Für alle, die das Saarland nicht kennen

Begonnen von Rüdi, 24.Okt.21 um 22:47 Uhr

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Eerika

Der Bericht ist gut, danke, dass du mich Aufmerksam gemacht hast  :thumb

Ruediger

Na ja, er hat schon recht, der Professor in Frankreich, der gemeine Deutsche legt nicht besonders Wert auf gute Essen, man gibt auch ungerne mehr aus als nötig.

Dafür will der Deutsche gerne verreisen, um dann im Ausland deutsche Küche zu genießen.
Schnitzel mit Pommes unter Palmen, natürlich mit deutschem Bier.

Nur so kann man die Angebote auf Malle und sonst wo verstehen. Ich persönlich möchte natürlich gerade keine deutsche Kost, sondern gerne das landesübliche probieren.

Etwas anderes ist es, wenn man lange im Ausland lebt, ich vermisse in Berlin z.B. die schwäbische Küche.

In dem USA hat mir nach einer Weile das deutsche Brot bzw. Brötchen, Wurst und Käse gefehlt. Mehr wagt man dann gar nicht wünschen.....
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Rüdi

Da bin ich ganz bei Dir, mit Deiner Einschätzung. Übers Saarland sagt man aber, das Essen stehe auch im Vordergrund (deshalb auch die "Sternedichte")

Ich muss aber gestehen, der gemeine Saarländer prägt die Sprüche: "Vor allem gudd gess!" oder "erscht emol gudd gess, geschafft hann mir dann schnell"

Aber dahinter verbirgt sich bei vielen eigentlich die Menge, weniger die Qualität.

Aber das Buch ist schon ein tiefer Einblick in die südfranzösische Mentalität, mit welcher der Autor seit - ich meine Jahrzehnten - konfrontiert wird. Aber auch dort ist man produktiv - nur anders.
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Rüdi

Impressionen vom besten Aussichtsberg (nicht höchsten!) des Saarlandes

Blick vom Nordosten des Ländchens bis fast zur französischen Grenze im Westen

Wanderwege, die es in Premiumform in einer großen Menge zu erwandern gilt.

Am Wegesrand
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Rüdi

Ein Bericht über den Tag (die Tage) der Artenvielfalt im Kreis St. Wendel

 meine Kräuterhexe (Kollegin TaiJi Quan) ist im Bild und ich irgendwo auch.
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Rüdi

Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Ruediger

Was hast Du denn geschmuggelt?

Waffen für die Ukraine? :whistle
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Rüdi

#112
. Ha! Sicher doch!
Diese Grenzen sind heute Gott sei Dank passé. Ist immer wohltuend, die Gedanken zurück zu richten, als diese Grenzen das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken und das Erzbistum Trier trennten, danach im 19. Jahrhundert das Großherzogtum Oldenburg gegen das Land des Herzogs von Sachsen-Coburg-Gotha abtrennte. Und nach dem Fall der Monarchien von 1920 - 1935 das Deutsche Reich vom abgetrennten Saarland, das den Franzosen für 15 Jahre zur Ausbeutung überlassen wurde.
Heute wandert man auf diesem Weg (Pfad) über 7 Grenzübergänge ohne ein persönliches Dokument und den Inhalt des Rucksacks und der Hosentaschen vorweisen zu müssen. Die ersterwähnte Grenze trennte auch konfessionell: Erzbistum Trier = katholisch und die Einwohner Pfalz-Zweibrückens protestantisch. Das hieß auch, keine Begegnung freundschaftlicher Art und heiraten über der Grenze ausgeschlossen. Der katholische Pastor predigte noch in den 1960ern von der Kanzel: "Da drüben über der Grenze, übern Berg, da wohnt der Teufel".
geschmuggelt wurde auch zu den Zeiten schon: Menschenschmuggel. Denn laut einem Edikt des Erzbischofs, war es verboten sein Land zu verlassen und auswandern zu wollen.  Geschah es trotzdem, wurde die gesamte Verwandtschaft bestraft (Sippenhaft). Hatte natürlich zur Folge, dass ganze Sippen auswanderten auf geheimen Wegen über die Grenze, wo dann schon die Agenten der Menschen suchenden Länder warteten, um die "Flüchtlinge" nach Ungarn, Banat, Walachei, Siebenbürgen oder nach Übersee (Brasilien, Amerika) zu vermitteln.
Später waren es vor allem Rohstoffe, landwirtschaftliche Produkte, Kleidung, Fahrräder, Musikinstrumente, Tabakwaren Und alles, was unauffällig in die Hosentasche und andere "Hohlräume" passte.

Heute schlendert man unbehelligt an den uralten Zeitzeugen, den Grenzsteinen, entlang. Das ist schon sehr erhebend. 
 
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Ruediger

,, Denn laut einem Edikt des Erzbischofs, war es verboten sein Land zu verlassen und auswandern zu wollen."

Lange ist es her, damals gab es keine Überbevölkerung, die Leute wurden auch nicht besonders alt.
Die Säuglingssterblichkeit hoch, und Hungersnöte waren auch noch möglich.
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Rüdi

Na ja, dem Erzbischof fehlten dann die Einnahmen.

Andererseits hatte es schon mit der Erbteilung zu tun, die Ende des 18. Jh. hier in die Realerbteilung überging (in anderen Herrschaftsgebieten noch früher) . Aber selbst die alte konservative Erbteilung schützte nicht vor Verarmung. Im 19. Jh. dann das Phänomen des Pauperismus: explodierende Bevölkerungszahlen und Massenarbeitslosigkeit. 
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Ruediger

Zitat von: Rüdi am 04.Jul.24 um 12:59 UhrNa ja, dem Erzbischof fehlten dann die Einnahmen.



Die Bevölkerung war damals das Nutzvieh, da geht es dem Erzbischof wie der heutigen Regierung, irgendwer soll ihre schöne Politik schließlich bezahlen.

Abhauen war verboten, womöglich eine gute Idee für heute?
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Rüdi

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Rüdi

Vielleicht hat der eine oder die andere etwas von dem Zugunglück gelesen. War ja auch im so gescholtenen ÖRR
Hier gerade mal 1,5 km weit weg.
Man sieht auf dem Bild so schön, welches Glück die Menschen hatten. Wäre der Zug nach der anderen Seite zum Abhang hin entgleist?
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Ruediger

Zitat von: Rüdi am 19.Okt.24 um 15:13 UhrVielleicht hat der eine oder die andere etwas von dem Zugunglück gelesen. War ja auch im so gescholtenen ÖRR


Da konnte man selbst im ÖRR keine Propaganda daraus machen. :whistle

Da hat man noch Glück haben.
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Rüdi

#119
Saarländischer Sprachgebrauch

Genauso heißt es: ich lauf davon! Oder:  ich lauf dann mal los..
= Umgangssprachlicher Gebrauch

Und: Ich krieg es an die Galle!  Hochdeutsch: ich bekomme Gallenschmerzen

Immer noch!

Wie sagt man in China: Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd!  :yes
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