Insekten ohne Schmetterlinge

Begonnen von Eerika, 27.Apr.09 um 17:20 Uhr

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Rüdi

Hier zwei von den "Dicken"
aber wie gesagt, näher und besser krieg ich die nicht, zumal der Lavendel dicht steht und ich dann die Stängel beiseite ziehen muss.
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
        :: Kǒng Fū Zǐ  孔夫子 :: 推手 ::

Berthold

Zitat von: Rüdi am 21.Aug.19 um 12:04 Uhr
zumal der Lavendel dicht steht und ich dann die Stängel beiseite ziehen muss.

Aber der Lavendel muss doch jetzt radikal zurück geschnitten werden, da kannst Du jeden Lavendelbauern fragen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Rüdi

ja Berthold,
die anderen Sorten sind alle schon geschnitten. Diese hier blüht immer als letztes und solange die Hummeln und Bienen daran Nektar finden, schneide ich nicht zurück.
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
        :: Kǒng Fū Zǐ  孔夫子 :: 推手 ::

Rüdi

Die Namen dieser drei  würden mich auch interessieren.

leider die letzte nur im Flug erwischt.

Im Moment ist das Bergbohnenkraut Hauptanziehungspunkt
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
        :: Kǒng Fū Zǐ  孔夫子 :: 推手 ::

Muralis

Am ersten Bild die gelbe sollte ein Drohn der Hellen Erdhummel (B. lucorum) sein, man erkennt die gelbe Gesichtsbehaarung. Die dunkle Hummel könnte eine Wiesenhummel (B. pratorum) sein, ich glaube, das rote Hinterende und vorne einen helleren Kragen zu erkennen. Das Bild reicht aber für eine sichere Bestimmung nicht aus.

In der 2. Serie ist erst wieder dieser Helle Erdhummel-Drohn zu sehen. Die 2. Hummel ist eine Steinhummel (B. lapidarius), wobei man aufpassen muss, denn es gibt auch eine Reihe anderer rotschwarzer Hummelarten. Die letzte ist ein weibliches Tier aus der Erdhummelgruppe (mehrere Arten), diese kann man so nicht auf Artniveau bestimmen, nur die Drohnen unterscheiden sich deutlich.


Rüdi

Vielen Dank, das ist doch schon mal ein Anfang.
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
        :: Kǒng Fū Zǐ  孔夫子 :: 推手 ::

Ruediger

Zitat von: Muralis am 21.Aug.19 um 09:21 Uhr
Zitat von: Ruediger am 20.Aug.19 um 18:50 Uhr
Bei meiner schnellen Befreiung und dem Transport hat sie mich zum Dank gestochen, das war wohl ihre Aufregung. :-D

An sich nur kurze Zeit schmerzhaft, dank Kühlung, Methylprednisolon-Creme und Ceririzin-Tablette ist das schnell verschwunden.

Ehrlich, das alles hast du genommen?
Ich bin gerade intensiv beim Hummelkartieren für den geplanten österreichischen Hummelatlas und fange dabei immer wieder Hummeln auch mit der Hand. Ohne Stiche geht das nicht ab, oft mehrere bei einer Exkursion. Für irgendwelche Behandlungen hab ich dabei keine Zeit. Es ist völlig harmlos und klingt bald wieder ab.



Na klar, das war mein erster Hummelstich, die sind sonst friedlicher.
Bei Wespenstichen hatte ich schon ganz andere Erfahrungen gesammelt, da wird man vorsichtiger.

Gut Therapie ergibt gutes Ergebnis. :-D
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Muralis

#2362
Ja, Hummeln tun eigentlich nichts, wenn man sie nicht fangen will.
Aber: keine Therapie bringt in diesem Fall auch ein gutes Ergebnis (es sei denn, man ist allergisch gegen Hummelstiche, weiß aber nicht ob´s sowas gibt, die Fallzahl ist hier anscheinend sehr gering).

Mal hier ein Bild von einer anderen, nicht so seltenen Hummel, aber eins meiner Favoriten: die Bergwaldhummel Bombus wurflenii, ein Drohn. Die Drohnen sind bei dieser Art recht bunt, ansehnliche Tiere. Die wurflenii hat einen nur kurzen Rüssel und so ist sie dazu übergegangen, aus langröhrigen Blüten den Nektar zu stehlen. Man sieht hier die geknickte Röhre einer Blüte vom Flaumigen Hohlzahn Galeopsis pubescens, und an der Knickstelle ist bereits ein Loch gebissen, wo nun Bergwaldhummeln bei ihrem Rundflug immer wieder Nektar süffeln können. Um diesen Diebstahl zu realisieren, haben sie besonders gezähnte Mandibeln, ein Bestimmungsmerkmal für die Art.

Für dieses Foto brauchte ich ca. 1 Stunde....

Rüdi

#2363
Das lässt mich hoffen dass, wenn ich geduldiger werde ..........vielleicht doch mal ein ordentliches Foto entsteht.
dann auf zur Fotojagd, habe nämlich heute eine gesehen, die der obigen ähnlich sah, nur auch der Vorderpelz war so orange/rot wie das Hinterteil dieser.
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
        :: Kǒng Fū Zǐ  孔夫子 :: 推手 ::

partisanengärtner

Mich hat noch keine Hummel gestochen, obwohl ich bis zu dem folgenden Vorfall die locker mit der hohlen Hand gefangen habe. Aber ein Freund von mir wurde von einer Erdhummelkönigin (Art mangels Kenntnissen damals nicht ganz sicher) sehr oft gestochen. Wir haben sie wohl bei der Nestgründung gestört und sie hat auf seinem Handgelenk eine Reihe von Stichen gesetzt. Danach habe ich die nur noch sehr vorsichtig an den beiden Flügeln gepackt um sie zu fangen. Geht natürlich nur wenn sie gerade beschäftigt ist.

Witzig daran war bei meinem Freund, daß ich währenddessen dauernd behauptete Hummeln können gar nicht stechen (So stand es in einem meiner Bücher)
Er rief dauernd aber sie sticht doch. Soviel zum Unterschied Theorie und Praxis.
Die Giftwirkung war mäßig aber die Einstiche waren deutlich zu sehen.
An einer tot aufgefundenen Hummel habe ich mir mal die krumme Stopfnadel angesehen die so eine Hummel hat. Beeindruckend.
Seltsamerweise ist der nach oben gebogen.
Darum hat sie auch so freizügig stechen können. Sie saß genau an dem Übergang von Pulloverärmel zum Handgelenk.


Wer selber  mal solche Erfahrungen machen will sollte sich in der Nähe eines Nestes einer Baumhummel Bombus hypnorum (Nistkasten etc.) aufhalten. Da sitzt um diese Zeit eine ganze Wachmannschaft drauf die deutlich macht das sie keinen Spaß versteht.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Nach meiner Information soll der Hummelstich schmerzen, aber das Gift ist harmlos. Ähnliches soll für Hornissen gelten, allerdings soll der Stich noch mehr schmerzen.
Die allgemein bekannt Volksmeinung "7 Hornissen töten ein Pferd" soll nicht zutreffen. Aber ich habe die letale Dosis an Pferden noch nicht getestet.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Zitat von: Berthold am 23.Aug.19 um 09:53 Uhr
Nach meiner Information soll der Hummelstich schmerzen, aber das Gift ist harmlos.

Das erste kann ich nun aus eigener Erfahrung bestätigen, beim zweiten kommt es wie so oft im Leben darauf an.
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Muralis

Heute ein Neuzugang in der Heuschreckenliste für meinen Garten. Mein kleiner Kaffeestrauch wies heute Vormittag wieder ein frisch angefressenes Blatt auf und der Verursacher saß diesmal noch unmittelbar daneben: ein ♀ der Vierpunktigen Sichelschrecke Phaneroptera nana. Die Art ist ursprünglich mediterran verbreitet, breitet sich jedoch als Klimaprofiteur immer weiter in Mitteleuropa aus. Nach einem Erstfund letzten Herbst unten an der Donau ist sie nun auch in meinen Garten auf 400m Seehöhe vorgedrungen.

wölfchen

Hätte ich als "Grünes Heupferd" betitelt  :blush:
Toll, dass du sowas bestimmen kannst :thumb

LG wölfchen

Muralis

Nein, Heupferd ist um einiges größer. Aber selbst bei den Heupferden gibt es 3 Arten...
Diese Sichelschrecke kann man aber sehr leicht mit der Gemeinen Sichelschrecke verwechseln, die bis heute hier ausschließlich vorkam. Allerdings ist die Vierpunkt-Sichelschrecke etwas untersetzter und wirkt ein wenig bucklig von der Seite. Einmal Verdacht geschöpft, kann man die weiteren, nicht so auffälligen Merkmale analysieren und die Bestimmung absichern.
Die Artenvielfalt bei den Heuschrecken ist vergleichsweise überschaubar, aber im Laufe der Jahre hab ich selbst in meinem kleinen Hausgarten schon etwa 25 Arten gesichtet. Aktuell sind es aber viel weniger, die Artenzahlen sind hier generell rückläufig - Stichwort Insektensterben, menschengemacht.