Die City Hall ist wohl nicht aus der Kolonialzeit
Doch, das Rathaus wurde in den Jahren 1926-36 gebaut. Man ist allerdings beim renovieren nicht grad zimperlich.
https://en.wikipedia.org/wiki/Yangon_City_HallEin paar kuriose Fakten zu Myanmar
In der Nachkriegszeit bis vor wenigen Jahren war das Land eine extrem abgeschottete Militärdiktatur. Es ist bis heute eine sehr konservative und abergläubige Gesellschaft in der nicht nur die Mönchsorden sondern auch Wahrsager und Astrologen enorme Macht besitzen.
Die Hauptstadt wurde vom Militär (es heißt, auf Rat eines Astrologen) ins neu geschaffene
Naypyidaw verlegt, eine gespenstische Retortenstadt mit gigantomanischen Bauten und Straßen in denen aber bis auf Regierungsbeamte und Militärs kaum jemand lebt. Bin drübergeflogen, echt absurd.
In der Kolonialzeit gabs in Burma, wie überall im Empire Linksverkehr.
1970 sagte ein Astrologe dem damaligen Regierungschef Ne Win den Tod im Linksverkehr vorher, einen Tag später wurde per Erlass auf Rechtsverkehr umgestellt. Das hindert die Leute bis heute aber nicht daran mit den traditionellen rechstgesteuerten Autos zu fahren. Selbst die neuesten Wagen haben das Lenkrad fast alle rechts!
Besonders lustig beim Überholen. Anschnallen gilt als unsportlich.
Myanmar hat 8 Wochentage, der Mittwoch ist in Vor- und Nachmittag geteilt. Hintergrund ist das Astrologische System aus 8 Planeten denen jeweils 1 Wochentag zugeordnet ist.
Sonntag-Sonne
Montag, Mond
Dienstag-Mars
Mittwochvormittag-Merkur
Mittwochnachmittag-
Rahu (der aufsteigende
Mondknoten)
Donnerstag-Jupiter
Freitag-Venus
Samstag-Saturn
An welchem Tag man geboren wurde ist für das weitere Leben extrem wichtig, man betet beispielsweise am dem entsprechenden Planetenposten einer Pagode.
Ein paar Worte zu den Pagoden
Niemand weiß wie viele davon es in Myanmar gibt, aber es sind zigtausende. Die Dichte ist teilweise schon grotesk. Bemerkenswert ist dass diese Bauwerke für die Burmesen in erster Linie nicht historische Monumente sondern religiöse Nutzbauten sind. Dementsprechend werden sie auch laufend renoviert und erweitert. Gerne auch großzügig mit Beton. Für Denkmalschutz hat da keiner Verständnis, wie gesagt, es sind Zweckbauten die von den Leuten auch massenweise besucht werden. Und obwohl Myanmar ein sehr armes Land ist, die Mönchsorden und Klöster zu denen die Pagoden gehören sind es nicht. Die Leute spenden unmengen an Geld (auch für westliche Verhältnisse), und so sind auch in armen Orten die Pagoden und deren Buddhas oft frisch mit Gold überzogen. Das können bei größeren Bauwerken schonmal hunderte Kilo bis Tonnen sein. Und laufend kommt mehr dazu.
Angenehm ist dass es um die Pagoden fast immer ruhig und sauber ist, dazu gibt es gratis Trinkwasser. Ein guter Platz zum ausruhen. Wie überall in Asien betritt man das Gelände nur barfuß.
Sule Pagoda ist das Zentrum Yangons. Die Stadt wurde von den Briten so angelegt dass sie sich um dieses Monument gruppiert. Heute liegt die Pagode inmtten eines Kreisverkehrs und rundherum mit Geschäften zugepflastert.

Soll, wie fast alle Pagoden, ein Haar Buddhas enthalten. Das genaue Alter ist unbekannt, wohl aber mehr als 2.000 Jahre. Was man heute von außen sieht stammt aber alles aus dem 19.Jh.

Das Bambusgerüst dient zum erneuern der Vergoldung, leider sind viele Pagoden eingerüstet da ständig herumgewerkt wird um sie zu verschönern.

