Kamerun, Nord-West Provinz

Begonnen von FHanert, 28.Jul.11 um 20:09 Uhr

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FHanert

Ja alle außer mir kriegen immer einen!  :-D
MfG Franzi

Postpiet

Zitat von: FHanert am 31.Jul.11 um 22:47 Uhr
Tithonia, ein hochwachsendes Korbblütengewächs
...

Zitat von: FHanert am 01.Aug.11 um 09:14 Uhr
Die wird als Dünger in einem Versuch verwendet, sieht man auf dem ersten Bild von Post 105!
...


Hallo Franziska,

das natürliche Verbreitungsgebiet der Gattung Tithonia liegt ja in Mexiko und angrenzenden Staaten, allerdings gibt es einige Arten, die auch in anderen Regionen als invasive Neophyten Fuß gefaßt haben und somit dort zu einem Problem geworden sind.
Gilt dies auch für Kamerun, oder warum wird gerade mit Tithonia als Dünger experimentiert?


Schönen Gruß

Peter
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FHanert

#122
Soweit ich das mitbekommen habe, wurde die Tithonia deshalb verwendet, weil sie sehr schnell wachsend ist und sich sehr gut häckseln und aufbringen lässt! Zudem hat dieser Dünger eine hohe Verrottungsgeschwindigkeit!

Grundsätzlich muss man aber sagen, dass ich Tithonia außer auf Fonta nirgendwo in Kamerun gesehen habe und dass sich keine der Düngebehandlungen gegen einfachen Rinderdung durchsetzen konnte!
Grundsätzlich würde ich auch sagen, dass sich ein Afrikaner um die Konsequenzen von Neophyten wohl die geringsten Sorgen macht! Das Zeug wächst da halt und wenns zuviel wird wirds mit der Machete umgelegt und gut ist!
Bspw gibt es in der Nähe von Fonta und wenn du Richtung Kumbo fährst riesige Eukalyptuswälder, die aufgrund ihrer Schnellwüchsigkeit angebaut wurden und für die Holzkohlegewinnung genutzt werden!

Dieser zeigte einfach den besten Ertrag mit dem verhältnismäßigen geringsten Unkrautzuwachs!
MfG Franzi

FHanert

Als viertes Untersuchungsgebiet beschäftigte man sich vor Ort mit Maniok und dem entsprechenden Mosaikvirus!

Auf den Feldern sollten Sorten selektiert werden, die eine relative Resistenz gegen das Virus aufweisen!
MfG Franzi

FHanert

Neben dem Mosaikvirus litten die Pflanzen noch unter dem Befall der weißen Fliege!
MfG Franzi

FHanert

So jetzt mal ein paar Blümchen!
MfG Franzi

FHanert

Neben der Research Section gab es auf Fonta wie schon erwähnt, die Trainings Section, in welcher die Bauern in Kursen ausgebildet wurden!

Sie lernten bspw Heilpflanzen kennen und anzubauen, aber es ging auch um solche ackerbaulichen Geschichten, wie Düngung und Drei-Felder-Wirtschaft etc!

Dann gab es noch eine Baumschule, auf welcher Tropenholzbäume und Nutzbäume wie Mango, Papaya und ähnlich nach gezogen wurden!
Diese konnten von den Bauern für wenig Geld erworben und auf ihrem Stück Land ausgepflanzt werden!
Zudem wurden die Bäume zur Wiederaufforstung eingesetzt! Neben der Baumschule gab es noch ein von den Schweizern angelegtes Arboeretum, von welchem ich aber irgendwie keine Bilder gemacht habe!
MfG Franzi

FHanert

Und noch nen bisschen Baumschule
MfG Franzi

FHanert

Unsere Quelle war so sauber, dass man sie auch ohne Abkochen genießen konnte!  :thumb
MfG Franzi

FHanert

 :-D
MfG Franzi

FHanert

 :blume
MfG Franzi

Ahriman

Hallo Franziska!

Danke für den tollen Bericht.  :thumb
Ich habe chemische und mikrobielle Ökologie studiert und arbeite auch häufig in den Tropen, allerdings in Mittelamerika (Panama, Costa Rica). Interessant finde ich dass die meisten Unkräuter wirklich pantropisch verbreitet zu sein scheinen. Man findet dort - zumindest auf Gattungsniveau - exakt das gleiche Zeug.
In Mittelamerika gibt es sehr hübsche Mucuna-Arten mit großen gebänderten Samen. Aber diese Haare an den Hülsen sind ungut! :nee

Warum baut man eigentlich keine essbaren Fabaceae an um Stickstoffdüngung zu erreichen, z.B. Soja?

Außerdem würde mich interessieren was dort für ein Boden vorherrscht. Sieht auf den Bildern ja nicht so schlecht aus. In SW-Costa Rica hat die Uni Wien eine Versuchs-Tropenstation (wo es allerdings um ökologische Grundlagenforschung und nicht Agrarbiologie geht), der Boden dort ist Ferralsol, also nicht nur extrem arm an N und P sondern enthält auch noch hohe Konzentrationen von Aluminium. Darauf kann man nach Rodung des Waldes de facto nix anbauen, nicht einmal mit Düngung. Selbst Rinder die das spärlich wachsende Gras auf den Weiden der Kleinbauern dort fressen zeigen schwere Mangelerscheinungen.

Man hat versucht den Leuten dort beizubringen kleinräumig Terra preta aufzubauen und ansonsten den Wald zwecks Ökotourismus in Ruhe zu lassen, aber auch hier zeigt sich das Problem:
Funktioniert alles solang man danebensteht und den Leuten auf die Finger schaut. Aber alle Projekte die den Einheimischen übergeben und in die Selbstständigkeit entlassen werden sollten sind binnen kürzester Zeit kläglich gescheitert.  :ka

Das hier ist übrigens eine Rubiaceae, kein Kreuzblumengewächs.

Vielleicht irgendwas in Richtung Pentas.

Schade dass du keine Bulbophyllen gesehen hast, dort müsste es einiges geben.

LG,
Christian

FHanert

Hallo Christian,

warum sie kein Soja anbauen kann ich dir nicht sagen, aber es werden jede Menge Bohnensorten vor Ort angebaut, mit roten, weißen, gelben und schwarzen Bohnen!

Die Mucuna haben sie deshalb genommen, weil es wohl ein Projekt in Südamerika gab, wo die Kombination aus Mucuna und Mais in der Maisernte 120% Ertragssteigerung gebracht hat! In Kamerunfehlen allerdings die entsprechenden Mikroorganismen für die Knöllchenbildung, man müsste diese also erst in den Boden einimpfen und ob das so gut ist weiß ich nicht! Eine weitere Versuchs - Fabaceae war Canavalia!

Der Boden ist ein stark eisenhaltiger, also auch sehr rot in seiner Ausprägung und furchtbar klebrig und schwer wenn er nass ist! Also ein typischer Tropenboden!

Mein Studienkollege der mit mir dort uinten war hat auch ein Terra preta - Projekt vor Ort gestartet, wie es läuft keine Ahnung, weil das die Übergabe in afrikanische Hände nicht läuft haben wir auch festgestellt! Die Menschen vor Ort haben einfach nicht die Geduld und Konsequenz, diese auch wirklich durch zu führen!

Ich habe vor irgendwann noch einmal hin zu fahren, wenn mein Studienkollege entgültig in Kamerun sesshaft geworden ist und dann mach ich definitiv auch eine Tour durch den Dschungel und begebe mich auf Orchideensuche!
MfG Franzi

Regina.

Zitat von: FHanert am 10.Aug.11 um 23:22 Uhr
Ich habe vor irgendwann noch einmal hin zu fahren, wenn mein Studienkollege entgültig in Kamerun sesshaft geworden ist und dann mach ich definitiv auch eine Tour durch den Dschungel und begebe mich auf Orchideensuche!

Da komme ich dann gerne mit!

FHanert

Das schöne an Kamerun ist ja eh, das man dort alles findet! Küste, Vulkangebiete, Hochplateaus mit Bergregenwäldern, Urwald in Zentralkamerun, Savannenlandschaften im Westen und Süden und am Tschadsee findet man sogar die Wüste! Dort gibts dann sogar Elefanten!

Die Reise wird aber definitiv wieder abenteuerlich, da es nur einen internatinalen Flughafen gibt, nämlich Douala! Von da aus kann man max bis Yaoundé noch fliegen mit Cameroon Airlines, aber alles andere ist nur mit Überlandbussen erreichbar bzw mit Taxibussen!

Ich sage nur 14 h über Nacht von Douala nach Bamenda und mit nächtlichen Überfällen auf der Überlandstraße muss man auch noch rechnen!  :whistle

Begleiter sind jederzeit willkommen!  :-D
MfG Franzi