Kreta im April 2014 und Mai 2012

Begonnen von sokol, 08.Mai.14 um 22:18 Uhr

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sokol

Nachmittags ging es zurück zum Gelände zwischen den Ausgrabungsgebieten Festos und Agia Triada, wo bereits im Januar die ersten Orchideen wie Or. collina, O. mesaritica oder O. basilissa blühen können. Aber wir haben ja jetzt Mitte April und jetzt ist u.a. O. gortynia dran, ein recht spät blühender, kleinblütiger Verwandter von O. mammosa und O. doerfleri.
LG Stefan

Berthold

Zitat von: sokol am 10.Mai.14 um 21:59 Uhr
Danach ging es mit O. doerfleri weiter, deren Identität lange unklar war. Inzwischen ist geklärt, dass es sich um die als O, mammosa bezeichneten Pflanzen handelt, die aber in den seltensten Fällen wirklich so aussehen.


Stefan, ich denke, die beiden ersten beiden Bilder zeigen eine Pflanze, die bei Baumann, Künkele, Lorenz Ophrys mammosa ssp. falsomammosa heisst (Syn.: Ophrys doerfleri), während die dritte Pflanze eine echte Ophrys mammosa sein sollte
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

sokol

Danach hatten wir O. grigoriana als Ziel auserkoren, vermutlich die großblütigste Ragwurz überhaupt. Sie gehört auch zu den seltenen Orchideen Kretas und wir waren uns nicht sicher, ob sie am relativ tief geklegenen locus classicus noch in Blüte war. In den flacheren Wiesen war sie bereits völlig verblüht, nur in einem steilen Nordhang waren noch ein paar Blüten fotogen. Anseilen wäre zum Fotografieren fast Pflicht gewesen. Aber obwohl zwei ehemalige Kletterer unterwegs waren, fehlte die erforderliche Ausrüstung. Altersbedingt habe ich dann den Auftrag übernommen.
Da wir gefühlsmäßig nicht so ganz mit der Ausbeute zufrieden waren, steuerten wir einen hoch gelegenen Fundort an, wo wir uns einen besseren Blühzustand erhofften, den wir aber erst am nächsten Tag besichtigen wollten.
LG Stefan

sokol

Zitat von: Berthold am 10.Mai.14 um 22:14 Uhr
Zitat von: sokol am 10.Mai.14 um 21:59 Uhr
Danach ging es mit O. doerfleri weiter, deren Identität lange unklar war. Inzwischen ist geklärt, dass es sich um die als O, mammosa bezeichneten Pflanzen handelt, die aber in den seltensten Fällen wirklich so aussehen.


Stefan, ich denke, die beiden ersten beiden Bilder zeigen eine Pflanze, die bei Baumann, Künkele, Lorenz Ophrys mammosa ssp. falsomammosa heisst (Syn.: Ophrys doerfleri), während die dritte Pflanze eine echte Ophrys mammosa sein sollte

Berthold, nach H.F. Paulus werden alle diese unterschiedlichen Formen von O. doerfleri vom gleichen Bestäuber bestäubt, der nicht der Gleiche wie bei O. mammosa ist. Zudem blüht O. doerfleri signifikant später als O. mammosa, sodass ich nicht an eine O. mammosa glaube.

Ob man bei Ophrys der Klassifizierung in Unterarten oder Arten folgt ist Einstellungssache, ich verwende bei verschiedenen Bestäubern grundsätzlich den Artrang und damit dem Ansatz von Paulus.
LG Stefan

sokol

Da standen wir nun extra hoch oben mit potenziell toller Weitsicht und dann wir das Wetter erst mal trüb, nach Westen zu noch ganz gut, Richtung Osten eher düster.

Glücklicherweise wurde es dann doch besser als anfangs befürchtet, die grigoriana fanden wir leider nur in einem Exemplar. Aber bevor ich meckere, andere Orchideen waren zahlreich vorhanden. O. spruneri war z.B. noch in wenigen Exemplaren fotogen.
LG Stefan

sokol

Danach starteten wir ins Ida-Gebirge, in jedem Urlaub muss es einmal einen Abstecher mit Krokussen geben.
Auf ca. 1000m Höhe kamen die ersten Arum creticum, die uns dann etliche Kilometer lang im kargen Gelände begleiteten.
LG Stefan

sokol

Orchideen gab es kaum, eigentlich nur Or. pauciflora und Or. quadripunctata, selten O. phryganae.
Bis zur Nida-Hochebene ist das Gebiet stark überweidet und relativ trostlos.
LG Stefan

sokol

Ab der Hochebene wurde es dann besser und es gab die üblichen Frühlingsblüher, Krokusse waren leider bereits komplett verblüht.
LG Stefan

sokol

Den heutigen Tag beschließen wir mit einer der drei Arten, die ich unbedingt auf dieser Reise sehen wollte, Arum idaeum. Fundortangaben hatte ich von hier keine, aber er scheint dort oben häufig zu sein. Es ist ein montaner Aronstab, der fast ausschlißlich noch knospig war. Das lange Suchen wurde aber belohnt, an wärmebegünstigten Stellen ging er gerade auf.
LG Stefan

sokol

#24
Bevor wir am nächsten Morgen im Nebel bei Nieselregen aufwachen, ein kurzer Rückblick, wie es 22 Monate früher hier aussah.
LG Stefan

sokol

Und jetzt einer der drei Gründe für unsere damalige Reise, Cephalanthera cucullata. Aktuell hatte sie noch überhaupt nicht ausgetrieben.
LG Stefan

sokol

Und von Dracunculus vulgaris in dieser Farbvariante wussten wir damals auch nichts, wir kannten nur die Normalfarbe. Im Gebiet sahen wir letztere aber seltener als diese helle Form.
LG Stefan

Eerika

Sehr schöner Bericht und Bilder!   :thumb

sokol

LG Stefan

sokol

Wir verließen dann den unfreundlichen Ort zügig und erreichten dann auf ca. 800m die Wolkenunterkante. Das nur mäßig freundliche Wetter hielt den ganzen Tag an und uns ziemlich vom Fotografieren ab. Nur wenige Fotos daher von diesem Tag.
LG Stefan