Ich habe vor ort bemerkt dass die Regenjacke welche ich vor der Abreise in Wien gekauft hatte
Made in Myanmar ist.
Werde bei Sports Direct nachfragen ob deren Lieferanten das
Menschenrecht der Arbeiter auf Youtube-Videos respektieren.
Am nächsten Tag gings frühmorgens mit der Turboprop- Maschine nach Mandalay. Ca. 1h Flug, die Maschinen sind ebenso wie die Autos sehr neu. Es gibt eine Reihe von Inlandsfluglinien die wie ein Bus eine Rundroute abfliegen. Kostenpunkt etwa 100USD. Nicht billig aber mit dem Bus wär es eine Tagesreise.
Mandalay ist mit ca. 1,6 Mio Einwohnern die zweitgrößte Stadt Myanmars und liegt in der Mitte des Landes. Das Klima ist deutlich trockener und kühler als in Yangon, obwohl Mandalay nur 80m hoch gelegen ist. Tagsüber etwa 25°C, nachts nur 12°C. Epiphyten gibt es nicht.
Die Stadt ist sehr weitläufig und zu fuß nicht zu erkunden, brauchbaren öffentlichen Verkehr gibt es auch nicht. Um die teuren Taxis zu meiden hab ich mir ein Fahrrad ausgeborgt und mich in den Tumult des asiatischen Verkehrs gewagt. Es ging erstaunlich gut obwohl ich kein Radfahrer bin. Die Leute fahren recht langsam und vorsichtig, im Gewusel der Innenstadt kann einem sowieseo nichts passieren weil sich alles nur im Schrittempo bewegt.
Die Stadt ist wie Yangon recht neu (um 1850 gegründet), ebenfalls schachbrettförmig angelegt und gruppiert sich um den ehemaligen Königspalast der später Britische und nun Burmesische Militärbasis ist. Mandalay wurde im 2. Weltkrieg stark zerstört, besonders der Palast. Alles was man sieht ist ein billiger Nachbau aus den 80er Jahren. Aber allen die größe des Areals ist beeindruckend, selbst mit dem Rad fährt man ewig um einmal rundherum zu kommen.

Ein Wachturm am Wassergraben der den Palast umgibt. Kantenlänge der quadratischen Anlage: ca. 2km (!)
Mandalay hill ist eine Klosteranlage auf einem Hügel am Nordrand der Stadt.

Man kann über zahlreiche Schreine und überdachte Treppen hinaufpilgern (natürlich barfuß) und hat dann einen schönen Ausblick über die Umgebung.
Unten die beiden Hauptpagoden, links Kuthodaw und rechts Sandamuni, umgeben von hunderten kleinen weißen Stupas die je eine Steintafel mit buddhistischen Texten enthalten. Am rechten Bildrand sieht man einen Teil des Wassergrabens der den Palast umgibt.

Mönch posiert für ein Foto

Die Luftverschmutzung durch das Kochen mit Holz sorgt für tolle Sonnenuntergänge
Kuthodaw PagodeWie der Rest der Stadt aus dem 19.Jh, die Pagode ist von über 700 weißen Stupas umgeben.


Jede enthält eine Steinplatte mit Texten die zusammen den gesamten
Pali Kanon ergeben. Der großflächigste Text der Welt.

Gleich daneben liegt
SandamuniGeringfügig jünger (um 1874) und umgeben von dichten Reihen von 1774 weißen Stupas die ebenfalls je eine Texttafel mit Kommentaren zum Pali-Kanon vom benachbarten Kuthodaw enthalten.



Die Pagode enthält auch eine ungewöhnliche Buddhastatue aus Eisen.

Der wichtigste Sakralbau Mandalays ist der
Mahamuny Buddha Tempel die die gleichnamige Buddha-Statue enthält.


Der Mahamuny Buddha stammt ursprünglich aus dem Königreich Arakan in West-Myanmar und wurde um das Jahr 1000 geschaffen. Eroberer brachten die Statue im 17.jh nach zentral-Myanmar und schließlich nach Mandalay. Seitdem bekleben Massen von Pilgern den armen Buddha mit Blattgold was seiner Statur nicht gutgetan hat. Man schätzt das um Lauf der Zeit etwa 2-3t Gold aufgebracht wurden.
