Naturstandorte Österreich

Begonnen von juergen, 02.Okt.15 um 20:15 Uhr

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Ralla

Nigritella ist wirklich allerliebst.

Zitat von: juergen am 06.Okt.15 um 20:46 Uhr
Zitat von: Ralla am 05.Okt.15 um 21:09 Uhr
Ui, Felder mit lila Blümchen. Das erinnert mich doch an was......
An was? Mir fällt dazu spontan nur die mediterrane Provence ein, ,,,

Ich muss da an mein langes Wochenende in Schweden denken.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

juergen

Zitat von: Ralla am 06.Okt.15 um 21:26 Uhr
Nigritella ist wirklich allerliebst.


Ich muss da an mein langes Wochenende in Schweden denken.
Die Schwedenbilder sehen ja wirklich eindrucksvoll aus! Die Vegetation scheint dort Mitte Juni auf Meereshöhe am gleichen Stand zu sein wie in Österreich auf 1500m. Derart weitläufige-lilafarbene Orchideenwiesen gibt es am Hochobir nicht, dafür geht es gleich am Parkplatz los, wie man am ersten Bild sieht (mit der Eisenkappler Hütte im Hintergrund). Die Mautstraße windet sich in engen Kurven entlang steiler Hänge bis zur Hütte auf 1500m, bei Gegenverkehr sind dann gute Nerven gefragt. Dafür geht's dann vom Auto weg mit zahlreichen botanischen Seltenheiten los, bis hinauf zum Gipfel auf 2100m. Mückenhändelwurz (Gymnadenia conopsea) gibt es zahlreiche am Wegesrand, wie man am zweiten Bild erkennt. Am und knapp unterhalb des Gipfels (drittes Bild) kann man bei guter Sicht einen ungestörten Blick in alle Himmelsrichtungen genießen. Der Blick im dritten Bild geht gegen Nordwesten ins Drautal, ganz hinten liegt Klagenfurt und ein kleines Eck vom Wörthersee verschwindet im Dunst.

Ralla

Mit Bergen im Hintergrund sind lila Blümchen auch schön.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

juergen

#18
Zitat von: Carsten am 06.Okt.15 um 09:20 Uhr

Mach bitte weiter so, Jürgen.
Ein paar Bilder vom Hochobir habe ich noch. Am Weg zum Gipfel kommt man am verfallenen Rainerhaus vorbei, wo früher  ein Alpengarten angelegt war. Ein paar Restbestände von damals haben sich noch gehalten.

Neben Orchideen gibt es am Hochobir zahlreiche weitere botanische Raritäten, z.B. das Obir-Steinkraut (zweites Bild). Wie man an dem Bild erkennt, dürfte das eine sehr genügsame Art sein.

juergen

#19
Orchideen sind am Weg natürlich auch vielfach vertreten, z.B. das Mannsknabenkraut (Orchis mascula) in den ersten beiden Bildern. Insgesamt eine für mich sehr faszinierende Gegend: Neben der Landschaft und botanischen Raritäten gibt es noch eine Reihe schöner Kirchen. Das ist insbesondere erstaunlich, weil Bad Eisenkappel nur 2400 Einwohner hat (auf einer Fläche von 200km²).  Das dritte Bild gibt einen Eindruck von der Gegend.

johan

super,danke jürgen

gerade zu orchideenblüte ist das wetter oft sanft ausgedrückt etwas labil,vorallem hoch im gebirge

lg
johan

juergen

#21
Zitat von: johan am 14.Okt.15 um 14:55 Uhr
gerade zu orchideenblüte ist das wetter oft sanft ausgedrückt etwas labil,vorallem hoch im gebirge

lg
johan
Zum Blümchenfotografieren ist diffuses Licht durch Wolkenbedeckung manchmal gar nicht schlecht. In der prallen Mittagssonne hat man da oft mehr Probleme. Ein paar Regentropfen hält ein geeichter Naturliebhaber auch noch aus. Gewitter sind natürlich ein Problem, noch problematischer sind Lawinen im Frühjahr und Winter. Gerade die südlichen Kalkalpen können bei winterlichen Adriatiefs Unmengen an Schnee abbekommen, der sich dann aufgrund der Steilheit des Geländes in Richtung Tal aufmacht. Hier ein Bild eines Wanderweges in den Karawanken, wo eine Frühjahrslawine offenbar ungehindert durch den Bergwald hinabgedonnert ist.




Berthold

Jürgen, was blüht da weiss?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

juergen

Deutlich sanfter ist Landschaft des nächsten Standortes: Die Kärntner Nockberge. Die Topographie hier ist ganz anders als in den südlichen Kalkalpen, und anstatt schroffer Kare und Grate dominieren sanfte Bergkuppen die Landschaft. Erreichbar ist die Gegend über die sehr malerisch angelegte Nockalmstraße, die alleine für sich einen Besuch der Nockberge rechtfertigen würde. Das Gestein der Nockberge ist hauptsächlich silikatisch, mit eingelagerten Kalkinseln. Auf diesen Kalkzonen finden sich dann üppige Orchideenwiesen. Stellenweise geht der Orchideenreichtum direkt am Autoparkplatz los, und zieht sich dann kilometerweit hinauf bis in die Gipfelzone.

Das erste Bild gibt einen guten Eindruck von der Landschaft, im zweiten und dritten Bild eine Händelwurz (Gymnadenia conopsea oder odoratissima. Kann jemand von Euch sehen, welche Art das ist?). Die Gymnadenia wachsen dort zu Tausenden.

juergen

Zitat von: Berthold am 18.Okt.15 um 18:23 Uhr
Jürgen, was blüht da weiss?
Da hat etwas geblüht.  Schaut für mich nach Samen eines Korbblütlers aus. Ich habe leider keine Detailaufnahme, sondern nur einen Crop aus dem Gesamtbild. Ein paar Akeleien haben sich auch noch ins Bild gedrängt.

purpurea †

Das  ist eine odoratissima :thumb
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Tobias TJ

Zitat von: juergen am 18.Okt.15 um 18:50 Uhr
Zitat von: Berthold am 18.Okt.15 um 18:23 Uhr
Jürgen, was blüht da weiss?
Da hat etwas geblüht.  Schaut für mich nach Samen eines Korbblütlers aus. Ich habe leider keine Detailaufnahme, sondern nur einen Crop aus dem Gesamtbild. Ein paar Akeleien haben sich auch noch ins Bild gedrängt.

Ich würde meinen, es sind die Samenstände einer Pestwurz.  Vermutlich Petasites albus.
Liebe Grüße,
Tobias

juergen

Etwas weiter oben werden die Händelwurz zusehends von Kohlröschen abgelöst. Im ersten Bild eine Braunelle (Nigritella rhellicani), im zweiten Bild ein Rot-Kohlröschen (Nigritella rubra). Die Aussicht wird im Verlauf des Anstiegs auch immer eindrucksvoller, im dritten Bild ein Blick auf die vergletscherten Hohen Tauern.

juergen

Und wo Händelwurz und Kohlröschen in so großer Zahl gemeinsam auftreten, sind dverse Hybriden fast zwangsläufig die Folge.