Umtopfanleitung mit Wurzelschnitt

Begonnen von pantoffelchen, 27.Apr.11 um 22:05 Uhr

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pantoffelchen

Hallo zusammen,

auf Gartenfernsehen.de ist seit kurzem sehr schönes Filmmaterial zu den oben genannten Themen online. Herr Albano hat bei Orchideen-Gärtnerei Rehbein aus Hamburg im letzten Oktober sehr schöne Aufnahmen gemacht und diese nun online gestellt. Insgesamt fast 30 Minuten Filmmaterial.

Viel Spaß beim Schauen

Volker

Den Link muss man immer wieder suchen, und zwar so: Videothek - Pflanzen - Liebhaberpflanzen - Orchideen richtig pflegen: Teil drei: das Umtopfen

cklaudia

Ich finde die Filme sehr gut, aber ich war einigermassen schockiert über den rigorosen Wurzelrückschnitt beim Umtopfen. Die Frau lässt ja praktisch nichts dran, schneidet viele gesund aussehende Wurzeln komplett ab und auch des öfteren die Spitzen von wachsenden Wurzeln, nur weil sie schon ein bisschen zu lang sind. Andererseits frage ich mich, weshalb ich mich eigentlich bei einigen Orchideen so abgemüht hatte beim Umtopfen. Ich schneide schon auch manchmal einige gesunde Wurzeln ab, wenn es zu viele sind, aber keinesfalls so. (Was allerdings das Umtopfen viel beschwerlicher macht als gezeigt).
Jetzt würde es mich sehr interessieren, wer hier im Forum ebenfalls so rigoros drauf los schneidet und ob das anschliessend noch nie zu Problemen geführt hat. Ich habe schon viel Schlimmes im Wurzelbereich gesehen, da ich sehr oft die Orchideen von Bekannten wieder aufpäppele, die kurz vor dem Tod stehen und bin da jeweils froh um alles Gesunde, was noch da ist.
Also: Geht das immer problemlos?

Lilith

Ich empfehle immer die CD/DVD von Röllke.
Der topft u.a. auch um. 3 verschiedene "Wurzeltypen", meine ich. Von starkem Rückschnitt war da nichts zu sehen. Er "dreht" die langen Wurzeln in den Topf.
Und so mache ich es auch.
Grüße
LI.

cklaudia

Meine Rede. Ein netter Nachbar hat mir letztens drei Orchideen vor die Tür gestellt, die jemand anders wohl entsorgen wollte. Eine habe ich wegen Herzfäule entsorgt, eine schöne grosse habe ich nach dem Umtopfen verschenkt und die letzte steht noch bei mir. Eigentlich möchte ich sie nicht (wegen Platzmangels) haben, aber sie ist zum verschenken zu lädiert (in der Mitte fehlt ein Blatt, ein anderes halb abgerissen). Trotzdem habe ich es noch nicht übers Herz gebracht, sie wegzuwerfen.
Ich glaube, ich probiere dies bei ihr mal aus. Es würde mich vor allem interessieren, wie schnell sie neue Wurzeln an den zurückgeschnittenen austreibt und wie viele Blätter sie wohl durch die plötzlich verringerte Wasserzufuhr abwerfen wird...

kete

Ich habe schon rigoros weggeschnitten, allerdings nicht, weil die Wurzeln nicht in den Topf passten - dann würde ich einfach einen größeren nehmen - sondern weil ich den Stamm gekürzt habe und dabei fiel natürlich ein Gutteil der Wurzeln weg. Ich habe keine Beeinträchtigung festgestellt. Die Pflanze macht halt neue Wurzeln und fertig.
Hybriden !!!

Ricarda

Bei meiner Zygopetalum Hybride mache ich seit Jahren gute Erfahrungen mit kräftigem Wurzelrückschnitt.

Bei Phals habe ich es nch nicht gemacht, werde es aber demnächst bei einigen Bürohybriden ausprobieren, die so ausufern.

Dann hatte ich letztens 3 großbulbige Mehrgattungshybriden aus dem Baumarkt, die ich zuuuuu lange nicht umgetopft hatte, die schon nur noch winzige Panikaustriebe ziemlich weit oben über den alten Bulben gemacht hatten. Und eine hatte sogar noch 2 BT an der größten Bulbe angesetzt. Ich musste das Wurzelknäuel und alte Schrumpelbulben ziemlich radikal abschneiden, um die winzigen Neutriebe samt neuen Wurzeln überhaupt ins Substrat zu bekommen. Da bileib kaum alte Masse übrig.
Hat aber bei allen dreien geklapptt, Wurzeln und Bulben/Blätter wachsen, sogar die BTs machen weiter.

kete

Hybriden !!!

Ricarda

Zitat von: kete am 29.Apr.11 um 19:29 Uhr
Mein STEFAN...?!?  :weird

Nein Kete, Dein Stefan wartet noch auf Teilung. Und so schlimm stehts nicht um ihn.


Puhhh, da hab ich wohl noch mal Glück gehabt... :whistle

cklaudia

Zitat von: kete am 29.Apr.11 um 18:56 Uhr
Ich habe schon rigoros weggeschnitten, allerdings nicht, weil die Wurzeln nicht in den Topf passten - dann würde ich einfach einen größeren nehmen - sondern weil ich den Stamm gekürzt habe und dabei fiel natürlich ein Gutteil der Wurzeln weg. Ich habe keine Beeinträchtigung festgestellt. Die Pflanze macht halt neue Wurzeln und fertig.

Ja, den Stamm gekürzt und dabei Wurzeln mit habe ich auch schon. Ich erschrak bei dem ungeschnittenen Film, den ich als erstes angeschaut habe, einfach enorm, als sie den ersten grösseren Wurzelballen einfach abgekappt hat. Da trifft dieser Smiley sehr zu:  :swoon
Aber noch schlimmer fand ich dann eben noch das "Zuschneiden" einiger wachsender Wurzeln auf die "richtige Länge"... Aber nun... die Frau ist ja schliesslich eine Expertin, die weiss das ja schon.

Gibt es noch mehr Leute hier, die so rigoros sind?

@Ricarda: Wenn dus bei den Bürohybriden machst würde mich wie gesagt interessieren, ob im Nachhinein Blätter draufgehen und ob abgekappte Wurzelspitzen wirklich so schnell austreiben (ich würde eher einfach neue Wurzeln vermuten).
Bei den sympodialen bin ich schon auch so, dass ich alles alte wegschneide, aber eben nicht bei Phals...

Grüessli Claudia

cklaudia

Hallo

Ich wollte mal kurz berichten, dass der Versuch bei oben beschriebener leicht lädierter Hybride eigentlich gut geklappt hat. Ich schnitt dafür tatsächlich den grössten Teil des Wurzelballens ab und kürzte "extra" ein paar längere Wurzeln ein.
Wurzeln hat sie viele neue gemacht, die zwei Blätter, die seither gewachsen sind, sehen wieder normal aus. Die alten Blätter hatten ja alle den sichtbaren braunen Rand, sind leicht gefurcht (als hätten sie mal unter Dehydration gelitten) und weisen mechanische Schäden auf.
Jetzt macht sie ja auch einen Blütentrieb (der Ansatz eines zweiten ist auch vorhanden, aber der rührt sich schon seit längerem nicht).





Mein Versuch ist natürlich nicht repräsentativ, aber ich war schon sehr gespannt darauf, wie sich die Pflanze entwickeln würde. Bei einer Naturform oder einer mir wertvollen Phal.-Hybride würde ich dies aber trotzdem nicht wagen.

Lg Claudia

pantoffelchen

Hallo,

nun will ich mich auch mal wieder melden:
Ich/wir topfen nur wie im Film um und fahren damit bestens. Das Wurzelabschneiden ergibt Sinn, denn ich möchte nunmal das die Kraft in die Pflanze und die Blüte geht. Und zugegeben sehen die zu stark aus dem Topf rankenden Wurzel echt bescheiden aus.

Na denn...fröhliches Umtopfen

LG Volker

Jensli

Zitat von: pantoffelchen am 17.Nov.11 um 15:27 Uhr
Das Wurzelabschneiden ergibt Sinn, denn ich möchte nunmal das die Kraft in die Pflanze und die Blüte geht. Und zugegeben sehen die zu stark aus dem Topf rankenden Wurzel echt bescheiden aus.

Was ergibt daran Sinn, wenn die "Kraft", die in Pflanze und Blüte gehen soll, nun mal mittels Wurzeln zuvor aufgenommen werden muss?  :nee
Nach dieser Logik wären wurzellose Pflanzen die kräftigsten und blühfreudigsten...  O-)

Tatsächlich ist es wohl eher so, dass die Pflanze viel Energie für die Wurzelneubildung aufwenden muss und dafür an anderer Stelle spart.

Bei mir rankt es munter aus den Töpfen, das ist ein Zeichen von gesunder, urwüchsiger Vitalität und vermittelt "Urwaldfeeling". Das bleibt also dem individuellen Geschmack überlassen. Ordentliche, in Reih und Glied stehende Designerübertöpfe haben mit meiner Orchideenliebhaberei nichts zu tun...

Lisa.

Zitat von: pantoffelchen am 17.Nov.11 um 15:27 Uhr
Das Wurzelabschneiden ergibt Sinn, denn ich möchte nunmal das die Kraft in die Pflanze und die Blüte geht.

Aber wenn man der Pflanze Wurzeln nimmt, steckt sie dann nicht erst recht ihre Kraft in mehr Wurzelwachstum?  :ka
Grüße
Lisa

cklaudia

Zitat von: Jensli am 17.Nov.11 um 15:41 Uhr
Tatsächlich ist es wohl eher so, dass die Pflanze viel Energie für die Wurzelneubildung aufwenden muss und dafür an anderer Stelle spart.

Zitat von: Lisa. am 17.Nov.11 um 15:41 Uhr
Aber wenn man der Pflanze Wurzeln nimmt, steckt sie dann nicht erst recht ihre Kraft in mehr Wurzelwachstum?  :ka

Sehe ich auch so. Habs ja auch nur mal als Versuch gemacht. So viele gesunde Wurzeln wegzuschneiden, empfinde ich eigentlich schon eher als zu radikal und unnötig. Das Einsetzen in den Topf wurde dadurch dafür natürlich ungemein erleichtert.

Ähm, Volker, sehr gut.  :thumb

pantoffelchen

Hallo,

wenn ich in einer Gärtnerei nach Orchideen Ausschau halte, dann interessiert mich die Farben, die Größe der Blüte und die Pflanze und nicht das Wurzelwerk, dass in Unmengen aus dem Topf quillt.
Durch zuviel Wurzelwerk wird die Pflanze immer weiter aus dem Topf gedrückt und wie das aussieht ist sicher Geschmackssache.
Zur Richtigstellung: Wir schneiden die Wurzeln nicht komplett ab - sie werden eingekürzt. Ansonsten brauche ich irgendwann einen Pflanzkübel pro Pflanze.

LG Volker