Ein Jahr Orchideenkultur

Begonnen von Goldina, 05.Jan.12 um 01:54 Uhr

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Kerstin

Hallo meine Lieben!
Ich habe heute mal ein update gemacht, bei meinen abgeblühten Multihybriden.
In einem Jahr dachte ich, da hätte ich genug gelernt um auch mit Naturformen klar zu kommen?!
Die erste Pflanze die ich mir vorgenommen habe war eine Elegant Sweetheart.
Ich war so schokiert, da war fast nur Matsch im Topf.
Mein erster Gedanke war zu der Zeit: "und du traust dich an Jungpflanzen und Naturformen ran"?
Da habe ich 8 weitere Pflanzen aus dem Topf gerissen. Und diese Wurzeln sahen alle 1a aus.
Was hat die denn für ein Problem?
Im Shop gibt es diese Pflanze nicht mehr.

LG Kerstin
Liebe Grüße Kerstin

Susanne.

Hallo Kerstin,

da gibt es mehrere Gründe, warum bei einer die Wurzeln wie Matsch aussehen und bei anderen 1a.....

Wenn die kranke Pflanze in einem größeren Topf stand als die anderen und du alle immer zur gleichen Zeit gegossen hast z.B.
Oder der Topf der kranken Orchidee hatte einen anderen z.B. kühleren Standort und konnte deshalb nicht so schnell abtrocknen.
Oder die Wurzeln waren beim Kauf schon nicht so gut,.............


Du müsstest ein paar Hintergrundinfos liefern (wann und wie oft gießt du, mit welchem Wasser, Dünger?, LF, Raumtemperatur, Ausrichtung des Fensters in welche Richtung,...)


LG Susi


P.S. Ich würde jetzt nicht noch mehr Orchideen aus ihren Töpfen reißen (außer natürlich sie sieht nicht gut aus - jetzt in der lichtarmen Zeit ist nicht unbeding der beste Zeitpunkt zum Umtopfen)

sanibel

Kerstin, mach doch bitte mal ein Foto von der Pflanze, damit wir schauen können, ob sie zu retten ist. Normalerweise klappt es ganz gut Orchideen wieder zu bewurzeln.

Ich übrigens habe anfangs den Fehler gemacht und habe meine Phalaenopsis immer 1x die Woche getaucht. Auch im Winter. Manche haben dies gut vertragen und andere hatten Wurzelschäden.

Lisa.

Zitat von: Goldina am 05.Jan.12 um 01:54 Uhr
In einem Jahr dachte ich, da hätte ich genug gelernt um auch mit Naturformen klar zu kommen?!

Naja, ich meine ja nicht, dass man Naturformen nur mit viel Erfahrung halten kann. Wichtig ist, dass man zum Kulturraum passende Pflanzen hat. Meistens muss man ein bisschen ausprobieren. Zicken gibt es unter den Hybriden wie den Naturformen.
Die Naturformen haben gegenüber neuen Kreuzungen sogar oft den Vorteil, dass es schon Erfahrungen dazu gibt. Trotzdem gibt es natürlich ein paar heikle Naturformen, aber um die kann man ja einen Bogen machen.

Die Elegant Sweetheart ist 'ne Nopse?
Grüße
Lisa

Kerstin

Zitat von: Susanne. am 05.Jan.12 um 08:16 Uhr
Hallo Kerstin,

da gibt es mehrere Gründe, warum bei einer die Wurzeln wie Matsch aussehen und bei anderen 1a.....

Wenn die kranke Pflanze in einem größeren Topf stand als die anderen und du alle immer zur gleichen Zeit gegossen hast z.B.
Oder der Topf der kranken Orchidee hatte einen anderen z.B. kühleren Standort und konnte deshalb nicht so schnell abtrocknen.
Oder die Wurzeln waren beim Kauf schon nicht so gut,.............


Du müsstest ein paar Hintergrundinfos liefern (wann und wie oft gießt du, mit welchem Wasser, Dünger?, LF, Raumtemperatur, Ausrichtung des Fensters in welche Richtung,...)


LG Susi


P.S. Ich würde jetzt nicht noch mehr Orchideen aus ihren Töpfen reißen (außer natürlich sie sieht nicht gut aus - jetzt in der lichtarmen Zeit ist nicht unbeding der beste Zeitpunkt zum Umtopfen)

Hallo Susi,
als erstes muß ich sagen, von Anfang an trockneten mir die Knospen ein.
Sie stand am Ostfenster und wurde einmal die Woche getaucht.
Es ging ihr immer mieser und die Blattspitzen fingen an gelb zu werden.
Da habe ich mal nachgeschaut und fand ein Mooskern, den ich sofort entfernt habe.
Anschließend lebte die Pflanze so richtig auf. Ein neues Blatt und neue BT mit Blüten.
Dann habe ich sie umgestellt, in das warme Wohnzimmer und alles klappte zusammen.
Ich war aber der Meinung mit etwas mehr Wasser könnte ich etwas retten.

Aber es war ein Irrtum.
Also habe ich die matschigen Wurzeln entfernt und sie in neues Substrat gesetzt.

Und sobald ich die Heizung ausstellen kann, kommt sie wieder an ihren Lieblingsplatz Ostseite.
Aber das diese Multihybride so empfindlich ist, finde ich schon erstaunlich.

LG Kerstin
Liebe Grüße Kerstin

Kerstin

Zitat von: Lisa. am 05.Jan.12 um 19:56 Uhr
Zitat von: Goldina am 05.Jan.12 um 01:54 Uhr
In einem Jahr dachte ich, da hätte ich genug gelernt um auch mit Naturformen klar zu kommen?!

Naja, ich meine ja nicht, dass man Naturformen nur mit viel Erfahrung halten kann. Wichtig ist, dass man zum Kulturraum passende Pflanzen hat. Meistens muss man ein bisschen ausprobieren. Zicken gibt es unter den Hybriden wie den Naturformen.
Die Naturformen haben gegenüber neuen Kreuzungen sogar oft den Vorteil, dass es schon Erfahrungen dazu gibt. Trotzdem gibt es natürlich ein paar heikle Naturformen, aber um die kann man ja einen Bogen machen.

Die Elegant Sweetheart ist 'ne Nopse?


Lisa,

ich habe nur im Winter Probleme, wenn ich die Heizung anschmeißen muß.
Ansonsten ist alles Roger.
Meine heissen Lieblinge sitzen alle in der Vitrine, da kann ich mal am Knopf drehen. ;-)
Und die Sweetheart ist eine mit Punkten, war letztes Jahr im Angebot bei Wichmann.
Die wollte ich Irina schon als Naturform unterjubeln. (unwissend) grins

LG Kerstin
Liebe Grüße Kerstin

Kerstin

Zitat von: sanibel am 05.Jan.12 um 08:26 Uhr
Kerstin, mach doch bitte mal ein Foto von der Pflanze, damit wir schauen können, ob sie zu retten ist. Normalerweise klappt es ganz gut Orchideen wieder zu bewurzeln.

Ich übrigens habe anfangs den Fehler gemacht und habe meine Phalaenopsis immer 1x die Woche getaucht. Auch im Winter. Manche haben dies gut vertragen und andere hatten Wurzelschäden.

Svare,
genau so bin ich drauf, einmal die Woche tauchen.
Ich bilde mir ein bei dieser Heizungswärme, die doch viel höher ist, als teilweise im Sommer, kann es nicht so verkehrt sein?
Eines habe ich nicht bedacht, ich ziehe nachts den Stecker.

LG Kerstin
Liebe Grüße Kerstin

sanibel

Zitat von: Goldina am 06.Jan.12 um 22:05 Uhr
genau so bin ich drauf, einmal die Woche tauchen.
Ich bilde mir ein bei dieser Heizungswärme, die doch viel höher ist, als teilweise im Sommer, kann es nicht so verkehrt sein?
Eines habe ich nicht bedacht, ich ziehe nachts den Stecker.
Bei meinen Gegebenheiten trocknet das Substart bei den meisten im Winter nicht innerhalb einer Woche ab. Ich weiß auch nicht woran es genau liegt. Vielleicht nehmen die Pflanzen aufgrund des Lichtmangels weniger Wasser auf, da sie ja weniger "aktiv" sind.
Mach doch mal den Test nach einer Woche, ob das Substrat wirklich ausgetrocknet ist. Wenn ich nicht tauche, sprühe ich das Substrat ein wenig nass, dass verschafft mir Zeit, da ich nur am WE die Pflanzen tauchen kann.

Lisa.

Zitat von: Goldina am 06.Jan.12 um 21:58 Uhr
Lisa,

ich habe nur im Winter Probleme...

ich auch.  :sad:
Ein allgemeines Orchideenkulturproblem, meine ich.
Grüße
Lisa

Jensli

Zitat von: Lisa. am 09.Jan.12 um 04:10 Uhr
ich auch.  :sad:
Ein allgemeines Orchideenkulturproblem, meine ich.

Für Fensterbänkler auf jeden Fall. Aber auch Besitzer von GWH habens im Winter nicht leicht. Winter ist und bleibt eben der limitierende Faktor in Europa bei der Kultur tropischer Lebewesen.  :sad:

Ich handhabe es so: Im Winter kaum bis gar keinen Dünger, tauchen nur einmal im Monat (oder nach Bedarf, hängt von Art und Zustand des Substrats ab) und stattdessen wässern mit der Spritzdüse.
Mit dieser Vorgehensweise habe ich gute Erfahrungen gemacht. Im Sommer werden "gutgemeinte", aber zu häufige Tauchaktionen besser toleriert, da bei Sonneneinstrahlung und 30°C einfach alles schneller durchtrocknet. Im Winter gibt es dagegen schon mal braune Wurzeln, wenn man zu viel wässert.
Zusammenfassend kann man sagen: Die 4 Monate Nov-Feb erfordern einfach viel Fingerspitzengefühl.

Kerstin

Zitat von: Jensli am 09.Jan.12 um 09:07 Uhr
Zitat von: Lisa. am 09.Jan.12 um 04:10 Uhr
ich auch.  :sad:
Ein allgemeines Orchideenkulturproblem, meine ich.

Für Fensterbänkler auf jeden Fall. Aber auch Besitzer von GWH habens im Winter nicht leicht. Winter ist und bleibt eben der limitierende Faktor in Europa bei der Kultur tropischer Lebewesen.  :sad:

Ich handhabe es so: Im Winter kaum bis gar keinen Dünger, tauchen nur einmal im Monat (oder nach Bedarf, hängt von Art und Zustand des Substrats ab) und stattdessen wässern mit der Spritzdüse.
Mit dieser Vorgehensweise habe ich gute Erfahrungen gemacht. Im Sommer werden "gutgemeinte", aber zu häufige Tauchaktionen besser toleriert, da bei Sonneneinstrahlung und 30°C einfach alles schneller durchtrocknet. Im Winter gibt es dagegen schon mal braune Wurzeln, wenn man zu viel wässert.
Zusammenfassend kann man sagen: Die 4 Monate Nov-Feb erfordern einfach viel Fingerspitzengefühl.

Jens, was mich so durcheinander bringt, ist die Tatsache, dass das Substrat was ich sehen kann trocken aussieht und die äusseren Wurzeln auch, aber in der Mitte ist alles nass!
Und da sehe ich, das eigentliche Problem drin.

LG Kerstin
Liebe Grüße Kerstin

nise

Welches Substrat nimmst du denn Kerstin?

Kerstin

Zitat von: nise am 11.Jan.12 um 19:13 Uhr
Welches Substrat nimmst du denn Kerstin?
Hallo nise,
nachdem ich so viel Gutes von dem Seramis Orchideensubstrat gelesen habe, benutze ich hauptsächlich dieses.
Viele rudern jetzt wieder zurück.
Also habe ich auch grobe Pinienrinde von Röllke.

Mit Steinwolle kenne ich mich noch gar nicht aus.

LG Kerstin :wink
Liebe Grüße Kerstin

Justus

Zitat von: Goldina am 09.Jan.12 um 21:23 Uhr

Jens, was mich so durcheinander bringt, ist die Tatsache, dass das Substrat was ich sehen kann trocken aussieht und die äusseren Wurzeln auch, aber in der Mitte ist alles nass!
Und da sehe ich, das eigentliche Problem drin.

LG Kerstin


Das Problem, was Du hier ansprichst, ist, glaube ich, ein allg. Problem bei der Phalaenopsis-Kultur auf der Fensterbank (40-50% LF) und den geschlossenen Plastiktöpfen ab 12cm. Ich beobachte das seit mehreren Jahren und habe bei meinen Pflanzen bisher noch keine wirklich befriedigende Lösung gefunden.
Das Phänomen ist immer dasselbe: Die Pflanze hat nur noch Wurzeln am Topfrand. Im Substrat wächst nichts mehr oder alle Wurzeln sind abgestorben. Dies ist mir aber auch bei frisch gekauften Pflanzen aufgefallen. Im Topfinneren ist es fitschefatsche nass, insb. wenn sich das Substrat nach einiger Zeit verdichtet hat, obwohl das Substrat außen völlig abgetrocknet ist.

Ich habe es mal getestet. Auch im Sommer dauert es Wochen, bis das Substrat in der Topfmitte abtrocknet im Winter meist mehr als 2 Monate. Wenn man dann nicht wässert, wächst die Pflanze nicht mehr richtig, da die verbliebenen Wurzeln nicht genug Feuchtigkeit erhalten.

Ich habe versucht, sehr grobes Substrat zu verwenden (4-8cm Stücke). Aber so richtige Erfolge habe ich damit auch nicht. Auch muss man dann recht häufig wässern, was bei vielen Pflanzen ausartet.

Nur Sprühen ist zumindest ein Ansatz, da das Wasser meist am Topfrand abläuft und das Substrat nicht soviel Feuchtigkeit aufnimmt (habe es durch Wiegen des Topfes überprüft). Allzugroß sind die Unterschiede aber auch nicht, zumindest wenn man intensiver sprüht.

Im Frühjahr will ich mal ausprobieren in die Topfmitte eine oder zwei Styroporkugeln zu platzieren um einen Bereich zu schaffen, der keine Feuchtigkeit aufnimmt. Auch mische ich jetzt meinem Substrat Styroporflocken bei, um das Substrat aufzulockern, was bei den Jungpflanzen ganz gut klappt, aber da sind die Töpfe auch wesentlich kleiner.

Ich weiß aber nicht, ob man dieses Problem unter den genannten Bedingungen wirklich gut in den Griff bekommt.

Berthold

Zitat von: Justus am 11.Jan.12 um 20:36 Uhr
Ich habe versucht, sehr grobes Substrat zu verwenden (4-8cm Stücke). Aber so richtige Erfolge habe ich damit auch nicht. Auch muss man dann recht häufig wässern, was bei vielen Pflanzen ausartet.

Ich mache das Gegenteil und nehme normales Seramis mit 10 bis 20% Neudohum drin in einem Plastiktopf.

Da verteilt sich die Feuchtigkei ganz gleichmässig im gesamten Substrat und dementsprechend wachsen auch die Wurzeln gleichmässig.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)