Fritillaria, eine aparte Gattung

Begonnen von Berthold, 22.Mär.09 um 16:13 Uhr

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partisanengärtner

Leicht schräg mit der Öffnung seitwärts (wegen verringerte Fäulnisgefahr im ersten Jahr), eine gute handbreit tief.
Vor allem intensiv sehr zeitig düngen. Im Habitat ist eine relativ hohe Mineralsalzkonzentration durch austrocknen des Bodens an der Oberfläche konzentriert. Diese wird im Frühjahr durch die ersten Wasserzufuhren gelöst und steht den Pflanzen in hoher Konzentration zur Verfügung.

Durch die Sommertrockenheit verdunstet das meiste Bodenwasser und lässt die gelösten Salze in der obersten Schicht zurück.

Viele empfehlen blaue Kragen an der Stelle wo sie kommen müssten. :-D
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Zitat von: walter b. am 06.Mär.22 um 11:20 Uhr
Zitat von: Berthold am 05.Mär.22 um 16:13 UhrFritillaria imperialis rot, Kulturform.
Hier im Garten gedeiht sie nicht zufriedenstellend, die gelbe Normalform dagegen gut.

Mich würde auch interessieren, wie man diese wirklich prachtvollen Pflanzen dauerhaft erhält und sie zufriedenstellend wachsen und blühen.
Das beginnt für mich schon bei der Frage, wie tief die Knolle gesetzt gehört...

Hier wächst die gelbe Naturform in humosem Boden mit hohem Nährstoffgehalt (Blaukorn). Man kann auch Pferdemist streuen oder einen Hund vergraben.
Die Zwiebel hat sich in 30 cm Tiefe nach unten gegraben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

Zitat von: Berthold am 06.Mär.22 um 12:42 UhrMan kann auch Pferdemist streuen oder einen Hund vergraben.
Die Zwiebel hat sich in 30 cm Tiefe nach unten gegraben.

Ein Hundegrab würde ich wesentlich tiefer machen.
Grüße Jürgen

Berthold

Zitat von: Uhu am 06.Mär.22 um 13:10 Uhr
Zitat von: Berthold am 06.Mär.22 um 12:42 UhrMan kann auch Pferdemist streuen oder einen Hund vergraben.
Die Zwiebel hat sich in 30 cm Tiefe nach unten gegraben.

Ein Hundegrab würde ich wesentlich tiefer machen.

Ja, die Nährstoffe des Hundes diffundieren ja auch nach oben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Zitat von: Berthold am 06.Mär.22 um 12:42 Uhr
Zitat von: walter b. am 06.Mär.22 um 11:20 Uhr
Zitat von: Berthold am 05.Mär.22 um 16:13 UhrFritillaria imperialis rot, Kulturform.
Hier im Garten gedeiht sie nicht zufriedenstellend, die gelbe Normalform dagegen gut.

Mich würde auch interessieren, wie man diese wirklich prachtvollen Pflanzen dauerhaft erhält und sie zufriedenstellend wachsen und blühen.
Das beginnt für mich schon bei der Frage, wie tief die Knolle gesetzt gehört...

Hier wächst die gelbe Naturform in humosem Boden mit hohem Nährstoffgehalt (Blaukorn). Man kann auch Pferdemist streuen oder einen Hund vergraben.
Die Zwiebel hat sich in 30 cm Tiefe nach unten gegraben.

Was ist humoser Boden genau? Ich frage, weil es hier mächtige, einmeterdicke Schwarzerde hat, die Kaiserkronen aber dennoch nicht gescheit wachsen wollen. Eine Grube ausheben und in Mischung mit oder statt des Mutterbodens mit Blumenerde auffüllen, zusätzlich Kompost, Hornspäne oder Sonst was hinein oder wie? Wenn die Zwiebel in 30 cm Tiefe ist, kommt doch aufgestreutes Blaukorn ewig nicht da hinunter, oder sehe ich da was falsch?

Berthold

Walter, ich meine humosen Waldboden. Blaukorn löst sich gut in Wasser auf und diffundiert sehr schnell in den Boden.

Aber diese Fritillaria-Art verträgt viele Pilzarten nicht, die sich in mitteleuropäischen Humus-Böden tummeln.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Soweit mir bekannt sind das keine Humusliebhaber.
Die Hauptgefahr abgesehen vom Düngermangel, wird wohl da Nässe im Sommer sein die im Humusboden eher mal schädlich ist.
Mir ist noch kaum einer verfault aber die langsame Auszehrung ist überall ein Problem.
Den Dünger muß man schon im Februar/März geben, nicht erst wenn die Pflanzen auftauchen.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

#892
Zitat von: partisanengärtner am 06.Mär.22 um 20:06 UhrDen Dünger muß man schon im Februar/März geben, nicht erst wenn die Pflanzen auftauchen.

Ja, sagen wir mal, der Dünger muss an Ort und Stelle sein, wenn die Wurzeln beginnen zu wachsen.

Hier haben sie nur an einer Stelle überlebt, wo ein humoser Boden war. Das kann aber an den Mikroorganismen liegen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Den prächtigsten Bestand habe ich auf einem alten Bauernofgelände gesehen. Da standen hunderte in voller Blüte dicht an dicht.
Leider habe ich damals keine Ahnung.

Ich war dabei als der Hof aufgelöst wurde. Ist jetzt das Gelände eines Landschaftsgärtners und die Beete sind jetzt gepflastert.

Die ehemalige Besitzerin desHofes hat mir verraten das die jedes Jahr reichlich alten Kuhmist bekommen haben. Schubkarren voll.

Dazwischen standen auch fette Madonnenlilien, die scheinbar da auch sehr zufrieden waren. Das Gelände hat ein starkes Gefälle und die HÄumusschicht steht auf Kalkfels.
Staunässe war da unmöglich.
Die schwarze fette Gartenerde war stellenweise auch mal mehr als einen halben Meter tief.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 06.Mär.22 um 20:18 UhrDas Gelände hat ein starkes Gefälle und die Humusschicht steht auf Kalkfels.
Staunässe war da unmöglich.
Die schwarze fette Gartenerde war stellenweise auch mal mehr als einen halben Meter tief.

Ja, die Madonnen-Lilien lieben das Calcium vom Kalkfelsen unter der Humusschicht. Die Humusschicht hilft bei der Freisetzung des Calciums.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

War aber auch ideal für die orangenen Kaiserkronen.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Zitat von: Berthold am 06.Mär.22 um 20:25 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 06.Mär.22 um 20:18 UhrDas Gelände hat ein starkes Gefälle und die Humusschicht steht auf Kalkfels.
Staunässe war da unmöglich.
Die schwarze fette Gartenerde war stellenweise auch mal mehr als einen halben Meter tief.

Ja, die Madonnen-Lilien lieben das Calcium vom Kalkfelsen unter der Humusschicht. Die Humusschicht hilft bei der Freisetzung des Calciums.

Ich habe Madonnenlilien in Albanien wild auf Kalkmagerrasen gesehen. Kalk scheint der Art also durchaus zu behangen...

walter b.

Danke für Eure Tipps!
Der Schwarzerdeboden hier im Marchfeld liegt über Sanden und Schottern, die die Donau aus den Alpen gebracht und damit das zwischen Alpen und Karpaten eingebrochen Becken aufgefüllt hat. Heute nennt sich das Ganze "Wiener Becken". Für Drainage ist also auch gesorgt.
Ich habe jetzt drei getopfte, gerade austreiben Pflanzen des gelben Typs gekauft, zwei kommen mit jeweils zwei Stielen. Es könnte ja durchaus Etwas bringen, sie vor dem Setzen in eine Blaukornlösung zu tauchen. Vielleicht sichert das ja die Blüte fürs nächste Jahr. Für danach lässt sich Mistkompost vorbereiten, vom Ursprungsmaterial kriege ich in den Pferdeställen hier im Umfeld soviel ich will. Ich hoffe, die Pflanzen in der Umgebung der Fritullarien vertragen die vielen Nährstoffe, Kaiserkronen sind ja nur zwei Wochen im Jahr eine Zierde...

Berthold

Hier hat sich Fritillaria meleagris in einem Gagelstrauch intensiv aus gesät.
Es handelt sich um leicht saure dauerfeuchte Schwarzerde.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)