Selenipedium aequinoctiale

Begonnen von Berthold, 07.Mär.10 um 14:46 Uhr

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Berthold

Zitat von: Frodo am 11.Mai.13 um 20:24 Uhr
Das klingt nach einem Riesenaufstand, für eine Art, die alleine schon durch ihre Proportionen Probleme macht-. Von den Proportionen ganz zu schweigen. :ka

ja, sicherlich, aber manchmal geht es ums Prinzip und eine Bestätigung der theoretischen Überlegungen, worin die Schwierigkeiten der Kultur liegen.
Bei dem Cypripedium acaule, das als unkultivierbar gilt, haben wir ja auch rausgefunden, dass die Pflanze bei einem pH-Wert um 4 kinderleicht und in fast jedem Substrat wächst.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Frodo

Denkst Du denn das es für die Selenipediums evt. eine ähnlich einfach Lösung geben wird/sollte? Wie Du es beschreibst wäre eine Substrat-Komponente gefragt, welche das standortbedingte Mikroklima sowohl erhält, als über lange Zeit (immer?) stabil halten kann?! Wenn wirklich ein Pilz, oder eine Gruppe von Pilzen verantwortich ist... müßte man diese bestimmen, und im nächsten Schritt rausbekommen, worauf der Pilz in Substrat steht.... um diesen Glücklich zu halten. Ich habe von Pilzen wenig genug Ahnung, habe jedoch von einer derartigen Abhängigkeit bei adulten Orchideen noch nie gehört. Haben die seltenen, oder besonders die extrem kleinwüchsigen Cypripedien ebenfalls derartige Abhängigkeiten aufzuweisen? Selenipedien sind ja nun erstmal richtige Monster-Pflanzen, sofern sie am Standort stehen, doch bei den Miniaturarten könnte ich eine solche Abhängigkeit fast noch ehr verstehen.


Sofern das, was Du anführst ernsthaft, und einzig das Problem der "Kultur in Gefangenschaft" ist/wäre:

Wie denkst Du darüber, das Ganze von hinten aufzuziehen (theoretisch)? Eine asymbiotische Aussaat einer am Standort geernteten Kapsel würde (müßte) doch all diese Probleme vom Tisch räumen? Wenn ein Sämling, unterstellter Weise invitro gut wachsen würde, gäbe es wenig Gründe, warum er exvitro plötzlich auf Pilz(e) angewiesen sein sollte, oder? :lupe
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Die Halb-Wahrheit des Tages:
"Hybridizing is like doing wood sculpture with a shotgun" Ross Hella, 2008

(Gott, mein Deutsch ist schlimmer als mein English)! :ka

Berthold

Zitat von: Frodo am 12.Mai.13 um 07:55 Uhr
Denkst Du denn das es für die Selenipediums evt. eine ähnlich einfach Lösung geben wird/sollte? Wie Du es beschreibst wäre eine Substrat-Komponente gefragt, welche das standortbedingte Mikroklima sowohl erhält, als über lange Zeit (immer?) stabil halten kann?! Wenn wirklich ein Pilz, oder eine Gruppe von Pilzen verantwortich ist... müßte man diese bestimmen, und im nächsten Schritt rausbekommen, worauf der Pilz in Substrat steht.... um diesen Glücklich zu halten. Ich habe von Pilzen wenig genug Ahnung, habe jedoch von einer derartigen Abhängigkeit bei adulten Orchideen noch nie gehört. Haben die seltenen, oder besonders die extrem kleinwüchsigen Cypripedien ebenfalls derartige Abhängigkeiten aufzuweisen? Selenipedien sind ja nun erstmal richtige Monster-Pflanzen, sofern sie am Standort stehen, doch bei den Miniaturarten könnte ich eine solche Abhängigkeit fast noch ehr verstehen.


Sofern das, was Du anführst ernsthaft, und einzig das Problem der "Kultur in Gefangenschaft" ist/wäre:

Wie denkst Du darüber, das Ganze von hinten aufzuziehen (theoretisch)? Eine asymbiotische Aussaat einer am Standort geernteten Kapsel würde (müßte) doch all diese Probleme vom Tisch räumen? Wenn ein Sämling, unterstellter Weise invitro gut wachsen würde, gäbe es wenig Gründe, warum er exvitro plötzlich auf Pilz(e) angewiesen sein sollte, oder? :lupe

Es ist durchaus möglich, dass der geeignete Symbiosepilz nur an lebenden Pflanzenwurzeln eines dritten Partners existieren kann, ähnlich wie Trüffel. Solche Pilze sind extrem schwierig zu kultivieren.

Unser heimisches weisses Waldvöglein, Cephalanthera damasonium, ist vermutlich auch so ein Kandidat. Wenn Du es in den Garten setzen willst, musst Du die Rotbuche, auf dessen Wurzeln der Schutzpilz des Waldvögleins wächst mit transplantieren und dabei den Pilz am Leben halten. Da darf kein Myzel-Faden bei Ausgraben abreissen.

Selenipedium in vitro steril auszusäen und in sterilen Flaschen am Leben zu halten sollte kein Problem sein.
Allerdings muss man bei dieser Art grosse sterile lichtdurchlässige Behälter haben. Ausserdem macht die Pflanze in der Grösse erheblichen Stoffwechsel. Da muss man unter Sterilbedingungen die Stoffwechselprodukte ab-und zuführen.

Kleine Orchideenarten bekommt man in sterilen Flaschen zum blühen.

Vielleicht reicht es bei Selenipedium auch schon, wenn die Pflanze nicht voll steril sondern nur unter keimarmen Bedingungen gehalten wird. Kann könnte sie ev. auch schon einige Jahre lebendig durchhalten
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold


Zitat von: orchitim am 19.Jan.13 um 14:03 Uhr
NT 15 cm lang. :whistle

Ist er immer noch 15 cm lang, Tom? 

Man sagt ja, dass sich Männer bei Längen dieser Größenordnung gern verschätzen.
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orchitim

Er ist etwas gewachsen, aber in den letzten 2 Monaten recht bedächtig. :ka
Ansonsten sieht er ganz propper aus und hat doppelte Stärke des Alttriebes. :thumb
Ich bin gegen ein Tempolimit - jeder soll soviel Taschentücher haben wie er mag.

Vox

Ich weiß nicht, ob's interessiert bzw. ob noch Bedarf besteht, aber der Ecuadorianische Händler Mundiflora hat die Art in seiner neuen Liste für die anstehenden Europa-Besuche. Sie verschicken auch innerhalb Europas.

Ahriman

Ich kannte sie bislang nur von Ecuagenera und Ecuadorquideas.
Aber es ist ansich nicht schwer an Pflanzen zu kommen, was wir bräuchten wäre eine Kapsel.

Berthold

Zitat von: Ahriman am 01.Jul.13 um 00:03 Uhr
Aber es ist ansich nicht schwer an Pflanzen zu kommen, was wir bräuchten wäre eine Kapsel.

ja, eine Selektion von genetisch bedingter Robustheit waere wuenschenswert. Dafuer braucht man viele Saemlinge.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Ich werd die Carmen im Herbst nochmal wegen einer Kapsel nerven... O-)

orchitim

#174
Heute habe ich es mal gewagt und meinen Stangenschuh umgetopft. Der Neutrieb scheint nun ausgewachsen, aber mit 43cm nicht wirklich blühfähig. Außerdem scheinen Wollis dieses haarige Teil zu mögen, egal welche Keule ich verwende nach kurzer Zeit sind wieder welche dran.
Naja, die Wurzeln sehen auch nicht gerade überwältigend aus, einige neue Spitzen zeigen sich aber. Auch ist der nächste NT schon 1,5cm groß und am Alten Trieb noch einer von 0,7mm Größe. Es könnte also weiterhin Zuwachs geben. Interessant ist, das sich am Austrieb, an den unteren Nodien welche noch im Substrat waren ringförmig 5-6 Wurzeln Wurzeln gebildet haben, was daruf schließen lässt das diese auch noch Reserveaugen besitzen und somit quasi als Rückstück dienen könnten(so denn mal ein ausreichend großes Pflänzchen entstanden ist.
Ich bin gegen ein Tempolimit - jeder soll soviel Taschentücher haben wie er mag.

Berthold

Ein Grund für Optimismus, Tom. :thumb 
Meine Pflanzen sind viel früher abgestorben. Dieses leicht saure Kanuma könnte wirklich hilfreich sein.
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orchitim

 :star
Nach meinem Urlaub durfte ich heute feststellen das der aktuelle Trieb sich langsam weiter entwickelt und zudem eines der beiden Äuglein vom Bild sich zu einem 2cm NT aufgerafft hat. Das Umtopfen,  wieder in Kanuma war also doch kein Fehler. Zum anwachsen stand sie seither bei 25° Bodentemperatur. Das hat ihr sicherlich auch gefallen. :star
Ich bin gegen ein Tempolimit - jeder soll soviel Taschentücher haben wie er mag.

Berthold

Zitat von: orchitim am 13.Jan.14 um 21:04 Uhr
:star
Nach meinem Urlaub durfte ich heute feststellen das der aktuelle Trieb sich langsam weiter entwickelt und zudem eines der beiden Äuglein vom Bild sich zu einem 2cm NT aufgerafft hat.

Tom, ich habe auch einige Pflanzen, denen meine Abwesenheit sehr gut getan hat. :yes
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orchitim

Ich bin gegen ein Tempolimit - jeder soll soviel Taschentücher haben wie er mag.

Ralf

Es gibt Leute, die in jeder Suppe ein Haar finden, weil sie, wenn sie davor sitzen, so lange den Kopf schütteln, bis eins hineinfällt.