Beifuß-Ambrosie wird gefährlich

Begonnen von Berthold, 29.Sep.19 um 10:17 Uhr

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Berthold

Emfängnisverhütung gibt es nur in der Zivilisation, nicht bei den Völkern, die lieber in unberührtet Natur leben möchten. Dort ist alles bio, auch die Vermehrung.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Das ist schlicht gesagt Bullshit.
Empfängnisverhütung gibt es mindestens seit vielen Jahrtausenden in unzähligen Kulturen. Es gibt noch ein paar andere Methoden als die Pille und das Kondom. Das die Kirche ziemlich erfolgreich diese Methoden verdrängt hat ist nicht unbedingt ein Kennzeichen einer hochstehenden Kultur.
Das ist wie mit der Artenvielfalt.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Axel, nimm doch einfach zur Kenntnis, dass heute in den Ländern mit der hohen Vermehrungsrate nicht verhütet wird.
Du kannst doch hin reisen und sie missionieren. Du kannst ihnen erklären, dass es Bullshit ist, was sie tun.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Ohne eine Form der Geburtenregelung gibts das Leben in der ungestörten Natur nicht. Die ungezügelte Vermehrung ist eher eine Erfindung der sogenannten Hochkulturen. Da brauchts Soldaten um die Völker zu verdrängen die ein intelligentes Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur erreicht haben.

Ob das langes Stillen, Tabus, pflanzliche Mittel oder besondere Sexualpraktiken sind (Fellatio und Cunnilingus stammt unter anderem von den Prärieindianern) st egal. Aber die Kirche braucht Seelen und der Staat Soldaten, so ist das selbst heute in der sogenannten Zivilisation nicht von allen gerne gesehen.

Die dritte Welt ist schon lange nicht mehr ein Hort der Naturverehrer. Nicht umsonst sind da die Mehrheiten nicht Animistisch sondern gehören eher zu den sogenannten Weltreligionen die den Weg der ungezügelten Vermehrung eher anbeten.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 01.Okt.19 um 11:41 Uhr
Ohne eine Form der Geburtenregelung gibts das Leben in der ungestörten Natur nicht.

Ja, das ist die Selektion in der Evolution, meist verursacht durch Krankheiten, Ernährungsmangel oder Verdrängung durch lebenstüchtigere Arten.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Die Vereinfachenden Ansichten haben oft wenig mit Realität zu tun. Ob das die Artenvielfalt ist oder die sogenannten unzivilisierten.

Gerade wirklich alte Kulturen hatten keine ungezügelte Vermehrung. Bis eben die Zivilisation sie erreicht hat.
Ein schönes Beispiel das in Resten heute noch existiert sind die Aboriginal Kultur mit ihren 30 -40 Tausend Jahre alten Kultur und die San aus Südafrika mit einem ähnlich ehrwürdigen Alter.
Die hatten und haben noch immer eine recht ausgeklügelte Geburtenregelung soweit sie ihre Kultur noch leben dürfen.

Ernährungsmangel ist im Einklang mit seiner jeweiligen Umwelt eher unwahrscheinlich. Selbst durch Abdrängen in die unwirtlichsten Lebensräume ist es diesen Kulturen gelungen weitgehend ohne Hunger zu existieren.
Nur wenn selbst dort die Lebensgrundlage von "zivilisierten" Völkern vernichtet werden gibt es wirkliche Probleme.


Die sehr überlebenstüchtigen großen Seuchen sind ja auch in der Lage ihren Lebensraum völlig zu übernehmen. Das jeweilige Biotop stirbt dann halt. Für unser Biotop ist diese Lösung eher nicht zu erhoffen.
Survival of the fittest ist nun mal als Theorie schon lange überholt. Kooperation ist selbst unter Bakterien am erfolgreichsten. Wenn man ein wenig die Zeitachse im Auge behält.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

Die sogenannten Neophyten wären ja nach Deiner Definition die lebenstüchtigeren. Also solltest Du solche Arten wie Ambrosia lieben.
Langfristig werden sie sich einnischen oder verschwinden. Artenarme Biotopge die große Flächen einnehmen sind nicht sehr überlebenstüchtig. Sie brechen sehr oft zusammen um sich dann während der Erholungsphasen immer mehr zu diversifizieren, bis sie eine längere Lebensdauer erreichen. 

Im kurzsichtigen Zeithorizont unserer Zivilisation sind sie erfolgreich.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 01.Okt.19 um 12:56 Uhr
Die sogenannten Neophyten wären ja nach Deiner Definition die lebenstüchtigeren.

Natürlich sind die Neophyten in ihrer neuen Umgebung lebenstüchtiger als die schon länger vorhandenen Pflanzen, sonst könnten sie sich nicht so stark ausbreiten und die vorhandenen Pflanzen verdrängen.
Gerade wegen dieser Fähigkeit werden sie so gehasst. Die Neophyten leben in der neuen Umgebung eben nicht an ihrer Existenzgrenze.

In Australien wird versucht, eine kleine Disa-Art aus Südafrika mit allen Mitteln auszurotten. Ich würde gegen Orchideen immer Glyphosat einsetzen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Das ist ja eine ganz selektive Methode, sehr überlegt!

Machu Picchu

Zitat von: Berthold am 01.Okt.19 um 13:06 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 01.Okt.19 um 12:56 Uhr
Die sogenannten Neophyten wären ja nach Deiner Definition die lebenstüchtigeren.

Natürlich sind die Neophyten in ihrer neuen Umgebung lebenstüchtiger als die schon länger vorhandenen Pflanzen, sonst könnten sie sich nicht so stark ausbreiten und die vorhandenen Pflanzen verdrängen.
Gerade wegen dieser Fähigkeit werden sie so gehasst. Die Neophyten leben in der neuen Umgebung eben nicht an ihrer Existenzgrenze.

Meist werden auch nur Neophyten ohne ihre natürlichen Feinde ins neue Biotop eingeschleppt; dadurch sind sie zwangsläufig konkurrenzstärker als einheimische Arten mit ihrer Vielzahl an Feinden.

Ein Negativbeispiel für Neoorganismus ist ein Pilz, der europäische Eschen befällt und ihr Xylem verstopft. Die Bäume vertrocknen und müssen gefällt werden. Im asiatischen Herkunftsraum leben die dortigen Eschen in Koexistenz mit dem Pilz. Ob es hier in Europa noch zu einer solchen Koexistenz kommt?
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Liebe Grüße
Hans

Berthold

Zitat von: Machu Picchu am 01.Okt.19 um 21:53 Uhr
Meist werden auch nur Neophyten ohne ihre natürlichen Feinde ins neue Biotop eingeschleppt; dadurch sind sie zwangsläufig konkurrenzstärker als einheimische Arten mit ihrer Vielzahl an Feinden.


Ja, in der alten Umgebung dieser Neophyten hat sich ein temporär stabiles Gleichgewicht aus vielen Teilnehmern entwickelt.
Da bückst immer mal wieder einer aus und versucht sein Glück woanders. Man kann nicht erwarten, dass alle Teilnehmer gleichmässig auswandern bzw. umsiedeln.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Im Fall mit der Esche und dem Pilz denke ich auch dass sich da irgendwann ein Gleichgewicht durch Selektion resistenter Fraxinus-excelsior- Rassen bilden wird. Sonst würde die Art ja aussterben.
War aber auch ähnlich beim Ulmensterben im letzten Jahrhundert, das hat auch kräftig gewütet. Inzwischen kann man immer wieder Ulmen sehen, auch größere Exemplare.

walter b.

ZitatWalter möchte die Menschen nicht kastrieren aber trotzdem eine fast unberührte Natur um sich haben.

Berthold, auch Dir sollte klar sein dass dies allein schon aus Gründen der menschenrechtlichen Bestimmungen nicht möglich ist. Über die Folgen kann man diskutieren bzw. hat das eh schon stattgefunden bevor ich diesen Thread entdeckt habe.

Berthold

Zitat von: walter b. am 02.Okt.19 um 12:00 Uhr
ZitatWalter möchte die Menschen nicht kastrieren aber trotzdem eine fast unberührte Natur um sich haben.

Berthold, auch Dir sollte klar sein dass dies allein schon aus Gründen der menschenrechtlichen Bestimmungen nicht möglich ist. Über die Folgen kann man diskutieren bzw. hat das eh schon stattgefunden bevor ich diesen Thread entdeckt habe.
Walter, ich erkenne Deinen Zielkonflikt grins
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Aber zurück zum Thema: Als Ruderalpflanze wächst das Ragweed (Fetzenkraut) von Vornherein auf gestörten Böden, die bei uns aber natürlich im Übermaß vorhanden sind. Leider ist auch Vogelfutter oft mit Samen des BT vermischt, was der Art auch in Gärten ein Vorkommen sichert und auch die allergene Wirkung durch die Nähe zum Menschen maximiert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Beifu%C3%9Fbl%C3%A4ttriges_Traubenkraut