Orchis pallens

Begonnen von Berthold, 22.Mär.09 um 16:31 Uhr

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wölfchen

Zitat von: Viktor am 24.Apr.21 um 12:21 Uhr
Gab es denn jemals eine erfolgreiche Aussaat von der Art, die uns hier bekannt ist?

Viktoria, ich arbeite daran  ... :classic

Berthold

Zitat von: wölfchen am 24.Apr.21 um 19:18 Uhr
Viktoria, ich arbeite daran  ... :classic

Hat sich Viktor umorientiert?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

wölfchen

 :-D sorry, war das Handy... :rot

Viktor

Zitat von: wölfchen am 24.Apr.21 um 19:38 Uhr
:-D sorry, war das Handy... :rot

So kommen auch bei mir manchmal lustige Dinge zustande...
Bezüglich Orchis pallens will Viktoria nun mal alle "Secrets" wissen.

Wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg mit dem Projekt Wolfgang.

walter b.

Ich drücke Dir auch die Daumen!

Jürgen a.d.E.

Schöne Fotos Walter. Da bist du zu beneiden. Wundert mich, dass dort niemand heimlich welche ausgräbt. Bei uns gibt´s leider kaum wilde Orchideen. Ist das ein Buchenwald,  wo der Bestand steht?

walter b.

#246
In diesem Fall ist es - soweit ich mich erinnere - ein Eschen-Hainbuchen-Wald.

Und im Kalk-Wienerwald südlich von Wien kommt die Art immer wieder in kleineren und größeren Beständen vor, da ist wohl kein großer Druck auf einzelne Populationen. Zudem muss man die einmal finden, die Pflanzen sind selbst zur Blütezeit und in größeren Beständen überraschend unauffällig, gehen optisch im Bewuchs unter. Vor Allem wenn sie in dichten Bärlauch-Beständen wachsen, sind sie nicht so leicht auszumachen.

Uhu

tolle Bilder, vielen Dank
Grüße Jürgen

wölfchen

Zitat von: Viktor am 24.Apr.21 um 19:43 Uhr
Zitat von: wölfchen am 24.Apr.21 um 19:38 Uhr
:-D sorry, war das Handy... :rot

Mangels verfügbarer Samen stehe ich ganz am Anfang.
Heuer sieht es dank eigener Nachzucht besser aus.
Die Kreuzbestäubung scheint jedenfalls erfolgreich gewesen zu sein.


So kommen auch bei mir manchmal lustige Dinge zustande...
Bezüglich Orchis pallens will Viktoria nun mal alle "Secrets" wissen.

Wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg mit dem Projekt Wolfgang.


Mangels fehlender Samen stehe ich ganz am Anfang.

Heuer sieht es dank (hoffentlich) erfolgreicher Kreuzbestäubung aber anders aus und ich werde bei der Aussaat alles aufbieten was die Trickkiste hergibt...

Viktor

Zitat von: Berthold am 23.Apr.21 um 17:14 Uhr
Ja, aber draussen im Garten gibt es dauernd Einfall von zusätzlichen Pilzen und Mikroorganismen, deshalb ist die Wahrscheinlichkeit nicht gross, dass der Symbiosen-Pilz in der komplexen Lebensumgebung lange überlebt.

Auffällig finde ich an natürlichen Standorten, dass nur selten mehrere Arten einer Gattung nebeneinander existieren können.
Es sind in den meisten Fällen höchstens 2 Aten einer Gattung. Sehr selten mehr als 2. Ein Beispiel: Im Taubertal bei Bad Mergentheim sprießt Orchis militaris auf allen Flächen an denen nur gemäht aber nicht gedüngt wird. Wenn man die Suche etwas im Naturschutzgebiet vertieft, wird man auch noch Orchis purpurea finden und die Hybride zwischen den beiden. Nun gibt es aber auch viele andere Orchis mit den selben Standortansprüchen: morio, mascula, simia, ustulata, pallens. Jedoch findet man bei Biegen und Brechen keine einzige davon im Taubertal zusammen mit Orchis militaris. Nach langer Suche konnte ich lediglich eine kleine Gruppe Orchis mascula an einem einzigen Standort und auch nur Dank der AHO-Kartierung finden. Meiner Meinung gibt es eine bestimmte Kompatibilität der Arten, was wohl auf ihre Symbiosepilze zurückzuführen ist, die konkurrieren.
Berthold, vielleicht ist das der Grund warum sich Orchis laxiflora bei dir nicht über einen längeren Zeitraum ansiedeln lässt, bzw. nicht mehr wiederkommt? Könnte es sein, dass Dact. incarnata und ihre Symbiosepilze dein Grundstück für sich beanspruchen?



Berthold

Zitat von: Viktor am 25.Apr.21 um 18:01 Uhr
Berthold, vielleicht ist das der Grund warum sich Orchis laxiflora bei dir nicht über einen längeren Zeitraum ansiedeln lässt, bzw. nicht mehr wiederkommt? Könnte es sein, dass Dact. incarnata und ihre Symbiosepilze dein Grundstück für sich beanspruchen?

Viktor, ich vermute, die Art Orchis laxiflora ist einfach nicht langlebig, ähnlich wie Ophrys apifera. Wenn ich laxiflora als kleinen Sämling auspflanzen, wächst er 3 bis 4 Jahre, blüht dann, aber erscheint nicht wieder. Wenn ich ihn umpflanze taucht er oft wieder auf. Vielleicht laucht er den Boden spezifisch aus und verlässt sich für die Vermehrung auf einen andren Sandort durch Aussaat. Ich weiss nicht wie sich laxiflora am Naturstandort verhält.
Es tauchen nie Sämlinge auf. Das liegt sicherlich an den fehlenden Keimpilz hier im Garten.
Bei Ophrys apifera tauchen permanent an verschiedensten Orten im Garten Sämlinge auf.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchis pallens

Zitat von: Viktor am 25.Apr.21 um 18:01 Uhr
Zitat von: Berthold am 23.Apr.21 um 17:14 Uhr
Ja, aber draussen im Garten gibt es dauernd Einfall von zusätzlichen Pilzen und Mikroorganismen, deshalb ist die Wahrscheinlichkeit nicht gross, dass der Symbiosen-Pilz in der komplexen Lebensumgebung lange überlebt.

Auffällig finde ich an natürlichen Standorten, dass nur selten mehrere Arten einer Gattung nebeneinander existieren können.
Es sind in den meisten Fällen höchstens 2 Aten einer Gattung. Sehr selten mehr als 2. Ein Beispiel: Im Taubertal bei Bad Mergentheim sprießt Orchis militaris auf allen Flächen an denen nur gemäht aber nicht gedüngt wird. Wenn man die Suche etwas im Naturschutzgebiet vertieft, wird man auch noch Orchis purpurea finden und die Hybride zwischen den beiden. Nun gibt es aber auch viele andere Orchis mit den selben Standortansprüchen: morio, mascula, simia, ustulata, pallens. Jedoch findet man bei Biegen und Brechen keine einzige davon im Taubertal zusammen mit Orchis militaris. Nach langer Suche konnte ich lediglich eine kleine Gruppe Orchis mascula an einem einzigen Standort und auch nur Dank der AHO-Kartierung finden. Meiner Meinung gibt es eine bestimmte Kompatibilität der Arten, was wohl auf ihre Symbiosepilze zurückzuführen ist, die konkurrieren.
Berthold, vielleicht ist das der Grund warum sich Orchis laxiflora bei dir nicht über einen längeren Zeitraum ansiedeln lässt, bzw. nicht mehr wiederkommt? Könnte es sein, dass Dact. incarnata und ihre Symbiosepilze dein Grundstück für sich beanspruchen?

Diese Beobachtung kann ich widerlegen. Ich kenne einen Standort von Orchis pallens im Gardaseegebiet, da kommen neben dieser Art auch Orchis mascula, simia, Himantoglossum adriaticum und Ophrys apifera vor.
Blumen sind das Lächeln der Erde

walter b.

Orchis pallens ist hier im Osten Österreichs auf Wiesen- oder Waldrandstandorten immer wieder zusammen mit oder in der Nähe von Orchis speciosa zu finden, mit der sie ja auch Bastarde bildet. Auf die Schnelle fällt mir ein Standort ein, da wachsen die beiden Arten zusammen mit Dactylorhiza sambucina.

Viktor

Zitat von: orchis pallens am 25.Apr.21 um 19:27 Uhr

Diese Beobachtung kann ich widerlegen. Ich kenne einen Standort von Orchis pallens im Gardaseegebiet, da kommen neben dieser Art auch Orchis mascula, simia, Himantoglossum adriaticum und Ophrys apifera vor.

Richtig Jan, soweit reicht auch noch die Varietät an den Standorten, die ich kenne. Orchis militaris wächst immer zusammen mit Himantoglossum hircinum, Gymnadenia conopsea, Ophrys insectifera, fuciflora. Nur manchmal, ab einer bestimmten Größe des Standortes kommt Orchis purpurea hinzu. Und nur einige Kilometer weiter, wo Ophrys speghodes wächst, kommen keine anderen Ophrys mehr vor. Orchis mascula, morio, pallens, simia scheinen vollständig zu fehlen. Vielleicht beschränke ich mich bei meiner Argumentation auf zu wenige Standorte, aber es hat für mich den Anschein, dass es auf eine In/Kompatibilität der Arten hinausläuft.

Die Vergesellschaftung von pallens und mascula in der Natur kann ich ebenfalls bestätigen, an diesem Standort (bei Sigmaringen) fehlte jedoch Orchis militaris. Ich konnte zumindest keine einzige Pflanze finden.
Was ich damit sagen will ist, dass man sich bei Auswilderungsversuchen im Garten etwas von der Natur abschauen könnte, und bestimmte Arten nicht miteinander vermischen sollte. Das könnte zielführender sein.

Berthold

Es hängt entscheidend davon ab, welche Symbiose-Pilze an einem Standort vorhanden sind.
Es gibt Orchidee-Arten, die nur einen einzigen speziellen Symbiose-Pilz brauchen und andere Arten, die mit unterschiedlichen Symbiose-Pilzen leben können.
Dadurch entstehen verschiedene Standorte mit ganz unterschiedlichen Kombination von Orchideen-Arten.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)