Früchte und Blüten, Tomaten sowie Paprika u.ä. aus dem Nutzgarten

Begonnen von Eveline†, 29.Jun.11 um 00:13 Uhr

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Regina.

Agrimonia eupatoria, der gemeine Odermennig (Leberklee, Milzblüh)

Der gemeine Odermennig kommt in ganz Europa vor und auch im nördlichen Asien und Nordafrika. Er wächst auf Magerwiesen bis zu einer Höhe von ca. 1600m und ist winterhart. In der Antike war er der Göttin Pallas Athene geweiht.

Blüten und Blätter enthalten u.a. Gerb- und Bitterstoffe, ätherische Öle und Flavonide.

Verwendet werden die zur Blütezeit gesammelten oberirdischen Teile. Am besten im Juni und Juli sammeln. Diese werden normalerweise getrocknet.

Ich kenne aber auch Leute, die schwören darauf, dass man Heilpflanzen frisch verwenden muss. Durch das Trocknen brechen langkettige Moleküle infolge des Entzugs von Wasser in kleinere Teile, die leichter löslich sind. Deshalb gilt generell: Wenn man frisches Material verwendet braucht man davon mehr.

Jetzt schreibe ich nochmal was Allgemeines: Früher hatten die Menschen zu den Pflanzen eine andere Kommunikation wie heute, man glaubte, die Pflanze würde durch ihre Erscheinungsform vermitteln, wozu / wogegen sie hilft. Gelb und bitter deutet immer auf Leber- Galle und Entgiftung hin (so z.B. auch das Schöllkraut)

Der Odermennig ist wegen der Gerbsäuren bei äußerlicher Anwendung leicht adstringentierend (zusammenziehend) und entzündungshemmend. z.B. Umschläge bei Entzündungen der Haut.
Oder zum Spülen des Mundes bei Entzündungen des Zahnfleisches und Rachens.

Innerlich hilft er bei Durchfall- Erkrankungen und Gallenwegs- Erkrankungen, in der Volksmedizin wird er auch bei Blasenbeschwerden eingesetzt, dafür gibt es aber keinen Grund, ausser dem, dass es in diesem Falle nie schadet, viel zu trinken.

Odermennig- Tee: 2 Tl getrocknetes Kraut auf ¼ L kochendes Wasser, 5 min. ziehen lassen.
Bei Gallenkolik kann man noch Wermut dazu tun.

In der Homöopathie ist er ein Mittel gegen Bronchitis.

Eveline†

Regina, danke!  :classic

Bei Wermut fällt mir eine letztjährige Beobachtung ein:

Ich wunderte mich, daß mein Wermut plötzlich total zerfleddert dastand, bis ich durch Zufall einen Spatz (Sperling) dabei beobachten konnte, wie er Wermutblätter abzupfte und damit davonflog. Ich nehme an, daß Ungeziefer im Nest war und Wermut dieses vertrieb. Weißt Du Näheres?

Ich hielt den Wermut im Topf, da ich mal gelesen hatte, daß er Wurzelausscheidungen produziere, die umgebende andere Pflanzen im Wachstum beeinträchtigen. Die Topfhaltung (großer Container) hatte einige Jahre geklappt. Heuer trieb er leider nicht mehr aus.

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"Wie wär's mit einer kleinen musikalischen Anregung" (weiter oben) habe ich falsch verstanden. Hole ich heute nach.

Claus

Zitat von: vanessa am 22.Jul.11 um 19:19 Uhr
Ich hielt den Wermut im Topf, da ich mal gelesen hatte, daß er Wurzelausscheidungen produziere, die umgebende andere Pflanzen im Wachstum beeinträchtigen.

Unkraut behindert er aber nicht.  grins
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Eveline†

Beikraut, Claus, Beikraut  ;-)
Dieses wuchs auch zuhauf im Topf. Beikraut hat da überhaupt keinen Genierer!

Regina.

Was ich bisher völlig vergessen habe, aber jetzt fällt es mir gerade ein: Bei den Pflanzen, die auch als Bachblüten unterwegs sind, würde ich gerne auch dazu noch was schreiben. Also geht es am Wochenende weiter mit AGRIMONY, dem Odermennig

FHanert

Derzeit wie verrückt am Blühen, der hängende Oregano (in meinem Beet eher kriechend)
MfG Franzi

Berthold

Etwas fürs Pfeifchen, Lobelia tupa, der Teufelstabak.

Er wirkt beruhigend, ist aber etwas aus der Mode gekommen, denn es gab wohl zu viele Tote.

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Regina.

Hast Du schon mal einen Selbstversuch gemacht? Wenn ja: wie war´s?

Berthold

Zitat von: Regina am 25.Jul.11 um 20:25 Uhr
Hast Du schon mal einen Selbstversuch gemacht? Wenn ja: wie war´s?

Regina, ich kann mich nicht mehr erinnern.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Regina.

Dann schick mir doch mal was von der nächsten Ernte und ich erzähl Dir dann, wie´s war...wenn ich mich noch erinnern kann...
das Lobelin (ein Alkaloid) ist ein Nicotin- Antagonist...man kann es auch dazu benutzen, das Rauchen aufzuhören...
bisschen haluzinogen soll´s auch sein

Alexa

Könnt ihr euer Dope bitte per PN verchecken?  :-D

Berthold

Zitat von: Regina am 25.Jul.11 um 21:06 Uhr
man kann es auch dazu benutzen, das Rauchen aufzuhören...

Ja, einige sollen nach dem Genuss des Teufelstabaks nicht mehr geraucht haben.

Alexa, ich möchte Dir aber dringend von diesem Entzugsweg abraten.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Regina.

Kennt Ihr denn das schöne Buch: Enzyklopedie der psychoaktiven Pflanzen von Christian Rätsch, AT Verlag? Es ist eine Fundgrube...hab geraden nochmal den Eisenhut nachgelesen, Aconitum napellus, von meiner letzten Wanderung. Den würde ich ja nicht rauchen wollen...

Berthold

#118
Das Buch kenne ich nicht, aber ich beschäftige mich auch im Wesentlichen mit der Aussaat von Erdorchideen.

Dieser Eisenhut ist wirklich von Übel. Er hat sogar noch meine Gelbbauchunken Babies umgebracht, die Blattläuse vom Eisenhut gefressen haben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Charlemann

Zitat von: Berthold am 25.Jul.11 um 21:33 Uhr
Er hat sogar noch meine Gelbbauchunken Babies umgebracht, die Blattläuse von Eisenhut gefressen haben.

Warum fütterst Du auch Deine Blattläuse mit Eisenhut? :sad: