Gestern war ich noch einmal am Hochplateau der Aflenzer Staritzen, dem östlichen Teil des Hochschwabmassivs unterwegs, um wieder Hummeln zu kartieren.
Auf der Hochfläche war bis auf die Herbstenziane schon nahezu alles verblüht, relativ trostlos also da oben. Trotzdem ein Vielfaches an Besuchern unterwegs. Man fragt sich, was die da jetzt eigentlich so suchen, wo es doch Ende Juni viel, viel schöner ist dort oben?
Im Juni habe ich verbissen nach
Chamorchis alpina gesucht, ohne jeden Erfolg. Dieses Mal hat es nicht lange gedauert, bis ich die erste verblühte Pflanze fand. Somit hatte ich das Suchschema gewonnen und es ging nun Schlag auf Schlag. Überall konnte ich nach kurzem Suchaufwand Pflanzen finden. Die Art muss am Hochschwab häufig sein.
Warum habe ich sie letztes Mal nicht gefunden?
* Die Pflanzen waren damals so grün wie ihre Umgebung, jetzt sind sie gelblich
* Vielleicht waren sie noch nicht voll entwickelt
* Ich habe immer die unmittelbaren Grate abgesucht, ich fand sie diesmal aber immer so 2-3 Meter davon entfernt.
Ansonsten gab es noch spätblühende Exemplare von "Schwarzhaarigem Alpen-Schuppenleuenzahn" (
Scorzoneroides montana subsp.
melanotricha), soweit die korrekten botanischen Namen

Das Highlight bei den Hummeln waren 2 Drohnen der Trughummel
Bombus mendax. Die Drohnen besetzen so wie diejenigen der Samthummel Reviere, wo sie auf Warten sitzen und jedem Flugobjekt nachfliegen in der Meinung, es könne sich um ein Weibchen handeln. Meist erfolglos, und so kehren sie immer wieder auf die Ausgangswarte zurück. Dieses Verhalten erinnert ein wenig an Schwebfliegen. Die Drohnen dieser beiden Arten besitzen daher besonders große "Klupschaugen", um alle Flugobjekte von weitem zu bemerken.
Bombus mendax war für mich eine neue Art, somit die 35. österreichische Hummelart

Ein Steinadler wurde von einem Trupp Kolkraben recht nahe an mich herangetrieben, leider hatte ich nur das 100er Makro mit...