgeschlossenen Vorgang der Optimierung würde ich nicht sprechen. Physisch sind wir zwar Allesfresser, aber das kann sich doch durchaus ändern. Wenn Du außerdem von Ernährung sprichst, die zu den körperlichen Voraussetzungen des Menschen passt, was hältst Du dann von der stark vom Getreide geprägten Ernährung?

Ja, die Optimierung ist nie abgeschlossen, da sich die Umweltbedingungen verändern und die Evolution den veränderten Bedingungen immer hinterher laufen muss.

Bei Menschen ist der Fall etwas anders, da er nicht mehr auf die Evolution allein angewiesen ist und sich mit künstlich geschaffenen Hilfsmitteln selber über Schwierigkeiten hinweg helfen kann. Dennoch halte ich es für vernünftig, sich entsprechend den menschlichen körperlichen Voraussetzungen zu ernähren.
Da der Mensch den Blinddarm zurück entwickelt hat und kein Wiederkäuer ist, sollte er nicht mehr versuchen sich ausschließlich von Heu und Stroh oder Packpapier zu ernähren, wie es Ziegen oder das liebe Rindvieh machen.

Wie sich Erwachsene ernähren, sollten ihnen natürlich selber überlassen werden. Wie sie jedoch unwissende Kinder ernähren, sollte auf keinen Fall den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Menschen widersprechen und nicht vom Glauben abhängen. Sonst kann es zu Erkrankungen der Kinder führen, was unethisch wäre und von unserer Gesellschaft nicht toleriert werden kann.   
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Felix

Zitat von: Berthold am 18.Jun.14 um 12:08 Uhr
Wie sich Erwachsene ernähren, sollten ihnen natürlich selber überlassen werden. Wie sie jedoch unwissende Kinder ernähren, sollte auf keinen Fall den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Menschen widersprechen und nicht vom Glauben abhängen. Sonst kann es zu Erkrankungen der Kinder führen, was unethisch wäre und von unserer Gesellschaft nicht toleriert werden kann.

Wie können denn zuverlässige wissenschaftliche Erkenntnisse in dieser Sache erlangt werden, da fremde Faktoren anscheinend nie bei Langzeitstudien ausgeschlossen werden können?

Bei der Kinderernährung wäre mir bewusster Veganismus viel lieber als die verbreitete momentane Ernährungssituation: Denn bei vielen Kindern und Jugendlichen kommt viel öfter Übergewicht vor, insgesamt gibt es ein unausgewogenes Ernährungsbild. Zu viel zu salzreicher Nahrung und immer mehr Fast Food und Fertiggerichten kommt zu wenig vitaminreiche Nahrung (Obst und Gemüse). Vielmehr werden viel zu viel Fleisch, Fisch, Eier und Milch konsumiert - sehr viele Fette und Eiweiße, die nicht durch entsprechende Bewegung ausgeglichen werden und entsprechend zu Übergewicht führen.
Eine grundsätzlich vegane Ernährung wäre hier deutlich gesünder.

Claus

Zitat von: MCroche am 18.Jun.14 um 15:09 Uhr
Eine grundsätzlich vegane Ernährung wäre hier deutlich gesünder.

... führt aber längerfristig wegen Mangel an Vitamin B12 zu Entwicklungsstörungen.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Zitat von: MCroche am 18.Jun.14 um 15:09 Uhr
Wie können denn zuverlässige wissenschaftliche Erkenntnisse in dieser Sache erlangt werden, da fremde Faktoren anscheinend nie bei Langzeitstudien ausgeschlossen werden können?
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Eine grundsätzlich vegane Ernährung wäre hier deutlich gesünder.
Es ist üblich bei wissenschaftlichen Vorgehen, fremde Faktoren mit zu berücksichtigen bzw. davon auszugehen, dass fremde unbekannte Faktoren ebenfals Einfluss haben können.


Ich denke, dass vegane Ernährung bei Menschen im Entwicklungssadium zu Mangelerscheinungen führen kann. Je früher die vegane Ernährung beginnt desto grösser ist die Gefahr einer Schädigung.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Felix

Zitat von: Claus am 18.Jun.14 um 15:17 Uhr
Zitat von: MCroche am 18.Jun.14 um 15:09 Uhr
Eine grundsätzlich vegane Ernährung wäre hier deutlich gesünder.

... führt aber längerfristig wegen Mangel an Vitamin B12 zu Entwicklungsstörungen.

Ja, das stimmt. Man nimmt dafür entweder B12 von Bakterien oder macht gelegentlich eine Ausnahme. B12 wird nur in kleinen Mengen benötigt.

Berthold, warum denn? Das B12 wurde bereits angesprochen.

Ahriman

Ich denke es würde weiten Teilen der Bevölkerung nicht schaden sich 5 Tage die Woche vegan zu ernäheren - oder 2 Tage gar nicht... O-)

Berthold

Der fleischlose Truthahn für Reiche.

Ich verstehe nicht, warum man das Brötchen in Tierform modelliert. Allein davon sollte es doch schon so manchen Veganern schlecht werden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Felix

Zitat von: Berthold am 30.Jun.14 um 11:55 Uhr
Der fleischlose Truthahn für Reiche.

Ich verstehe nicht, warum man das Brötchen in Tierform modelliert. Allein davon sollte es doch schon so manchen Veganern schlecht werden.

Ich fürchte, dass das eben Gewohnheitssache ist. Fleischfreie Nahrung, aber in den bekannten Formen.
Außerdem finde ich allgemein merkwürdig, dass der Preis pro kg Fleisch in den Discountern oftmals unter dem Preis pro kg vieler Gemüsesorten liegt - oder verdächtig nah daran. Traurig, dass es für so viele Menschen nicht bedenklich ist, so billiges Fleisch zu kaufen- man kann sich schließlich denken, wo der verdammt billige Preis herkommt...

Ralla

Zitat von: MCroche am 11.Jul.14 um 23:47 Uhr
Außerdem finde ich allgemein merkwürdig, dass der Preis pro kg Fleisch in den Discountern oftmals unter dem Preis pro kg vieler Gemüsesorten liegt - oder verdächtig nah daran.

Da hast du so recht. Nur echtes Saisongemüse, welches man zu solchen Zeiten fast hinterher geschmissen gekommt, ist günstig. Alles andere muss um den halben Globus gekarrt/geflogen/geschifft werden oder wird mit extra Aufwand in Europa in GWHern angebaut.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Felix

Zitat von: Ralla am 11.Jul.14 um 23:53 Uhr
Zitat von: MCroche am 11.Jul.14 um 23:47 Uhr
Außerdem finde ich allgemein merkwürdig, dass der Preis pro kg Fleisch in den Discountern oftmals unter dem Preis pro kg vieler Gemüsesorten liegt - oder verdächtig nah daran.

Da hast du so recht. Nur echtes Saisongemüse, welches man zu solchen Zeiten fast hinterher geschmissen gekommt, ist günstig. Alles andere muss um den halben Globus gekarrt/geflogen/geschifft werden oder wird mit extra Aufwand in Europa in GWHern angebaut.

Dann scheint auch das Gemüse im GWH es trotzdem besser zu haben als die Tiere, die geschlachtet werden.
Beim Fleisch wird genauso um die Welt gekarrt... Fleisch aus Zypern gelangt nach Frankreich und wird da verarbeitet, und die Produkte kommen dann in ganz Europa unter (z.B GB oder Schweden).

Für mich ist das ganze einfach unlogisch- warum ein zusätzliches Glied in der Nahrungskette schaffen? Warum nicht gleich die erste Station- die Pflanzen- nutzen? Es geht doch so viel Energie auf dem Weg verloren- und um trotzdem ein billiges Produkt anzubieten, werden die Tiere misshandelt und die Arbeiter in den Schlachtfirmen auch.

Ralla

Die Pflanzen werden statt dessen mit Dünger hochgepushed, mit Insektiziden schadensfrei gehalten und auch um den Globus gekarrt.

Einen grossen Unterschied sehe ich da nicht.

Ach ja, und die Wassermengen, die in sehr trockenen Gegenden (Spanien)verbraucht werden hatte ich noch nicht erwähnt.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Felix

Zitat von: Ralla am 12.Jul.14 um 00:15 Uhr
Die Pflanzen werden statt dessen mit Dünger hochgepushed, mit Insektiziden schadensfrei gehalten und auch um den Globus gekarrt.

Einen grossen Unterschied sehe ich da nicht.

Ach ja, und die Wassermengen, die in sehr trockenen Gegenden (Spanien)verbraucht werden hatte ich noch nicht erwähnt.
Das gleiche gilt für die Tiere- die kriegen auch die Pflanzen, die mit Dünger hochgepushed und mit Insektiziden schadensfrei gehalten werden.
Nur kriegen die als nächstes Glied in der Nahrungskette auch Mineralfutter zum Hochpushen und diverse Antibiotika. An Platz wird auch gründlich gespart.

Ach ja, und die vielen multiresistenten Krankheiten, die durch die (vorsorgliche) Antibiotikabehandlung entstehen und für uns Menschen gefährlich sind, hatte ich noch nicht erwähnt. (siehe z.B. hier)

Ralla

Ja, irgendwie werden wir es schon schaffen, uns selbst zu dezimieren.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann