mal wieder Neudohum!

[purpurea †]

Hallo
Ich denke das ist ein gutes Beispiel ob Nedohum funktioniert.
Mann mag es wollen oder nicht.
Habe leider keinen Tausendeuroschein um zu zeigen wie gross die "Knollen" sind!

So sieht es auch bei den übrigen Orchis und Platanthera aus.
Gruss Rudolf

[Claus]

Rudolf,
ich habs ja auch noch nicht aufgegeben, zur Zeit läuft ein Großversuch mit Neudohum + Seramis 2/3 zu 1/3 mit Bi 58 zur Bekämpfung dieser abscheulichen Trauermückenlarven. So weit sieht das auch noch alles gut aus.

Aber meine frühen Versuche mit reinem Neudohum endeten alle im Kompost.

Neudohum hat natürlich eine recht hohe Düngermenge im Substrat, d.h. wenn die Pflanzen nicht anderen Quälgeistern zum Opfer fallen, dann ist eine gute Knollen- oder Rübenbildung zu erwarten. Durch Verdünnung mit mineralischen Komponenten schadet die an sich hohe Salzkonzentration offensichtlich nicht. Ob dieser im Neudohum vorhandene Pilz wirklich eine Schutzfunktion übernimmt wäre im Vergleich mit anderen Blumenerden guter Qualität zu überprüfen.

[Berthold]

Ob dieser im Neudohum vorhandene Pilz wirklich eine Schutzfunktion übernimmt wäre im Vergleich mit anderen Blumenerden guter Qualität zu überprüfen.

Claus, ich hatte ja früher torfhaltige Blumenerden zu dem Sand/Dolomitsplit hinzu gemischt und mir ist praktisch alles abgefault. Das führte dazu, dass ich auf humose Komponenten völlig verzichtet hatte, wie es an vielen Literaturstellen angegeben war.

In den mineralischen Substarten hatte ich dann bis zu 80% Verluste durch Stengelfäule im Gewächshaus so ab März und habe meine wertvollsten Pflanzen verloren, einfach eine Katastrophe. Hast Du nicht selber grosse Orchis militaris im Topf in mineralischem Substrat verloren (nach dem ersten Jahr)?

In den Töpfen mit frischem rein mineralischem Substrat haben auch oft neben den Mutterpflanzen Sämlinge gekeimt aber ein Jahr später ist alles abgefault. Ein Hinweis darauf, dass ein geeigneter Mykorrhiza-Pilz in der Mischung für eine gewisse Zeit zumindest gut zurecht kommt aber dann siedeln sich andere Pilze und oder Bakterien an, die die Orchideeen zu Fall bringen.

In den Neudohumtöpfen konnte ich bisher keine Keimung feststellen (ausser Microtis unifolia) aber die existierenden Pflanzen überleben. Für Mykorrhizapilze ist Neudohum Mist (würde Müntefering sagen).

Bei grösseren Pflanzen kannst Du das Gemisch Neudohum/Seramis auf 30% Neudohum reduzieren.

[purpurea †]

Ich nehme 50-50 Neudohum/Perlite.
Und ich vermute auch das die Erde Verpilzungen entgegenwirkt und auch Fäulnissherde aufhalten kann.Ich hatte versuchsweisse einige Pflanzen die Anzeichen von Fäulniss hatten( anderes Substrat und ohne Neudohum) in das Gemisch getopft. Die "Wunden" haben sich geschlossen und oberhalb der alten Fäulnisstelle haben sich vermehrt Wurzeln gebildet. Auch Knollen die Löcher von Würmerfrass hatten( ähnliche Form wie Énchyträen)haben nach einer Behandlung mit Dithane sehr schöne Wurzeln ausgebildet.
Eigentlich fehlen mir nur noch ein paar subtronicum und irapeanum um einen Versuch zu starten.Aber da sind ja schon genug im Umlauf.
Gruss Rudolf.V

[Berthold]

Ich nehme 50-50 Neudohum/Perlite.

zwischen Perlite und Seramis gibt es wahrscheinlich keinen Unterschied im Kulturverhalten. Perlite ist aber deutlich billiger.

[Charlemann]

@Claus,

ich geb´dir mal einen Tipp.
Kaufe einen Sack NeudoHum und lasse ihn mal 2 Monate in der Gegend rum liegen.
Du wirst sehen Dein Trauermückenproblem wird sich praktisch wie von Geisterhand erledigen!

[Claus]

zwischen Perlite und Seramis gibt es wahrscheinlich keinen Unterschied im Kulturverhalten. Perlite ist aber deutlich billiger.

Ja, und wenn du Perlite im Internet bestellst, bekommst du gleich alle Unterlagen dazu, wie man Hanf anbaut sowie einen Katalog mit einigen Hundert Hanfpfeifchen. Das nenne ich Kundendienst.

Ansonsten habe ich den Eindruck, dass Perlite leichter richtig nass wird als Seramis. So ziehe ich Seramis vor und lasse es mir regelmäßig zum Geburtstag schenken.  

@Michael, der Sack, den ich zur Zeit habe, liegt bereits Monate. Bei den letzen Malen, als ich ihn öffnete, umschwirrten mich die Viehcher auch nicht mehr. Ich fürchte nur, dass die noch rechtzeitig Eier gelegt haben. 

[Berthold]

heute morgen in Neudohum gefunden. Jedoch nur in einem Topf, alle anderen haben keine Fruchtkörper

Jürgen, die kommen sicher von aussen und stecken nicht im Neudohum.
Die Sämlinge (Dactys, Serapias?) werden sicher nicht abfaulen, solange der Ständerpilz aktiv ist.
Wenn Du das Substrat wechselst, solltest Du das neue mit dem alten impfen.

[Claus]

Im Terrestrial Orchid Forum gibt es mal wieder eine Diskussion über Neudohum. Es ist ein dänisches Patent aufgetaucht, in dem Kultursubstrate aus Mineralwolle und Braunkohle beansprucht werden. Und Neudohum enthält auch Braunkohle. Nun wird gerätselt, ob die positive Wirkung des Neudohums auf Erdorchideen durch die Braunkohle verursacht wird.

http://forum.terrorchid.org/viewtopic.php?t=1012&start=40

Ich bin etwas skeptisch, ob die gezeigten dicken Knollen (O. italica und Barlia)tatsächlich Kulturprodukte sind. 

[Berthold]

Ich bin etwas skeptisch, ob die gezeigten dicken Knollen (O. italica und Barlia)tatsächlich Kulturprodukte sind. 

Die Barlia wird in reinem Neudohum doppelt so dick wie ein ausgewachsenes Bamberger Hörnchen. Man muss nur frühzeitig trocken stellen, sonst fault alles blitzartig ab.

[Berthold]

Barlia robertiana in Diät-Substrat mit nur 20% Neudohum


Mir reicht das so, die dicken können die Holländer verkaufen.

[Berthold]

Hier ein Beispiel für die heilende Wirkung von NeuDoHum:
Aus diesen beiden geschenkten, stark beschädigten Dact.fuchsii

Jürgen, aber wenn Du die Pflanzen in dem Substrat stehen lässt sind sie in den nächsten 2 bis 3 Monaten abgefault wenn es häufiger regnet.

[Jürgen a.d.E.]

Was meinst Du, Berhold, kann ich die jetzt bei den Cyps. reinsetzen? Ist das nicht ein zu großer Schritt von dem fetten NeuDoHum ins magere Cyp.substrat wo sie eigentlich hinsollten? Oder sollte ich sie in ganz normalen Mutterboden setzen?

[Berthold]

Was meinst Du, Berhold, kann ich die jetzt bei den Cyps. reinsetzen? Ist das nicht ein zu großer Schritt von dem fetten NeuDoHum ins magere Cyp.substrat wo sie eigentlich hinsollten? Oder sollte ich sie in ganz normalen Mutterboden setzen?

grundsätzlich kannst Du sie in Cypripedium-Substrat setzen, aber wenn die Knollen in dem fetten Neudohum gewachsen sind verlieren sie etwas an Frostfestigkeit.