Arten der Stein-Laelien (Laelia, Hoffmannseggella,Cattleya)

Begonnen von Berthold, 26.Feb.10 um 15:08 Uhr

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Laurent L

Ich habe diese Laelia im Februar 2021 gekauft.
Die Blüte öffnete sich mehr und ist etwas flacher. Die Blätter werden röter als bei meinen anderen Pflanzen.
Ich habe in diesem Forum gesehen, dass es nicht ungewöhnlich ist, dass die Bradeis von einem zum anderen anders aussehen.

Muralis

Ich habe mir nach Längerem heute die aktuellen Bilder im Flickinger Bilderstream von Mauro Rosim angesehen. Wenn man sich das über die Jahre ansieht, wird einem klar, dass man von hier aus diese Vielfalt an Arten und Formen zusehends nicht mehr überblicken oder ansprechen kann. Es ist insofern beruhigend, dass dies auch Rosim nicht mehr schafft. Etliche Pflanzen konnte auch er nur mehr mit "Hoffmannseggella spec." betiteln, vor allem gelbe.

Ich habe früher gegaubt, dass ich halbwegs einen Überblick habe, merke aber jetzt, dass ich meilenweit davon entfernt bin. Es kommen ständig neue dazu. Rosim selbst hat 2020 eine "Hoffmannseggella rodriguesii" beschrieben, die aber noch nicht offiziell anerkannt ist. Es gibt Bilder davon zu sehen, weiters auch von einigen neuen Arten, deren Namen ich zwar schon gelesen hatte, aber es gab noch keine Bilder davon. Dazu noch Bilder von sehr schönen neuen Naturhybriden, deren Namen ich mir nicht gemerkt habe.

Da die Bundesstaaten, in denen die Felsen-Cattleyen vorrangig vorkommen, ziemlich groß und gebirgig sind, muss man damit rechnen, dass auch noch auf weiteren Berggipfeln neue endemische Arten gefunden werden, vor allem bei den orangen und kleinen gelben.

Laurent L

Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich habe mir Mauro Rosims Fotos angeschaut und stimme dir zu.
Heute ist mir aufgefallen, dass die Blüten ein wenig duften.
Außer Lucasiana haben meine Laelias keinen Duft.

Muralis

Inzwischen habe ich bei Rosim auch neue Aufschlüsse zu "Laelia cardimii" finden können. Er zeigt Bilder zu "Hoffmannseggella neocardimii", die wohl richtigerweise Cattleya neocardimii heißen müsste. Zumindest eine der abgebildeten Pflanzen erinnert vegetativ mit ihren auffällig gebogenen Blättern sehr stark an meine als "Laelia cardimii" gekauften Jungpflanzen, die jetzt bald einmal blühstark werden sollten.

Hier der Link: https://www.orchidroots.com/detail/photos/533819/?role=

Hansens cardimii, die ich ihm als bradei schmackhaft machen wollte, hat aber diese gebogenen Blätter eben wiederum nicht.
Jedenfalls ist Cattleya neocardimii ein offiziell anerkanntes Taxon.

Bei meinen Recherchen habe ich mit "Cattleya dacruzii" eine weitere neu von Rosim beschriebene sehr hübsche Neuheit finden können, die vermutlich noch nicht offiziell anerkannt ist.

Dazu der Link, man muss warten bis die ganze Bilderfolge geladen ist und dann ca. 80 Bilder nach unten scrollen. Das sind die neuesten Bilder von Rosim aus dem Oktober 2021: https://www.flickriver.com/photos/rosim/tags/orchid/
Da sind auch einige andere neuere Species zu sehen wie etwa haroldoi, aracuaiensis usw.


Berthold

#875
Laelia hatae.
Die zierliche Pflanze wächst sehr langsam.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

cklaudia


Ralla

Schön, dafür dass sie langsam wächst, nimmt sie wenigstens kaum Platz weg. Ist doch prima. Klein, platzsparend und blüht.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann


Muralis

Die Art heißt übrigens Cattleya hatae.

Zur Kultur: Mich wundert es schon, dass die Pflanze in dem schwarzen Zeug überhaupt lebt und sogar blüht, jetzt einmal ganz ehrlich gesagt.
Ich habe meine Felsen-Cattleyen alle in sauber gewaschenem Granitgrus aus dem Waldviertel. Habe dieser Tage einige aus Platzgründen in größere Töpfe verpflanzt und es hatten alle sehr schöne blendendweiße Wurzeln. Oberirdisch gibt es pralle Bulben, fleischige Blätter und bei den meisten auch regelmäßig Blüten.

Berthold

Zitat von: Muralis am 12.Nov.21 um 15:35 Uhr
Die Art heißt übrigens Cattleya hatae.

Zur Kultur: Mich wundert es schon, dass die Pflanze in dem schwarzen Zeug überhaupt lebt und sogar blüht, jetzt einmal ganz ehrlich gesagt.


Das ist mittelfeine Pinienrinde. Insbesondere wächst Cynorkis ausgezeichnet mit den Steinlaelien zusammen
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Ich bin überzeugt, dass auch bei dieser hatae mit standortsgerechterem Substrat (das sicher nicht unbedingt Waldviertler Granitgrus sein muss  ;-) ) als dieser schwarzvermoderten Kiefernrinde noch einiges an Reserve drinnen ist. Leider kann ich das nicht beweisen, da ich früher keine hatae ergatterte bzw. auch keine wollte (hatte MSB lang genug im Sortiment). Auch diese vielen hübschen bunten Neuheiten von Rosim bleiben ein Wunschtraum, denn zur Zeit ist ja anscheinend absolut nichts im Angebot. Kann mir nicht vorstellen, dass das noch immer mit Corona zusammenhängt.

Berthold

Zitat von: Muralis am 12.Nov.21 um 15:58 Uhr
Ich bin überzeugt, dass auch bei dieser hatae mit standortsgerechterem Substrat (das sicher nicht unbedingt Waldviertler Granitgrus sein muss  ;-) ) als dieser schwarzvermoderten Kiefernrinde noch einiges an Reserve drinnen ist.
.
Die vermoderte Pinienrinde in dem Tontopf ist sehr luftig und die Laelienwurzeln sehen darin auch voll gesund aus.
Die Lufträume im Substrat sind teils mit Pilzhyphen bewachsen, die jegliche Fäulnisbakterien fernhalten.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

#883
Bei mir ist jetzt endlich - nach 3 Jahren Kultur - eine erste Blüte von caulescens (gekauft als "crispilabia", so wie mantiqueirae ein Synonym von caulescens) offen. Die vier Blüten werden groß, hübsch, etwas blässlich, wohl der lichtschwachen, winterlichen Blütezeit geschuldet. Ebenso wie die recht langstängeligen Blütenstände.
Die Namen sind sprechend und zutreffend: caulescens = in etwa "stängelnd", die Pflanze macht eine Menge Triebe, die bisher allesamt aber nicht geblüht haben. crispilabia = gekrauste Lippe, passt auch sehr gut. mantiqueirae (Genitiv) = eine Pflanze der Sierra Mantiqueira, das wird wohl auch hinkommen.

Mir gefällt´s, offenbar muss man aber die Pflanze im Sommer sehr hart unter vollem, direktem Licht halten, um sie an die Existenzgrenze zu treiben, dass sie folglich Blütenansätze macht. Die Blüten erscheinen dann im Winter.

Ein weiterer Winterblüher ist itambana. Die Anfangs sehr mickrige, geschwächte Pflanze um gutes Geld aus Großräschen hat sich nun nach 3 Jahren voll etabliert, macht dieses Jahr 3 Blütentriebe mit jeweils 3 bis sogar 4 Knospen. Sieht vielversprechend aus. Ein Jahr kann sie noch in ihrem kleinen Topf bleiben.

Machu Picchu

Toll Wolfgang!
Herzlichen Glückwunsch zum Blütenerfolg. :thumb
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Liebe Grüße
Hans