Ich hatte heute einen Vogel

Begonnen von Eerika, 16.Dez.08 um 19:55 Uhr

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orchitim

Er hat sichs gemerkt, könnte man meinen. Doch von vorne.
Im vorigen Jahr beim Wochenenddienst im GWH entdeckte ich im Kakteenhaus eine junge, flugunfähige Krähe. Auf dem Gewächshausdach saß ein Elterntier und zeterte fürchterlich, besonders als ich das Junge aufhob um es nach darußen zu tragen. Ich habe das Jungtier dann auf unseren Kalkhügel gesetzt und konnte beobachten das die Alten sich wieder darum kümmerten. Auch in den folgenden tagen war das Jungtier regelmäßig zu sehen und ein Alttier welches Wache hielt war ständig in der Nähe. Aber sobald ich im Gelände unterwegs war verfolgte mich immer einer der Alttiere in gebührendem Abstand mit ununterbrochenem Geschrei. Und wenn ich dem Jungtier zu nahe kam, reduzierte sich deren Fluchtdistanz um wenige meter, anscheinend immer bereit mich zun attakieren. Das ging auch nachdem das Junge nicht mehr zu sehen war bis in den Herbst. Vor einigen Tagen nun scheinen die beiden wieder bei uns eingekehrt zu sein, denn sobald ich im Gelände bin zetern die was das Zeug hält. Andere Krähenpaare reagieren nie, so das ich mal vermute das die mich tatsächlich in Erinnerung haben. Kann das sein?
Ich bin gegen ein Tempolimit - jeder soll soviel Taschentücher haben wie er mag.

Lisa.

Zitat von: orchitim am 25.Apr.11 um 22:34 Uhr
Vor einigen Tagen nun scheinen die beiden wieder bei uns eingekehrt zu sein, denn sobald ich im Gelände bin zetern die was das Zeug hält. Andere Krähenpaare reagieren nie, so das ich mal vermute das die mich tatsächlich in Erinnerung haben. Kann das sein?

Naja, es wird das Paar zetern, das in der Nähe brütet.
Vielleicht sind die anderen Krähen - die, die nicht zetern - noch zu jung zur Fortpflanzung oder haben ihre Nester etwas entfernter.
Grüße
Lisa

orchitim

Das glaubst Du aber nicht, die klauen bei uns die ganzen Pflanzenetiketten für den Nestbau. Im Herbst gehen wir dann mit Steiger in die großen Bäume und holen die wieder runter. Wir wissen wo die ihre Nester haben und die kennen uns genau. Da geht kein Gezeter los, nur weil man mal unter dem Baum langläuft. Nur die beiden reagieren und auch nur auf mich. Sobald ich draußen bin und werde von denen gesehen fliegen die auf den mir nächstliegenden Baum und fliegen mit Abstand hinter mir her bis ich wieder in einem Haus verschwunden bin. :ka
Ich bin gegen ein Tempolimit - jeder soll soviel Taschentücher haben wie er mag.

Lisa.

Hättest Du den beiden nur auch mal ein Schildchen verpasst.  ;-)
Meinte gehört zu haben, die seien während der Brut sehr revierverteidigend, gegen Artgenossen und allem anderen.
Grüße
Lisa

orchitim

Die Schilder klauen die sich schon selber. Das hat auch ne Weile gedauert bis wir mitkriegten wer die Schilder klaut, vorher hatten wir immer irgendwelche Lausbuben im Verdacht. Und haben uns gewundert das manchmal im Herbst ein Schilderhaufen unter einem Baum zu finden war. Da hatte uns der Herbststurm die Dinger wieder runtergelasen. Dann haben wir dochmal welche erwischt dabei, wie sie sich mühten die Dinger aus dem Boden zu ziehen(ca. 15 cm drin).
Ich bin gegen ein Tempolimit - jeder soll soviel Taschentücher haben wie er mag.

orchitim

Und noch eine Beobachtung von vergangener Woche fällt mir da zu Krähen ein. Ich hatte mit Enkel eigentlcih Enten füttern wollen, die waren aber gerade nicht da und so durften sich die Krähen am Brot laben. Nachdem eine mehrere Stücken verzehrt hatte und die anderen Satt von dannen zogen, flog sie kurz weg, hielt Ausschau(anscheinend ob die anderen weit genug weg waren) und kam zurück, sammelte die restlichen Brotstücken eine nach der anderen auf und versteckte sie dann fein säuberlich. Das interessante daran war das Gehabe dabei. Sie hatte das Brotstück im Schnabel, schaute sich um, hüpfte ein paar Schritte, tat so als wenn sie nach einen Wurm pickt, hüpfte weiter und wieder dasselbe Spiel bis sie anscheinend einen geeigneten Platz fand, schaute sich nochmal suchend um und legte das Brotstück ab, nicht ohne es vorher noch mit Blättern gegen Blicke von oben zu tarnen. Danach verschwand sie in Richtung ihrer Artgenossen. Am nächsten Tag waren die Beutestücke noch da und erst am Abend hatte sie anscheinend ihre Vorratskammern leergeräumt.
Ich bin gegen ein Tempolimit - jeder soll soviel Taschentücher haben wie er mag.

Burki

Tom, das hast Du schon alles richtig erkannt.
Krähen sind durchaus in der Lage, einen Menschen zeitlebens wiederzuerkennen.
Na, und schon geraden einen, der hinter ihren Jungen her ist. :-D

Und mit dem Versteckspiel:
Da gibt es die anderen, die im Gebüsch genau beobachten, wo Huckebein die Brotstückchen versteckt, um sie nachher in Sicherheit wieder auszubuddeln.
Beim Beobachten tun die auch ganz scheinheilig, picken uninteressiert rum und drehen sich in die andere Richtung. 
Krähen sind sehr intelligent.
Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

Die billigen Tricks sind oft die preiswertesten.
Verdorbener Spaß muß nicht sofort weggeworfen werden.
Zwei accounts kosten nicht das doppelte sondern Nerven.
Hat die Sache einen Haken, hänge was Aufgebundenes dran.

Ruediger

Zitat von: orchitim am 25.Apr.11 um 22:34 Uhr
Andere Krähenpaare reagieren nie, so das ich mal vermute das die mich tatsächlich in Erinnerung haben. Kann das sein?

Durchaus.

Rabenvögel haben eine hohe Intelligenz, sie sind daher auch gerne Versuchsobjekte bei Verhaltensstudien.

Sie können sich sogar verstellen, laut recht aktueller Forschungsergebnise.

Sei also froh, daß sie Dir keine Falle stellen. :-D
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Eerika

Es gibt noch Singdrossel, Misteldrossel...ich kann sie so nicht unterscheiden.
Evtl. Singdrossel? :ka

Ralla

Eine Singdrossel hat doch kein grau im Nacken und auch kein schwarz um die Augen.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

nise

Ja Wacholderdrossel könnte passen.
In der Suche beim NABU hatte ich beim Schnabel "orange, kurz und mittel" eingegeben.
Da kommt keine Drossel bei rum.
:blume

Postpiet

Zitat von: nise am 02.Mai.11 um 21:29 Uhr
Ja Wacholderdrossel könnte passen.
In der Suche beim NABU hatte ich beim Schnabel "orange, kurz und mittel" eingegeben.
Da kommt keine Drossel bei rum.
:blume

Hallo Denise,

aber der Schnabel ist doch auch eindeutig gelb ...

Und für alle, welche die Seite nicht kennen: http://www.nabu.de/naturerleben/onlinevogelfuehrer/


Schönen Gruß

Peter
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Berthold

Zitat von: Charlemann am 03.Mai.11 um 10:35 Uhr
Ich denke es war ein Turmfalke, so genau konnte ichdas im gegenlicht nicht erkennen.

ich vermute eher, ein Sperber Terzel.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralla

Auch in NL hat es lange nicht mehr geregnet. Diese Amsel hat noch einen Rest Wasser im Blumenuntersetzer gefunden.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Ruediger

Das ist ein putziges Bild.
Die Amsel freut sich.
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)