Ausverkauf von Cypripedium subtropicum

Begonnen von purpurea †, 25.Jan.10 um 10:04 Uhr

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Manne

Obwohl ich im Wesentlichen die Ansicht von Herrn Perner teile, muss ich eine Behauptung doch anzweifeln.
Der Erstfundort bei Medog in SE-Tibet hat eine Januardurchschnittstemperatur von - 2 Grad Celsius. Das ist wesentlich kälter als z. B. Frankfurt/M, wo diese bei + 0,8 Grag liegt. Selbst dieser kalte Januar hat es dort nur auf einen Durchschnitt von -1 Grad gebracht.
Pflanzen aus diesem Gebiet dürften also hier winterhart sein.

Charlemann

Zitat von: Manne am 27.Jan.10 um 10:44 Uhr
Der Erstfundort bei Medog in SE-Tibet hat eine Januardurchschnittstemperatur von - 2 Grad Celsius.

Sie wird auch noch tiefere Temperaturen abhaben können.
Wenn die Durchschnittstemoeratur schon -2°C ist werden dort auch Nachttemperaturen von mindestens -12°C erreicht. Hierzulande sollte dann noch eine Schutzschicht aus Tannenzweigen den Rest besorgen.
Ich tendiere auch zu vollkommen winterhart, wenn der erste Fundort stimmt, was man ja nicht 100%ig weiß.

Belo144

Hallo,

mit Durchschnittstemperaturen zu hantieren ist sehr gefährlich, da man da nicht die absoluten Temperaturen sieht.
Ich schreibe schon seit langem die Temperaturen und Niederschlagsmengen hier bei mir auf und wir haben aktuell eine Durchschnittstemperatur von -1,8°C in Oberursel, dies liegt etwas nördlich von Frankfurt. Die absoluten Temperaturen gingen aber bis jetzt auf -14°C runter. Im letzten Dezember hatten wir eine Durchschnittstemp. von 1°C, es ging aber bis auf -16°C runter.
Gruß,
Lothar

Berthold

Ich finde interessant, dass Holger Perner jetzt doch etwas Forschung zu betreiben scheint. Vielleicht hilft das seiner Ltd. mal auf die Beine.

Besonders perfide finde ich die Bemerkung, das Cyp.
subtropicum gemeinsam mit Cyp. henryi wachsen soll, was zweifellos als
Kulturhinweis gedacht ist, um Cyp. subtropicum als Freilandpflanze in
Deutschland anzubieten - schlicht eine Irreführung potentieller Käufer und
ein Todesurteil für jedes Cyp. subtropicum,


Diese Bemerkung von ihm halte ich allerdings für etwas unqualifiziert und polemisch. Für die Erhaltung der Art wäre es sicher von Vorteil, wenn Herr Perner mit dem Ebay-Anbieter der subtropicum zusammen arbeiten würde und nicht gegen ihn. Das wär sicher eine brauchbare Kombination aus Geschäftssinn und Forschungsehrgeiz.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Manne

Berthold, ich habe ja nun schon des öfteren von den gärtnerischen Bemühungen von Herrn Perner gehört.
Leider konnte ich noch nicht heraus finden, wie und an wen er verkauft. konnte mir auch noch Niemand was zu sagen.

Der kälteste Januar in der o. g. Region hatte eine Durchschnittstemperatur von -10 Grad. Da waren es also mit Sicherheit auch mal - 20 oder mehr bei.

Berthold

Manfred, ich vermute, Herr Perner verkauft nichts, er hat lediglich die Absicht dazu. Ein Labor braucht man auch, um öffentliche Unterstützung (bzw. Gelder) zu akquirieren.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Charlemann

Zitat von: Berthold am 27.Jan.10 um 12:43 Uhr
Besonders perfide finde ich die Bemerkung, das Cyp.
subtropicum gemeinsam mit Cyp. henryi wachsen soll, was zweifellos als
Kulturhinweis gedacht ist, um Cyp. subtropicum als Freilandpflanze in
Deutschland anzubieten - schlicht eine Irreführung potentieller Käufer und
ein Todesurteil für jedes Cyp. subtropicum.

Man sollte sich da mal rantasten denke ich.
Sie wird bestimmt toleranter sein als man denkt.

Berthold

Zitat von: Charlemann am 27.Jan.10 um 13:52 Uhr
Sie wird bestimmt toleranter sein als man denkt.

ich vermute, Herr Perner hat sich noch nicht soviel mit der Kultur von Cypripedien beschäftigt
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Timm Willem

Mal ne ganz blöde Frage: wenn jemand, nur mal angenommen, ein paar große frische Kapseln besorgen könnte, bei der Aussaat stellt sich heraus, die wachsen wie reginae, am Ende entstehen 1000 Jungpflanzen, was soll man dann damit? Ich gehe mal davon aus, dass sie nicht voll winterhart sind.

Berthold

Zitat von: Timm Willem am 27.Jan.10 um 14:40 Uhr
Mal ne ganz blöde Frage:

ich vermute auch, dass sie eher eine Frosthärte besitzen wie Pleione und dafür gibt es doch genügend Interessenten, auch in den milderen zivilisierten Gegenden der Welt. Auch viele Paphiopedilum-Freunde könnte sich endlich mal einen richtigen Frauenschuh daneben stellen.

Du kannst auch den Chef des Weltklimarates, Herrn Rajenda Pachauri, fragen wann die Art in Deutschland durch den Winter kommt. Er wird Dir sagen "schon sehr bald".
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Catwheazle

Hi, Winterhärte ist ne relative Sache. Wenn trocken, hält meine Coelogyne cristata schon einiges aus. C. armeniacum hatte ich schon bei -5°C ohne Probleme. Dr. Beyrle hatte vor einigen Jahren da mal was in "Die Orchidee" veröffentlicht.
Ich denke Citrus als Orientierung ist nicht verkehrt.

Mir gehts aber um was ganz anderes, nämlich, daß Sämlinge existieren, diese hoffentlich wüchsig sind und möglichst schnell diese großen Gewinnspannen beim Verkauf der Wildpflanzen (und somit auch der Anreiz sie zu wildern) verschwinden. Ich denke an rotschildianum oder ähnliches.
.... vielleicht erlebe ichs noch vor der Rente  :ka
Bernd

PS: Für die, dies nicht wissen: Holger Perner hat sehr viel Erfahrung mit Cypripedien, arbeitet(e?)mit Frosch zusammen und hat auf Behördenebene viel zum Abbau von Vorurteilen (nicht Kultivierbar, nicht Nachzüchtbar, alles Wildentnahmen) beigetragen! Dazu dienten auch Hybriden, die sicher nicht in der Natur existierten.
οἶδα οὐκ εἰδώς, oîda ouk eidōs

Manne

Ich wollte nichts gegen den Mann sagen. Aber wenn er was retten will, muß er was verkaufen.
So wie es jetzt da steht, ist es irgendwie merkwürdig.

purpurea †

Sie gehen weg wie warme Semmeln.
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Berthold

"schlicht eine Irreführung potentieller Käufer und
ein Todesurteil für jedes Cyp. subtropicum, das aus China heraus
geschmuggelt werden sollte, denn die Art wächst in subtropischen Dschungeln
gemeinsam mit Dendrobium, Paphiopedilum villosum u.a., wie ich selber im
Grenzgebiet zu Nordvietnam sehen konnte, als ich mit Wissenschaftlern aus
Kunming Pflanzen am Standort besuchte.
"

Wenn die Pflanze mit anderen Arten, die nicht frostfest sind, zusammen vorkommt, bedeutet das lediglich, dass die Pflanze Frost nicht zwingend zur dauerhaften Existenz und Fortpflanzung benötigt, aber keineswegs dass sie keinen Frost verträgt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

purpurea †

Pletrochilum und armeniacum kommen auch gemeinsam vor.
Ist es für die Eine zu kalt oder für die andere zu warm????
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.