Orchis morio (Anacamptis morio) und Unterarten wie syriaca

Begonnen von Tobias, 27.Feb.11 um 14:56 Uhr

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Berthold

Du kannst einen typischen Quadratmeter suchen und dort die Pflanzen zählen, dann kannst Du die Grösse der Fläche abschätzen, die einigermaßen gleichmäßig bewachsen ist und schon hast Du die Gesamtanzahl der Pflanzen in hinreichender Genauigkeit.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Alwin

Ich brauche nicht zu zählen
Aber alle vom Vorjahr sind wieder da
Man erfreut sich auch an Kleinigkeiten
Wenn man sie nennen darf sein eigen

Kater Karlo

Zitat von: Berthold am 23.Apr.22 um 11:43 UhrDu kannst einen typischen Quadratmeter suchen und dort die Pflanzen zählen, dann kannst Du die Grösse der Fläche abschätzen, die einigermaßen gleichmäßig bewachsen ist und schon hast Du die Gesamtanzahl der Pflanzen in hinreichender Genauigkeit.
Das wäre im Idealfall die Idee. Es wachsen auf der Wiese an vielen Stellen aber keine Orchis. Würde ich dort einen Quadratmeter auszählen, käme ich auf Null. Würde ich das an einer dichter bewachsenen Stelle tun, käme ich auf mindestens 3000 bis 4000 Pflanzen. Dass es so viele nicht sind, kann man bei einem Blick über die Wiese schnell erkennen. Die Fläche zwischen Ortsrand und Wald, zu der die Wiese gehört, hat höchstens einen knappen halben Quadratkilometer (etwa 1600 m x etwa 300m). Es sind teils alte Streuobstwiesen, noch bewirtschaftete Felder und ehemalige Pferdeweiden. Orchis habe ich dort nur an den Waldrändern gefunden, bis etwa zwanzig Meter in die Wiese hinein. Möglicherweise zuviel Düngereintrag auf dem Rest der Fläche durch Landwirtschaft und Weidetiere.
Hilft das jetzt weiter und was stellst Du mit der Information an?
herzliche Grüße
Matthias

Alwin

Mach dir keinen Kopf
Wir haben uns über deinen Bericht gefreut
Es zeigt sich auch immer wieder
Dass das menschliche Düngen und Überdüngung meistes die Wurzel des Übels ist
Natur belassen kann der Mensch halt selten lassen
Sucht immer nach extremen und exotischen
Will verbessern schädigt aber meist
und macht " das schöne normale"
damit klein
Ich freue mich über deine Berichte
mit und ohne alba

Berthold

Zitat von: Kater Karlo am 24.Apr.22 um 07:37 UhrHilft das jetzt weiter und was stellst Du mit der Information an?

Mich interessiert, mit welche Häufigkeit Albinos bei den verschiedene Arten auftreten.

Nach meinen jetzigen Schätzungen sind es bei Orchis morio etwa 1:500 (3 Beobachtungen), bei Orchis mascula oder Orchis laxiflora weniger als 1:1000.

Bei der Kreuzbestäubung von Orchis morio Albinos entstehen etwa 1:20 reinen Albinos, bei Selbstbestäubung eines Orchis morio vermutlich 1:0.1, d. h. auf 10 reine Albinos kommt eine Pflanze mit etwas blau in der Blüte.
Hier im Forum wurde darüber berichtet.
 
Mich hat immer interessiert, wie Händler weiße Orchis morio mit Garantie verkaufen können, die sie angeblich generativ vermehren und die tatsächlich reine Albinos sind.   
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Kater Karlo

Albinos habe ich bei Orchis morio noch nie gesehen, zumindest erinnere ich mich nicht. Außer diesem Vorkommen sind mir noch zwei oder drei andere bekannt. Sehr viele Pflanzen sind es nie, obwohl ich mich an Berichte erinnere, dass die Art früher fast an jedem Straßenrand vorkam.
Albinos habe ich, soviel ich mich erinnere, bisher nur bei Orchis militaris und Orchis purpurea gefunden. Das sind die Arten mit teilweise noch größeren Beständen, was das Auftreten von Albinos wahrscheinlicher macht. Selbst von Dactylorhiza majalis, die oft noch gute Bestände hat, kenne ich Albinos nicht.
herzliche Grüße
Matthias

Uhu

hier blüht morio nun auch wieder. Letztes Jahr hatte ich eine Genehmigung zur gegenseitigen Bestäubung und Samenentnahme der beide albinos auf der Fläche. Obwohl sie jeweils nur eine Kapsel hatten sind beide dieses Jahr nicht wieder erschienen. Leider hab ich mir bei der Aussaat auch noch die Nährböden versaut und nur 5 Sämlinge retten können.
Grüße Jürgen

Dr. No

Heute morgen Überraschung auf meiner Wiese: A. morio! Definitiv nicht gepflanzt, es muss also einer der vielen Samen erfolgreich gekeimt sein.

Berthold

Zitat von: Dr. No am 30.Apr.22 um 12:15 UhrDefinitiv nicht gepflanzt, es muss also einer der vielen Samen erfolgreich gekeimt sein.

Wo einer keimt, keimen meist mehrere  :classic
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Dr. No


Alwin

Zitat von: Dr. No am 30.Apr.22 um 13:55 UhrIch suche ja schon wie ein Geisteskranker!
:thumb  Da lohnt es sich beinahe
Grashalm für Grashalm um zu drehen
Ausnahmsweise darfst du auch dafür
am 1.MAI arbeiten
Wünsche dir viel Erfolg

Eveline†


Kater Karlo

Zitat von: Dr. No am 30.Apr.22 um 13:55 UhrIch suche ja schon wie ein Geisteskranker!
Nicht blühende Pflanzen wirst Du zwischen den hohen Grashalmen nur schwerlich finden und das Risiko, dass sie zertreten werden, kommt dazu. Es sollten aber noch mehr Deiner vielen Samen gekeimt sein. Nächstes Jahr wird es sich zeigen.
herzliche Grüße
Matthias

Berthold

Zitat von: Kater Karlo am 01.Mai.22 um 13:41 Uhr
Zitat von: Dr. No am 30.Apr.22 um 13:55 UhrIch suche ja schon wie ein Geisteskranker!
Nicht blühende Pflanzen wirst Du zwischen den hohen Grashalmen nur schwerlich finden und das Risiko, dass sie zertreten werden, kommt dazu.

Ja, aber man kann das Auge erstaunlich gut darauf trainieren
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Dr. No

Ja, aber Matthias hat recht: Die Gefahr des Zertretens ist doch recht groß. Außerdem kann man einen Hektar nicht Grashalm für Grashalm ansuchen.  :nee