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Begonnen von Burki, 01.Jul.10 um 09:32 Uhr

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Galen

Zitat von: Burki am 14.Jan.16 um 13:30 Uhr
Pinguicula bilden keine Brutschuppen, die kommen nur bei Zwergdrosera vor!
Für mich sind Deine Kleinen Keimlinge aus Samen.
bei Brutschuppen ist es völlig egal wierum die auf dem Substrat liegen.
Entscheidend ist dauernde Feuchtigkeit und Licht.

Was den Begriff angeht, so magst Du recht haben.
Allerdings bilden sich um die Hibernakel herum, bei den Fettkräutern die welche ausbilden, kleine Miniaturausgaben der Winterknospe selbst.
Auf meinem Bild auf Seite 16 kann man die sogar erkennen, wenn man genau hinschaut.
Mir wurden diese Miniknospen als Brutschuppen bzw. manchmal auch als Brutknospen vorgestellt.
Keimlinge sind es bei den von mir selbst geernteten Minis auf keinen Fall. Sie waren noch mit der Mutterknospe verbunden und ich habe sie selbst ganz vorsichtig entfernt.

Was das Aufdrücken auf das Substrat angeht, so habe ich mich da mangels eigener Erfahrung beraten lassen. Das Wurzelsystem ist meiner Ansicht nach bei den Fettkräutern sichtbar anderes als bei den Zwergdrosera.
Es wäre wohl nur logisch was Du hinsichtlich der Platzierung sagst. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, daß in der Natur die Schuppen immer zufällig richtig auf dem Boden landen.
Allerdings habe ich auch bei den Zwergdrosera beobachten können, daß es von Vorteil ist, wenn die doch ziemlich dicke Pfahlwurzel gleich schön nach unten wachsen kann. Bei mir sind einige Zwergdroserawurzeln frech oben auf dem Substrat entlang gewachsen oder korkenzieherähnlich.

Zitat von: Berthold am 14.Jan.16 um 14:24 Uhr
Burki, hast Du vielleicht ein Foto solcher Brutschuppen oder vielleicht sogar echte Brutschuppen? Kann man sie versenden? :classic

Das geht definitiv mit dem Versenden.

Burki

Hmm,
daß einige Pinguicula Tochterhibernakeln bilden, über die sie sich vermehren können ist bekannt.
Dabei handelt es sich aber eigentlich um Ableger, bzw. Stammteilungen. Kleine Miniaturpflanzen, die schon einige Blätter als Schichten enthalten, ähnlich Zwiebeln . Ich glaube, das ist auch genau das, was man bei deinen Minis sehen kann.
Bei den Brutschuppen handelt es sich eigentlich nur um Zellknubbel um ein Rhizomansatz, der dann die Wurzel bilden kann.
Wenn die Wurzeln der Brutschuppen nicht direkt der Erde zu wachsen, kann man davon ausgehen, daß die Wurzeln zur Orientierung zu wenig Licht erhalten.
Die Zellen mit Licht wachsen schneller, teilen sich schneller und dadurch kriegt die Wurzel die Biegung Richtung Dunkelheit hin. Im Gegensatz zu bsw. Tomaten, deren Wurzeln schwerkraftorientiert wachsen.
Die Brutschuppen, die verkehrt herum liegen, treiben ihre Wurzeln zwar erst nach oben aus, gehen dann aber direkt daneben nach unten. Im Laufe der Zeit dreht die Jungpflanze sich aber noch und alles steht dann richtig herum.
Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

Die billigen Tricks sind oft die preiswertesten.
Verdorbener Spaß muß nicht sofort weggeworfen werden.
Zwei accounts kosten nicht das doppelte sondern Nerven.
Hat die Sache einen Haken, hänge was Aufgebundenes dran.

Burki

#242
Jungpflanzen, ca 6 Monate alt, aus zufällig verstreuten Brutschuppen.

Dazu kommt dann noch, daß sich die rosettenbildenden Arten mit den Blattarmen am Boden abstützen und die Stammbildner noch zusätzliche Stützwurzeln ausbilden.
Die Wurzeln sind also nicht unbeding zur Stabilität der Pflanze erforderlich.
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Burki

Hier kann man nochmal gut Stützwurzel sehen (die roten, die unten grün enden).
Die Dicke beträgt hier 0,7 - 0,8 mm.
Die Pfahlwurzeln aller Zwergdrosera sind nicht dicker, aber entsprechend lang.
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Galen

Zitat von: Burki am 14.Jan.16 um 19:03 Uhr
Hmm,
daß einige Pinguicula Tochterhibernakeln bilden, über die sie sich vermehren können ist bekannt.
Dabei handelt es sich aber eigentlich um Ableger, bzw. Stammteilungen. Kleine Miniaturpflanzen, die schon einige Blätter als Schichten enthalten, ähnlich Zwiebeln . Ich glaube, das ist auch genau das, was man bei deinen Minis sehen kann.
Bei den Brutschuppen handelt es sich eigentlich nur um Zellknubbel um ein Rhizomansatz, der dann die Wurzel bilden kann.

Ich denke wir sind dann nur uneins was die Bezeichnung des Minis angeht.
Wie erwähnt hat man mir gesagt, diese kleinen Zusatzhibernakel heißen Brutschuppen wieder andere nannten sie Brutknospen. Wäre der Begriff Brutknospe denn akkurater? Ich will die Pflanzenkinder schon gerne beim richtigen Namen nennen   :-)

ZitatWenn die Wurzeln der Brutschuppen nicht direkt der Erde zu wachsen, kann man davon ausgehen, daß die Wurzeln zur Orientierung zu wenig Licht erhalten.
Die Zellen mit Licht wachsen schneller, teilen sich schneller und dadurch kriegt die Wurzel die Biegung Richtung Dunkelheit hin. Im Gegensatz zu bsw. Tomaten, deren Wurzeln schwerkraftorientiert wachsen.
Die Brutschuppen, die verkehrt herum liegen, treiben ihre Wurzeln zwar erst nach oben aus, gehen dann aber direkt daneben nach unten. Im Laufe der Zeit dreht die Jungpflanze sich aber noch und alles steht dann richtig herum.

Sehr interessant! Besten Dank für den Tipp, dann brauche ich ja nicht mehr stundenlang mit Lupe zu drehen und wenden   :thumb

Burki

#245
Die Fortpflanzmethoden unterscheiden sich schon, auch wenn sie Ähnlichkeiten aufweisen und womöglich auch ähnlich aussehen.
Bei den Pingus bilden sich eigentlich Tochterpflanzen bei der Mutter aus, die sich eben sehr früh ablösen.
Die Brutschuppen kann man eher mit vitalen feuchten Samen (nicht wie üblich in trockener Form) vergleichen.

Die Zwerge haben ein Verbreitungsgebiet, in dem während der Reifezeit der Brutschuppen ziemliche Trockenheit und Kühle vorherrscht. Zur Absprungzeit finden heftige Regenfälle statt und der Boden ist dann nach kurzer Zeit an der Oberfläche meist längere Zeit wieder sehr trocken, im Boden selbst aber länger feucht.
Die Brutschuppen müssen also möglichst schnell austreiben und Fuß fassen. Es bleibt keine Zeit, Wasser zu ziehen und zu quellen. In der Zeit könnte der Wind Samen längst aus den geeigneten Habitaten fortgetragen haben.
Manche Arten kommen nur auf wenigen Quadratmetern vor, weil nur hier die Bedingungen stimmen.
Das betrifft nicht nur die Temperatur und die Feuchte, sondern kann u.U. sogar ganz bestimmte Böden erfordern.
Bei einigen Arten geht man z.Bsp. stark davon aus, daß Elektrostatik, begünstigt durch trockene Sandkörner, eine Rolle spielt.

Zwei Tage nach der Aussaat kann man erkennen, daß die Brutschuppen sich bereits entfalten:
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Galen

Zitat von: Burki am 15.Jan.16 um 16:48 Uhr
Zwei Tage nach der Aussaat kann man erkennen, daß die Brutschuppen sich bereits entfalten:

Ja das habe ich auch beobachtet. Die Entwicklungsgeschwindigkeit ist recht beeindruckend.

ZitatDie Fortpflanzmethoden unterscheiden sich schon, auch wenn sie Ähnlichkeiten aufweisen und womöglich auch ähnlich aussehen.
Bei den Pingus bilden sich eigentlich Tochterpflanzen bei der Mutter aus, die sich eben sehr früh ablösen.
Die Brutschuppen kann man eher mit vitalen feuchten Samen (nicht wie üblich in trockener Form) vergleichen.

Ich werde diese Miniausgaben der Hibernakel aus Gründen der besseren Unterscheidungsmöglichkeiten dann doch lieber Brutknospen nennen. Obwohl...



:-D

Burki

#247
Ich nenne meine letzten drei Orchideen ja auch "Blumen".
Ist ja nicht falsch. ;-)

Berthold, in Beitrag 247 gibbet jede Menge Brutschuppen zu sehen.
Versenden kann man sie gut. In ein nasses Stück Küchentuch falten und dann in ein verschließbare Folientütchen stecken.
geht sogar als Brief, wenn man die Tüte etwas mit Küchentuch abpolstert.
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Galen

Ich hatte in letzter Zeit sowohl bei den Zwergsonnentauen als auch bei den kleinen Fettkräutern ein paar unerklärliche Ausfällt.
Vor einigen Wochen habe ich dann die Übeltäter entdeckt. Es sind Larven der Trauermücke, die ich mir wohl mit einem Fettkrautkauf eingeschleppt habe.

Ich habe zu wenig Erfahrung, deshalb habe ich die Zeichen wohl nicht schnell genug gedeutet.
Es find damit an, daß eine kleine kräfig grüne Fettkrautpflanze in kurzer Zeit schlicht verschimmelt ist. Ein paar Tage später hat es die zweite erwischt. Als die dritte anfing ungesund auszusehen habe ich die Pflanze aus dem Torf genommen und da wo normalerweise die dünnen Wurzeln sein sollten saß eine fette Larve und hat mich frech angegrinst (letzters kann auch eine Halluzination gewesen sein, ausgelöst durch meinen übergroßen Zorn).
Zwischenzeitlich entdeckte ich im Bereich in dem meine Zwergdrosera stehen einige fliegende Mückenexemplare in wachsender Anzahl.

Soviel kann ich inzwischen schon sagen: Die Biester sind schlimmer als Amseln!
Ich habe mich dann im Internet informiert und mit Gelbtafeln, Leihsonnentauen, Torfaustausch und durch Absammeln der Larven sehr gute Erfolge beim Eindämmen erzielt.

Ganz weg sind die Biester leider noch nicht und es liegt mal immer wieder ein Zwergsonnentau traurig wie ein kleiner, gefällter Weihnachtsbaum im Topf.  :devil

Claus

Das habe ich vor zwei Jahren auch erlebt - Trauermücken. Du, die Larven sind aber ganz winzig. Leider habe ich dann die Chemiekeule aus dem Schrank geholt und mit Bi58 gegossen. Das vertragen die Karnivoren aber gar nicht.  O-)
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Eveline†

Ohje!
Torfaustausch aber nur die oberste Schicht, oder?

Galen

Zitat von: Claus am 10.Feb.16 um 12:31 Uhr
Das habe ich vor zwei Jahren auch erlebt - Trauermücken. Du, die Larven sind aber ganz winzig. Leider habe ich dann die Chemiekeule aus dem Schrank geholt und mit Bi58 gegossen. Das vertragen die Karnivoren aber gar nicht.  O-)

Ich habe seit Wochen eine große Lupe im Einsatz. Inzwischen bin ich schon gut trainiert was die Entdeckung angeht. Transparent sind sie mit einem schwarzen Punkt an der Vorderseite. Teilweise findet man sie lang ausgestreckt auf dem Torf liegend. Wenn man sie dann mit einer Zahnstocherspitze aufpicken möchte, ziehen sie sich blitzschnell zusammen. Der Trick zieht bei mir aber nicht mehr.
Das mit dem Bi58 habe ich unter anderem auch schon gehört. Ich habe mich dagegen entschieden. Bei dem was Du schreibst war das dann auch gut so.

Zitat von: Eveline am 10.Feb.16 um 12:37 Uhr
Ohje!
Torfaustausch aber nur die oberste Schicht, oder?

Bei den Fettkräutern habe ich alles ausgetauscht, es war ebenfalls ein Indooranzuchtbeet. Dieser Torf trocknet jetzt draussen komplett aus, das wird die Viecher abtöten. Dann kann ich den wertvollen Torf wenigstens noch anders einsetzen.

Bei den Zwergdrosera habe ich aufgrund der wie man hört empfindlichen Wurzeln gar nichts ausgetauscht. Da sammel ich seit Wochen täglich mehrmals ab. Am Anfang habe ich teilweise zweistellige Larvenzahlen pro Topf vorgefunden.
Seit ich die Flugunterstützung mit den Gelbtafeln und Kapsonnentauverstärkung praktisch komplett abgeschossen habe kann ich mich gezielt um die Infanterie kümmern.

Das Problem war, daß mir diese Mücken gar nicht bekannt waren. Ich habe sie erst entdeckt, als mir die erste in die Nase geflogen ist. Das machen diese Biester im übrigen sehr gerne. Vermutlich suchen sie auch dort nach einem Platz zur Reproduktion.  :wacko2:
Zu dem Zeitpunkt war die Mückenzahl von mir unbemerkt schon ganz schön angewachsen, so daß ich dachte ich schaffe es nicht auch nur einen meiner Zwergdrosera zu retten. Jetzt habe ich wieder etwas Hoffnung, denn ich bin unerbittlich mit dem Zahnstocher  :hunt

Burki

#252
Die Zwerge sind eigentlich nicht so empfindlich, wie man aufgrund der Größe befürchten könnte.
Trauermückenlarven sind aber eine echte Gefahr.
Bei Substrattemperaturen über 30°C kommen sie aus dem Boden, das ist ihnen nämlich zu viel.
Letzten Sommer habe ich einfach popeliges Insektenspray in einen Topf gesprüht und mit Gießwasser (+Anstau) vermischt.
Das Ergebnis war verheerend. Für die Larven.
Zu Hunderten kamen die aus dem Substrat und verendeten zuckend.
Ich habe einen Tag später aber gründlich mit Osmosewasser nachgespült.
Dem Pflanzen hat das nichts ausgemacht.
Die Trauermücken können immer wieder das ganze Jahr auftauchen. Besser man verhindert sofort eine Eiablage mit den Gelbtafeln. Nützlinge sind auch nicht zu verachten.

Mitte januar habe ich meine Zwerge aus dem Winterschlaf aufgeweckt. Ist schon gewaltig, was sich dann sofort da tut.
Sehr viele Brutschuppen auf den Pflanzen haben sich wieder zu Blattstielen und Blättern zurückgebildet und einige Arten haben sofort Knospen und Blüten ausgetrieben. Zur Zeit treiben die Genlisea als Beifang in den Töpfen gelbe und weiße Blüten aus. Die Blüten von rotundifolia, die sich auch in den Töpfen ausgesäät hatten, sind schon wieder alle verwelkt.

Blüten der Genlisea, meine Handicam will die partout nicht focussieren:
Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

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Eveline†

Das gelbe Blütchen ist putzig.

Die Drosera rotundifolia hat es über Winter ein bißchen hochgefroren. Soll ich den kleinen Ballen etwas tiefer setzen oder besser Substrat rundherum dazuschieben? Lieber würde ich sie tiefer setzen. Das müßte doch noch ohne Verletzung der Würzelchen möglich sein, da ich sie ja erst letztes Jahr gesetzt habe.

Berthold

Zitat von: Eveline am 10.Feb.16 um 17:08 Uhr
Soll ich den kleinen Ballen etwas tiefer setzen oder besser Substrat rundherum dazu schieben?
ich würde sie einfach etwas rein drücken oder mit dem Fuss runter treten . :yes
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)