Im Jahr 2007 bin ich aufgrund meines Studiums zusammen mit einem Studienkollegen zum Praktikum nach Kamerun geflogen! Orchideen haben wir leider keine gesehen, aber dafür nen Haufen anderer schöner Pflanzen, Tiere, Menschen und Landschaften!
So ich fang mal mit den Landschaften an
Limbe = Ferienort der Franzosen und Niederländer an der Atlantikküste, im Hintergrund sieht man den Rauch von Smoking Island! Smoking Island ist für seinen Trockenfisch bekannt, darf aber nur auf Einladung des Königs betreten werden! Selbst die Regierung von Kamerun mischt sich nicht in die Angelegenheiten dieser Insel ein!
Landschaften in Zentral- und Nordwestkamerun
Mein Praktikumsort PRTC FONTA
Interessantes an Flora, was mir immer so auf dem Weg zu den Versuchsfeldern begegnete!
und weiter gehts
und weiter gehts
So sieht eine afrikanische Stadt aus (Bamenda und Kumbo)
und weiter gehts
und Kumbo von oben
So und jetzt noch was tierisches
und weiter gehts
und weiter gehts
und weiter gehts
und weiter gehts
so die letzten Bilder
Na endlich kommt man auch mal dazu was zu schreiben! grins
Vielen Dank, für die vielen tollen Eindrücke!!!!!!Klasse Fotos. :blume
so das letzte Bild, Bohnen in ihrer ganzen Vielfalt
Dauert etwas das hochladen, da ja immer nur max 4 Bilder gleichzeitig funktionieren! Büdde Büdde grins
Tolle Bilder und Eindrücke, danke! :blume
Was genau hast Du denn nun dort gemacht, Franziska?
Für welches Fachgebiet wolltest Du praktische Erfahrungen sammeln und welche hast Du gemacht?
Ist Kamerun noch zu retten oder geht es den Menschen dort schon sehr gut?
Gab es wirklich auf dem ersten Bild Deines 2. Beitrages keine Epiphyten zu sehen?
Danke für die tollen Bilder!
Danke für die tollen Bilder, Franziska! :thumb
Zitat von: Berthold am 28.Jul.11 um 23:07 Uhr
Was genau hast Du denn nun dort gemacht, Franziska?
Für welches Fachgebiet wolltest Du praktische Erfahrungen sammeln und welche hast Du gemacht?
Ist Kamerun noch zu retten oder geht es den Menschen dort schon sehr gut?
Gab es wirklich auf dem ersten Bild Deines 2. Beitrages keine Epiphyten zu sehen?
Guten Morgen, oder besser gesagt Mittag an alle !
Ich studiere Agrarbiologie an der Universität Hohenheim und habe auf Einladung eines Studienkollegens den Besuch in Kamerun direkt mit einem Praktikum in der landwirtschaftlichen Entwicklungshilfe verknüpft!
PRTC Fonta war eine ehemalige Forschungsstation der Schweizer FH für Landwirtschaft in Zürich und auf dieser Anlage wurden pflanzenbauliche Versuche zur Verbesserung der Erträge unternommen! Ziel der Versuche war es, Methoden zu entwickeln, die die Bauern vor Ort anwenden können um einen höheren Ertrag auf ihren kleinen Ackerflächen zu erwirtschaften und somit auch etwas zum Verkaufen zu haben! Dafür wurden auf der Station Fortbildungsmaßnahmen für die Landbevölkerung angeboten zum Thema Ackerbau und medizinische Heilpflanzen und Mikroökonomik für Frauen! In Verbindung mit den Lehrgängen wurden den Frauen und Männern auch Themen wie Aidsvermeidung und Hygiene vermittelt!
Als ich da war bin ich mit einer schweizer Doktorantin mitgelaufen und habe ihr bei verschiedenen Versuchen geholfen!
Versuch 1 Mucuna after Beans, in diesem Versuch ging es darum auf einem Maisfeld eine Dreiphasenfruchtfolge zu etablieren! Als erstes wurden Bohnen gesetzt, welche durch die Knöllchenbakterien zu einem Stickstoffeintrag in den Boden führen! Nach der Bohnenernte wurde Mais gesät und nach dem der groß genug war, wurde Mucunasamen zwischen den Maispflanzen verteilt! Mucuna = auf deutsch Juckbohne, ist eine asiatische Bohnenart, die eher weniger bekömmlich ist, aber zu einem hohen Stickstoffeintrag in den Boden führt! Der Versuch lief so nicht ab, da das Feld abgebrannt war! Stattdessen testeten wir verschiedene Mucunasorten auf Wachstumsgeschwindigkeit etc in einem Maisfeld! Womit wir zwei Felder mit dem gleichen Versuch hatten, die unter dem Namen Mucuna variety trial liefen!
Beide Versuche führten nicht zum gewünschten Erfolg der Etragssteigerung beim Mais, da die entsprechenen Knöllchenbakterien leider nicht im Boden waren! In Südamerika läuft dieser Versuch hingegen erfolgreich und bringt 120% Ertragssteigerung beim Mais!
Versuch 2 beschäftigte sich mit Njamanjama = American Huckleberries, einem Nachtschattengewächs, von welchem Blätter und Blüten geerntet wurden! Diese wurden kleingehackt und wie Spinat zubereitet! (Schmeckt gut!!!)
In dem Versuch ging es im die Auswirkungen verschiedener Düngersorten und -mengen (Rinderdung, mineralischer Volldünger, Thitonia kleingehackt, einmalig/zweimalig, zero)!
Es wurde eine Variante gesucht, die den höchsten Zuwachs an Njamanjama in Kombination mit dem prozentual geringsten Unkrautzuwachs hatte!
Versuch 3 beschäftigte sich mit Maniok (Cassava) --> wir haben ein großes Feld mit zahlreichen Manioksorten gehabt und haben diese auf das Vorhandensein des CMV (Cassava Mosaik Virus) untersucht! Ziel war es eine von Naturaus möglichst resistente Sorte zu selektieren und dann zu vermehren um sie an den Bauern abzugeben!
Was habe ich gelernt, grundsätzlich geht alles in Afrika etwas langsamer und die Menschen sind so das komplette Gegenteil zur deutschen Mentalität! Sie sind super gastfreundlich und nett, aber auch immer nach dem Motto komm ich heut nicht komm ich morgen und wenn ich morgen nicht komm komm ich halt übermorgen!
Kamerun als Land
Kamerun gehört schon zu den dritte Weltländern, aber es geht den Menschen grundsätzlich nicht so schlecht!
Allerings muss man auch an die einzelnen Landesbereiche denken, da Kamerun von allem etwas hat (Savanne, Urwald, Hochplateaus, Küste, Vulkane, Wüste etc)!
In Kamerun regiert der Präsident seid 35 Jahren, aber es gibt bspw auch eine 6jährige Schulpflicht und die Menschen sind sehr gläubig!
Wir waren in der Hauptstadt Yaounde und haben dort bei einem befreundeten Pastor übernachtet (komplett umsonst) und waren morgens noch in der Kirche! Dort kamen an einem normalen Sonntag 1000 - 2000 € Kollekte zusammen, man muss aber dazu sagen, dass es ein Viertel der etwas wohlhabenderen Bevölkerung war!
Die Kinder sind zumeist nicht unterernährt und sauber angezogen, aber natürlich gibt es auch bettelnde Kinder!
Was auffällig war, war die hohe Anzahl an menschlichen Albinos, denen wir begegnet sind!
Wir waren ja mitten auf dem Land und dort hat jede Familie ein kleines Feld und wenn sie es sich leisten kann hält sie noch ein Schwein, eine Ziege, ein Rind oder ein paar Hühner!
Es gibt in Kamerun auch nicht das Problem der Relegionen! Kamerun ist halb muslimisch und halb christlich (Babtisten, Presbeterianer) und dier Vater unserer Köchin war bspw mit einer Muslimin und einer Christin gleichzeitig verheiratet!
Zusätzlich dazu gibt es in Kamerun noch Voodoo! (Habe selbst einen erlebt)
Die Menschen gehen in der Regel entweder als Tagelöhner arbeiten oder bewirtschaften ihren Hof oder betreiben ein kleines Geschäft, allerdings sollte die Frau am Abend schnell genug sein und den Tageslohn des Mannes einsammeln, weil er ansonsten weggesoffen ist! Tageslohn ca 1,50€ und das Bier kostet in der 0,75l Flaschen mit 8-9% 0,75€!
Zu der Flora, es soll in Kamerun schon Orchideen geben, aber du kannst natürlich auch im Urwald nicht einfach so drauf loslaufen, da das Hochland bspw von Gabunvipern bevölkert wird! Unser einer Tagelöhner hat mal mit meinem Studienkollegen ein mitgebracht, die lag mitten auf dem Weg! Allerdings war sie schon tot als sie bei uns ankam und landete dann im Kochtopf! (Schmeckt gut!) Grundsätzlich wird dort unten auch alles was größer ist als eine Ratte gefangen und gegessen, wodurch wir im Umkreis unserer Behausung auch keine Tiere gesehen haben!
Die Hauptsächlichen Epiphyten die man überall gesehen hat, waren riesige Geweihfarne und hängende Pflanzen!
Es ist keine Mimose! :-p
Aber wenn man sie berührt passiert das!
und zum Schluss sieht sie dann so aus
Ich glaub', das ist dies Dingsi, das Burki im Terrarium hat. :yes Name ist meinem Rüdesheimer zum Opfer gefallen.
Franzi, sehr schöner Beitrag!
Aber trotzdem...
entschuldige mal bitte...
...das können doch nicht alle Bilder gewesen sein :-D
Zitat von: kete am 29.Jul.11 um 12:17 Uhr
Ich glaub', das ist dies Dingsi, das Burki im Terrarium hat. :yes Name ist meinem Rüdesheimer zum Opfer gefallen.
Biophytum petersianum Schönen Gruß
Peter
Zitat von: Postpiet am 29.Jul.11 um 18:54 Uhr
Zitat von: kete am 29.Jul.11 um 12:17 Uhr
Ich glaub', das ist dies Dingsi, das Burki im Terrarium hat. :yes Name ist meinem Rüdesheimer zum Opfer gefallen.
Biophytum petersianum
Schönen Gruß
Peter
Ich glaub' das war ein anderes Dingsi. :bag Das klappte sich aber auch zusammen und hatte rosa Blüten. :yes
Hab's gefunden: http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=11456.msg171551#msg171551
Zitat von: Alexa am 29.Jul.11 um 18:25 Uhr
Franzi, sehr schöner Beitrag!
Aber trotzdem...
entschuldige mal bitte...
...das können doch nicht alle Bilder gewesen sein :-D
Nein waren es auch net, auf meinem Rechner tummeln sich noch gut 600 weitere Bilder aus Kamerun, wollt ihr die alle sehen?
Mach doch mal weiter. Wir sagen "stop" wenn wir genug haben O-)
So gut, dann kriegt ihr sie jetzt nach und nach in geballter Masse und ordnerweise!
So ich fange jetzt mal mit ein paar schönen Blümchen an!
und weiter gehts
Franzi, vielen Dank dass du extra so früh aufgestanden bist, um uns die Bilder zu zeigen.
Das nächste Mal darfst du gerne ausschlafen, wir haben ja Zeit :-D
Freue mich auf den nächsten Schwung!
Du da wir ein gastronomischer studentischer Haushalt sind und es in der Regel kein Wochenende gibt, hat es sich gerade so angeboten, die morgens vor der Fahrt zur Arbeit noch hoch zu laden! :yes grins
so und jetzt kommt der nächste Schwung
und weiter gehts :-D
:-D
:blume
:whistle
:yes
:wink
:thumb
grins
:yes
:-D
So den ersten Ordner haben wir geschafft! Nachher gehts weiter :rot
Und weiter gehts mit einigen Evertebraten!!!!! Noch sind es nur ein paar niedliche Falter!
Familie Notodontidae, Unterfamilie Notodontinae ("Zahnspinner")
Oh, ein Falter?
Wie der wohl aussieht, wenn er flattert?
Der sitzt auf einem Ast oder?
Familie Notodontidae, Unterfamilie Notodontinae (Zahnespinner), Gattung und Art Anthena simplex
Zitat von: Alexa am 30.Jul.11 um 12:31 Uhr
Oh, ein Falter?
Wie der wohl aussieht, wenn er flattert?
Der sitzt auf einem Ast oder?
Ne der imitiert ein Blatt!
:rot
Familie Thyatiridae ("Fensterschwaermerchen")
(http://www.orchideenkultur.net/index.php?action=dlattach;topic=17719.0;attach=24176;image)
Der's voll flauschig
Familie Thyatiridae ("Fensterschwaermerchen")
Ich mag das blaue Blümchen so gerne! Ist das eine Rankpflanze?
Die Falterchen sind total putzig! :give-heart
Zitat von: kete am 30.Jul.11 um 12:46 Uhr
Ich mag das blaue Blümchen so gerne! Ist das eine Rankpflanze?
Die Falterchen sind total putzig! :give-heart
Es geht noch weiter mit den Faltern, aber ich muss erst noch Bilder vom anderen PC runter ziehen!
Ne das blaue Blümchen wuchs da so in der Gegend rum, mich errinnerte es ein wenig an unsere deutschen Schlafmützchen
http://www.stauden-stade.de/stauden/bilder/tradescantia-andersoniana-blaue-jungs--1.jpg
Danke, dass du dir so viel Mühe machst, aber deine Bilder erhellen mir gerade den Tag.
Es scheint nämlich wieder ein verregnetes WE zu werden :heul
Ich hatte keine Ahnung, dass die zu den Tradeskantien gehören! :bag
Noch drei Minuten dann habe ich über 2000 Bilder :whistle überführt, einige wahrscheinlich doppelt, aber auch einige die ich hier noch nicht auf dem Rechner hatte! :-D
Zitat von: kete am 30.Jul.11 um 13:18 Uhr
Ich hatte keine Ahnung, dass die zu den Tradeskantien gehören! :bag
Ob sie dazu gehören, keine Ahnung, aber so von der Form erinnerten sie mich an heimische Gewächse!
Familie Arctiidae ("Baerenspinner"), Unterfamilie Thyretinae, Gattung und Art Balacra rattayi (oder nahe verwandte Art)
So und jetzt wirds bunt!!!! :-D
und bunter
und noch bunter
und er kann uns sogar angucken, während er über die Schnur meiner Kamera tänzelt!
und er hat so ein süßes puscheliges Hinterteil
Zitat von: FHanert am 30.Jul.11 um 13:31 Uhr
So und jetzt wirds bunt!!!! :-D
Und flauschig!!!
Toll Franzi!
Ich fand den voll fotogen!
Familie Arctiidae ("Baerenspinner"), Unterfamilie Thyretinae, Gattung und Art Balacra pulchra
Dies ist eine eigenstaendige Art (keine teilalbinotische Form), die relativ eng mit B. rattayi verwandt ist (gleiche Gattung), daher die zu erkennende Ähnlichkeit im Erscheinungsbild.
Die folgenden Bilder hat mir eine schweizer Kollegin zur Verfügung gestellt!
Familie Saturniidae ("Augenspinner"), Unterfamilie "Saturniinae", Gattung Epihora.
Es koennte sich um die Art E. vacuna handeln, aber andere Arten, wie z.B. E. ploetzi (u.a. aus Kamerun bekannt) sind aehnlich, und das abgebildete Tier stimmt mit
keiner der Abbildungen in der Literatur 100% ueberein.
(Dr. Andreas Zwick Curator of Lepidoptera Entomology State Museum of Natural History Stuttgart)
und weiter
Kommen wir zur Kinderstube!
Dieses Bild wurde mir von meinem Studienkollegen zur Verfügung gestellt!
Die ersten beiden Bilder stammen von meinem Studienkollegen
Marienkäfer waren ja vorne noch zu sehen, aber hier ist noch nen andersfarbiger!
und ein paar Wanzen oder Käfer oder was auch immer :weird
Zitat von: FHanert am 30.Jul.11 um 13:40 Uhr
Ich fand den voll fotogen!
Familie Arctiidae ("Baerenspinner")...Dies ist eine eigenstaendige Art (keine teilalbinotische Form), die relativ eng mit B. rattayi verwandt ist (gleiche Gattung), daher die zu erkennende Ähnlichkeit im Erscheinungsbild.
Klar. Das eine ist der Bärenspinner und der andere der Eisbärenspinner. :yes
Zitat von: FHanert am 30.Jul.11 um 13:46 Uhr
Die folgenden Bilder hat mir eine schweizer Kollegin zur Verfügung gestellt!
Familie Saturniidae ("Augenspinner"), Unterfamilie "Saturniinae", Gattung Epihora.
Es koennte sich um die Art E. vacuna handeln, aber andere Arten, wie z.B. E. ploetzi (u.a. aus Kamerun bekannt) sind aehnlich, und das abgebildete Tier stimmt mit
keiner der Abbildungen in der Literatur 100% ueberein.
(Dr. Andreas Zwick Curator of Lepidoptera Entomology State Museum of Natural History Stuttgart)
Solche gibt's hierzulande auch! Sie leben in Leipzig, frag' Ute. :yes
http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=10411.135 - etwa mittig
So was wollt ihr denn als nächstes sehen? Ich habe noch Tiere, Blumen, Landschaften, Bilder von meiner Arbeit vor Ort etc zur Auswahl
Mich interessieren Bilder von Deiner Arbeit.
Ich möchte wissen, wie und ob überhaupt die da in Afrika weiter kommen können.
Zitat von: Berthold am 30.Jul.11 um 14:26 Uhr
Mich interessieren Bilder von Deiner Arbeit.
Ich möchte wissen, wie und ob überhaupt die da in Afrika weiter kommen können.
Gut Berthold, dann kriegst du Bilder von unseren Versuchsfeldern vor Ort und jweils mit Erläuterung dazu
Danach möchte ich gerne mehr Tiere sehen.
Hat aber Zeit.
Einen kleinen Blumenstrauss für Franzi als Dank für ihre Mühe
(http://www.germanposters.de/picasso-pablo-hand-mit-blumenstrauss.jpg)
http://www.germanposters.de/picasso-pablo-hand-mit-blumenstrauss.jpg
So also Versuch 1 MAB = Mucuna/Mais after Beans
unser Feld
Um was es in diesem Versuch geht hatte ich ja schon in Post 22 beschrieben!
Vor der Ernte hatten wir die einzelnen Feldabschnitte auf die Anzahl der Maiskolben/Pflanze untersucht (Teilstücke = 4x6m)und Fotos von oben gemacht!
Der Mais wurde von Arbeitern, die auf Fonta angestellt waren mit der Machete geerntet!
Und die Maiskolbenernte erfolgte natürlich Teilstück für Teilstüdk, da wir sie wogen und auch die Gewichte verzeichneten! Durchschnittliches Gewicht 10 - 18kg, im Vgl zu Dt, auf der selben Fläche wachsen in Dt 25 - 35kg!
Danach trockneten wir die Maiskolben und entkörnten sie im Anschluss um das Gewicht der Körner zu erfassen!
Alle Daten zusammen ergeben eine Aussage über den Erfolg der Behandlung! Ergebnisse habe ich leider nicht, da ich vor Ende der Versuche abgereist bin!
Als Schädling sind der Maiszünsler und Mäuse zu verzeichnen!
und mehr Mais
So nun kommen im Wechsel mal wieder ein paar Tierbilder und dann werde ich wieder einen Versuch vorstellen mit Bildern!
Noch ein paar amphibische Wesen, Bild 1 wurde mir von meinem Studienkollegen zur Verfügung gestellt!
Etwas aus der fliegenden Ecke :-D
und noch mehr Hühner, neben ne Lokals (sehr ursprüngliche naturfarbene Hühner) werden auch noch die sogenannten Agrics gezüchtet! Diese basieren auf dem weißen Leghorn und wurden von den Missionaren eingeführt! Die Agrics sind ungefähr doppelt so schwer und werden nur in Hochställen und nicht freilaufend gehalten! Für ein Agric-Huhn zahlt man ca 3000 CFA (umgerechnet sind das ca 4,60€)! Wir haben uns auch einmal eins gekauft und am nächsten Tag selbst geschlachtet, gerupft und gegrillt!
und die letzten Geflügelbilder
Haustiere, so wie es bei uns in Dt üblich ist gibt es in Kamerun nicht, aber man hält sich einen Hund, wenn es geht einen deutschen Schäferhund als Wachhund (Kamerun war auch mal eine deutsche Kolonie) oder Katzen als Mäusefänger!
Versuch 2 Mucuna variety trial
Für diesen Versuch wurden verschiedene Sorten der Mucuna zwischen Mais angebaut! Ziel war es eine Sorte zu finden, die den Mais nicht zu stark überwuchert und gleichzeitig durch den Stickstoffeintrag den Maisertrag steigert! Das das nicht funktionerte habe ich ja bereits in Post 22 geschrieben!
Mucuna
Die Juckbohne ist eine einjährige (selten zweijährige), krautige Kletterpflanze, die Wuchshöhen bis 18 Meter erreichen kann. Junge Individuen sind fast vollständig flaumig behaart, während der Seneszenz werden die Pflanzen aber fast vollständig kahl.
Die Laubblätter sind dreiteilig gefiedert. Der Blattstiel weist eine Länge zwischen 2 und 40 Zentimeter auf. Die einzelnen Fiederblättchen sind zwischen 4,9 und 19 Zentimeter lang und von 3,5 bis 16,5 Zentimeter breit. Ihre Spreite ist eiförmig, umgekehrt eiförmig, rhombisch oder breitoval. Die Seiten sind oft stark abgeschrägt, die Spitzen scharf. Bei den Jungpflanzen sind beide Blattseiten behaart. Die Stielchen der Fiederblättchen sind zwei bis drei Millimeter lang. Die Nebenblätter sind etwa 5 Millimeter lang.
Der achselständige, rispige Blütenstand ist 15 bis 32 Zentimeter lang und enthält zwei bis drei, oder viele Blüten. Die Blütenstandsachsen weisen eine Länge von zwischen 2,5 und 5 Millimeter auf. Die Tragblätter sind etwa 12,5 Millimeter lang. Die zwittrige Blüte ist zygomorph. Der seidige Kelch ist 7,5 bis 9 Millimeter lang. Die Kelchzähne sind mindestens gleichlang wie das Schiffchen. Die Krone ist purpurn oder weiß. Die Fahne ist 1,5 Zentimeter lang. Die Flügel sind zwischen 2,5 und 3,8 Zentimeter lang.
In der Fruchtreife bildet sich eine 4 bis 13 Zentimeter lange, 1 bis 2 Zentimeter breite, ungeflügelte Hülsenfrucht. Auf der Frucht verläuft eine Längsrippe. Die stark behaarte Hülse enthält bis zu sieben Samen. Die Samen sind abgeflacht einförmig ellipsoid, 1 bis 1,9 Zentimeter lang, zwischen 0,8 und 1,3 Zentimeter breit und 4 bis 6,5 Millimeter dick. Das Trockengewicht der Samen beträgt 55 bis 85 Gramm pro 100 Samen. Das Hilum, die Ansatzstelle des Funiculus (Verbindung zwischen Plazenta und Samenanlage) ist von einem deutlichen Arillus (fleischige Samenhülle) umgeben.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20, 22 oder 24.
Verbreitung [Bearbeiten]
Ursprünglich stammt die Juckbohne aus Ostindien mit Kaschmir und Sikkim, sowie Südchina, Myanmar und der Indochinesischen Halbinsel. Ob die Bestände auf den Philippinen und Sri Lanka natürlich oder eingeführt sind, ist unklar. Heute ist diese Art in den ganzen Tropen weit verbreitet.
Systematik und Etymologie [Bearbeiten]
Innerhalb der Art wurden vier Varietäten beschrieben:
Mucuna pruriens var. hirsuta (Wight & Arn.) Wilmot-Dear
Mucuna pruriens var. pruriens
Mucuna pruriens var. sericophylla (Perkins) Wilmot-Dear
Mucuna pruriens var. utilis (Wall. ex Wight) Baker ex Burck
Dabei wurde gezeigt das M. p. var. pruriens eine deutlich höhere genetische Variabilität aufweist als die kultivierte Varietät M. p. var. utilis.[1]
Der Wissenschaftliche Name der Gattung Mucuna leitet sich aus dem Tupíwort mucunan (= Juckbohne, Juckfasel) ab. Das Artepitheton pruriens stammt aus dem Lateinischen und bedeutet juckend.[2]
Verwendung [Bearbeiten]
Die Juckbohne ist als Futterpflanze in den Tropen weit verbreitet. Dazu werden die ganzen Pflanzen siliert, als Heu getrocknet oder die Samen als Kraftfutter zugefüttert. Juckbohnensilage enthält 11 bis 23 % Rohprotein und 35 bis 40 % Rohfaser, die getrockneten Bohnen 20 bis 35 % Rohprotein und weniger als 5 % Rohfaser.
Ebenso findet sie als Heilpflanze Verwendung. Die Samen werden wegen ihres Gehalts an L-Dopa bei Parkinson-Patienten eingesetzt.[3][4] dazu werden die Samen auch industriell verarbeitet.
Als Nahrungsmittel können Juckbohnen geröstet als Kaffeeersatz dienen. Frische Triebe oder Bohnen können auch gekocht gegessen werden. Dazu müssen die Pflanzenteile aber mindestens 30 Minuten kochen und 48 Stunden vorher in Wasser eingeweicht werden, da sie sonst für den Menschen giftig sind. Auch für nicht wiederkäuende Tiere ist die Bohne unverarbeitet toxisch.
Bei den wilden Formen (alle Varietäten außer M. p. var. utilis) kommt hinzu, dass die Pflanzenhaare Mucunain enthalten, dass die Haut reizt und ein sehr unangenehmes Jucken verursacht. Aus diesem Grund werden sie auch für unter anderem für kommerzielle Juckpulver verwendet.[5]
In der ayurvedischen Heilkunde werden der Juckbohne aphrodisierende Wirkungen nachgesagt. Auch werden der Juckbohne halluzinogene Wirkungen nachgesagt, so dass Pflanzenteile gelegentlich Ayahuasca, einem Drogengebräu, zugesetzt werden.
(Quelle Wikipedia)
Mucuna
Auf den folgenden Bildern sieht man, wie die Mucuna den Mais überwuchert und wie schwer es ist, in diesem Gestrüpp vorwärts zu kommen und Reihe für Reihe, die Anzahl der Maiskolben pro Pflanze zu ermitteln ! :weird
Zusätzlich haben wir die Reihen aus der Luft fotographiert um den jeweiligen Bedeckungsgrad von Boden, Mais und Mucuna zu ermitteln!
Dieser wurde mit einem Punktenetz ausgezählt!
grins
Sehr schöner Bericht!
Zitat von: FHanert am 31.Jul.11 um 12:22 Uhr
Für ein Agric-Huhn zahlt man ca 3000 CFA (umgerechnet sind das ca 4,60€)! Wir haben uns auch einmal eins gekauft und am nächsten Tag selbst geschlachtet, gerupft und gegrillt!
Bei den Temperaturen geht es frischer wohl kaum. Und bei Huhn muss man ja auch aufpassen wegen Salmonellen und so.
Kann mir nicht vorstellen, dass man Huhn TK an jeder Straßenecke bekommt, wie bei uns.
Zitat von: Alexa am 31.Jul.11 um 15:13 Uhr
Bei den Temperaturen geht es frischer wohl kaum. Und bei Huhn muss man ja auch aufpassen wegen Salmonellen und so.
Kann mir nicht vorstellen, dass man Huhn TK an jeder Straßenecke bekommt, wie bei uns.
Nein TK gibts nur in europäischen Supermärkten, aber da gibts nur Wurst und gekühlten Käse, aber da weißt du auch net, wie lange die da schon drinne liegen! Aber die Läden sind super weil kriegst du dann sowas wie Maggie Cubes, Toilettenpapier (Rolle = 0,50€), Cola, richtiges Vollmilchpulver etc
Alles andere sprich Obst, Gemüse, Mehl, Nudeln, Reis, Kartoffeln, gemahlene Kürbiskerne für Brot haben wir auf dem Markt gekauft! Und neben dem Markt gab es in der Regal auch ein Internetcafe, wo du für 0,90€/h ins Internet konntest! Ist zwar ab und an zusammen gebrochen, aber wenigstens Kontakt zur Außenwelt!
Bspw der Markt in Limbe
So dann werde ich euch mal ein paar Rinder zeigen!
Auf Fonta gibt es Programm, bei dem deutsche Rinderrassen (Hinterwäldler, Holstein Frisian etc) in die lokalen Rassen eingekreuzt werden, um ein leistungsfähigeres Rind zu erzeugen, welches gleichzeitig gegen die dortigen Krankheiten resistent ist! Die lokalen Bauern erhalten dann eine gedeckte Färse und wenn sie ein Kuhkalb wirft, muss er dieses wieder zurück geben und der nächste Bauer erhält dann dieses Kuhkalb als gedeckte Färse! Somit werden die Bauern mit besseren Rindern versorgt, und es kommt zu einer regionalen Verbreitung!
Ein Jahrzehnte vorher hatte ein Schwabe versucht dort den Hinterwäldler einzubrügern, aber die Rinder sind ihm wie die Fliegen weg gestorben!
Es lief noch ein Projekt mit amerikanischen Schwarzbunten, die in einem Quarantänestall gehalten werden, das heißt keinen Auslauf und keinen Kontakt zu einheimischen Rindern haben! Wie das ausgegangen ist, weiß ich allerdings nicht!
Typisch für die afrikanischen Rinder ist, dass sie zu den Buckelrindern gehören und auch eine ordentliche Halswamme ausbilden!
Als erstes Bilder von der Jungbullenherde aus Fonta, das letzte Bild zeigt eine Mutterkuhherde! In den Mutterkuhherden laufen immer ein bis zwei erwachsene Bullen mit!
So nun kommen die Buran Rinder, wie man sieht doch deutlich kleiner als die Kreuzungen!
In der Nähr von Fonta gab es auch ein kleines Dorf der Fulanis, einer Volksgruppe, die dem muslimischen Glauben angehört!
Von diesen haben wir alle 2 Tage immer unsere Frischmilch bezogen! Die Milch wird per Hand gemolken, während das Kalb kurz angebunden wird! Es wird nie mehr Milch entnommen, wie gebraucht wird, so dass Kalb und Menschen satt werden!
Und natürlich gibts dort auch Schafe!
So und noch son paar Milchviecher
Bild Nr 4 stammt von meinem Studienkollegen
Ich hatte auf einem der ersten Fotos schon so eine schwarz-weiße Kuh gesehen und mich gewundert, was die wohl in Afrika macht. Inwiefern sind die einheimischen Rinder denn nicht zufriedenstellend? Geben die Kreuzungen mehr Milch?
Zitat von: kete am 31.Jul.11 um 19:00 Uhr
Ich hatte auf einem der ersten Fotos schon so eine schwarz-weiße Kuh gesehen und mich gewundert, was die wohl in Afrika macht. Inwiefern sind die einheimischen Rinder denn nicht zufriedenstellend? Geben die Kreuzungen mehr Milch?
Richtig, wie du sehen konntest sind die einheimischen Rinder ja nicht unbedingt die größten und dementsprechend klein ist auch die Milchmenge die sie geben und der Fleischertrag!
Aber sie sind sehr genügsam und resistent/bzw widerstandsfähig gegen eine Reihe von Krankheiten vor Ort!
Die Kreuzung mit europäischen Hochleistungs- bzw Zweinutzungsrassen wie dem Hinterwäldler (Fleisch und Milch, und nicht groß, anspruchslos, kommt gut mit schwierigem Gelände klar) soll die Leistung der einheimischen Rassen verbessern, aber gleichzeitig sollen die Kreuzungen anspruchslos und widerstandsfähig bleiben, weil sowas wie Ställe gibts in der Regel nicht!
Und mehr Milch bedeutet auch mehr zum Trinken, denn Trockenvollmilch ist sehr teuer!
Zitat von: FHanert am 31.Jul.11 um 22:08 Uhr
Die Kreuzung mit europäischen Hochleistungs- bzw Zweinutzungsrassen wie dem Hinterwäldler (Fleisch und Milch, und nicht groß, anspruchslos, kommt gut mit schwierigem Gelände klar) soll die Leistung der einheimischen Rassen verbessern, aber gleichzeitig sollen die Kreuzungen anspruchslos und widerstandsfähig bleiben, weil sowas wie Ställe gibts in der Regel nicht!
Wie weit sind denn da die realen Erkenntnisse gediehen?
Bei den Kreuzungen können sich ja auch die unerwünschten Eigenschaften beider Rassen vereinigen.
Soweit ich das mitbekommen habe funktionieren, wie schon geschrieben Hinterwäldler ja bspw nicht, da sie sterben wie die Fliegen und die Rinder die wir dort zu sehen bekommen haben, verfügen natürlich über einen größeren Anteil an afrikanischem Blut, denn an europäischem!
Mit den Rindern der Fulanis, die ja solche Kreuzungen sind funktioniert es scheinbar sehr gut und pro Kuh und Melkvorgang gewinnen die Frauen dort etwa 1,5 -2l Milch! Natürlich immer unter dem Aspekt, dass noch genügend für das Kalb zurück bleibt!
Was denke ich mal hinzu kommt ist, dass dort unten noch eine natürliche Selektion stattfindet, das heißt die Kälber die nicht widerstandsfähig genug sind überleben nicht!
Und inzwischen scheinen sie die Kreuzungen, die von europäischer Seite aus angeregt worden sind, wohl auch wieder aufgegeben zu haben! Zumindestens nach dem was die Homepage besagt!
http://www.prtcfonta.org/cattle.htm
Versuch 3 Njamanjama
In diesem Versuch wurde der Effekt verschiedener Dünger auf das Pflanzen- und Unkrautwachstum untersucht
Angewendet wurden
Manure (Rinderdung) einmalig 1kg/m², zweimalig 1kg/m², einmalig 2kg/m²
Tithonia einmalig 3,8kg/m², zweimalig 3,8kg/m²
Uria (N-P-Synthetikdünger)
Zero
Tithonia, ein hochwachsendes Korbblütengewächs
Blüten, bevor alles kleingehäckselt wurde
:-D
Ein Superbericht, Franzi.
Was macht man denn mit der Tithonia, wenn sie denn kleingehackt ist? Viehfutter? Salat?
Die wird als Dünger in einem Versuch verwendet, sieht man auf dem ersten Bild von Post 105!
So jetzt gehts weiter
Nach dem Düngen lässt man alles vor sich hinwachsen, bis nach 3-4 Wochen waren es glaube ich, das Unkraut und die Pflanzen nach oben geschossen sind!
Das Unkraut zwischen den Pflanzen muss entfernt werden und da wir ja auch den Unkrautzuwachs im Vergleich zum Zuwachs der Kulturpflanze ermitteln wollen, wird alles Unkraut in Schüsseln geschmissen und ausgewogen!
Weeding
Wie man sieht sind die Wege zwischen den Reihen immer noch verunkrautet, also müssen die mit der How bearbeitet werden!
Das Unkraut wird entfernt und dann werden die Reihen angehäufelt und die Wege wieder vertieft!
Wenn die Pflanzen groß genug zum ernten sind, gehts ans Ernten! Im Normalfall kann man nach dem ersten Ernten alle zwei bis drei Wochen geerntet werden!
Sollte eigentlich auch in der Abwesenheit der Schweizer von den Afrikanern weiter geführt werden, aber dies ist leider nicht passiert, wodurch die Versuchsergebnisse natürlich am Ende auch nicht so optimal waren!
So dann will ich euch mal unsere Messstation zeigen! :whistle
Aber natürlich kann nicht alles immer glatt laufen!
Probleme an den Pflanzen hatten wir mit Ameisen und Blattläusen
Zu weit hinunter geschnittenem Pflanzen
abgestorbenen Pflanzen
weggespülter Erde
Zitat von: FHanert am 01.Aug.11 um 09:31 UhrSo dann will ich euch mal unsere Messstation zeigen! :whistle
Die gute alte Philips-Küchenwaage hab' ich auch! :-D
Ja man muss sich auch mit einfachen Mitteln zu helfen wissen!
Nebenbei haben wir noch Groundcover - Fotos gemacht um den Anteil an Erde und Pflanze nach dem Weeding zu ermitteln! Als Hilfe diente uns wieder ein Punkte - Zähl - Raster!
So nun zu den Pferden!
Grundlegend muss man erst mal sagen, dass die Pferde eher bei den Fulanis denn bei den anderen Volksgruppen zu finden sind und die Menschen eher Angst vor dem Pferd haben, als dass sie es als Transport- oder Reittier sehen, da man ja auch ein Auto oder ein Motorad nehmen kann!
Zum einen hatten wir einen Hengst der Fulanis zum Reiten, wo er aber immer hinter uns mitgeritten ist!
Zum anderen haben wir uns noch einen Ponyhengst aus den Bergen gemietet!
Mietpony
Sehr schön, dass du an die Pornobalken gedacht hast ;-)
Zitat von: Alexa am 01.Aug.11 um 21:08 Uhr
Sehr schön, dass du an die Pornobalken gedacht hast ;-)
Zum Glück hat Franziska keinen.
Ja alle außer mir kriegen immer einen! :-D
Zitat von: FHanert am 31.Jul.11 um 22:47 Uhr
Tithonia, ein hochwachsendes Korbblütengewächs
...
Zitat von: FHanert am 01.Aug.11 um 09:14 Uhr
Die wird als Dünger in einem Versuch verwendet, sieht man auf dem ersten Bild von Post 105!
...
Hallo Franziska,
das natürliche Verbreitungsgebiet der Gattung
Tithonia liegt ja in Mexiko und angrenzenden Staaten, allerdings gibt es einige Arten, die auch in anderen Regionen als invasive Neophyten Fuß gefaßt haben und somit dort zu einem Problem geworden sind.
Gilt dies auch für Kamerun, oder warum wird gerade mit
Tithonia als Dünger experimentiert?
Schönen Gruß
Peter
Soweit ich das mitbekommen habe, wurde die Tithonia deshalb verwendet, weil sie sehr schnell wachsend ist und sich sehr gut häckseln und aufbringen lässt! Zudem hat dieser Dünger eine hohe Verrottungsgeschwindigkeit!
Grundsätzlich muss man aber sagen, dass ich Tithonia außer auf Fonta nirgendwo in Kamerun gesehen habe und dass sich keine der Düngebehandlungen gegen einfachen Rinderdung durchsetzen konnte!
Grundsätzlich würde ich auch sagen, dass sich ein Afrikaner um die Konsequenzen von Neophyten wohl die geringsten Sorgen macht! Das Zeug wächst da halt und wenns zuviel wird wirds mit der Machete umgelegt und gut ist!
Bspw gibt es in der Nähe von Fonta und wenn du Richtung Kumbo fährst riesige Eukalyptuswälder, die aufgrund ihrer Schnellwüchsigkeit angebaut wurden und für die Holzkohlegewinnung genutzt werden!
Dieser zeigte einfach den besten Ertrag mit dem verhältnismäßigen geringsten Unkrautzuwachs!
Als viertes Untersuchungsgebiet beschäftigte man sich vor Ort mit Maniok und dem entsprechenden Mosaikvirus!
Auf den Feldern sollten Sorten selektiert werden, die eine relative Resistenz gegen das Virus aufweisen!
Neben dem Mosaikvirus litten die Pflanzen noch unter dem Befall der weißen Fliege!
So jetzt mal ein paar Blümchen!
Neben der Research Section gab es auf Fonta wie schon erwähnt, die Trainings Section, in welcher die Bauern in Kursen ausgebildet wurden!
Sie lernten bspw Heilpflanzen kennen und anzubauen, aber es ging auch um solche ackerbaulichen Geschichten, wie Düngung und Drei-Felder-Wirtschaft etc!
Dann gab es noch eine Baumschule, auf welcher Tropenholzbäume und Nutzbäume wie Mango, Papaya und ähnlich nach gezogen wurden!
Diese konnten von den Bauern für wenig Geld erworben und auf ihrem Stück Land ausgepflanzt werden!
Zudem wurden die Bäume zur Wiederaufforstung eingesetzt! Neben der Baumschule gab es noch ein von den Schweizern angelegtes Arboeretum, von welchem ich aber irgendwie keine Bilder gemacht habe!
Und noch nen bisschen Baumschule
Unsere Quelle war so sauber, dass man sie auch ohne Abkochen genießen konnte! :thumb
:-D
:blume
Hallo Franziska!
Danke für den tollen Bericht. :thumb
Ich habe chemische und mikrobielle Ökologie studiert und arbeite auch häufig in den Tropen, allerdings in Mittelamerika (Panama, Costa Rica). Interessant finde ich dass die meisten Unkräuter wirklich pantropisch verbreitet zu sein scheinen. Man findet dort - zumindest auf Gattungsniveau - exakt das gleiche Zeug.
In Mittelamerika gibt es sehr hübsche Mucuna-Arten mit großen gebänderten Samen. Aber diese Haare an den Hülsen sind ungut! :nee
Warum baut man eigentlich keine essbaren Fabaceae an um Stickstoffdüngung zu erreichen, z.B. Soja?
Außerdem würde mich interessieren was dort für ein Boden vorherrscht. Sieht auf den Bildern ja nicht so schlecht aus. In SW-Costa Rica hat die Uni Wien eine Versuchs-Tropenstation (wo es allerdings um ökologische Grundlagenforschung und nicht Agrarbiologie geht), der Boden dort ist Ferralsol, also nicht nur extrem arm an N und P sondern enthält auch noch hohe Konzentrationen von Aluminium. Darauf kann man nach Rodung des Waldes de facto nix anbauen, nicht einmal mit Düngung. Selbst Rinder die das spärlich wachsende Gras auf den Weiden der Kleinbauern dort fressen zeigen schwere Mangelerscheinungen.
Man hat versucht den Leuten dort beizubringen kleinräumig Terra preta (https://secure.wikimedia.org/wikipedia/en/wiki/Terra_preta) aufzubauen und ansonsten den Wald zwecks Ökotourismus in Ruhe zu lassen, aber auch hier zeigt sich das Problem:
Funktioniert alles solang man danebensteht und den Leuten auf die Finger schaut. Aber alle Projekte die den Einheimischen übergeben und in die Selbstständigkeit entlassen werden sollten sind binnen kürzester Zeit kläglich gescheitert. :ka
Das hier ist übrigens eine Rubiaceae, kein Kreuzblumengewächs.
(http://www.orchideenkultur.net/index.php?action=dlattach;topic=17719.0;attach=24171;image)
Vielleicht irgendwas in Richtung Pentas.
Schade dass du keine Bulbophyllen gesehen hast, dort müsste es einiges geben.
LG,
Christian
Hallo Christian,
warum sie kein Soja anbauen kann ich dir nicht sagen, aber es werden jede Menge Bohnensorten vor Ort angebaut, mit roten, weißen, gelben und schwarzen Bohnen!
Die Mucuna haben sie deshalb genommen, weil es wohl ein Projekt in Südamerika gab, wo die Kombination aus Mucuna und Mais in der Maisernte 120% Ertragssteigerung gebracht hat! In Kamerunfehlen allerdings die entsprechenden Mikroorganismen für die Knöllchenbildung, man müsste diese also erst in den Boden einimpfen und ob das so gut ist weiß ich nicht! Eine weitere Versuchs - Fabaceae war Canavalia!
Der Boden ist ein stark eisenhaltiger, also auch sehr rot in seiner Ausprägung und furchtbar klebrig und schwer wenn er nass ist! Also ein typischer Tropenboden!
Mein Studienkollege der mit mir dort uinten war hat auch ein Terra preta - Projekt vor Ort gestartet, wie es läuft keine Ahnung, weil das die Übergabe in afrikanische Hände nicht läuft haben wir auch festgestellt! Die Menschen vor Ort haben einfach nicht die Geduld und Konsequenz, diese auch wirklich durch zu führen!
Ich habe vor irgendwann noch einmal hin zu fahren, wenn mein Studienkollege entgültig in Kamerun sesshaft geworden ist und dann mach ich definitiv auch eine Tour durch den Dschungel und begebe mich auf Orchideensuche!
Zitat von: FHanert am 10.Aug.11 um 23:22 Uhr
Ich habe vor irgendwann noch einmal hin zu fahren, wenn mein Studienkollege entgültig in Kamerun sesshaft geworden ist und dann mach ich definitiv auch eine Tour durch den Dschungel und begebe mich auf Orchideensuche!
Da komme ich dann gerne mit!
Das schöne an Kamerun ist ja eh, das man dort alles findet! Küste, Vulkangebiete, Hochplateaus mit Bergregenwäldern, Urwald in Zentralkamerun, Savannenlandschaften im Westen und Süden und am Tschadsee findet man sogar die Wüste! Dort gibts dann sogar Elefanten!
Die Reise wird aber definitiv wieder abenteuerlich, da es nur einen internatinalen Flughafen gibt, nämlich Douala! Von da aus kann man max bis Yaoundé noch fliegen mit Cameroon Airlines, aber alles andere ist nur mit Überlandbussen erreichbar bzw mit Taxibussen!
Ich sage nur 14 h über Nacht von Douala nach Bamenda und mit nächtlichen Überfällen auf der Überlandstraße muss man auch noch rechnen! :whistle
Begleiter sind jederzeit willkommen! :-D
:-D
Ein paar schöne Hibiskusse!
:-D
Wie sieht es dort mit Krankheiten und Parasiten aus?
Diesbezüglich ist Mittelamerika ja harmlos...
Also verüflichtend für die Einreise ist die Impfung gegen Gelbfieber, zusätzlich habe ich mich gegen Typhus, Cholera, Meningokokken und Tollwut impfen lassen!
Ich habe tropentaugliches Mückenspray für Haut und KLeidung mitgenommen und natürlich darf auch die Aidsgefahr nicht unterschätzt werden!
Nach meiner Reise habe ich mich im Tropeninstitut in Tübingen einmal komplett durchchecken lassen! Abgesehen von einem Darmbakterium, welches in Europa nicht vorkommt, habe ich nichts mitgebracht, diese dort vorhandene Darmflora, lässt sich aber aushungern!
Mein Studienkollege hat mir mal erklärt, dass er sie auch hätte und wenn er unten ist, schaffen diese Bakterien mehr, wie die der europäischen Flora und umgekehrt!
Natürlich sollte man mit ungekochtem Wasser aufpassen, weil es kommt aus den Flüssen, und da weiß man ja nicht was darin herum schwimmt! Also abgekochtes Wasser oder Flaschenwasser trinken!
Zur medizinischen Versorgung gibt es einige größere Krankenhäuser, unteranderem gibt es in Kamerun die drei besten Kliniken in ganz Zentralafrika, und die von den Babtisten organisierte Klinik in Kumbo ist sogar in der Lage Herzoperationen durchzuführen, da dort aufgrund der Höhenlage die Genesungsraten deutlich höher und das Infektionsrisiko deutlich niedriger sind!
Als Parasit kann man auch den Malariaerreger sehen! In diesem Fall, da ich ja neun Wochen vor Ort war habe ich Lariam 4 Wochen vorher angefangen zu nehmen, über die Zeit hinweg und noch 2 Wochen danach! Würde ich auch jedem empfehelen, denn mein Studienkollege hat es nie gemacht und bei der letzten Reise hat es ihn dann doch erwischet udn mit 39°C Fieber bei 35°C im Bett zu liegen, ist alles andere als angenehm!
Zusätzlich ein Moskitonetz über dem Bett und lange Kleidung zum schlafen, welche allerdings eher aufgrund der geringen Nachttemperturen und den dünnen Decken notwendig war!
Im Süßwasser sollte man wegen Bilharziose auch nicht unbedingt baden gehen!
Es gibt auf den Märkten auch die ein oder anderen kleinen Heilmittel, bzw man könnte rein theoretisch auch zu einem Medizinmann vor Ort gehen und in den größeren Orten gibt es auch eine Apotheke, wo man Medikamente aus Frankreich erhält!
Also jetzt nicht so extrem sondern ich würde es auch eigentlich eher als machbar bezeichnen, wenn man einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet!