2 Catasetum tenebrosum. Wer hat Tipps?

Begonnen von Rolandooo, 02.Aug.25 um 00:03 Uhr

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Rolandooo

Hallo zusammen,
ich bin kein Neuling, Aber nun mit einer Notaufnahme für Problemfälle, aber aktuell machen mir 2 Catasetum tenebrosum Jungpflanzen Kopfzerbrechen. Die beiden kamen mit ca. 4,5 cm großen Bulben. Eine mit einem, die andere mit zwei kräftigen Neutrieben (jeweils ca. 12 cm lang, Bläter entfaltet, optisch ok). Leider: alle Wurzelansätze abgebrochen und vertrocknet. Pro Trieb etwa fünf Ansätze ab ca. 2 mm sind tot. t.
Ich habe die in die Intensivstation gebracht: 28 °C tagsüber, 22 °C nachts, 80 % Luftfeuchtigkeit, gute Luftbewegung, 15.000 Lux (Sanlight), aufgebunden, keine Staunässe. Seit 5 Wochen tut sich fast nichts. Nur ein einziger Trieb hat sich bemüht eine 4 cm lange Wurzel auszubilden. Die anderen beiden Neutrieben bleiben stehen. Sprühen zeigt keine Wirkung, also habe ich entgegen der Empfehlung (,,erst gießen ab 7,5–12 cm Wurzellänge") mit täglichem Tauchen begonnen, um der Pflanze zu signalisieren: Es ist Wachstumszeit. Aktueller Stand:
Bulben: fest, ohne Fäulnis, beginnen aber leicht zu schrumpfen
BDie eine (die mit der einen Wurzel) könnte es schaffen, wenn auch mühsam
die andere: keine Reaktion, kein zweiter Wurzelansatz.
Ich überlege, ob ich es mal mit Clonex probieren soll? Andererseiits vermute ich, dass die fehlende Energiereserve der Bulben das Hauptproblem ist. Idee: ein 12-stündiges Bad in schwach dosiertem Düngerwasser (ca. 500 µS/cm). Hat jemand damit Erfahrung gemacht?
Oder gibt's noch einen Trick, wie man solche Mini-Bulben wieder motiviert?
Ich bin für jede Idee dankbar, denn diese beiden Pflanzen will behalten, weil die sind kein Discounter-Fund.
Grüße aus der Orchideenklinik  :sad:

Ruediger

Catasetum würde ich nie aufbinden, sondern topfen damit man sie in der aktiven Phase immer schön feucht halten kann, denn die mögen dann viel Wasser UND viel Dünger, sonst wird das nichts. Viel Licht ist schon einmal gut, es wird ihnen zu trocken sein.

Ich würde sie zur guten Bewurzlung in Sphagnum setzen, alternativ in feine Rinde die NICHT austrockenen sollte.
Wenn die Pflanze in den Ruhezustand geht, d.h. alle Blütter abworft, MUß man sie trocken halten, sonst gammeln die Bulben.
Gegossen wird erst wieder, wenn sie einen deutlichen Neutrieb mit Wurzeln macht, diese sollten dann bereits 3-4 cm lang sein.

Ich dünge meine mit ca. 1000 Microsiemens/cm, und das fast wöchentlich und habe zusätzlich einen Depotdünger (Osmocote Pro) im Substrat.
Zwischendurch gibt es auch mal Kalziumnitrat als Einzeldünger, manchmal wird auch mit kalkigem Leitungswasser gegossen.


Man kann sie kaum überdüngen.😉


PS:
Schrumpelige Bulben kann man einmal täglich etwas ansprühen, damit sie nicht zu stark austrocknen, wenn die Wurzeln gerade noch nicht genug Wasser liefern.
Aber darauf achten, dass sie nicht zu lange feucht bleiben, wenn sie erstmal faulen ist es vorbei mit der Bulbe.
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Rolandooo

#2
Danke für die Antwort. Die meisten Catasetum weltweit sitzen wohl im Topf wg. Deinen genannten Gründen. Ich habe nur Catasetum saccatum in der PET Methode (Topfähnlich). Alle anderen habe ich aufgebunden mit synthetischem Sphagnum, welches mit Hygrolon festgehalten wird. Das Zeug kann den ganzen Tag feucht bleiben wenn man es gut gießt, bei mir ist das sprühen. Ich habe alle Orchideen aufgebunden. Synthetisches Sphagnum, Hygrolon und Epiweb verwende ich gern für unterschiedliche Zwecke. Fault nicht und hält ewig. Ich habe im Orchidboard mal gelesen, dass wurzelzerstörte Catasetum zwischen 6 - 8 Wochen brauchen für einen Satz neue Wurzeln. Meine sind Jungpflanzen. Das ist eine Herausforderung. Die eine Catasetum in Sphagum zu setzen, ist vielleicht eine gute Idee, weil natürliches Sphagnum sehr feucht hält. Dann ist der Neutrieb an der Basis wo die Wurzeln kommen, dauerhaft feucht. Bei mir haben die 80% Luftfeuchte und nachts drüber ohne Kondenswasser und stehende Nässe. Werden einmal besprüht und ich tauche auch. Echtes Sphagnum bringt nochmal mehr Feuchtigkeit an die Basis. Könnte sein, dass das die Lösung ist, noch feuchter an der Basis, das man mit echtem Sphagnum erreichen könnte. Das wäre dann gesättigte Luftfeuchte ohne Luftbewegung, weil im Sphagnum bewegt sich keine Luft. Die Basis in das Sphagnum einzutauchen ist eventuell zu viel. Vielleicht locker um die Basis anhäufen. Wegen der Fäulnis Gefahr. Ich sehe das meist etwas cooler aber die tenebrosum wollte ich unbedingt behalten.

Rolandooo

Zitat von: Ruediger am 02.Aug.25 um 09:49 UhrCatasetum würde ich nie aufbinden, sondern topfen damit man sie in der aktiven Phase immer schön feucht halten kann, denn die mögen dann viel Wasser UND viel Dünger, sonst wird das nichts. Viel Licht ist schon einmal gut, es wird ihnen zu trocken sein.

Ich würde sie zur guten Bewurzlung in Sphagnum setzen, alternativ in feine Rinde die NICHT austrockenen sollte.
Wenn die Pflanze in den Ruhezustand geht, d.h. alle Blütter abworft, MUß man sie trocken halten, sonst gammeln die Bulben.
Gegossen wird erst wieder, wenn sie einen deutlichen Neutrieb mit Wurzeln macht, diese sollten dann bereits 3-4 cm lang sein.

Ich dünge meine mit ca. 1000 Microsiemens/cm, und das fast wöchentlich und habe zusätzlich einen Depotdünger (Osmocote Pro) im Substrat.
Zwischendurch gibt es auch mal Kalziumnitrat als Einzeldünger, manchmal wird auch mit kalkigem Leitungswasser gegossen.


Man kann sie kaum überdüngen.😉


PS:
Schrumpelige Bulben kann man einmal täglich etwas ansprühen, damit sie nicht zu stark austrocknen, wenn die Wurzeln gerade noch nicht genug Wasser liefern.
Aber darauf achten, dass sie nicht zu lange feucht bleiben, wenn sie erstmal faulen ist es vorbei mit der Bulbe.
Ich gebe Akernes mit 800 Microsiemens (nur Catasetum). 1000 ok mache ich.

Ruediger

#4
Womöglich machen sie gerade eine Pause, ich habe das schon bei anderen Pflanzen aus dem Subtribus Catasetinae geschehen, die haben dann trotzdem die Blätter behalten, also einzelne Blätter.

Sie brauchen ggf. einfach etwas Zeit, bis sie wieder anspringen, nur scheint das bei Dir ja mehr als ein Restblatt zu sein.

Etwas Geduld und die Wurzel kommen schon nach, ich hatte bei einem Ctsm. spitzii bei mir mal beobachtet, das dort sogar aus alten ,,vertrockneten" Wurzeln plötzlich neue Wurzeln wuchsen.
Ich hatte die für tot gehalten und im durchsichtigen Topf das dann erstaunt bemerkt.

Ich hatte sie ohne Blätter in Rinde getopft gekauft und in Sphagnum getopft, da es bei mir sehr trocken und warm ist, halte ich fast alles darin, ich komme sonst mit dem Gießen kaum hinterher.
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

klaus

Im Prinzip hat Rüdiger schon alles gesagt. Meine persönliche Erfahrung ist, dass Cat. tenebrosum wohl eine recht heikle Art ist. Ich hatte früher bzw. habe jetzt wieder ziemlich viele Catasetinae und die ließen sich alle nach dem gleichen Schema gut pflegen. Mein erstes tenebrosum hielt ich in der Ruhezeit genau so trocken wie die anderen. Dabei schrumpften die Bulben ziemlich stark, was ich von den anderen ja kannte. Der folgende Neutrieb war schwächlich, bildete nur eine kleine Bulbe und trieb danach nicht mehr aus.

Dann las ich, dass Cat. tenebrosum feuchtere Habitate bewohnt und keine so strenge Ruhezeit macht. Also hielt ich die nächste Pflanze immer leicht feucht. Das ging gut bis zum Austrieb im Frühjahr. Der faulte dann weg und das wars. Bei der dritten Pflanze war es ähnlich und dann habe ich die Lust verloren und tenebrosum abgeschrieben.

Nachdem ich die Farbkombination aber recht reizvoll finde, habe ich nun seit März zwei tenebrosum-Hybriden. Mal schauen, ob es mit denen besser läuft.

viele Grüße
klaus

Rolandooo

Danke Klaus, viel Glück. Wenn man die Probleme mit Fäulnis hat, kann man es so machen, dass man die aufbindet. Ja das ist ein Für und wieder. Aber ich lege sehr geschickt synthetisches Sphagnum + Hygrolon. Das hält Feuchtigkeit lange ohne Nässe. Dein Hinweis, dass tenebrosum ev. mehr Feuchte braucht (auch Rüdiger), ist wichtig. Ich setze das jetzt um und werde den Problemkandidaten in gesättigte Luftfeuchte setzen und sythetisches Sphagnum setzen. Wenn die mal groß sind und etabliert, halten die was aus. Aber bis dahin. Wir lassen uns immer irre machen von den Catasetum "Narrativen" bloß nicht gießen, vor der Wachstumsphase. Wenn man aber die alte Intensivstationsmethode einsetzt, wird es auch bei C.tenebrosum vermutlich gut funktionieren: Gesättigte Luftfeuchte, warm, Licht aber "trocken". Wenn ich sprühe dann sorge ich fürs Abtrocknen und Luftbewegung und dann wieder weiter mit gesättigter Luftfeuchte.

Rolandooo

Das Aufbinden ist mein persönlicher Gusto. Im Topf, wenn man es richtig macht, sind Catasetum vielleicht besser aufgehoben, weil man in der Wachstumsphase nicht so häufig sprühen muss.

chriseon

Ich hatte seinerzeit auch ein Catasetum tenebrosum, mit dem ich nach der Blüte nicht klar gekommen bin und das nach und nach einging.

Mit dem oft gehörten Tip, mit dem Gießen aufzuhören, wenn die Blätter gelb werden, kann ich nur bedingt etwas anfangen:
Werden die Blätter gelb, wenn ich mit dem Gießen aufhöre oder werden sie trotz ausreichender Wasserversorgung gelb, weil sich die Erbanlagen der Pflanze melden?

Damit die Pflanze gut in die nächste Vegetationsperiode kommt und blüht, muß eine möglichst kräftige Bulben gebildet worden sein, wenn die trockenere Periode/Ruhezeit beginnt.

Hat sie das nicht, wird sie in ihrer weiteren Entwicklung stark beeinträchtigt,  sie bringt für den Neustart in die nächste Vegetationsperiode keine Reserven mit und blüht nicht.

Das Erfolgsrezept wäre also, zunächst für ein kräftiges Wachstum zu sorgen und dann den richtigen Zeitpunkt für das Einschränken der Wasserversorgung abzupassen. Wenn eine dieser beiden Bedingungen nicht eingehalten wird, gerät die Kultur aus dem Ruder.

Soweit die Theorie.
Wenn aber Cataseten u. ä. zu kultivierende Orchideen in einer großen Sammlung die absolute Minderheit bilden, wird es schwierig, ihnen die nötige Aufmerksamkeit zu widmen. Denn es gibt ja noch je nach Art individuelle Abweichungen.
Es ergeht es zumindest mir so.

Das Ganze setzt aber auch voraus, daß die Kulturbedingungen wie Licht und Wärme stimmen und ein passendes Substrat verwendet wird.

Ob die Kultur dabei im Topf oder Block erfolgt, ist nebensächlich, sie richtet sich nach persönlichen Vorlieben.

Meines Erachtens ist Blockkultur bei geeigneter Luftfeuchte eine sichere Sache, erfordert aber mehr Arbeitsaufwand.
Topfkultur spart Arbeit beim Wässern und ist etwas für den erfahrenen Kultivateur.



Gruß
Christian


Rolandooo

Danke für die Beiträge. Definitiv ist meine Erfahrung bei Catasetum tenebrosum Jungpflanzen, dass sie keine neuen Wurzeln bilden, wenn sie während des Neutriebs, offenbar beim Eintopfen beim Händler, alle neu gebildeten Wurzeln verloren haben. Es zeigt sich eine minimale Verdickung der Bulle. Die Pflanzen bilden also eine "Notbulbe", die ca halb so groß sein wird wie die des Vorjahres. Dann gehts wieder weiter nach der Ruhephase. Der Händler bekommt die Pflanzen ohne Topf in Papier gewickelt (andere Arten sicher auch wurzelnackt) und muss die dann in den Topf bringen. Wer die frühen Catasetum Wurzeln kennt, weiß, dass man da "microchirurgisch" vorgehen müsste um nur ein paar der Wurzeln in den neuen Topf zu retten. Aber mittlerweile weiß ich mehr und so ist das Verhalten nach Totalverlust der Neutriebwurzeln. Einen zweiten Satz bilden die nicht mehr (C.tenebrosum)

Rolandooo

#10
Ich muss meine frühere Einschätzung & Erfahrung korrigieren. Zwei Wochen vor dem 9. September (Datum meines letzten Beitrags) habe ich meine wurzellosen Pflanzen in ein kleines Wachstumszelt (40 × 40 × 60 cm) umgesetzt. Die Pflanzen hängen an Bindedraht frei in der Luft, um Fäulnis zu vermeiden. Das Zelt ist verschlossen aber transparent.
Im Zelt: eine 10-W-Lampe (15 h täglich damit die genug "Photonen" sammeln können :-) :-) ) sowie eine Wasserschale mit 5-W-Aquariumheizer (24h). Dadurch entstehen 100 % Luftfeuchtigkeit, bei 25 °C am Tag und 22 °C nachts.
Heute habe ich die Basen kontrolliert und erste Wurzelansätze sind sichtbar. Außerdem entwickeln sich die Blätter ganz langsam weiter. Offenbar funktioniert diese Methode. Ergänzend sprühe ich zweimal wöchentlich mit 150–300 µS/cm und lasse die Pflanzen abtrocknen, bevor ich das Zelt wieder verschließe.

Rolandooo

Zitat von: chriseon am 04.Aug.25 um 09:53 UhrIch hatte seinerzeit auch ein Catasetum tenebrosum, mit dem ich nach der Blüte nicht klar gekommen bin und das nach und nach einging.

Mit dem oft gehörten Tip, mit dem Gießen aufzuhören, wenn die Blätter gelb werden, kann ich nur bedingt etwas anfangen:
Werden die Blätter gelb, wenn ich mit dem Gießen aufhöre oder werden sie trotz ausreichender Wasserversorgung gelb, weil sich die Erbanlagen der Pflanze melden?

Damit die Pflanze gut in die nächste Vegetationsperiode kommt und blüht, muß eine möglichst kräftige Bulben gebildet worden sein, wenn die trockenere Periode/Ruhezeit beginnt.

Hat sie das nicht, wird sie in ihrer weiteren Entwicklung stark beeinträchtigt,  sie bringt für den Neustart in die nächste Vegetationsperiode keine Reserven mit und blüht nicht.

Das Erfolgsrezept wäre also, zunächst für ein kräftiges Wachstum zu sorgen und dann den richtigen Zeitpunkt für das Einschränken der Wasserversorgung abzupassen. Wenn eine dieser beiden Bedingungen nicht eingehalten wird, gerät die Kultur aus dem Ruder.

Soweit die Theorie.
Wenn aber Cataseten u. ä. zu kultivierende Orchideen in einer großen Sammlung die absolute Minderheit bilden, wird es schwierig, ihnen die nötige Aufmerksamkeit zu widmen. Denn es gibt ja noch je nach Art individuelle Abweichungen.
Es ergeht es zumindest mir so.

Das Ganze setzt aber auch voraus, daß die Kulturbedingungen wie Licht und Wärme stimmen und ein passendes Substrat verwendet wird.

Ob die Kultur dabei im Topf oder Block erfolgt, ist nebensächlich, sie richtet sich nach persönlichen Vorlieben.

Meines Erachtens ist Blockkultur bei geeigneter Luftfeuchte eine sichere Sache, erfordert aber mehr Arbeitsaufwand.
Topfkultur spart Arbeit beim Wässern und ist etwas für den erfahrenen Kultivateur.



Gruß
Christian


Ja, im Topf ist die Kultur sicher einfacher, vor allem während der Wachstumsphase. Bei C. saccatum nutze ich die PET-Methode, die gut ist. Mit dem Gießen beginne ich, wenn die Wurzeln etwa 10 cm lang sind. Derzeit dünge ich gelegentlich bis auf 1000 µS/cm.
Beim Aufbinden habe ich jedoch eine Methode gefunden, um die Feuchtigkeit in der Wachstumsphase bis zu zwei Tage zu halten: Ich bringe synthetisches Sphagnum zusammen mit Hygrolon in der Nähe der Wurzelbasis auf den Kork auf und fixiere es mit Schrauben. Die Wurzeln wachsen in dieses synthetische Material hinein, das sich nicht zersetzt. So lässt sich die mit einer Edelstahlkette fest aufgeschraubte Pflanze problemlos tauchen und die Feuchtigkeit hält lange, ohne dass das Material dauerhaft nass bleibt.
Man könnte vermutlich mit zwei Tauchgängen pro Woche gut auskommen. Auch in der Ruhephase sollen die Cataseten auf dem Kork bleiben. Im folgenden Jahr wachsen die neuen Wurzeln halt wieder in das synthetische Substrat und in die alten Wurzeln hinein.

Rolandooo

Zitat von: klaus am 03.Aug.25 um 12:04 UhrIm Prinzip hat Rüdiger schon alles gesagt. Meine persönliche Erfahrung ist, dass Cat. tenebrosum wohl eine recht heikle Art ist. Ich hatte früher bzw. habe jetzt wieder ziemlich viele Catasetinae und die ließen sich alle nach dem gleichen Schema gut pflegen. Mein erstes tenebrosum hielt ich in der Ruhezeit genau so trocken wie die anderen. Dabei schrumpften die Bulben ziemlich stark, was ich von den anderen ja kannte. Der folgende Neutrieb war schwächlich, bildete nur eine kleine Bulbe und trieb danach nicht mehr aus.

Dann las ich, dass Cat. tenebrosum feuchtere Habitate bewohnt und keine so strenge Ruhezeit macht. Also hielt ich die nächste Pflanze immer leicht feucht. Das ging gut bis zum Austrieb im Frühjahr. Der faulte dann weg und das wars. Bei der dritten Pflanze war es ähnlich und dann habe ich die Lust verloren und tenebrosum abgeschrieben.

Nachdem ich die Farbkombination aber recht reizvoll finde, habe ich nun seit März zwei tenebrosum-Hybriden. Mal schauen, ob es mit denen besser läuft.

viele Grüße
klaus
Viel Erfolg. Wenn ein Neutrieb kommt, ist das der Start. Und die Catasetum starten richtig durch. Aber jetzt kommt das unlogische. Alle erfahrenen Catasetum Halter, ich gehöre noch nicht dazu, lassen die Pflanzen gerade wenn sie neu austreiben komplett trocken stehen, solange die Wurzeln mind 10cm im Substrat stecken.Auch wenn die schrumpeln. Ein erfolgreicher Halter in Florida wartet sogar bis die Wurzeln am Topfboden ankommen und sich verzweigen. Dann, sagt er, haben die auf der Suche nach Wasser mehr Wurzelmasse gebildet und explodieren angeblich im Wachstum wenn er das Gießen anfängt. Also in unseren Breiten möglichst trocken wenn der Neutrieb kommt. Aber bei C. tenebrosum hätte ich es auch nicht so drastisch gemacht. Wahrscheinlich so wie Du. Gut dass du das mir gesagt hast. Ich werde im nächsten Frühjahr auf trockene Bedingungen am Neutrieb achten.

Eerika

Ich liess Catasetum und Co immer trocken (alte Bulben hatten ja keine Wurzel) bis die Wurzel am Neutrieb erschienen und etwas im Substrat waren. Dann kann man anfangen zu giessen, aber etwas weit weg vom Neutrieb da der sehr Wasserempfindlich ist, es soll auch kein Wasser drauf spritzen o.Ä.

Rolandooo

Zitat von: Eerika am 11.Sep.25 um 12:21 UhrIch liess Catasetum und Co immer trocken (alte Bulben hatten ja keine Wurzel) bis die Wurzel am Neutrieb erschienen und etwas im Substrat waren. Dann kann man anfangen zu giessen, aber etwas weit weg vom Neutrieb da der sehr Wasserempfindlich ist, es soll auch kein Wasser drauf spritzen o.Ä.
Ja auf jeden Fall. Allerdings wenn die mal ins Wachstum gekommen sind kann man die richtig stark gießen. Bei mir sind die Cataseten jetzt im Wachstum und ich gebe sehr viel Wasser und Dünger. Da fault nichts mehr. Aber man sollte bis zum starken Gießen eher ein paar Wochen länger warten. Sicher ist sicher. Die Profis, selbst in Florida, wo man Wärme & Sonne hat, reden dort immer von der Disziplin so lange mit dem Gießen zu warten, bis die neuen Wurzel am Topfboden ankommen und sich verzweigen. Sicher ist sicher. Ich werde das befolgen aber in der Ruhephase die trockenen & blattlosen Cataseten bei hoher Luftfeuchte mit Luftbewegung halten um ein starkes Bulbenschrumpfen zu vermeiden.