Das naturbelassenste Tal Österreichs...

Begonnen von Muralis, 09.Jul.14 um 17:07 Uhr

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Ralfus

Bei dem Gedankengang in Nähe des Urwald zu nächtigen, erinnere ich mich an eine Wanderpause oberhalb des Urwalds in Mitten einer aufgegebenen Wiese. Wir hatten gegessen, getrunken und uns danach erst für die Wiese interessiert. Ich habe in meinem Leben nie mehr so viele Kreuzottern auf ein Mal gesehen. Die Biester waren überall. Wegrennen half nicht, da man auf eine treten könnte. So stagsten wir mit puckerndem Herzen zurück in den Wald. Bin froh, dass ich in der Gegend eine Übernachtungsmöglichkeit besitze.
Was das Ausrotten von Bär und Co angeht, liegt schon eine Schuld bei uns, diesen Arten auch Lebensräume außerhalb von Zoos anzubieten. Dabei sind einseitige Betrachtungen, wie alle weg oder alle überall, nicht hilfreich. Bei Berthold würde ja schon helfen, seine Reisefreiheit einzuschränken.

Berthold

Zitat von: Ralfus am 10.Jul.14 um 08:13 Uhr
Bei Berthold würde ja schon helfen, seine Reisefreiheit einzuschränken.

Aber es steht doch geschrieben "Macht Euch die Welt untertan". Wie soll das gehen, wenn mich andere töten oder fressen wollen, egal ob Tigern, Kannibalen, Islamisten oder Riesengreifvögeln, die mich für einen Straussenvogel halten, nur weil ich auf 2 Beinen gehe.

Ein naturbelassenes Gebiet ohne Fressfeinde, in das ich allein Zutritt besitze, ist zweifellos sehr interessant für mich. Aber kann ich das meinen Mitmenschen zumuten? In Deutschland muss nicht umsonst jeder Waldbesitzer der Allgemeinheit Zutritt gewähren.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Zitat von: Ralfus am 10.Jul.14 um 08:13 Uhr
Bei dem Gedankengang in Nähe des Urwald zu nächtigen, erinnere ich mich an eine Wanderpause oberhalb des Urwalds in Mitten einer aufgegebenen Wiese. Wir hatten gegessen, getrunken und uns danach erst für die Wiese interessiert. Ich habe in meinem Leben nie mehr so viele Kreuzottern auf ein Mal gesehen. Die Biester waren überall. Wegrennen half nicht, da man auf eine treten könnte. So stagsten wir mit puckerndem Herzen zurück in den Wald.

Die einzige aufgelassene "Wiese" in dem Bereich ist die sogenannte Große Bärwies. In den Hängen oberhalb gibt es in der Tat eine Menge von Kreuzottern. Sie sind auf dieser Seite des Wildnisgebietes viel zahlreicher. Trotzdem habe ich auf der Südwestflanke auch schon einige gesichtet.

Die Gefahr, sich vor denen fürchten zu müssen, ist heute nicht mehr gegeben, da alle diese Bereich zum Wildnisgebiet gehören und nicht mehr betreten werden dürfen außer für genehmigte Forschungszwecke. Die eigentlichen Urwaldflächen waren auch schon vorher gesperrt und ein Betreten daher eigentlich illegal. Es ist eine Ausnahme, ansonsten herrscht auch in Österreich der freie Wald vor, spätestens seit den sozialistischen Alleinregierungen unter Bruno Kreisky in den 70igern.

VG Wolfgang

Ralfus

Zu meiner Zeit damals wurde gerade ein Weg durch den Urwald frei gesägt, der von einem in allen Karten vorhandenen Wanderweg bis zu der Wiese führte. Hört sich nicht nach gesperrt an.
Gruß Ralf

Ralfus

#19
Hier noch ein paar alte Bilder:

1 Irgendwo im Tal


In einer Fahrspurpfütze wird ge-unkt


Alpensalamander (leider nicht ganz scharf)


Lassingtal mit Campanula


Unbekannter Pilz


Gemse


Ferien-Appartement


Hier war der Ort der Entspannung
Wasser aus der Quelle, kein Strom und soo schön!

Gruß Ralf

Nachtrag
Meine Bekannten aus der Gegend haben mir berichtet, dass ein Tourismus-Groẞinvestor (Name bekannt) ca 2000 ha von der ÖBF AG gepachtet und in Fachwerk bereits eine Fläche umzäunt hat. Hilfe, was passiert dort?

Ralla

Ich würde gerne mal eine Kreuzotter in natura sehen. Irgendwie habe ich das noch nie hinbekommen.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Ralfus

Komisch, ich find, die sind gar nicht so selten. Im Frühjahr, wenn die Nächte noch kalt sind, findet man sie häufig auf nach der Morgensonne ausgerichteten Wegen, weil diese schneller erwärmen. Dann liegen dort die semivitalen Schlauchpakete herum, die vor Kälte noch nicht so können, wie sie wollen.

Wolfgang, ich habe mich jetzt erkundigt. Der Investor will wohl Jeeps für Safaris verleihen und eine Kajakstation in Fachwerk eröffnen. Ein Glück ist die Lassing für Kajaks nur nach der Schneeschmelze interessant. Er wird sich wohl auf die Salza konzentrieren. Meine Übernachtungshütte kann ich dann leider vergessen. Das gesamte Umfeld hat er schon gepachtet und eingezäunt. Damit ist das Gebiet für mich endgültig gestorben. Könnt Ihr dem Typen nicht einen Tritt verpassen?
Gruß Ralf

Ralla

Hehe, dann liegt es vermutlich daran, dass ich morgens, zu Zeiten in denen selbst eine Schlange noch nicht warm geworden ist, nicht aus dem Bett komme.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Muralis

Zitat von: Ralfus am 11.Jul.14 um 22:15 Uhr
Könnt Ihr dem Typen nicht einen Tritt verpassen?

Natürlich nicht. Das ist ja schon tiefste Steiermark, da hat Niederösterreich nichts mehr mitzureden. Und wie ich ja schon gesagt habe: Wie es im Lassingtal ausschaut, das weiß unten in Graz kein Mensch. Daher wird jeder Blödsinn genehmigt. Selbst auf Bezirksebene entscheidet dann Liezen. Liezen ist der größte Bezirk Österreichs, ich glaub größer als Vorarlberg. Liezen liegt bereits bei den Niederen Tauern, die haben von Kalkalpen und Dolomittälern wenig Ahnung.

Ja, hab unten in Fachwerk eine riesige Abzäunung neben der Straße gesehen aus massiven Holzbrettern, schaut unmöglich aus. Dort haben sich letztes Jahr noch die Kajakfahrer vorbereitet.
An sich lebt die Gemeinde Wildalpen von den Kajakfahrern. Diese sind in dem Umfang für das Salzatal wiederum eine Pest. Aber das ist eben Wirtschaftswachstum. Von irgendwas muss Wildalpen auch leben, sonst wären die ebenfalls abgewandert wie die Lassingtaler. Da klammert man sich an jeden Investor.