Kernkraftwerke

Begonnen von Berthold, 25.Mär.10 um 15:47 Uhr

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Berthold

Zitat von: orchitim am 09.Jul.12 um 19:13 Uhr
http://www.focus.de/immobilien/energiesparen/energiewende-netzagentur-rechnet-mit-viel-guenstigeren-netzausbaukosten-_aid_779216.html

Mal was positives.

Ja, aber zunächst hat der Netzbetreiber im Norden, die niederländische Tennet auch diesen geringeren Betrag für den Netztausbau nicht zur Verfügung und der holländsiche Staat will kein Geld in die Tennet nachschiessen.

Die Tennet hat sich zwar bei der Übernahme des Übertragungsnetzes verpflichtet, Geld in den Ausbau zu investieren, aber halt lange nicht so hohe Bertäge wie sie jetzt erforderlich werden, schon alleine für den Anschluss der Windparks auf See.

Tennet behauptet, die Geschäftsgrundlage hätte sich durch den Atomausstieg grundlegend geändert und deshalb brauche Tennet diese Verpflichtung nicht einzuhalten. Die Bundesregierung fürchtet, dass Tennet mit dieser Auffassung recht hat und verhält sich deshalb sehr freundlich gegenüber dieser Firma.

Zur Zeit wird dringend jemand gesucht, der der Tennet Geld gibt zum Netzausbau.

Tom, ist das nicht eine Investition für Dich? Wenn Du Dich mit einer Million Bürgern zusammen tust und jeder gibt 1000 Euro, dann kommt Ihr schon auf 1 Mrd. Euro. Dieser Betrag würde der Tennet schon mal ein halbes Jahr weiter helfen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchitim

Was Tennet behauptet ist doch erstmal ziemlicher Unfug, meine ich. Denn auch ohne den Ausstieg hätten sie ja den Windstrom irgendwie an Land und zum Verbraucher schaffen müssen. Oder eben lauter Päckchen mit aufgeladenen Batterien verschicken. :pill
Ich bin gegen ein Tempolimit - jeder soll soviel Taschentücher haben wie er mag.

Berthold

Zitat von: orchitim am 09.Jul.12 um 21:02 Uhr
Was Tennet behauptet ist doch erstmal ziemlicher Unfug, meine ich. Denn auch ohne den Ausstieg hätten sie ja den Windstrom irgendwie an Land und zum Verbraucher schaffen müssen. Oder eben lauter Päckchen mit aufgeladenen Batterien verschicken. :pill

nein, der Ausbau des Windstromes auf See in dem jetzigen Ausmass war nicht vorgesehen, als Tennet das Übertragungsnetz von der Eon übernommen hat. Man ging da eher von einer Verlängerung der KKW-Laufzeiten aus, nicht von einer Verkürzung. Tennet hatte das Transportnetz zum 1. 1. 2010 von der EON übernommen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralla

Seit ein paar Jahren wird in Belgien wenigstens die Autobahnbeleuchtung nachts abgeschaltet.

Eingeführt wurde diese Autobahnbeleuchtung mal, als man zuviel Strom hatte, wegen der damals neuen Kernkraftwerke.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Berthold

Zitat von: Ralla am 10.Jul.12 um 00:00 Uhr
Eingeführt wurde diese Autobahnbeleuchtung mal, als man zuviel Strom hatte, wegen der damals neuen Kernkraftwerke.

nein, man kann Kernkraftwerke schlecht in der Nacht runterregeln, weil sie für Grundlast, d. h. für konstante Energieerzeugung ausgelegt sind.
Deshalb hatte man nur in der Nacht zu viel Strom, am Tage eher zu wenig. 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralla

Jetzt muss man vielleicht wenigstens nachts nichts mehr aus Frankreich importieren.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Berthold

Zitat von: Ralla am 10.Jul.12 um 00:15 Uhr
Jetzt muss man vielleicht wenigstens nachts nichts mehr aus Frankreich importieren.

hat Belgien das gemacht?

Aber da der belgische Stromversorger eh in französischem Besitz ist, sollte das kein Problem sein. Das lässt sich da leicht verrechnen :classic
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralla

Zitat von: Berthold am 10.Jul.12 um 00:22 Uhr
Zitat von: Ralla am 10.Jul.12 um 00:15 Uhr
Jetzt muss man vielleicht wenigstens nachts nichts mehr aus Frankreich importieren.

hat Belgien das gemacht?

Aber da der belgische Stromversorger eh in französischem Besitz ist, sollte das kein Problem sein. Das lässt sich da leicht verrechnen :classic

So sagtest du. Wenn die soviel importieren, kann es sein, dass sie es schaffen, nachts nicht importieren zu müssen.

Zitat von: Berthold am 09.Jul.12 um 17:47 Uhr
Der in Belgien verbrauchte Strom stammt zu ca. 50% aus Kernenergie, den das zum französichen Konzern GDF Suez gehörige belgische Unternehmen Electrabel in 7 Kernkraftwerken erzeugt.

Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Irina

"Die Pleitewelle im Solarsektor ebbt nicht ab. Mit Centrotherm ist der nächste deutsche Anlagenbauer zahlungsunfähig. Das schwäbische Unternehmen stellt einen Insolvenzantrag. "
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:energiewende-centrotherm-ist-insolvent/70061736.html
"Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen"
(Johann Wolfgang von Goethe)

Claus

Diesen ganzen Unsinn hätte man sich ersparen können, wenn man sanft aus der Kernenergie ausgestiegen wäre. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass dieser überstürzte Umstieg nun der ganz große Wurf ist. Mit der Brechstange ist das nicht zu machen, und erst die technologischen Entwicklungen der nächsten Jahre werden zeigen, wohin der Weg geht.

Ein schönes Beispiel ist der ebenfalls planwirtschaftlich vorgesehene merkelsche Umstieg auf das batteriebetriebene Elektroauto. Das ist nach doch so kurzer Zeit schon sowas von tot!
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Claus

Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)


Berthold

Zitat von: Claus am 15.Jul.12 um 18:50 Uhr
http://www.ftd.de/politik/deutschland/:bundesumweltminister-altmaier-zweifelt-an-zielen-der-energiewende/70063557.html

Aha! Da sind wir schon zwei!.  :thumb :thumb :thumb

Ja, das ist interessant.

Hat Frau Merkel vielleicht den Altmaier ins Amt geholt, um ihn an der Energiewende öffentlich zweifeln zu lassen? Hat sie vielleicht selber nicht an die schnelle Realisierbarkeit geglaubt und dem Wahlvolk nur ihre gute Absicht vorgespielt?

Ich kann mich  inzwischen bei mehreren Dingen nicht entscheiden, ob es bei ihr Ungeschicklichkeit oder Gerissenheit ist.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Es verdichtet sich der Eindruck, dass Altmaier von der Chefin vorgeschickt worden ist, um zurückzurudern.

Seine Aussagen:
Es wurde ohne Planung das Blaue vom Himmel gehofft. Eine Strompreiserhöhung von 10% bis 2020 sei demnach in Wolkenkuckusheim zu suchen. Es drohen soziale Probleme durch den immer teurer werdenden Strom. Schon jetzt würden jährlich 600000 Haushalten der Strom abgeklemmt, weil sie ihn nicht bezahlen können.
Es sei ein sozialer Irrwitz, dass sich Besserverdienende subventionierte Solarzellen auf ihren Eigenheimen leisten zu Lasten der Kleinverdiener.
Altmaier möchte auch einen Stromausfall im kommenden Winter nicht ausschliessen.

Auch die SPD rüdert zurück, sie mache die Energiepolitik nicht nur für jene, die sich höhere Strompreise leisten können.

Sogar viele Medien schwenken langsam um, nur die Grünen geben sich noch immer als Energiewende-Stalinisten.

Der Zeitpunkt für Frau Merkel ist günstig. Jetzt kann fast alles noch auf Röttgen geschoben werden und sie ist fein raus.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

#1364
Da muss man ja wohl bald damit rechnen, dass Frau Merkel die Laufzeiten der KKWs wieder verlängren will.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/energiewende-warum-altmaier-und-roesler-an-den-zielen-zweifeln-a-844820.html

Eine solch konfuse Politik in einer solch wichtigen Frage habe ich bisher von noch keinem Kanzler erlebt. Leider ist der "Spiegel" keine seriöse Zeitung und gibt die Realität oft nicht korrekt wieder, wenn es der Auflagensteigerung dienen kann.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)