Organischer Dünger für Orchideen

Begonnen von orchitim, 08.Jul.11 um 21:28 Uhr

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orchitim

Es gab mal vor ettlichen Jahren, glaube 1975 rum, ein paar Berichte in der "Die Orchidee", wo über Versuche mit Bierhefen geschrieben wurde. Die Pflanzen wurden da wohl ziemliche Monster aber leider hat das nicht lange angehalten weil die Pilze im Substrat ziemlich gewütet habn. Könnte mir aber vorstellen das es mit rein mineralischen Substraten sehr gut geht.
Ich bin gegen ein Tempolimit - jeder soll soviel Taschentücher haben wie er mag.

kete

Ich habe "drüben" schon Berichte von Leuten gelesen, die ihre Orchis mit Bier oder Kaffeesatz gedüngt haben. Leider werden sie meist niedergeschrien, bevor sie noch ausführlicher werden können, so dass es mir z.B. niemals gelungen ist, herauszufinden, welche Biersorte benutzt wurde (Pils, Kölsch, Weizen, Alt, Malzbier?) bzw. ob das überhaupt eine Rolle spielt.
Hybriden !!!

orchitim

Bier, bzw. Bierhefe eigentlich eignet sich schon sehr gut zur Düngung. Nur hat eben noch keiner ein brachbares Substrat gefunden welches auf Dauer nicht völlig zugeschleimt ist mit Hefepilzen. Aber ich würde das schon gerne mal probieren, insbesondere da ich jetzt geeignete Testkandidaten habe aus der Sammlungsauflösung.
Ich bin gegen ein Tempolimit - jeder soll soviel Taschentücher haben wie er mag.

orchitim

Anscheinend setz sie dabei ja ersteinmal auch Zucker frei, so jedenfalls damals die Theorie. Die Wirkung war eine ziemlichextreme, da sind manchem sogar die Cattleyen-Bulben geplatzt, so fett waren die. Ist absolu kein Scheiß, wenn ich die nächsten Tage azu komme dann such ich die Beiträge mal raus.
Ich bin gegen ein Tempolimit - jeder soll soviel Taschentücher haben wie er mag.

Zeppi

Neben teuer beworbenen organischen Düngern, die ja meist aus Abfall hergestellt werden, kann man auch einfach den "allseits beliebten" Brottrunk verwenden. Wegen des niedrigen pH-Wertes sollte man ihn 1:100 verdünnen.
Ob´s was bringt, weiß ich nicht, nur duftet dann die Bude etwas säuerlich, aber nicht ganz so schlimm wie nach dem Vitanal Zeug.
Grüße ... Ricci

Berthold

Zitat von: orchitim am 09.Jul.11 um 21:41 Uhr
Anscheinend setz sie dabei ja ersteinmal auch Zucker frei, so jedenfalls damals die Theorie.

eigentlich frisst sie Zucker, aber unsere Keimpilze zerlegen z.B. Stärke und injizieren Zucker in die Orchideenrhizoiden und das Protokorm. Aber zu dem Zweck müssen sie richtig in die Wurzeln hinein wachsen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Zeppi

Zitat von: Berthold am 09.Jul.11 um 22:32 Uhr... aber unsere Keimpilze zerlegen z.B. Stärke und injizieren Zucker in die Orchideenrhizoiden und das Protokorm.

Eine freundliche Umschreibung dafür, das die Pilzhyphen dabei von der Orchidee verdaut werden. Eine Symbiose soll ja beiden Partnern dienen, ich finde in der Literatur immer nur Hinweise, wie die Orchidee davon profitiert.
Grüße ... Ricci

Berthold

Zitat von: Zeppi am 09.Jul.11 um 22:55 Uhr
Eine freundliche Umschreibung dafür, das die Pilzhyphen dabei von der Orchidee verdaut werden. Eine Symbiose soll ja beiden Partnern dienen, ich finde in der Literatur immer nur Hinweise, wie die Orchidee davon profitiert.


ja, die Keimung scheint aber ein reines Parasitieren der Orchideen auf den Pilzen zu sein.

Bei chlorophyllfreien adulten Orchideen (z. B. Dingel) ist die Sache etwas anders. Das sind meist Pilze beteiligt, die mit einem Bein auf Baumwurzeln wachsen und mit dem anderen Bein in den Orchideen stecken.
Da hat man schon einen Stofftransport mit markiertem Kohlenstoff von der Orchidee über den Pilz in den Baum nachgewiesen. Man könnte dort also von Symbiose sprechen. 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

kete

Wenn es nur um die Hefe geht, warum nimmt man nicht einfach so'nen Klops Hefe aus der Backabteilung, löst den in Wasser auf und giesst die Orchis damit?

Aber ich persönlich glaube nicht, dass es nur die Hefe ist. Typisch Mann, verweigert Ihr schon wieder den ganzheitlichen Ansatz.  :yes
Hybriden !!!

Charlemann

Zitat von: kete am 09.Jul.11 um 15:18 Uhr
Ich habe "drüben" schon Berichte von Leuten gelesen, die ihre Orchis mit Bier oder Kaffeesatz gedüngt haben. Leider werden sie meist niedergeschrien, bevor sie noch ausführlicher werden können, ...

leider ein Problem in Foren, hier ist das nicht ganz so ausgeprägt, wird aber auch praktiziert. Ich finde es nicht schön wenn man Leuten direkt "über´s Maul fährt" und ihnen nicht mal gestattet ihre Denkweisen zu erklären.

Zitat von: kete am 09.Jul.11 um 15:18 Uhrso dass es ... mir z.B. niemals gelungen ist, herauszufinden, welche Biersorte benutzt wurde (Pils, Kölsch, Weizen, Alt, Malzbier?) bzw. ob das überhaupt eine Rolle spielt.

Ich würde Weizenbier nehmen, da sind noch die meisten aktiven Hefen drin enthalten.

Übrigens Hefe ist nicht gleich Hefe.


kete

Zitat von: Charlemann am 10.Jul.11 um 09:58 Uhr
Zitat von: kete am 09.Jul.11 um 15:18 Uhr
Ich habe "drüben" schon Berichte von Leuten gelesen, die ihre Orchis mit Bier oder Kaffeesatz gedüngt haben. Leider werden sie meist niedergeschrien, bevor sie noch ausführlicher werden können, ...

leider ein Problem in Foren, hier ist das nicht ganz so ausgeprägt, wird aber auch praktiziert. Ich finde es nicht schön wenn man Leuten direkt "über´s Maul fährt" und ihnen nicht mal gestattet ihre Denkweisen zu erklären.

Hier schreit und quakt doch ständig irgendwer, deshalb sind wir abgehärtet (im Gegensatz zu den Weichei-Foren) und lassen uns von sowas gar nicht irritieren, selbst wenn wir meinen Orchis wachsen am besten in einem Substrat aus Pflaumenkuchen.  grins

Zitat von: kete am 09.Jul.11 um 15:18 Uhrso dass es ... mir z.B. niemals gelungen ist, herauszufinden, welche Biersorte benutzt wurde (Pils, Kölsch, Weizen, Alt, Malzbier?) bzw. ob das überhaupt eine Rolle spielt.

Zitat von: Charlemann am 10.Jul.11 um 09:58 Uhr
Ich würde Weizenbier nehmen, da sind noch die meisten aktiven Hefen drin enthalten.

Übrigens Hefe ist nicht gleich Hefe.

Dankeschön. Das muss ich bei Gelegenheit mal versuchen. Ich meine, ich hätte auch mal was von Malzbier gelesen - das würde evtl. die Hefe und die Zuckerlösung in sich vereinen, oder?
Hybriden !!!

Charlemann

Ich weiß nicht ob eine zu hohe Zuckerkonzentration gut ist. Bei Aussaaten mit Symbiosepilzen ist ein zu hoher Nährstoffgehalt tödlich, soll heißen, der Pilz fördert die Pflanze nur kurz und fördert sie kurze Zeit später nicht mehr. Die Sämlinge gehen ein und werden verspeist.

Berthold

Zitat von: Charlemann am 10.Jul.11 um 11:08 Uhr
Ich weiß nicht ob eine zu hohe Zuckerkonzentration gut ist. Bei Aussaaten mit Symbiosepilzen ist ein zu hoher Nährstoffgehalt tödlich, soll heißen, der Pilz fördert die Pflanze nur kurz und fördert sie kurze Zeit später nicht mehr. Die Sämlinge gehen ein und werden verspeist.

Die Pilze werden durch den Zuckerzusatz so agil, dass sie die Orchideenprotokorme gleich mit zerstören.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

sanibel

Ich benutze seit etwa einem Jahr diesen organischen Dünger:
Biotrissol
Anfangs nur bei meinen Multihybriden-Nopsen im Büro. Irgendwann viel mir auf, dass sie sehr blühfreudig wurden und kaufte den Dündger dann auch für zuhause. Zumindest bei den Phals scheint er eine gute Wirkung zu haben. Hatte dieses Jahr viele Erstblüten, mit denen ich noch gar nicht gerechnet hatte.

Bei meinen Vandeen bin ich mir nicht sicher, ob sie den mögen. Allerdings habe ich seit etwa Sseptember letzten Jahres einen Blähtonversuch bei denen am laufen und bin gerade am überlegen, ob ich die Kultur wieder verändere, da bei mir dieses Jahr die Vandeen nicht soviele Bt machen.

Übrigens kippe ich das Tauchwasser immer in den Schilf auf unserer Dachterasse. Dieses Jahr ist er drei Meter groß. So hoch war der noch nie.

kete

Ich glaube, das war mein erster Dünger, den ich verwendet habe. Ist das dies dunkle syrupartige Zeug? Ich hatte auch was, was aus Zuckerrübenmolasse gemacht war.
Hybriden !!!