Ich lebe mit dem Wolf und anderen wilden Tieren

Begonnen von Primel †, 22.Jul.09 um 11:20 Uhr

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Primel †

Fast alle Jahre bewachen diese beiden Schlangen oder ihre Vorfahren (gemeinsam mit anderen) mein Haus und den Garten. Sie liegen beim Eingang und haben sich schon mehrmals ins Haus verirrt.
Ich denke die braune Schlange ist eine Schlingnatter. Gerade sind 10 junge Nachkommen geschlupft.
Die schwarze Schlange ist extrem scheu und aggressiv (daher die schlechte Qualität der Bilder). Was kann das für eine Schlange sein. Sie frisst liebedgern Mäuse.

LG
Hans

Postpiet

Hallo Hans,

toll, was sich da in Deinem Garten tummelt.

Die Schlingnatter hast Du bereits richtig erkannt. Wenngleich die Art auch recht farbvariabel in braun, grau oder sogar rostrot daherkommen kann, so ist die dunkle Binde, welche seitlich am Kopf vom Nasenloch über das Auge zum Hals zieht, doch eigentlich unverkennbar.

Das schwarze Exemplar ist anhand der vorliegenden Fotos schwer bestimmbar, aber sollte sich Dein Garten in Mitteleuropa befinden, dann kommen eigentlich nur zwei Arten in Frage:

Entweder handelt es sich um eine sog. "Höllenotter", d. h. eine völlig schwarze (melanistische) Farbvariante der Kreuzotter, wie sie z. B. vielfach in höheren Gebirgslagen auftritt. Oder aber es ist ein reinschwarzes Exemplar der Ringelnatter, auch so etwas gibt es (aber doch recht selten), da fehlen dann die gelblichen Halbmondflecken völlig.

Letztere wäre für den siedlungsnahen Standort wohl die wahrscheinlichere Variante, aber für mich so nicht eindeutig bestimmbar.


Schönen Gruß

Peter
Posting © [Postpiet] 2013.
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Berthold

In meinem Heimatland Nordrhein-Westfalen (NRW) ist der Wolf zurück. Nicht gemeint ist unser Innenminister Dr. Ingo Wolf sonder der richtige Wolf, Canis lupus.

In Borgentreich im Kreis Höxter hat er auf einer Wiese im November 2009 ein Schaf gerissen. Fellreste am Weidezaun haben ihn jetzt überführt. Vermutlich ist er, ein männliches Tier, schon 2008 durch die nordhessischen Wälder gestreift.

Eine alte Sehnsucht von Postpiet nähert sich ihrer Erfüllung.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Lisa.

Das ist ja toll, Berthold!

Hoffentlich wird er nicht gleich abgeknallt, leider erweckt er bei erstaunlich vielen Menschen irrationale Ängste.

Ein anderes großes Problem für das Überleben der Art ist die Hybridisierung mit Hunden. Leider findet eine läufige Wölfin bei uns schneller einen streunernden, unkastrierten Hund als einen Artgenossen.
Grüße
Lisa

Berthold

Zitat von: Moli am 05.Mär.10 um 14:13 Uhr
Das ist ja toll, Berthold!

Hoffentlich wird er nicht gleich abgeknallt, leider erweckt er bei erstaunlich vielen Menschen irrationale Ängste.

Lisa, ich denke nicht. Wir haben hier ja nicht so einen Problem-Ministerpräsidenten wie in Bayern.

Ja, durch die Hybridisierung gerät natürlich schnell jeder Hund aus der Nachbarschaft in Wolfsverdacht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Peter

auch in Oberbayern gibt es den gesicherten Nachweis eines Wolfes.

Gruß
P.
Grüße
P.

Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von Jedem! (Karl Valentin)

unterallgaier

Liebe Grüße,
Tom

Peter

Zitat von: unterallgaier am 05.Mär.10 um 16:26 Uhr
Und in Sachsen gibt es sie schon lange wieder: http://www.wildnis-wagen.de/frame.htm

Tom, das Vorkommen in Sachsen ist ja lange bekannt. Dort gab es ja auch schon Nachwuchs.

Die Nachweise für Bayern und Hessen sind neu, soviel ich weiß. Auch nahe Luzern wurde vor ein paar Wochen übrigens ein Wolf nachgewiesen.

Gruß
P.
Grüße
P.

Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von Jedem! (Karl Valentin)

Alexa

Berthold, die Hasenfalle ist jetzt aber zu klein.

Manne

#9
Brandenburg nicht zu vergessen. Die haben schon wieder eine richtige Population. Den Russen sei Dank.

Lisa.

Zitat von: Berthold am 05.Mär.10 um 15:13 Uhr
Ja, durch die Hybridisierung gerät natürlich schnell jeder Hund aus der Nachbarschaft in Wolfsverdacht.

Oder andersrum. :tsts

Vielleicht täusche ich mich und es passiert doch eher selten:
http://www.wolfsregion-lausitz.de/forschung/genetische-untersuchungen
Grüße
Lisa

unterallgaier

Zitat von: Peter am 05.Mär.10 um 16:41 Uhr
Zitat von: unterallgaier am 05.Mär.10 um 16:26 Uhr
Und in Sachsen gibt es sie schon lange wieder: http://www.wildnis-wagen.de/frame.htm

Tom, das Vorkommen in Sachsen ist ja lange bekannt. Dort gab es ja auch schon Nachwuchs.

Die Nachweise für Bayern und Hessen sind neu, soviel ich weiß.
Gruß
P.

Für Oberbayern mag das gelten, nicht aber für Gesamtbayern, da er schon vor mehr als zwei Jahren im Fichtelgebirge in Oberfranken gesichtet wurde:
http://www.frankenpost.de/nachrichten/fichtelgebirge/wunsiedel/art2460,769272
http://www.sueddeutsche.de/bayern/69/429821/text/

Soweit ich weiß kam dieser Wolf in Oberbayern über Österreich nach Bayern.

Liebe Grüße,
Tom

Peter

nicht überraschend: auch vom Bayerischen Wald gibt es Wolf- Sichtungen.
Grüße
P.

Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von Jedem! (Karl Valentin)

Manne

Man muss auch sagen, das in Ostdeutschland schon immer Wölfe eingewandert sind. In der DDR wurden die aber geschossen. Über die hermetisch abgeriegelte Granze konnten sie ja nicht weiter nach Westen wandern . Das ist heute anders.

Berthold

Am 1. Okt diesen Jahres hat das Land NRW eine ca. 1000 km² grosse Fläche als Wolfsgebiet ausgewiesen. Dazu gehört leider auch ein Teil des Kreises Recklinghausen und ich leben mitten drin.
In der Nähe wurde die Wölfin GW954f bereits gesichtet. Ihr wird das Töten von mehren Schafen unterstellt. Zum Glück fressen sie keine Orchideen.
Ich werde das Haus nur noch bewaffnet verlassen. Leider soll man Wölfe nicht zähmen können, sonst hätte ich schon eine Idee für einen guten Freund an meiner Seite.

Es soll derzeit ca. 600 Wölfe in Deutschland geben. Naturfreunde schätzen, dass für 10 000 Wölfe genügend Platz in Deutschland sei. 
Ich schätze, dass das vor 1000 Jahren wohl zutreffend war.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)