Phragmipedium besseae - zu schwach für Blüte?

Begonnen von neschek, 05.Okt.14 um 01:04 Uhr

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neschek

Moin,
den meisten werde ich noch neu sein, und das ist nun  auch mein erster richtiger Post, deshalb zuallererst nochmals
Hallo miteinander! ist nett hier zu sein-

nun aber zum Thema:
ich habe seit Anfang August eine Phragmipedium besseae aus den USA. sie sah von Anfang an,nicht sonderlich kräftig und ich hatte vergessen zu fragen, ob ein Sämling oder ein Teilstück ist. ich topfte sie dann wie meistens mit neuen,  gleich um und sie schien es zumindest nicht übel zu nehmen.
nun zeigte sich vor einiger Zeit ein  Knospen-Ansatz, welcher sich inzwischen auch schon aufgerichtet hat.
da sie aber wie gesagt, recht schwächlich wirkt und sie darüber hinaus auch nur aus einem Trieb besteht, wollte ich euch fragen, ob ihr sie blühen lassen würdet, oder auf Nummer sicher gehen und lieber warten bis sie zugelegt hat?
ich weiß, dass es mit Bild sicher einfacher wäre,  aber geht gerade nicht.

schon mal Vielen Dank

PS
und demnächst hefte ich Bilder ran. aber ich hoffe, dass auch schon so was gesagt werden kann.

Berthold

Nescheck sei gegrüsst,

ich habe mit der Art keine Erfahrung, aber ich lasse die Pflanzen Blüten bilden, wenn sie wollen. Wenn die Wurzeln oder Blattmasse nicht ausreichend für die Vollausbildung der Blüte, stösst die Pflanze von alleine die Blüte ab.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralla

Hallo neschek,

Willkommen im Forum.

Ich würde sie auch blühen lassen, wenn die Pflanze es unbedingt will. Wenn die Umstände nicht gut sind, wie das mit der Blüte nicht lange andauern. Aber der Wachstumszyklus passt, wachsen im Frühjahr und jetzt blühen.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

neschek

#3
Dank Euch,
werde ich sie einfach mal "machen lassen".
kam nur drauf, da irgendwo mal über einen thread gestolpert, wo bei einer Paphiopedilum (glaub ich) darüber geredet wurde und dass die dann einging.


nun mal Bilder der kleinen angehängt.


Berthold

Ja, es kommt häufiger vor, dass Paphiopedilum oder auch Phragmipedium nach der Blüte keine Ausläufer für neue Rosetten bilden. Dann stirbt die gesamte Pflanze ab. Dieses Verhalten hängt aber nicht unbedingt mit den aktiven Wurzelsystems zusammen.
Das frühzeitige Entfernen des Blütentriebes fördert allerdings die Bildung eines neuen Triebes etwas.

Es sind ähnliche Vorgänge wie bei unseren roten Fingerhut im Wald, der nach der Blüte abstirbt. Wenn man ihm den Blütentrieb abschneidet, kommt er im nächsten Jahr noch mal (Stichwort monocarp= Einmal blühen und dann sterben)
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Carsten

Oh, eine besseae aus einer sehr guten Zucht. In diesem jämmerlichen Zustand ist sie sicher nicht vom Züchter gekommen. Ich hoffe, Du kriegst sie durch.
Das Blattwerk ist in einem schlechten Zustand, was aber nicht so schlimm ist. Hat sie gesunde Wurzeln, vielleicht sogar mit frischen weißen Spitzen? Dann ist alles gut. Wenn nicht, wirds schwierig, mit Blüte oder ohne.

neschek

also es sind ein paar frische Wurzelspitzen zu sehen.

aus welcher Zucht sind die denn? ich weiß nur dass aus den USA kam. aber nicht von wem.

Berthold, womit hängt es dann zusammen?
aber ich werde es wohl darauf ankommen lassen, da ich schon auf die Blüte gespannt bin. ich will ja doch sehen, ob die sich von meiner normalen unterscheidet, und wenn wie sehr.
und sofern sie schwächelt verkürze ich die Blütezeit halt extrem, vielleicht reicht das dann auch.


Berthold

Zitat von: neschek am 06.Okt.14 um 20:13 Uhr
Berthold, womit hängt es dann zusammen?

Die Lage ist sehr unübersichtlich. Die Pflanzen haben einige schlafende Vegetationspunkte, von denen normalerweise einer austreibt, wenn die Hauptrosette geblüht hat. Das wird durch biochemische Vorgänge (Hormonproduktion oder Hormonproduktionsunterdrückung) in der Pflanze gesteuert.

Nun kann es sein, dass die schlafenden Vegetationspunkte durch Infektionen oder mechanische Einwirkung zerstört sind oder die hormonale Steuerung in der Pflanze das Austreiben der schlafenden Vegetationspunkte nicht antriggert.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Carsten

Laut Etikett stammt die Pflanze von der Orchid Zone Nursery von Terry Root in Kalifornien. Der Mann hat einen sehr guten Ruf als Züchter. Seine besseae-Zuchten waren Meilensteine bezüglich Blütengröße und Form.
Es wäre nicht fair, die kommende Blüte mit Deiner normalen (?) besseae zu vergleichen. Die Blüte kann bei diesem Pflanzenzustand ihr Potential bestenfalls andeuten.
Frische Wurzelspitzen sind eine gute Nachricht. Mit gesunden Wurzeln kann die Pflanze auch einen gesunden, kräftigen Neutrieb machen.

neschek

nicht größer , zumindest Anfangs nicht, aber schöner geformt als die "normale" die ich von Popow habe.
die Petale sind schön gleichmäßig, wie ich finde.

Berthold

Hat die Pflanze aus dem Startbeitrag es jetzt doch zu einer Blüte geschafft?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

neschek

klar, darum ging mir es ja:
ich befürchtete dass sie diese Blüte nicht überlebt.
und irgendwie tu ich das immer noch. denn die frische Wurzeln nach den ich gefragt wurde, und ich dachte auch gesehen zu haben, war gar keine frische.
mal sehen, hab sie dauernd im Blick und eventuell breche ich das dann nach der nächsten Knospe ab. denn Wachstum kann ich leider noch immer nicht feststellen.


walter b.

Schöne runde Petalen hat die Blüte!

Viele Grüße
Walter

neschek

oh ja:die Blüte ist optimal.
danke!

hab bei fb(AOS) auch jemanden gehabt, der auch eine aus der Kreuzung hat, die aber nicht so gut geformt war, bei der Erstblüte (ich glaube es ist eine, obwohl der Zustand der Pflanze auch auf ein Teilstück schließen lassen könnte:leider keinen Kontakt mehr zur Verkäuferin).

ich seh inzwischen auch etwas Wurzelwachstum und laß sie noch blühen, da esder Pflanze nicht schlechter zu gehen scheint...


orchitim

Zitat von: Berthold am 06.Okt.14 um 11:32 Uhr
Ja, es kommt häufiger vor, dass Paphiopedilum oder auch Phragmipedium nach der Blüte keine Ausläufer für neue Rosetten bilden. Dann stirbt die gesamte Pflanze ab. Dieses Verhalten hängt aber nicht unbedingt mit den aktiven Wurzelsystems zusammen.
Das frühzeitige Entfernen des Blütentriebes fördert allerdings die Bildung eines neuen Triebes etwas.

Es sind ähnliche Vorgänge wie bei unseren roten Fingerhut im Wald, der nach der Blüte abstirbt. Wenn man ihm den Blütentrieb abschneidet, kommt er im nächsten Jahr noch mal (Stichwort monocarp= Einmal blühen und dann sterben)

Nur zur Info, monocarp bezieht sich auf die Blüte und bedeutet einmal fruchtend. Auf den Trieb bezogen ist der richtige Begriff hapaxanth, endständig blühend. Agaven sind auch hapaxanth und brauchen manchmal 25 - 30 Jahre, ebenso wie viele Palmen. Außerdem gibbet es da noch die polycarpen hapaxanthen, winteranuellen etc.
Ich bin gegen ein Tempolimit - jeder soll soviel Taschentücher haben wie er mag.