Eine Reise durch Nordost-Anatolien

Begonnen von Berthold, 25.Jun.11 um 16:41 Uhr

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Lisa.

Weiter erzählen, Berthold! Nun mach's doch nicht so spannend.
Grüße
Lisa

Berthold

Zurück führt der Weg zur Schwarzmeerküste, um dann noch mal von Norden in den Kackar zu fahren.

Man erkennt schön, wie die Wolken von Norden kommend an den Bergen hängen bleiben



Der Imker ist sehr stolz auf seinen Honig und freut sich über seine Blumenwiese



Die Gladiole, Gladiolus violaceus, gibt es in violett und jede 3000ste ist weiss



Auch sehr schöne Orchis pseudolaxiflora wachsen zwischen den Gladiolen in seiner Wiese.
Die Art steht zwischen Orchis laxiflora mit der gefalteten Lippe und der Orchis palustris mit der ungefalteten gepunkteten Lippe.


Der Imker hat einen Blütenstand er Orchis pseudolaxiflora abgerissen, um ihn mit unserem Buch zu vergleichen. Die Restpflanze sollten wir mitnehmen. Na gut, dachte ich, dann sieht wenigsten der Zoll bei der Ausreise nicht, was wir da im Gepäck haben.

Seine Wiese



Hier hat ein Zyklop einen mächtigen Stein auf die Tunnelröhre geschmissen



Nutzpflanzen am Strassenrand



eine Epipactis microphylla



ein Stückchen entlang der Schwarzmeerküste und dann wieder nach Süden auf die Nordseite des Kackar.

 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Harald

Danke für den tollen Reisebericht, Berthold!
Da kriegt man direkt Lust seinen Koffer zu packen  :classic

Viele Grüße
Harald

Lisa.

Der Imker hat aber auch 'ne schöne Wiese, da freut er sich zu recht. Hat irgendwas was von 'ner Fotomontage.
Grüße
Lisa

Berthold

Jetzt erwarten wir den botanischen Höhepunkt der Reise.

Quartier wird in Ayder gemacht. Wir sind noch in Lasistan. Das ist die Nordostecke der Türkei, wo die Lasen wohnen. Sie haben krause rote Haare und etwas lange Nasen. Die schwarzhaarigen Türken paaren sich selten mit den Lasen, aber ich denke zu Unrecht, denn der Polizeioffizier, der mich ins Flugzeug begleitete war auch ein Lase und ein sehr netter Mensch. Die Lasen sind von Russland und Georgia in die Türkei eingewandert. 

Typisches Frühstück, alles teze, auch das ekmek



Pontischer Urwald, nur unten die ersten 1000 Höhenmeter



weiter oben Paeonia wittmanniana



zwischen Rhododendron smirnowii, wie ein botanischer Garten vom Feinsten


Wir haben diese Paeonia nur in dem blassen Weissgelb gefunden, was doch für eine sehr stabile Unterart dieser Art spricht, die jetzt Paeonia daurica heissen soll.

Von der Existenz dieser Art in dem Gebiet wussten wir garnichts. Ich hatte nur auf dem PC des Hotels einen Bildschirmschoner mit der Paeonia wittmanniana gesehen und den Wirt gefragt. Er meinte, die Pflanze stände draussen vor der Haustür im Garten, tatsächlich und sie hatte sogar zwei kleine Sämlinge, von denen wir einen mitnehemn durften. Der Wirt wusste nicht, wo die Pflanze her stammte. Als wir sie später in den Bergen entdecken, wussten wir es aber.


Dann Lilium carniolicum ssp. ponticum, sehr beeindruckend für uns


und von oben



Ein Fingerwurz, Dactylorhiza flavescens


gibt sie aber auch in rot, trotz des Namens



eine riesige grüne Hohzunge, sehr merkwürdig




Die Orchis mascula haben dort doppelt so grosse Blüten wie in Deutschland und sind immer dunkel violett. Mir ist unklar, warum da noch niemand eine neue Art draus gemacht hat



Orchis pallens gab es natürlich auch


 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Jensli

Sehr schöner Reisebericht! Schön zu lesen - für mich aber nix zum hinfahren, eher was für Botaniker - nicht meine Landschaft, nicht meine Flora/Fauna...  :bag

Postpiet

Zitat von: Berthold am 27.Jun.11 um 18:10 Uhr
...
Kennt den jemand? Grösse zwischen Stein-und Waldkauz. Er scheint noch nie Deutsche gesehen zu haben.



Moin,

habe mal bei den Spezialisten angefragt, und die sind sich einig:

Es ist ein Steinkauz.


Schönen Gruß

Peter
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Berthold

Zitat von: Postpiet am 28.Jun.11 um 09:54 Uhr
Moin,

habe mal bei den Spezialisten angefragt, und die sind sich einig:

Es ist ein Steinkauz.


Schönen Gruß

Peter

Ja, danke Peter. Ich hatte den Eindruck, er ist etwas grösser, aber das kann täuschen, obwohl hier vieles etwas grösser ist (Pflanzen).

Auf dem Suchbild tobt eine Wasseramsel durch die Fluten.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Jensli

Frage an Radio Eriwan: Und wer ist die nette Dame auf dem Frühstücksbild? Eine der 1000 "Nataschas"?    :whistle

kittilotta

Jensli  *autsch* das wird wohl Bertholds Lebensgefährtin bzw. Frau sein.

Berthold vielen Dank für den tollen Reisebericht  :blume
Viele Liebe Grüsse
Steffi

Natascha

LG Natascha :to_pick_ones_nose:

cklaudia

Zitat von: Berthold am 28.Jun.11 um 11:13 Uhr
Auf dem Suchbild tobt eine Wasseramsel durch die Fluten.

Danke für die Auflösung. (Da muss man wirklich genau durchlesen, um diesen -so nebenbei erwähnten- Satz nicht zu überlesen.  :classic)
Also ich sehe sie trotzdem nicht wirklich. Ist es das braune vor den Felsen, ziemlich genau in der Mitte?

Alwin

#42
Zitat von: kittilotta am 28.Jun.11 um 12:26 Uhr
Jensli  *autsch* das wird wohl Bertholds Lebensgefährtin bzw. Frau sein.

Berthold vielen Dank für den tollen Reisebericht  :blume

quasi als  JoesefW der Dolmetscher - gezeigt
auf alle Fälle eine inhaltlich und optisch  gut gemachte Inszenierung  :thumb

Berthold

#43
Alpine Wiese mit Rhododendron caucasicum



Habitat für Lilium kesselringii und das alpine Alpenveilchen Cyclamen parviflorum



War beides vorhanden aber leider noch nicht in Blüte



Kuh umgrast Orchideen aber wundert sich erst mal über Nicole



Dactylorhiza euxina mit gelbem Läusekraut. Die beiden Arten traten oft gemeinsam auf. Man könnte fast glauben, das Läusekraut schmarotzt auf der Dactylorhiza



ein ausdauernder Mohn für Kete



Für die Margeritenfreunde, Tanacetum roseum. Hätte ich gern mit nach Hause genommen.



Kitschige Berglandschaft im Kackar-Gebirge von Bob Ross. Meist hängt man in Wolken



unbekannter Rittersporn



An den vielen Quellen am Pistenrand kann man sich mit glasklarem Wasser erfrischen. Oft steht eine Tasse dabei, damit man bequemer trinken kann und der Wanderer sich nicht die Kleidung benässt.




Ende des Botanikteils der Reise

Es ist jetzt 15 Uhr und wir treten die Heimfahrt an. Es sind 180 km nach Trabzon, 2 Stunden Bergpiste und 2 Stunden Autobahn. Wir wollen abends in Trabzon nahe am Flugplatzt eine Hotel nehmen, damit wir bequem am nächsten Morgen um 8 am Flufplatz sind und den Flieger um 9:30 über Istanbul nach Düsseldorf erwischen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: cklaudia am 28.Jun.11 um 12:41 Uhr
Also ich sehe sie trotzdem nicht wirklich. Ist es das braune vor den Felsen, ziemlich genau in der Mitte?

Claudia, siehst Du sie jetzt? Die mit der weissen Brust.
Sie fängt Fliegenlarven im strömenden Wasser und ist immer in Bewegung.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)