Pilze zum Essen oder besser nicht?

Begonnen von Berthold, 06.Okt.08 um 16:39 Uhr

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Uhu

Das war meine erste Morchel im Wald. Weitere Exemplare waren in der Umgebung nicht zu finden - hab sie stehen lassen, soll sie lieber ihre Sporen loswerden.
Grüße Jürgen

Eveline†

Ich habe Ähnliches Mitte April im Garten gefunden.

krötenlilly

Super, sogar im eigenen Garten. Du hast ja sehr viele Gehölze, da ist wohl der passende Partner für die Morchel dabei  :thumb. Wenn sie sich vermehrt kann es ein schönes Frühlings Pilzessen werden.
Gruß
krötenlilly

partisanengärtner

Die lieben Rindenmulch und sandigen Boden. Leider sind sie nicht sehr beständig. Meist nach ein oder zwei Jahren weg.
Im Wald kann das aber durchaus länger sein.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

krötenlilly

Zitat von: partisanengärtner am 02.Mai.17 um 07:55 Uhr
Die lieben Rindenmulch und sandigen Boden. Leider sind sie nicht sehr beständig. Meist nach ein oder zwei Jahren weg.
Im Wald kann das aber durchaus länger sein.

Das mit dem Rindenmulch habe ich anders verstanden. Ich glaube nicht dass sie ihn besonders lieben. Wenn das Holz mitsamt Morchel-Hyphen oder Mykorrhiza geschreddert und als Rindenmulch verwendet wird, können unter günstigen Bedingungen noch Fruchtkörper erscheinen. Ein letzter Versuch, damit die Sporen vielleicht auf lebende kompatible Baumwurzeln treffen. Danach ist Schluss im Rindenmulch. Wenn bei Eveline der Fruchtkörper ohne Ausbringen von "kontaminiertem" Rindenmulch erschienen ist, wäre das ein Glücksfall, vielleicht wirklich eine gelungene Ansiedlung.  :classic
Gruß
krötenlilly

Tobias TJ

Also meines Wissens sind die Morcheln ganz klassische Saprophyten, sie zersetzen also abgestorbenen organisches Material wie z. B. Totholz und somit auch Rindenmulch. Ist das 'Futter' alle, verschwinden sie dementsprechend auch recht schnell wieder.
Bevorzugter Standort wird auf basischen humusreichen Standorten angegeben, seltener auf sauren sandigen Böden (kommt dort aber auch vor). Aufgrund ihrer saprophytischen Lebensweise findet man sie im Wald gern an Wegrändern, insbesondere wenn dort Holz gelagert wird/wurde.
Liebe Grüße,
Tobias

krötenlilly

Sie erscheinen aber dort wo Rindenmulch benutzt wird auch wenn es Gewerbegebiete und Vorgärten mit typischen Kirschlorbeer / Efeu/ Dickmännchen Ödnis-Biotopen sind. Sie werden mit dem Rindenmulch eingeschleppt und dieser wird nach Schreddern und evtl Anrotten von frisch geerntetem Holz verkauft. Rindenmulch wird nicht vom Boden gesammelt für den Handel. Daher glaube ich dass sich der Pilz im Holz befindet, d h man schreddert die Wirtsgehölze der Pilze.
Gruß
krötenlilly

Tobias TJ

Das sie mit dem Rindenmulch eingeschleppt werden, denke ich auch. Ich glaube aber nicht, dass sich der Pilz schon vor dem Schälen der Rinde als Parasit im Baum befand. Ich denke viel eher, dass er sich in den Rindenmulch-produzierenden Betrieben auf dem Material ansiedelt. Die Rinde wird nämlich in der Regel dort mehrere Wochen zur sogenannten Vorrotte gelagert, bis sie abgesackt/verkauft wird. Anschließend lagert sie dann ja meist auch noch eine ganze Weile unter oft feuchtwarmen Bedingungen, bis sie irgendwo ausgebracht wird. Also optimale Wachstumsbedingungen für diverse  (saprophytische) Pilze. Pilzsporen gibt es ja überall reichlich. Und es besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass die entsprechenden Pilzsporen schon vorher auf der Rinde am Baum vorhanden waren.
Liebe Grüße,
Tobias

krötenlilly

Hast recht, es steht überall dass sie Saprophyten sind. Ich möchte sehr gerne einmal einen Sack Mulch mit sporenhaltiger Morchelerde erwischen. Leider benötige ich nur sehr wenig Rindenmulch.
Gruß
krötenlilly

Eveline†

Es ist nicht die erste Morchel, die ich hier sehe. Überhaupt gibt es hier viele Schwammerln am Grundstück, im Herbst schießen sie nur so aus dem Boden. Ich kenne sie nicht, war auch nie recht dahinter, sie zu bestimmen.

Gekauften Rindenmulch verwende ich nicht, der Boden ist nicht sandig. Allerdings mische ich gehäckselten eigenen Gehölzschnitt in den Kompost. Diesen bringe ich aber nicht auf die Wiese aus.

Seit ich nicht mehr so oft mit dem Rasenmäher herumflitze und auch nicht mehr in den Beeten herumgrabe, Laub liegen lasse und die Staudenreste nicht mehr blitzsauber entferne, verwildert der Garten zwar zunehmend, aber es gibt auch schöne Überraschungen.

partisanengärtner

Vor vielen Jahren habe ich Morcheln in einer sandigen ungepflasterten Einfahrt nahezu 10 Jahre in Folge gesehen. (die kaum benutzt wurde)

Sie war nur mit Gras bewachsen, kein sichtbarer Rindenmulch. Es könnten aber Wurzeln von Birke oder ähnlichem die schon länger gefällt waren im boden befunden haben. Die waren dort an der Straße eigentlich üblich. Man hat aber keinerlei Spuren davon gesehen.

Bei einem Freund sind im letzten jahr auch ohne jeglichen Rindenmulcheinsatz auf seinem garteneigenen Gehözhäcksel welche gekommen. Dieses Jahr haben wir aber noch keinen gesichtet.

Alles etwas misteriös mit den Morcheln. Ich trau mich auch erst seit letztem dJahr die zu essen. Vorher hatte ich vor dem wirklich nicht zu verwechselnden Lorchel aus Unkenntnis angst.

Vielleicht sollte ich meinen Nachbarn mal fragen ob er mir was von seinem Rindenmulch abgibt und einen weiteren Sack kaufen und impfen.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

petra77

Hexenröhrling im Cypri-Beet.
Vielleicht sollte ich Samen streuen, so als Versuch.

Berthold

Er lebt mit Wurzeln von Eichen Buchen und Fichten zusammen auf saurem Boden.
Er schmeckt sehr lecker wie ich finde, kann aber roh Schwierigkeiten bereiten.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

petra77

Keine Buche, Eiche oder Kiefer / Fichten in der Nähe und dann noch saurer Boden, das gibt mir zu denken. Vielleicht sollte ich mal kalken, ist schließlich mein Cypri-Beet.

Essen mag ich ihn nicht, denn schließlich "Was der Bauer nicht kennt, ........."

Berthold

Zitat von: petra77 am 28.Jul.17 um 10:22 Uhr
Essen mag ich ihn nicht, denn schließlich "Was der Bauer nicht kennt, ........."

Er schmeckt wirklich sehr gut, der flockenstielige Hexenröhrling Boletus erythropus. Ich gebe Dir mein Ehrenwort :yes und ich gebe wirklich nicht jedem mein Ehrenwort.
Du kannst ja noch jemanden Fragen, der Ahnung hat von flockenstieligen Hexenröhrlingen.
Wenn Du Beschwerden bekommen solltest, berichte bitte darüber.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)