Facebook verlegt 37000 km Internetkabel

Begonnen von Berthold, 16.Mai.20 um 09:41 Uhr

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Berthold

Ein Fortschritt für die Menschheit?

Facebook, das weltgrösste soziale Netztwerk, möchte damit Geld verdienen. So ein Ärgernis, werden manche sagen. Besonders perfide ist, dass die Teilnahme freiwillig stattfindet.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Na ja, Infrastruktur gegen Daten. Es gibt eben nichts umsonst, heute mehr denn je!

Berthold

Genau so ist es, Walter. Aber das scheinen viele Menschen nicht zu verstehen. Sie haben sich daran gewöhnt, weil scheinbar alle Leistungen aus dem Internet kostenlos sind.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Es zahlen wie immer die Faulen und die Dummen.
Die Afrikaner sind gerade was neue Technologien angeht aber im Gegensatz zu den übersättigten Europäern weder das Eine sondern das Andere. Die lassen sich nichts vorschreiben und sind Meister im Umgehen aller Beschränkungen, Not macht erfinderisch. Ich denke daher nicht dass Facebook viel Geld dort verdienen wird, der Dienst gilt ja jetzt schon als veraltet und bei Jungen unbeliebt weil überreguliert. Da gibt es längst ganz andere Sachen.

Kurzfristig ist das sich er interessant weil neu aber mittelfristig werden die ihre eigenen Dienste entwickeln wie sie es jetzt schon vielerorts zum Bezahlen per Handy haben.

Ich freue mich jedenfalls darauf wie irgendwelchen armen Facebook-Zensoren Afrikanische Beiträge in Kunst-Jugendsprachen wie Sheng überwachen wollen um "Hassbotschaften" auszufiltern. das wird der Supergau :rofl

Berthold

Zitat von: Ahriman am 16.Mai.20 um 17:53 Uhr
Kurzfristig ist das sich er interessant weil neu aber mittelfristig werden die ihre eigenen Dienste entwickeln wie sie es jetzt schon vielerorts zum Bezahlen per Handy haben.

Das Kabel gehört aber Facebook und jeder muss Nutzungsgebühren an Facebook zahlen, wenn er das Kabel benutzen will ohne Facebook-Dienste.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Facebook Nutzungsgebühren? :wacko

Was verstehst du unter Facebook - Diensten?

Berthold

Zitat von: Eerika am 16.Mai.20 um 19:07 Uhr
Facebook Nutzungsgebühren? :wacko

Was verstehst du unter Facebook - Diensten?

Das Zur Verfügung Stellen von Informationskabeln ist ein Facebook-Dienst, genauso wie es in Deutschland die Telekom oder Vodafone macht. Hier muss Du an Deinen Provider auch Geld zahlen.

Facebook muss doch die Milliarden, die die Kabelverlegung kostet wieder rein hohlen. Facebook ist keine gemeinnütziges Unternehmen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

So einfach ist das nicht, erstens ist Facebook rechtlich gesehen eine Plattform und (zumindest noch) kein Telekom-Provider und zweitens gilt das Prinzip der Netzneutralität. Welche Services ich wo auf der Welt in Anspruch nehme hat keinen Einfluss auf die Verbindungskosten da die Provider alle Inhalte gleichberechtigt transportieren MÜSSEN. Es zählt - so man keinen Flatrate-Vertrag hat - lediglich das Datenvolumen, nicht welche Seiten oder Dienste ich benutze. Alles andere wäre auch nicht adminstrierbar, dafür ist das Netz viel zu komplex. Das rechnen die Provider über Datenmengen untereinander ab.

Auch ist es irreführend dass Facebook selbst da irgendetwas macht, es ist das Konsortium 2Africa bestehend aus internationalen Telekom.Providern  - und auch Facebook. Es ist für Facebook eine Investition in die zukünftige Internetnutzung in Afrika,  Facebook hat keine Datenzentren in Afrika weswegen jeder Kontakt zwischen 2 afrikanischen Facebookbenutzern über die USA, Europa oder Asien geroutet werden muss. Man hat zurecht erkannt dass es billiger ist bessere Verbindungen zu schaffen als Datenzentren in politisch instabilen Ländern zu bauen. Denn der Flaschenhals bleibt in jedem Fall die Verbindung zum Rest der Welt. Es mag sein dass Facebook auch direkt über die beteiligten Telekomanbieter Nutzungsentgelte für die Unterseekabel bekommt aber ich denke eher nicht. Im Gegenteil, es geht eher darum die gegenwärtig hohen Verbindungskosten von und nach Afrika massiv zu drücken damit die Leute dort umfangreicher das Netz nutzen. Es ist einfach eine technische Investition in die enorm wachsende afrikanische Bevölkerung. Schließlich will Facebook mit Libra demnächst auch eine Digitalwährung herausgeben - besonders in Afrika wo viele Menschen keine klassischen Bankkonten haben. Die Kabel. und Transferkosten sind da längerfristig komplett irrelevant.
https://www.telegraph.co.uk/business/2019/06/23/inside-facebooks-plan-bring-cheap-internet-africa-surrounding/

Berthold

Ja, dass Facebook selber nicht als Provider auftritt, halte ich für selbstverständlich.
Aber ich vermute, dass Facebook einer der grossen Geldgeber ist, ohne die das Projekt nicht zustande kommen kann. Es ist sicherlich sehr klug, einen erfahrenen Netzbetreiber mit ins Boot zu holen. Die Chinesen z. B. kennen sich mit 5G gut aus.
Aus politischen Gründen wird sicherlich auch von jedem beteiligten Staat ein nationales Telekom-Unternehmen dabei sein, allein schon um die nützlichen Abgaben für die Genehmigungen gerechter zu verteilen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Zitat von: Berthold am 16.Mai.20 um 20:03 Uhr
Zitat von: Eerika am 16.Mai.20 um 19:07 Uhr
Facebook Nutzungsgebühren? :wacko

Was verstehst du unter Facebook - Diensten?

Das Zur Verfügung Stellen von Informationskabeln ist ein Facebook-Dienst, genauso wie es in Deutschland die Telekom oder Vodafone macht. Hier muss Du an Deinen Provider auch Geld zahlen.



Das ist auch normal und ein transparentes Geschäftsmodell, dafür hört die Telekom nicht meine Gespräche ab und schaltet dann gezielt Werbung dazwischen.
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Berthold

Ja, genau so ist es. Die Telekom hat aber der Bundesregierung eine Schnittstelle zur Verfügung gestellt, über die vom Geheimdienst jedes Gespräch mitgehört werden kann, natürlich nur im Rahmen deutscher Gesetze.
Da gibt es nur einen abhörsicheren Kommunikationsweg, das sind Postkarten. Das hat die Telekom nichts mehr mit zu tun.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Die Briefe wurden früher auch genre mitgelesen, das hat man erst später erfahren.

Werbung bekomme ich trotz Schnittstelle bei meinen Gesprächen nie eingeblendet, und ein Richter wird meine langweiligen Gespräche nie für abhörwürdig befinden.
Noch gibt es den Richtervorbehalt.
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Berthold

Zitat von: Ruediger am 24.Mai.20 um 22:41 Uhr
Die Briefe wurden früher auch gerne mitgelesen, das hat man erst später erfahren.


Ja, aber das ist natürlich wegen Personal-Mangel und -Kosten heute nicht mehr möglich. Früher in der DDR, wo es keine Armut gab, war das allerdings möglich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Zitat von: Berthold am 24.Mai.20 um 22:56 Uhr
Zitat von: Ruediger am 24.Mai.20 um 22:41 Uhr
Die Briefe wurden früher auch gerne mitgelesen, das hat man erst später erfahren.


Ja, aber das ist natürlich wegen Personal-Mangel und -Kosten heute nicht mehr möglich. Früher in der DDR, wo es keine Armut gab, war das allerdings möglich.

Da bist Du wie öfters schlecht informiert, im freien Westen wurde eifrig mitgelesen.
Nur bei der DDR wußte man es wenigstens.
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Berthold

Zitat von: Ruediger am 24.Mai.20 um 23:02 Uhr
Zitat von: Berthold am 24.Mai.20 um 22:56 Uhr
Zitat von: Ruediger am 24.Mai.20 um 22:41 Uhr
Die Briefe wurden früher auch gerne mitgelesen, das hat man erst später erfahren.


Ja, aber das ist natürlich wegen Personal-Mangel und -Kosten heute nicht mehr möglich. Früher in der DDR, wo es keine Armut gab, war das allerdings möglich.

Da bist Du wie öfters schlecht informiert, im freien Westen wurde eifrig mitgelesen.
Nur bei der DDR wußte man es wenigstens.

Heute wird da nichts mehr mitgelesen, wie ich gesagt habe. Deshalb ist der Brief das sicherste Kommunikationsmittel.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)