Eine Fliege?

Begonnen von Lisa., 28.Okt.11 um 17:06 Uhr

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Lisa.

Berthold, seit wann bist Du denn so kurzsichtig?  ;-) Das gehört doch zum Drumherum. Außerdem hat der Jäger selbst sowie sein Hund beim Ansitzen bestimmt öfter eine Lausfliegenbegegnung als ich.
Grüße
Lisa

Lisa.

Zitat von: Berthold am 28.Okt.11 um 23:24 Uhr
Zitat von: Lisa. am 28.Okt.11 um 23:13 Uhr
Nee, das Weibchen saugt Blut und bringt dann Larven zur Welt, die sich auf den Boden fallen lassen. Sagt Wikipedia.


darüber kann ich aber nichts finden. Ich glaube, Du siehst die Lage etwas optimistisch.

Ja, da sind reichlich Lücken. Lebengebärend und Larven nach der Geburt auf den Boden finde ich in mehreren Quellen.

Aber: Saugen Männchen wie Weibchen Blut? Wenn sie davor die Flügel abstoßen, machen sie das doch bestimmt nur einmal?
Dann habe ich noch eine Info gefunden die besagt, dass sich das Tierchen zuvor von Hautschuppen ernährt. Aber warum findet dann nicht die ganze Entwicklung auf dem Wirt statt? Oder tut sie das am Ende doch?
Grüße
Lisa

Postpiet

Zitat von: Berthold am 28.Okt.11 um 23:06 Uhr
Zitat von: Lisa. am 28.Okt.11 um 22:58 Uhr
Berthold, die sind lebendgebärend.
aber die werden doch keine ausgewachsenen Fliegen gebären, wahrscheinlich doch dann Maden, oder?
...

Lebendgebärend?

Jein ...

Es handelt sich schon um eine Form viviparer Fortpflanzung, allerdings werden vollentwickelte und verpuppungsreife Larven geboren (man spricht hier von Pupiparie), d. h. die Larvenstadien benötigen keinerlei nahrungsabhängiger Entwicklungszeit.


Schönen Gruß

Peter
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Berthold

Können die Fliegen nach dem Schlüpfen denn noch wachsen?
Sie können doch kaum mit Originalmasse des erwachsenen Tieres schon aus dem Mutterleib schlüpfen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Lisa.

Wachsen und entwickeln tun sie sich wohl schon noch. Schlüpfen nur nicht aus einem Ei, wie bei anderen Insekten.
Grüße
Lisa

Berthold

Zitat von: Lisa. am 29.Okt.11 um 01:35 Uhr
Wachsen und entwickeln tun sie sich wohl schon noch.

Aber wie soll das gehen? Dann müssten sie sich doch regelmässig häuten oder die Haut muss mitwachsen.

Aber letzteres ist doch erst eine Errungenschaft der Vögel und Säugetiere, über die ich perönlich sehr fröh bin. Sonst hätte man in den dicht besiedelten Gebieten überall Menschenhäute rumliegen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Greenruck

#21
Hallo,
kurz was prrrraktisches zu den Lausfliegen, wir habe überreichlich Erfahrungen mit ihnen in der Wildvogelauffangstation. Vor allem die Greife und Mauersegler! bringen sie mit.
Sie schwächen den Wirt durch Blutsaugen, das eigentlich Interessante ist folgendes. Sie haben anfangs Flügel und sind dann fliegenderweise auf der Suche nach einem Wirt. Der wird ein, zwei Tage belästigt und öfters fein angebohrt. Schmeckt er nicht, nun dann geht es eben weiter. Trifft aber der Geschmack den der Lausfliege, dann verliert sie die Flügel und bleibt treu beim Wirt. Die Flügel sind dann nur noch rudimetär erkennbar. Man spürt sie kaum, sie kann die Haut beklettern ohne das man sie bemerkt!!! Hat man endlich eine mal erwischt, dann merkt man wie fest und stabil sie ist. So einfach Zerdrücken, das geht nicht! Wir veranstalten immer ein Wettrennen wenn beim Öffnen einer Kiste oder beim Händeln eines verletzten Vogels diese Tierchen entfleuchen. Der Langsamste bekommt sie. Die Fliegen sind dann am Hinterleib oft grün-blau, das heißt wahrscheinlich satt. Eine von unseren Mädels zieht diese Viecher magisch an, sie freut sich immer auf den Sommer - Lausfliegengarantie! Pro Vogel sind sie zählbar, max 7-8 Fliegen. Mehr passen nicht, wie die das auf dem Wirt regeln, das weiß ich nun nicht. Vielleicht treffen die sich mal zu einer geselligen Runde. Mit einem Schluck Roten. Sitzen ja an der Quelle.
Beim Patienteneingang in der Station gibt es immer ein kleines Mittelchen in den Nacken, nächsten Morgen kann man die Lausfliegen dann in der Box, Kiste wie auch immer, zählen. Sie haben dank der Chemie ihr Leben ausgehaucht. Ist eine ekelhafte Bagage und ich bin nicht zimperlich. Hatte schon öfters mal eine über Nacht da!
Hirschlausfliege, Vogellausfliege, alles ein Abwasch, nur mit dem Mikroskop hält der Taxonom sie auseinander. Für einige gibt es nicht mal deutsche Namen.
Die auf dem Bild hat keine Flügel mehr, sie hat wohl schon einen Freund gefunden.
Steffen

Postpiet

Zitat von: Berthold am 29.Okt.11 um 01:19 Uhr
Können die Fliegen nach dem Schlüpfen denn noch wachsen?
Sie können doch kaum mit Originalmasse des erwachsenen Tieres schon aus dem Mutterleib schlüpfen.

Tja,
so genau findet man die Entwicklung nirgends beschrieben, zumindest nicht in der mir zur Verfügung stehenden Literatur ...

Ein paar weiterführende Erläuterungen zur Biologie der Lausfliegen finden sich z. B. hier: http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/Braunau_9_0117-0121.pdf

Vielleicht hilft diese Monographie weiter (hab' ich allerdings nicht gelesen): http://hbs.bishopmuseum.org/pim/pdf/pim6.pdf

Oder dieses Forum: http://www.forumjar.com/forums/Hippoboscidae


Schönen Gruß

Peter
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Berthold

Zitat von: Greenruck am 29.Okt.11 um 18:46 Uhr
Sie haben anfangs Flügel und sind dann fliegenderweise auf der Suche nach einem Wirt. Der wird ein, zwei Tage belästigt und öfters fein angebohrt. Schmeckt er nicht, nun dann geht es eben weiter. Trifft aber der Geschmack den der Lausfliege, dann verliert sie die Flügel und bleibt treu beim Wirt. Die Flügel sind dann nur noch rudimetär erkennbar.

Da Lisa dieses Tier mit bereits abgeworfenen Flügeln in ihren Haaren entdeckt hat, muss man also annehmen, das Lisa ihr gut geschmeckt hat, oder?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Lisa.

Vielleicht sind die Flügel auch beim aus-den-Haaren-Fischen abgebrochen. Das hat ja die ganze Fliege nicht überlebt.
Ich weiss nicht, ob es Unterschiede beim Biss der verschiedenen Arten gibt, aber ich habe nun Einiges davon gelesen, dass man den Hirschlausfliegenbiss sehr wohl spürt.
Grüße
Lisa

Berthold

Zitat von: Lisa. am 29.Okt.11 um 19:04 Uhr
Vielleicht sind die Flügel auch beim aus-den-Haaren-Fischen abgebrochen. Das hat ja die ganze Fliege nicht überlebt.
Ich weiss nicht, ob es Unterschiede beim Biss der verschiedenen Arten gibt, aber ich habe nun Einiges davon gelesen, dass man den Hirschlausfliegenbiss sehr wohl spürt.

Die Zecken spritzen ein Lokalanästhetikum ein, bevor zu richtig zubeissen.

Hast Du nichts gemerkt?
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Lisa.

Berthold, auch wenn Du es gerne hättest: sie hat mich nicht gebissen. Sie war in meinen Haaren und noch nicht auf der Kopfhaut.
Grüße
Lisa

Berthold

Zitat von: Lisa. am 29.Okt.11 um 19:31 Uhr
Berthold, auch wenn Du es gerne hättest: sie hat mich nicht gebissen.

Habe ich tatsächlich diesen Eindruck erweckt?
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Lisa.

Nachdem Du auch schon mal einer Zecke dabei zugeschaut hast, wie sie meinen Arm erkundet: Ja.
Grüße
Lisa

Berthold

Zitat von: Lisa. am 29.Okt.11 um 22:07 Uhr
Nachdem Du auch schon mal einer Zecke dabei zugeschaut hast, wie sie meinen Arm erkundet: Ja.

Aber von der Zecke merkst Du den Biß doch garnicht, wegen des Beteubungsmittels
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