Hilfe Unkraut im Cypipediumbeet

Begonnen von msandow, 11.Apr.15 um 13:25 Uhr

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Claus

Zitat von: Berthold am 11.Apr.15 um 20:37 Uhr
Zitat von: msandow am 11.Apr.15 um 18:41 Uhr
Geht davon auch der Giersch (im anderen Beet) ein?

Giersch ist der wunde Punkt von Roundup. Es gibt aber inzwischen auch Roundup-Varianten, die Giersch vernichten sollen. Aber Giersch ist dennoch sehr hartleibig

Mit doppelter Konzentration gibt auch Giersch auf.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

neschek

Also im Gartenbaubetrieb habe ich das auch benutzt, bzw musste es benutzen.
nun bin ich hier in einer Orchideen-Gruppe, also doch Naturverbundene Leute, denen die Umwelt doch schützend wert ist, so dachte ich bisher.
doch nun lese ich hier, dass ihr bei ein paar Unkräutern in Blumenbeeten(!) gleich mit einer der heftigsten Chemiekeulen, die hoffentlich bald komplett verboten ist, hantiert.

das ist echt traurig : wenn man keinen Bock auf etwas echte, ehrliche Gartenarbeit hat, dann ruft man sich einen Gärtner, oder lässt es einfach bleiben.
doch gott-sei-dank ist es bei uns Privat Nutzer nicht mehr erlaubt bei den Raiffeisen-Niederlassungen es zu kaufen.
und auf die schnelle auch Nordrhein-Westfalen gefunden:
Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf Bürgersteigen, Gehwegen, Hofflächen, Zufahren oder ähnliches ist durch das Pflanzenschutzgesetz verboten,Dieses grundsätzliche Verbot gilt auch für Hausmittel wie zum Beispiel Essigreiniger oder Salzwasser. In dem Augenblick, in dem diese Hausmittel zur Unkrautvernichtung eingesetzt werden, sind sie Pflanzenschutzmittel. Auch hier droht bei ungenehmigtem Einsatz ein Bußgeld in Höhe bis zu 50 000 Euro.

und wenn dann hier, sogenannte Naturfreunde (würde sagen Pharisäer) das Gift spritzen, damit sie wohl keine schmutzigen Fingerchen bekommen, könnte ich kotzen. und hoffe, dass stets etwas Austrieb der Orchideen übersehen wird

Aber was soll´s : ist doch alles nur Getue von irgendwelchen Öko-Freaks, Birkenstock-Trägern, Bio-Müsli-Konsumenten  und Spinner in Brüssel.
(seltsam dass trotz dessen, dass es so Insekten und vor allem Bienenfreundlich ist, es immer weniger Bestäuber wie Schmetterlinge (über 80 Rückgang verschiedener Arten) , Bienen, Hummel, etc gibt (bestäuben tut ihr ja sowieso lieber mit dem Zahnstocher als so Ungeziefer an eure doch so wertvollen, total hyper- überempfindlichen Pflänzlein zu lassen: Darwin hatte wohl nicht wirklich recht) und dass auch Orchideen auf der Roten Liste stehen hat ja so rein gar nichts mit chemischen Mitteln auf weiter Flur zu tun.

denn das Round-Up   (ist bereits seit 1974 auf dem Markt) )ist auch bei Bauern beliebt, die lieber spritzen und mehr düngen als echte, ehrliche Landwirtschaft, mit Fruchtfolgen  usw zu betreiben.
und so ist der giftige Scheiß zum Teil schon im Regenwasser feststellbar, und damit dann auch in unserem Kreislauf .
Aber (all-hail-) MONSATO sagt ja, dass die Stoffe inaktiv und so komplett Risikofrei ist
deshalb spritzt mal weiter euer Glyphosat : eure Kinder, Enkel, Neffen und Nichten
danken es euch später sicherlich.

und aktuell dann passend
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/04/22/monsanto-fordert-von-who-ruecknahme-einer-kritischen-roundup-studie/

schämt euch

Berthold

Zitat von: neschek am 23.Apr.15 um 03:18 Uhr
schämt euch

So schnell schämen wir uns aber nicht, denn wir sind klug. :yes

Es gibt viele Pflanzen, Orchideen und andere, die nur auf Böden wachsen mit hohem Gehalt an Pflanzengiften, insbesondere Schwermetallen wie Mangan oder auch Kobalt.
Diese Pflanzen flüchten auf solche Standorte, um sich Pflanzen-Konkurrenz vom Halse zu halten. Sie selber haben sich angepasst und können mit den Pflanzengiften im Boden existieren.
Manche Naturfreunde glauben immer noch, diese Orchideen benötigen die Schwermetalle zum guten Wachsen, weil man an ihren Naturstandorten die hohen Giftkonzentrationen findet.

Wenn man solche Orchideen nun im Garten naturnahe kultivieren möchte, wäre es absurd, Schwermetalle auszustreuen.
Da ist dann Roundup das Mittel erster Wahl, da es am schnellsten von allen anderen Giften wieder abgebaut werden kann und keine physiologischen Wirkung auf Pflanzen ausübt ausser der gewünschten.

Das "Unkraut" aus dem Boden zu reissen in guter alter gärtnerischer Tradition ist bei Orchideen nicht möglich, da man dadurch die Substrat-Struktur schädigt und die im Boden vorhandenen und zur Keimung notwendigen Mykorrhiza-Pilze schädigt. Die Pilze sind nämlich teils ganz sensible Wesen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

FlorianO

Zitat von: neschek am 23.Apr.15 um 03:18 Uhr

(seltsam dass trotz dessen, dass es so Insekten und vor allem Bienenfreundlich ist, es immer weniger Bestäuber wie Schmetterlinge (über 80 Rückgang verschiedener Arten) , Bienen, Hummel, etc gibt (bestäuben tut ihr ja sowieso lieber mit dem Zahnstocher als so Ungeziefer an eure doch so wertvollen, total hyper- überempfindlichen Pflänzlein zu lassen: Darwin hatte wohl nicht wirklich recht) und dass auch Orchideen auf der Roten Liste stehen hat ja so rein gar nichts mit chemischen Mitteln auf weiter Flur zu tun.


Ich bin zwar auch kein Freund von diesen Mitteln aber tatsächlich liegt der Rückgang der Artenvielfalt an der chronischen Überdüngung der Felder. Ein Rückgang ist ja offensichtlich da, den kann man aber nicht als Argument nehmen zu jedem Thema wie es einem in den Kram passt.
(Wer sich näher für das Thema intressiert emfehle ich das Buch "Ende der Artenvielfalt?: Gefährdung und Vernichtung von Biodiversität" Dort hat der Autor die Zusammenhänge ganz gut erklärt.)

Berthold

Es gibt ja auch für den Menschen giftige Pflanzen, wie z. B. die Kornrade, eine ehemalige klassische Begleitpflanze im Getreideanbau. Die sollte man im Getreide-Feld nur wirklich durch spezifisch wirkende Pflanzenvernichtungsmittel vernichten.
Ein Bekannter fand die Kornrade so toll, dass er heimlich auf Feld ging und Samen ausgestreut hat. Er hat Glück gehabt, dass die Polizei ihn nicht erwischt und wegen schwerer Körperverletzung angeklagt hat.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Zitat von: Claus am 12.Apr.15 um 07:31 Uhr
Zitat von: Berthold am 11.Apr.15 um 20:37 Uhr
Zitat von: msandow am 11.Apr.15 um 18:41 Uhr
Geht davon auch der Giersch (im anderen Beet) ein?

Giersch ist der wunde Punkt von Roundup. Es gibt aber inzwischen auch Roundup-Varianten, die Giersch vernichten sollen. Aber Giersch ist dennoch sehr hartleibig

Mit doppelter Konzentration gibt auch Giersch auf.

Das war ja wohl der Anlass zur etwas heftigen Reaktion.

Bei den Totalherbiziden gab es ja mal das Natriumchlorat bzw. Kaliumchlorat, das auch nur in sehr geringer Dosis angewandt werden musste. Doch alle Stoffe kann man ja auch missbrauchen wie die Sauerlandgruppe das 30%ige H2O2, dass man nun auch nur in Ausnahmefällen noch bekommt. Bei den Chloraten wusste man schon lange, dass man damit prima Bomben bauen konnte, also verbieten.

Bei meinem letzten Flug wurde mein Handgepäck in Hannover mittels einer neuen Methode auf Sprengstoff untersucht. Ich meinte dazu nur: " Gut, dass ich gestern keinen Nährboden gekocht habe, denn darin sind auch Nitrate." Der Untersucher:" Dann ständen jetzt schon zwei Beamte neben Ihnen."
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)