Der Löschteich

Begonnen von Berthold, 19.Jun.15 um 19:31 Uhr

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Berthold

Ja, das hatte Tyr auch schon erwähnt:

Zitat von: Tyr am 08.Nov.16 um 17:42 Uhr
Das hat sich schon in natürlichen Gewässern sehr bewährt.http://gewässerwart.de/zandernester-anlegen-laichplaetze-fuer-zander/
Die mögen eine rundum Sicht, da die Zandermänchen den Laich bis zum Schlupf bewachen und ihn äußerst agressiv verteidigen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

In diesem Winter wird der Teich erstmalig bei Eisbildung belüftet, um die Tiere, insbesondere die teuren Kois vor Sauerstoffmangel zu schützen.
Wenn man bei bereits gebildeter Eisschicht die Belüftung anschaltet, bildet sich zunächst eine grosse Luftblase unter dem Eis von bis zu 100 m². Das Eis wird angehoben.
Irgendwann entsteht in der Mitte der Blase ein Loch in der Eisschicht durch das wärmere Wasser von Grund des Teiches, das durch die Luftströmung nach oben geschleudert wird.
Dieses Loch vergrössert sich und Wasser wird nach oben auf die Eisschicht gefördert, wo es sich auf grosser Fläche verteilt. Dadurch schmilzt das Eis auch auf grösserer Fläche und ein Loch von ca. 5 Metern Durchmesser entsteht.
Das sollte für die Sauerstoffzufuhr ins Wasser völlig ausreichen.

Bisher haben die Nächte nur -8° erreicht. Ich hoffe, das Verfahren funktioniert auch noch bei -20°.
Im Notfall muss ich Styropor-Platten mit kleinen Füssen (vielleicht 10 m²) auf die Eissoberfläche legen, um gegen die Kälte der Luft zu isolieren.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralla

Zitat von: Berthold am 30.Nov.16 um 12:20 Uhr
Irgendwann entsteht in der Mitte der Blase ein Loch in der Eisschicht durch das wärmere Wasser von Grund des Teiches, das durch die Luftströmung nach oben geschleudert wird.

Der Löschteich ist also explodiert.  grins Pass auf, dass deine Nachbarn nicht die Sicherheitsbehörden wegen Verdacht auf einen Terroranschlag informieren.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

GuRu

Zitat von: Berthold am 30.Nov.16 um 12:20 Uhr
........ein Loch in der Eisschicht durch das wärmere Wasser von Grund des Teiches, das durch die Luftströmung nach oben geschleudert wird.
Dieses Loch vergrössert sich und Wasser wird nach oben auf die Eisschicht gefördert, wo es sich auf grosser Fläche verteilt......

Berti, wärmeres Wasser vom Grund des Teiches......das gibt es wegen der Anomalie des Wasser eigentlich nicht. Wasser hat bei +4°C seine größte Dichte. Wenn ein Teich zufriert müsste Theoretisch die gesamte Wassertemperatur +4°C sein. Wasser sinkt bei Abkühlung auf +4°C solange nach unten und drückt wärmeres Wasser nach oben, bis der gesamte Teich +4° C hat. So zumindest die Theorie.

Berthold

Zitat von: GuRu am 30.Nov.16 um 14:58 Uhr
Wasser sinkt bei Abkühlung auf +4°C solange nach unten und drückt wärmeres Wasser nach oben, bis der gesamte Teich +4° C hat. So zumindest die Theorie.

Ja, richtig Rudolf, aber Du hast vergesssen, dass die Abkühlung im Winter weiter geht. Oben kühlt sich das Wasser auf 0° ab, bis es friert.

Das Wasser hat unten meist 4°, weil es durch die Erdwäme aufgewärmt wird. Oben unter der Eisschicht hat es 0°. Kälter kann es oben nicht werden, sonst würde es frieren, wärmer kann es oben auch nicht werden, weil sonst das Eis schmelzen würde.
Es besteht als immer ein Temperaturgradient von 4° (schwerstes Wasser unten) zu 0° (leichtestes Wassser oben unter dem Eis).
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

GuRu

Zitat von: Berthold am 30.Nov.16 um 15:19 Uhr
Zitat von: GuRu am 30.Nov.16 um 14:58 Uhr
Wasser sinkt bei Abkühlung auf +4°C solange nach unten und drückt wärmeres Wasser nach oben, bis der gesamte Teich +4° C hat. So zumindest die Theorie.

Ja, richtig Rudolf, aber Du hast vergesssen, dass die Abkühlung im Winter weiter geht. Oben kühlt sich das Wasser auf 0° ab, bis es friert.

Das Wasser hat unten meist 4°, weil es durch die Erdwäme aufgewärmt wird. Oben unter der Eisschicht hat es 0°. Kälter kann es oben nicht werden, sonst würde es frieren, wärmer kann es oben auch nicht werden, weil sonst das Eis schmelzen würde.
Es besteht als immer ein Temperaturgradient von 4° (schwerstes Wasser unten) zu 0° (leichtestes Wassser oben unter dem Eis).

Vollkommen richtig Berti, das war mir auch klar. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass das Wasser maximal 4°C warm sein kann, o.k. das ist auch wärmer als 0°-3°C, und dass das Wasser, mit Ausnahme der kühleren Schicht an der Oberfläche, im ganzen Teich quasi 4°C hat. Bis in welche Tiefe die kühlere Schicht reicht, ?????????????

Alwin

#187
wir werden sehen ?
im Ernstfall wird im Fori KOI Filet die Runde machen :ka :ka

....ich dachte bisher immer  KOIS brauchen gleichmässige Temperatur
sonst sind sie infektions anfälligr
wenn jetzt noch die Wild Vögel in den Teich kacken? ave maria
:nee
Der Kluge denkt zu Wissen wie der Blöde denkt und fühlt und ist.
 Ist er deswegen Schlau oder denkt Er nur?

Berthold

#188
Zitat von: GuRu am 30.Nov.16 um 17:29 Uhr
Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass das Wasser maximal 4°C warm sein kann, o.k. das ist auch wärmer als 0°-3°C, und dass das Wasser, mit Ausnahme der kühleren Schicht an der Oberfläche, im ganzen Teich quasi 4°C hat. Bis in welche Tiefe die kühlere Schicht reicht, ?????????????

Man hat im Winter meist stabil geschichtetes Wasser im Teich, deshalb ist es im Frühjahr beim Auftauen des Eises auch meist relativ klar. Deshalb muss es unten 4° haben und oben direkt unter dem Eis 0°.
Die Temperatur der Schichtung nimmt etwa gleichmässig von oben nach unten von 0° auf 4° zu. Es gibt da in keiner Tiefe einen Temperatursprung.
Der Erdboden im Teich kühlt soweit runter, dass er das Wasser am Grund genau auf 4° aufwärmen kann. Wäre das nicht der Fall, würde wärmeres Wasser aufsteigen und das Eis oben abschmelzen.
Es stellt sich da ein Gleichgewicht ein, je nach Lufttemperatur, bei der die Eisdecke oben konstant bleibt. In diesem Gleichgewichtszustand ist auch der Temperaturgradient im Wasser von oben nach unten konstant.

Im Frühling wird dieses Gleichgewicht mit zunehmender Lufttemperatur gestört. Wenn die Sonne das Oberflächenwasser auf mehr als 4° erhöhen könnte, sackt es nach unten ab und das Teichwasser dreht sich um. Der Teich wird trübe.

Alwin, Kois und andere Fische sind wechselwarm und passen sich der Wassertemperatur an. 4° ist kein Problem für sie. Sie sind dann zwar nicht so widerstandsfähig aber die Parasiten und andere Infektionskeime sind auch nicht so aktiv.
Ähnliche gilt für viele Orchideen. Sie faulen erst ab, wenn sie bei einer gewissen Mindesttemperatur stehen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Ist es nicht so, daß durch den Luftstrom Deiner Lüftung 4 Grad warmes Wasser nach oben gefördert wird. Dadurch kann sich das Wasser weiter abkühlen und die 4 Grad warme Schicht wird kleiner und kleiner.
Irgendwann ist dann unten nur noch 3 Grad warmes Wasser das geht aber so weiter wenn es kalt genug ist.

Da die Fische auf die 4 Grad angepasst sind die ja immer sehr lang in ausreichend tiefen Teichen so warm bleiben.

Kann ja sein das sie bei 3 oder 2 Grad das Bewußtsein verlieren und dann vielleicht aufschwimmen und einfrieren.
Hat man ja schon öfter gesehen aber ich habe noch keine Erklärung dafür gefunden warum sie gelegentlich einfrieren.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 30.Nov.16 um 20:54 Uhr
Ist es nicht so, daß durch den Luftstrom Deiner Lüftung 4 Grad warmes Wasser nach oben gefördert wird. Dadurch kann sich das Wasser weiter abkühlen und die 4 Grad warme Schicht wird kleiner und kleiner.
Irgendwann ist dann unten nur noch 3 Grad warmes Wasser das geht aber so weiter wenn es kalt genug ist.
Das kann im Gleichgewicht aus themodynamischen Gründen nicht passieren, denn dann würde wärmeres Wasser nach oben wandern und die Eisschicht abtauen.
Es kann keine stabile Schichtung geben von unten 2° nach oben 0°, weil 0°-Wasser schwer ist als 2°-Wasser und nach unten absinken würde.

Aber Du hast recht, das könnte passieren, wenn ich das Wasser mit der Luftströmung dauernd umpumpen würde. Deshalb muss ich bei sehr kaltem Wind die Wärmeabfuhr oben auf der Teichoberfläche durch Styroporisolierung reduzieren.
Aber ich weiss nicht, ob das notwendig ist, denn ein Grossteil der Teichoberfläche ist dann eh durch eine dicke Eisschicht isoliert. Dort hat das Wasser am Teichgrund 4° und sollte genügend Wärme für die Luftpumpen zur Verfügung stellen.

Je dicker die Eisschicht, desto weniger Wärme kann an die kalte Luft abgeben werden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

#191
Wenn die umgepumpte Wassermenge groß genug ist kann es Dir gelingen den ganzen Wasserkörper auf die 0 Grad runterzukühlen. Die Eisfläche wird ja solange offen gehalten bis die Wärmemenge des hochsteigenden Wassers nicht mehr ausreicht, die Oberfläche am Gefrieren zu hindern.

Was in so einem Fall mit der Wärme passiert die bei der Eiskristallbildung anfällt wird das alles an den Boden und die Luft abgegeben, oder entsteht eine tieferes Gleichgewicht und der Wasserkörper friert nicht ganz ein.

Ohne Deine Strömung ist das klar, aber mit, habe ich keine Erfahrung. Interessant wäre auch noch ob Deine Kois bei Temperturen unter 4 Grad am Leben bleiben. Von anderen Fischarten ist das bekannt, die kommen aber in Biotopen vor die sehr kalt werden können (Salmoniden aus Bächen im Norden z.B.). Wenn sie nicht mehr in der Lage sind aktiv zu reagieren werden sie ja auch womöglich mit der Strömung bewegt. Wie sie sich gegen Pilze und Bakterien wehren können die tiefe Temperaturen eventuell besser aushalten, wäre vielleicht auch ein Faktor.

Aber das ist ja alles Theorie und Du machst das vermutlich schon viele Jahre, ohne das ein größeres Wintersterben vorkam.

Ich kann ja mal bei meinen Fachbehörden mal nachfragen ob es dazu Studien gibt.
Aiuf jeden Fal ist eine Styroporplatte eine effektive Verzögerung. Kommt ja auch drauf an welche Wärmemenge vom Boden geliefert wird und wie groß die Wassermenge ist die bewegt wird im Verhältnis zum gesamten Wasserkörper.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Die Belüftung mache ich erst seit diesem Jahr wegen der Kois. Aber der Teich existiert schon 40 Jahre mit vielen Fischarten einschliesslich Karpfen. Es gab nie Probleme mit dem Erfrieren von Fischen, nur 2mal sind grosse Fische und Frosche im Winter erstickt wegen Sauerstoffarmut.
In diesen Jahren ist der Teich schon im November leicht zugefroren und bis April nicht wieder aufgetaut. Der Zersetzungsprozess des Laubes und der Wasserpflanzen war noch nicht abgeschlossen als die Eisschicht schon geschlossen war. So konnte der durch die Zersetzung verbrauchte Sauerstoff über die Wasseroberfläche nicht nachgeliefert werden, weil sie schon durch Eis verschlossen war.
Dieses Phänomen soll auch in natürlichen grossen Teichen und Seen gelegentlich auftreten.

Die gesamte Teichoberfläche beträgt etwa 1000 m². Davon sind im mittelkalten Winter vielleicht 100 m² durch die Luftpumpe aufgetaut.
So bleiben 900 m² die durch eine Eisschicht gegen Auskühlung von oben gut Isoliert sind und wo das Wasser am Boden 4° nicht unterschreiten wird.
Deshalb vermute ich, es wird genügen Stellen im Teich geben, an denen die Tiere bei gemütlichen Temperaturen überwintern können. Der verbrauchte Sauerstoff kann auch bei einer Eisschicht durch das besprudelte Wasser nachgeliefert werden, selbst wenn sich auch über der Sprudelstelle eine Eisschicht bilden würde.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Die Enten stehen auf dem Eis, ohne dass die Füsse abfrieren und ohne dass das Eis schmilzt.
Ich habe immer gestaunt, wie das funktionieren kann.
Angeblich reduzieren sie die Durchblutung der Füsse, sodass das Blut nicht zu stark abgekühlt wird und das warme Blut das Eis nicht aufschmilzt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Ich hab mal gelesen das die einen Wärmetauscher haben, der das Blut abkühlt das in die Füße geht indem die Venen ,it dem abgekühlten Blut um die Arterien gelagert sind.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.