Selbstaussaat Cypripedien

Begonnen von Catwheazle, 24.Okt.09 um 17:40 Uhr

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Catwheazle

Hi, habt ihr Erfahrungen wie es mit der Selbstaussaat von Cypripedien
im Garten steht ?
Vor 2 Jahren ist mit mal ne guttatum Kapsel durch die Lappen gegangen,
dieses Jahr hab ich calceolus bewusst sich aussähen lassen.

Bei den anderen würd ich allerdings die Kapsel ernten und an gezielten Stellen einbringen.
Mein Boden im Garten ist potentiell überall für Cypries geeignet.
Werden aber vermutlich etliche Jährchen ins Land gehen bis da was
"besseres" zu sehen ist ???

Bernd
οἶδα οὐκ εἰδώς, oîda ouk eidōs

Primel †

Bei mir säen sich Cyps (vorallem aber calceolus) laufend selbst aus. Es dauert dann so 4-5 Jahre bis sie blühen. Im 2. Jahr nehme ich sie aus dem Boden, damit sie von den großen Pflanzen nicht überwuchert werden und erhalten bleiben. Vor 5 Jahren habe ich ca. 100 Jungpflänzchen ausgestochen und verschenkt. Besonders gut gewachsen sind sie in Johannisbeersträuchern, im Alpinum gibt es hingegen keinen Nachwuchs, aber auf den Laufwegen neben den Horsten.

LG
Hans

Manne

Selbstaussaaten von Cypris habe ich immer wieder in meiner Travertinschotterfläche. Beim eigentlichen Substrat, keimt immer mal was in der Moorschwarzerde, in welcher ich C. candidum kultiviere.
Ich habe also immer nur in Rohböden Keimung.
Hans, Deine Wege, wo Keimungen stattfinden, haben doch durch das ständige Begehen bestimmt auch Rohbodenstellen?

Catwheazle

.... ist ja eigentlich auch bei den Naturschutzgebieten, wo viele gerade auf den Trampelpfaden kommen.
.... die Bedingungen in meinem Garten scheinen gegeben. Ist sehr abwechslungsreich und von Haus aus Boden für calceolus. Sämlinge von Dact sind sehr häufig und "an den unmöglichsten Stellen.
also abwarten...... sind ja nur noch 2-3 Jahre ;-)
Grüße
Bernd
οἶδα οὐκ εἰδώς, oîda ouk eidōs

Primel †

Ja, so ist es. Leider keimen auch viele Cyps in den großen Cyp. Horsten, wo man dann die Jungsämlinge kaum entfernen kann. Sie sterben dann meistens, weil sie kein Licht bekommen.

LG
Hans

Jürgen a.d.E.

#5
Hallo Manne,

was ist Moorschwarzerde und gibt es auch andere Schwarzerden? In unseren alten Fichtenwäldern ist unter den abgefallenen Nadeln eine ca. 15cm dicke Schicht richtig schwarzer,feuchter Boden aus den alten verrotteten Nadeln, die teilweise 100 Jahre und länger liegen. Ist das auch Schwarzerde? Ich habe so etwas schon auf der Website von Malmgren gesehen, der scheint darin seine Sämlinge zu pikieren.

Jürgen a.d.E.

Berthold

Zitat von: Manne am 12.Dez.09 um 11:30 Uhr
Ich habe also immer nur in Rohböden Keimung.
Hans, Deine Wege, wo Keimungen stattfinden, haben doch durch das ständige Begehen bestimmt auch Rohbodenstellen?

Das liegt wohl daran, dass in den Rohböden hinreichend wenig Humusbestandteile enthalten sind. Mit diesen können die Keimpilze exclusiv leben und auch Samen keimen, die anderen Pilze und Mikroorganismen aber nicht und die Keimpilze selber bleiben entsprechend friedlich gegenüber den Samen.

Aus analogen Gründen dürfen wir bei der symbiotischen Aussaat nur ca. 3 g/l Haferflocken dem Agar zumischen und nicht 10 g/l.

Es gibt aber auch Orchideenarten, die keimen in der Natur in fast reinem organischen Substrat, also überhaupt nicht auf Rohböden (Orchis pallens).

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Hier handelt es sich um den ersten Cypripedium-Sämling, der sich selber im Garten ausgesät hat. Wahrscheinlich ist es Cyprip. calceolus. Im letzten Jahr wurde er erstmalig entdeckt. Der Samen ist dann vermutlich 2008 oder 2009 gekeimt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)