Epipactis atrorubens

Begonnen von Timm Willem, 06.Okt.09 um 15:01 Uhr

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Timm Willem

Wer hat diese Art schon mal länger kultiviert?

Berthold

#1
Zitat von: purpurea am 06.Okt.09 um 15:13 Uhr
Ich.

Ich auch.
Sie sind an einem Standort, an dem das Substrat im Wurzelbereich nicht austrocknet langlebig, nicht ganz so wie Cephalanthera longifolia aber viel robuster als Epipactis helleborine.
Viele Epipactisarten aus den südlichen Regionen sind heikel in der Kultur. Sie fangen sich schnell Infektionen ein, Epip. atrorubens dagegen weniger.

Timm Willem, hat Deine Frage einen Hintergrund?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Aus Samen habe ich die nie vermehren können. Woher haben die Händler die?  :whistle :whistle :whistle
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Charlemann

Zitat von: Claus am 06.Okt.09 um 17:50 Uhr
Aus Samen habe ich die nie vermehren können. Woher haben die Händler die?  :whistle :whistle :whistle


Berthold

Zitat von: Claus am 06.Okt.09 um 17:50 Uhr
Aus Samen habe ich die nie vermehren können.

Die vegetative Vermehrung ist mir auch noch nicht gelungen. Es wird meist nur jeweils ein einzelner Neutrieb angelegt.
Da müsste man schon mit dem Messer sehr genau die richtige Stelle finden, um das Wachstum mehrerer Triebe anzuregen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Uhu

#6
Diese stehen seit Jahren in einem recht dichten Dryas-Polster im bot. Garten.

Sie sind aus Ansamung von urspünglich anderem Standort im Frühlingswald dort groß geworden. Der kalk wurde aus einem Orchideen "verseuchten" Steinbruch für die Neuanlage des Gartens Anfang der 80er geholt. Dabei wurden die epipactis eingeschleppt. Seither existiert dort ein dauerhafter Bestand. Weißes Waldvögelein erschien erst nach etlichen Jahren.

Am Naturstandort stehen die Epipactis lieber im reinen Kalkschotter, etwas schattig. Dort fibt es ebenfalls Vieltrieber in Massen. Der Steinbruch ist inzwischen Naturschutzgebiet.

Gruß Jürgen
Grüße Jürgen

Timm Willem

Zitat von: Berthold am 06.Okt.09 um 19:28 Uhr
Zitat von: Claus am 06.Okt.09 um 17:50 Uhr
Aus Samen habe ich die nie vermehren können.

Die vegetative Vermehrung ist mir auch noch nicht gelungen. Es wird meist nur jeweils ein einzelner Neutrieb angelegt.
Da müsste man schon mit dem Messer sehr genau die richtige Stelle finden, um das Wachstum mehrerer Triebe anzuregen.
Berthold, das habe ich schon steril versucht, mit etwa zehn Sprossen. Sterilisieren war kein Problem, aber sie töten sich nach einigen Wochen selbst, das Medium wird praktisch schwarz. Mit der gleichen Methode bekommt man E. helleborine und E. palustris ohne Probleme hin.

Berthold

Zitat von: Timm Willem am 06.Okt.09 um 20:52 Uhr
Hallo Rudolf, die sehen größer als in der Natur aus, wie lange leben die schon bei Dir?


grosse Pflanzen mit kleinen Blättern! Ich ahne die Substratmischung.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Timm Willem

Zitat von: Claus am 06.Okt.09 um 17:50 Uhr
Aus Samen habe ich die nie vermehren können. Woher haben die Händler die?  :whistle :whistle :whistle
Hallo Claus,
das habe ich vor zwei Jahren auch versucht, mit einem echten Hormonhammer!!!! nichts.
Es kamen nicht einmal einzelne platzende Protokorme zum Vorschein.
Nach ein paar Wochen habe ich sie für vier Monate in den Kühlschrank gestellt.
Danach kam immer noch nichts!!!!
Wenn auch über viele Arten gesagt wird, sie seinen schwer zu vermehren, über Epipactis atrorubens kann man wohl sagen, sie ist extrem schwer zu vermehren.

Berthold

Zitat von: Timm Willem am 06.Okt.09 um 20:57 Uhr
Wenn auch über viele Arten gesagt wird, sie seinen schwer zu vermehren, über Epipactis atrorubens kann man wohl sagen, sie ist extrem schwer zu vermehren.

Hat schon jemand eine Grünaussaat getestet?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Timm Willem

#11
Zitat von: Uhu am 06.Okt.09 um 20:26 Uhr
Diese stehen seit Jahren in einem recht dichten Dryas-Polster im bot. Garten.
Sie sind aus Ansamung von urspünglich anderem Standort im Frühlingswald dort groß geworden. Der kalk wurde aus einem Orchideen "verseuchten" Steinbruch für die Neuanlage des Gartens Anfang der 80er geholt. Dabei wurden die epipactis eingeschleppt. Seither existiert dort ein dauerhafter Bestand. Weißes Waldvögelein erschien erst nach etlichen Jahren.

Am Naturstandort stehen die Epipactis lieber im reinen Kalkschotter, etwas schattig. Dort gibt es ebenfalls Vieltrieber in Massen. Der Steinbruch ist inzwischen Naturschutzgebiet.

Gruß Jürgen
Hallo Jürgen,
in der Tiefebene erscheint E. helleborine ähnlich plötzlich auf Schuttplätzen und an Straßenrändern. Das Rätsel ist aber, warum lassen sie sich nicht wie Cypris einfach umpflanzen. Ich hatte etliche wild aufgelaufene im Garten meines Elternhauses, um sie zu erhalten wollte ich sie an eine sicherere Stelle im gleichen Garten umsetzen, oft ohne Erfolg.

Timm Willem

Zitat von: Berthold am 06.Okt.09 um 21:06 Uhr
Zitat von: Timm Willem am 06.Okt.09 um 20:57 Uhr
Wenn auch über viele Arten gesagt wird, sie seinen schwer zu vermehren, über Epipactis atrorubens kann man wohl sagen, sie ist extrem schwer zu vermehren.

Hat schon jemand eine Grünaussaat getestet?
Hallo Berthold,
ich habe damals viele Kapseln, auch noch unreife ausgesät. Die sehr unreifen werden schwarz wie anderes Gewebe bei der Art.

Berthold

Zitat von: Timm Willem am 06.Okt.09 um 21:14 Uhr
Ich hatte etliche wild aufgelaufene im Garten meines Elternhauses, um sie zu erhalten wollte ich sie an eine sicherere Stelle im gleichen Garten umsetzen, oft ohne Erfolg.

Den Effekt kenne ich sehr gut.
Du musst die Wurzeln sehr sorgfältig reinigen und möglichst gut desinfizieren, dann kann man sie gut umpflanzen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Manne

Ich kann nur sagen, diese Art keimt im blanken Kalkschotter oder Sand. Ohne auch nur eine Pflanze oder Wurzel in der Nähe.
Ansaaten in rohen Kalkschotter sind recht erfolgreich.
Umpflanzen ohne Substratanteile, am besten gut abwaschen. Also wie die meisten Erdorchideen.