Dactylorhiza iberica

Begonnen von Berthold, 17.Jun.09 um 18:58 Uhr

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Berthold

Wenn es kalt ist, passiert nichts in der Pflanze, dann ist es egal, ob Chlorophyll in den Blättern ist oder nicht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

wölfchen

Ok, hab mich bisher nicht getraut :rot
Bei den Aussaaten ist es anders, die stell ich schon immer für ca 12 Wochen kalt...


LG wölfchen

Charlemann

#77
Bei mir blühen die Dactylorhia iberica wieder.
In den letzten Jahren geht die vegetative Vermehrung gut voran.
Das Bild zeigt nur etwa 1/3tel der Pflanzen, die Fläche ist noch größer.
Insgesamt sind es so um die 100+ Pflanzen, die aber nicht alle blühen.
Die Art hybridisiert sich kaum bis gar nicht, da die anderen Dactylorhizen alle früher dran sind.
Alles aus einem Sämling und von Samen den ich mal von Berthold bekommen habe.
Alle anderen Sämlinge haben es damals nicht geschafft, nur dieser Klon der sich als äußerst robust durchgesetzt hat.

Das Bild wirkt so komisch da ich es mit Stacking aus mehreren Bildern zusammengesetzt habe.
Für solche Aufnahmen nicht optimal.

Berthold

Michael, bist Du sicher, dass es nur eine Pflanze ist?

Ich denke, dass eine solche vegetative Ausbreitung auch nicht ohne geeigneten Mykorrhiza-Pilz funktionieren kann.
Ich habe in der Natur niemals einen solch dichten Bestand gefunden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Charlemann

#79
Zitat von: Berthold am 18.Jun.24 um 21:27 UhrMichael, bist Du sicher, dass es nur eine Pflanze ist?
Ich denke, dass eine solche vegetative Ausbreitung auch nicht ohne geeigneten Mykorrhiza-Pilz funktionieren kann.
Ich habe in der Natur niemals einen solch dichten Bestand gefunden.
Ja, das war nur eine Pflanze.
Da bin ich mir extrem sicher, da es eine meiner ersten Aussaaten war.
Sie mag es auch gerne feucht und steht an der Stelle sehr nass, in Kalkmoor halt.
Und ganzjährig deutlich feuchter wie hier allgemein beschrieben wird.

Achso, das Kalkmoor habe ich damals kurz nach dem Anlegen mit dem B1 geimpft.
Samen nehme ich aber jedes Jahr ab. Mir wird das mit den wild keimenden Orchideen im Garten deutlich zu viel. grins

Vielleicht liegt der dichtere Wuchs auch am begrenzten Platz des Moores. Das ist ja durch eine Folie zur Umgebung abgeschirmt. Da ist es nicht möglich ewig in eine Richtung zu wandern. Wenn da ein Ausläufer in eine Umgebung wächst die ihm nicht ganz so zusagt wechselt sie vielleicht die Richtung aus der sie kam.

Charlemann

#80
Hier noch ein Handyfoto von der ganzen iberica-Fläche.
Anhand der Begleitvegetation (Fettkräuter, Epipactis palustis) und des Wasserspiegels auf dem einen Bild kann man schon gut erkennen wie nass die stehen.
Ein paar Pflanzen stehen sogar mit den Wurzeln im Wasser.
Das diese Art es auch trockener möchte kann ich so nicht bestätigen.

Charlemann

Einzelblüte

Herbert

Toll! Bis zu so einer Dichte hab ich noch Zeit!
Liebe Grüße aus Linz!
Herbert

Charlemann

Zitat von: Herbert am 19.Jun.24 um 11:11 UhrToll! Bis zu so einer Dichte hab ich noch Zeit!
Ja, das dauert noch ein paar Jahre Herbert.
Aber du hattest ja drei Pflanzen zum Start. Also schonmal zwei Jahre gespart. ;-)
Wenn sie mal loslegen, dann gehen sie wirklich ab.
Ich möchte jetzt nicht das Wort "Unkraut" in den Mund nehmen, jedoch so in etwa entwickelt sich diese Art wenn alles passt. Schon fast wie Pogonia ophioglossoides.

Lilgish

Ein toller Bestand von D. iberica. Die Art gefällt mir sehr gut weil sie so ganz anders aussieht als andere Dactylorhiza. Mit ihrem lockeren Blütenstand hat sie etwas sehr graziles.
Kannst Du noch etwas genaueres zu dem Substrat in Deinem Kalkmoor sagen? Ist das aufgekalkte Gartenerde oder wie ist die genaue Zusammensetzung?

Charlemann

#85
Zitat von: Lilgish am 19.Jun.24 um 20:05 UhrEin toller Bestand von D. iberica. Die Art gefällt mir sehr gut weil sie so ganz anders aussieht als andere Dactylorhiza. Mit ihrem lockeren Blütenstand hat sie etwas sehr graziles.
Kannst Du noch etwas genaueres zu dem Substrat in Deinem Kalkmoor sagen? Ist das aufgekalkte Gartenerde oder wie ist die genaue Zusammensetzung?
Ja, die Dact. iberica ist ganz anders als viele andere Dactylorhizen, was sie auch zu etwas Besonderem macht. Bei mir ist sie mit meiner Kultur langlebig und vermehrt sich inzwischen vegetativ gut bis sehr gut.

Das Moor habe ich nach Erich Maiers Anleitung angelegt.
Wobei es inzwischen eher ein Niedermoor ist, da ich nicht weiter zusätzlich aufkalke.
Der pH-Wert liegt inzwischen so bei 7. Das der pH-Wert nicht weiter runtergeht und ich auch nicht zusätzlich aufkalke liegt an unserem Leitungswasser, das hat einen pH-Wert von knapp 8. Das Moor ist über einen Schlauch mit meiner Teichanlage verbunden der regelmässig, bei aussetzendem Regen und trockeneren Zeiten, mit dem Leitungswasser befüllt wird.

Das Substratgemisch besteht aus Weißtorf und Gartenerde 1:1, dazu jeweils 10% Dolomitkalksplitt, gebrochener Blähton und groben Quarzsand.
Als Deckschicht nochmal eine ca. 5cm dicke Schicht Weißtorf.

Nachdem ich das Moor angelegt hatte, habe ich das Moor ein paar Wochen später mit dem B1-Pilz "verseucht". Dazu habe ich mir Agarkulturen mit 1% Hafer angesetzt den ich mit dem Mykorrhizapilz geimpft und später davon im Abstand von 15cm-20cm kleine Würfel davon in Löcher kurz unter der Oberfläche im Moor versenkt.
Nach ein paar Tagen konnte man schön erkennen wie sich der Pilz ausbreitet.
Der Pilz ist da immer noch drin, jährlich habe sehr viele Sämlinge verschiedenster Orchideen wie Gymnadenia conopsea, div. Dactylorhiza (außer iberica, da ich die Samenstände entferne bevor das wirklich noch zum Unkraut ausartet) oder Epipactis palustris. Aber auch Cyp. reginae keimt regelmässig.

Lilgish

Hallo Charlemann
danke für Deine ausführliche Antwort. Dann scheint die Art vielleicht den hohen Torfgehalt zu mögen. Ich hatte mir eine ähnliche Fläche in einem Moorkübel angelegt mit stark kalkhaltigem Boden ohne den Torfanteil für Pinguicula grandiflora und E. palustris die darin auch sehr gut wachsen. Die Dactylorhizen sind jedoch von einem Pilz attackiert worden und wachsen darin nicht. So etwas habe ich noch nie erlebt.
Vielleicht versuche ich es noch einmal mit einer anderen Bodenmischung mit mehr Torf.
Wenn Du welche von den D. iberica abzugeben hast, würde ich Dir gerne welche abkaufen. Schließlich sollen Sie bei Dir nicht den ganzen Garten überwuchern.
Wenn Du sie mal teilst, kannst Du Dich gerne melden.

Charlemann

#87
Zitat von: Lilgish am 20.Jun.24 um 22:02 UhrHallo Charlemann
danke für Deine ausführliche Antwort. Dann scheint die Art vielleicht den hohen Torfgehalt zu mögen. Ich hatte mir eine ähnliche Fläche in einem Moorkübel angelegt mit stark kalkhaltigem Boden ohne den Torfanteil für Pinguicula grandiflora und E. palustris die darin auch sehr gut wachsen. Die Dactylorhizen sind jedoch von einem Pilz attackiert worden und wachsen darin nicht. So etwas habe ich noch nie erlebt.
Vielleicht versuche ich es noch einmal mit einer anderen Bodenmischung mit mehr Torf.
Wenn Du welche von den D. iberica abzugeben hast, würde ich Dir gerne welche abkaufen. Schließlich sollen Sie bei Dir nicht den ganzen Garten überwuchern.
Wenn Du sie mal teilst, kannst Du Dich gerne melden.
Das mit dem ungünstigen Pilz kann schon gut sein.
Nicht jeder Pilz ist für eine solche Kultur geeignet.
Es braucht ja nur ein Wurzelfaulpilz zu sein, der das Wachstum der Dactylorhizen nicht fördert oder dieser sogar auffrisst. Dann geht das in die Hose.
Daher habe ich mein Moor gleich mit dem B1 verseucht, das sich da bloß nichts einnistet was ich nicht gebrauchen kann.

So stark kalkhaltig wie Erich habe ich mein Moor auch nicht gemacht. Er beschreibt glaube ich einen höheren Kalksplittanteil, bin mir aber nicht mehr ganz sicher, ist schließlich schon zig Jahre her, da müsste ich nochmal nachlesen. Ich wusste ja von unserem, leicht basischen Leitungswasser, daher weniger Kalksplitt.

Im Spätsommer/Herbst werde ich welche in meinen Shop stellen.
Ich teile das dann hier.
Ist der von mir abgelichtete, vegetativ vermehrte Klon.
Wer zuerst kommt mahlt zuerst. grins

Lilgish

Zitat von: Charlemann am 20.Jun.24 um 23:26 Uhr
Zitat von: Lilgish am 20.Jun.24 um 22:02 UhrHallo Charlemann
danke für Deine ausführliche Antwort. Dann scheint die Art vielleicht den hohen Torfgehalt zu mögen. Ich hatte mir eine ähnliche Fläche in einem Moorkübel angelegt mit stark kalkhaltigem Boden ohne den Torfanteil für Pinguicula grandiflora und E. palustris die darin auch sehr gut wachsen. Die Dactylorhizen sind jedoch von einem Pilz attackiert worden und wachsen darin nicht. So etwas habe ich noch nie erlebt.
Vielleicht versuche ich es noch einmal mit einer anderen Bodenmischung mit mehr Torf.
Wenn Du welche von den D. iberica abzugeben hast, würde ich Dir gerne welche abkaufen. Schließlich sollen Sie bei Dir nicht den ganzen Garten überwuchern.
Wenn Du sie mal teilst, kannst Du Dich gerne melden.
Das mit dem ungünstigen Pilz kann schon gut sein.
Nicht jeder Pilz ist für eine solche Kultur geeignet.
Es braucht ja nur ein Wurzelfaulpilz zu sein, der das Wachstum der Dactylorhizen nicht fördert oder dieser sogar auffrisst. Dann geht das in die Hose.







Die Knollen meiner Dactylorhizen sind nicht direkt verfault.Die Pflanzen sind alle ausgetrieben aber kurz nach dem Austrieb sind die Blätter von einem bräunlichen oder schwarzem Pilz befallen worden. Die Pflanzen haben sich einfach nicht mehr normal entwickelt und kamen nicht zur Blüte.
Ich werde da in den nächsten Wochen mal nachgraben und sehen ob unterirdisch noch was da ist. Habe aber keine großen Hoffnungen.
Möglicherweise war irgendetwas im Boden was die Pflanzen geschwächt hat oder es waren Sporen von einem Rostpilz in der Nähe der die Pflanzen attackiert hat.
Dies Betraf sowohl gekaufte Dactys als auch welche die vorher im Garten meiner Mutter jahrelang wuchsen.

Charlemann

Zitat von: Lilgish am 21.Jun.24 um 09:59 UhrDie Knollen meiner Dactylorhizen sind nicht direkt verfault.Die Pflanzen sind alle ausgetrieben aber kurz nach dem Austrieb sind die Blätter von einem bräunlichen oder schwarzem Pilz befallen worden. Die Pflanzen haben sich einfach nicht mehr normal entwickelt und kamen nicht zur Blüte.
Ich werde da in den nächsten Wochen mal nachgraben und sehen ob unterirdisch noch was da ist. Habe aber keine großen Hoffnungen.
Möglicherweise war irgendetwas im Boden was die Pflanzen geschwächt hat oder es waren Sporen von einem Rostpilz in der Nähe der die Pflanzen attackiert hat.
Dies Betraf sowohl gekaufte Dactys als auch welche die vorher im Garten meiner Mutter jahrelang wuchsen.

Sowas kann passieren. Da hat sich ein agressiver Pilz angesiedelt.
Da es sich um einen Kübel handelt würde ich den, so wie er ist, entsorgen bevor sich der Pilz noch irgendwo anders ausbreiten kann.
Nützlich ist er ja wohl nicht wirklich, außer für Pflanzen die man eh loswerden möchte. Die kann man ja da reinpflanzen und den Pilz damit füttern.

Ich würde da auf Nummer Sicher gehen und den Kübel entsorgen, und nicht nur den Inhalt sondern das ganze Gefäß.
Falls du den Kübel behalten möchtest, penibelst mit heißen Wasser und Seife auswaschen. Am besten am Schluß nochmal mit zwei Flaschen Wodka (Alkohol) desinfizieren, eine für den Kübel und einen für den Schrubber. grins