Impfgegner und Impfpflicht

Begonnen von Manne, 03.Mai.11 um 11:39 Uhr

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Ruediger


Es ist völlig wurscht, ob eine lautstarke Gruppe gegen die Schwerkraft ist und entsprechende Parteien wählt, denn Demokratie finde eine natürliche Grenze, wo es dann nichts zu verhandeln mehr gibt.

Und wenn dann das große Sterben beim Zusammenbruch des Gesundheitssystems gibt, dann sind gerade diese Leute plötzlich weg.

Verantwortung sieht anders aus, denn die trägt man nicht nur für sich sondern auch für Mitbetroffene, das wollen diese Gestörten nicht wahrhaben.

,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Ahriman

Zitat von: Ruediger am 25.Dez.21 um 16:14 Uhr
Es ist völlig wurscht, ob eine lautstarke Gruppe gegen die Schwerkraft ist und entsprechende Parteien wählt, denn Demokratie finde eine natürliche Grenze, wo es dann nichts zu verhandeln mehr gibt.
Und was dann? Bürgerkrieg?
Man kann nicht die Polizei gegen 17% der Bevölkerung einsetzen, und sie auch nicht einsperren. Auch keine 10%. Das funktioniert nur im niedrigen Promillebereich.

Ich warne davor die radikalen Impfgegener zu kriminalisieren oder als irrelevant totzuschwegen. Dafür sind sie erschreckenderweise viel zu viele. Diese Leute sind zudem gut organisiert und auch entschlossen zu kämpfen. Für nicht wenge gehts da buchstäblich um Leben und Tod. Ziel einer Demokratie muss es immer sein einen Ausgleich zwischen Interessensgrupen zu finden und die Interessensgruppe "ich lass mich nicht impfen" ist ob man will oder nicht so groß dass man sie nicht ignorieren kann. Das ist ein Faktum.

In diesem Sinne muss man paradoxerweise auch über rechtspopulistische Parteien wie die FPÖ froh sein denn sie kanalisieren die Wut und Angst des Großteil dieser Menschen ohne dass es eskaliert. Herbert Kickl wird ein paar Brandreden halten und dann wieder zu Versöhnung und Einheit aufrufen. Er will am Ende wie alle Funktionäre etablierter Parteien nämlich seinen gutbezahlten Job behalten und keinen bewaffneten Umsturz anzetteln.

Ohne diese Parteien hätte neue Bewegungen wie die MFG die nicht im Parlamentarismus verankert sind ein Wählerpotenzial von mindestens 15%, nach oben offen je nachdem wie viele Nichtwähler sie anziehen. Verbietet man diese Bewegungen hat man eine bewaffnete außerparlamentarische Opposition die in den Untergrund geht und irgendwann Anschläge verübt. Da wir glaub ich alle nicht wollen dass es soweit kommt muss man diese Leute irgendwie sinnvoll in den politischen Prozess integrieren und ihnen auch etwas anbieten damit sie sich ernstgenommen fühlen. Egal wie bescheuert sie sich auch aufführen mögen. Man sollte vor allem eins nicht vergessen - das sind ja letztendlich keine Unmenschen und Verbrecher, die Leute haben einfach Angst - buchstäblich um ihr Leben, um ihre Familien und Kinder. Und es ist Aufgabe des Staates ihnen zu helfen, nicht sie auszugrenzen. Schlicht und einfach ganz pragmatisch weil wir uns die Alternative nicht leisten können...

Ruediger


Nö, es reicht wenn die Impflicht saftig mit Geldbußen belegt wird. Natürlich darf man den Zutritt von öffentlichen Räumen von einer Impfung abhängig machen, und Lohnfortzahlung bei Quarantäne gibt es eben nicht.

Natürlich steigert sich das Bußgeld, je nach Verstoß, schließlich kann man anarchistisches Verhalten nicht laufend dulden.


Ich kann auf der Straße auch nicht fahren, wie ich will, denn dann bin ich meine Fahrerlaubnis los.
Selbst die albernen 30 auf mancher Hauptstraße in Berlin muß ich einhalten, obwohl dies nur aus ideologischen Gründen so ist.
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

walter b.

Zitat von: Ruediger am 25.Dez.21 um 17:23 Uhr

Nö, es reicht wenn die Impflicht saftig mit Geldbußen belegt wird. Natürlich darf man den Zutritt von öffentlichen Räumen von einer Impfung abhängig machen, und Lohnfortzahlung bei Quarantäne gibt es eben nicht.

Natürlich steigert sich das Bußgeld, je nach Verstoß, schließlich kann man anarchistisches Verhalten nicht laufend dulden.


Ich kann auf der Straße auch nicht fahren, wie ich will, denn dann bin ich meine Fahrerlaubnis los.
Selbst die albernen 30 auf mancher Hauptstraße in Berlin muß ich einhalten, obwohl dies nur aus ideologischen Gründen so ist.

Rüdiger, nichts für ungut, aber Du solltest Dir vielleicht Christians Post noch einmal durchlesen, dann etwas nachdenken und dann vielleicht nochmals posten.

Eerika

Zitat von: Ahriman am 25.Dez.21 um 16:41 Uhr
Und es ist Aufgabe des Staates ihnen zu helfen, nicht sie auszugrenzen.

Hast du da eine Idee?

Heute kurzen Besuch gehabt (draussen). Die Eltern der Nachbarin aus Thüringen sind da. Er hat erzählt, dass ein Bekannter sich auf keinem Fall impfen lässt, seine Frau natürlich auch nicht.
Und wo arbeitet sie? Im Altersheim. Wenn Impfpflicht kommt, hört sie auf dort zu arbeiten aber impfen lässt sie sich nie und nimmer.

Für mich ist jeder Nichtgeimpfter, der in einer Pflegeeinrichtung, Alterheim oder Krankenhaus arbeitet, wie ein potentieller Mörder der dort jeden Tag rein und raus geht.

Ich habe da ganz harte Meinung.

Stille Triage läuft schon, Krebsoperationen und Behandlungen werden verschoben und bleiben unbehandelt, auch andere OP-s.  Das ist ja schon pure Selektion!  :devil Würde nur gerne wissen wollen, nach welchen Kriterien da etwas ausgesucht / verschoben wird.

Berthold

Zitat von: walter b. am 25.Dez.21 um 18:24 Uhr
Zitat von: Ruediger am 25.Dez.21 um 17:23 Uhr

Nö, es reicht wenn die Impflicht saftig mit Geldbußen belegt wird. Natürlich darf man den Zutritt von öffentlichen Räumen von einer Impfung abhängig machen, und Lohnfortzahlung bei Quarantäne gibt es eben nicht.

Natürlich steigert sich das Bußgeld, je nach Verstoß, schließlich kann man anarchistisches Verhalten nicht laufend dulden.


Ich kann auf der Straße auch nicht fahren, wie ich will, denn dann bin ich meine Fahrerlaubnis los.
Selbst die albernen 30 auf mancher Hauptstraße in Berlin muß ich einhalten, obwohl dies nur aus ideologischen Gründen so ist.

Rüdiger, nichts für ungut, aber Du solltest Dir vielleicht Christians Post noch einmal durchlesen, dann etwas nachdenken und dann vielleicht nochmals posten.

Walter, ich meine, Du solltest noch mal etwas nachdenken.
Den Versuch der Roten Armeefraktion, RAF, unser System mit Mord- und Terroranschlägen zu stürzen, kennst Du vermutlich nicht, aber es gab ihn. Ich war persönlich hautnah dabei.
Da half nur ein rigoroses Durchgreifen des Staatssystems.

Dein Werteniveau aus dem Schlaraffenland Österreich sind da ohne Bedeutung.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Zitat von: Ahriman am 25.Dez.21 um 16:05 Uhr
17% sind aber nicht gerade wenig.

Keine Frage, auch mir sind 17% zu viel. Erstaunlich, wie hoch der Anteil jener ist, in deren Persönlichkeitsentwicklung etwas schiefgelaufen ist.

Aber nicht hoch genug, um vollmündig zu verkünden: Wir sind das Volk. Und um den anderen mit ungustiösen Massenauftrieben aus ganz Österreich und aus Deutschland wöchentlich Unbehagen zu bereiten.

walter b.

Zitat von: Berthold am 25.Dez.21 um 19:20 Uhr
Zitat von: walter b. am 25.Dez.21 um 18:24 Uhr
Zitat von: Ruediger am 25.Dez.21 um 17:23 Uhr

Nö, es reicht wenn die Impflicht saftig mit Geldbußen belegt wird. Natürlich darf man den Zutritt von öffentlichen Räumen von einer Impfung abhängig machen, und Lohnfortzahlung bei Quarantäne gibt es eben nicht.

Natürlich steigert sich das Bußgeld, je nach Verstoß, schließlich kann man anarchistisches Verhalten nicht laufend dulden.


Ich kann auf der Straße auch nicht fahren, wie ich will, denn dann bin ich meine Fahrerlaubnis los.
Selbst die albernen 30 auf mancher Hauptstraße in Berlin muß ich einhalten, obwohl dies nur aus ideologischen Gründen so ist.

Rüdiger, nichts für ungut, aber Du solltest Dir vielleicht Christians Post noch einmal durchlesen, dann etwas nachdenken und dann vielleicht nochmals posten.

Walter, ich meine, Du solltest noch mal etwas nachdenken.
Den Versuch der Roten Armeefraktion, RAF, unser System mit Mord- und Terroranschlägen zu stürzen, kennst Du vermutlich nicht, aber es gab ihn. Ich war persönlich hautnah dabei.
Da half nur ein rigoroses Durchgreifen des Staatssystems.

Dein Werteniveau aus dem Schlaraffenland Österreich sind da ohne Bedeutung.

Im Schlaraffenland ist es leider mindestens so schlimm wie in Deutschland. Vergiss nicht, dass wir hier inzwischen schon einen Lockdown hatten.
Aber, wie Christian schreibt, hat leider die Anzahl der Impfskeptischen Menschen eine derartige Zahl erreicht, dass es ein großes Risiko birgt einfach über sie drüber zu fahren. Dazu sind aufgrund des Versagens der Politik die Fronten inzwischen leider so verhärtet, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil auch kaum mehr "zurück geholt" werden kann. Um da ein Entgleisen bis hin zum Bürgerkrieg zu verhindern, ist wohl etwas mehr Fingerspitzengefühl notwendig.

Berthold

Zitat von: walter b. am 25.Dez.21 um 21:50 Uhr
Aber, wie Christian schreibt, hat leider die Anzahl der Impfskeptischen Menschen eine derartige Zahl erreicht, dass es ein großes Risiko birgt einfach über sie drüber zu fahren. Dazu sind aufgrund des Versagens der Politik die Fronten inzwischen leider so verhärtet, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil auch kaum mehr "zurück geholt" werden kann. Um da ein Entgleisen bis hin zum Bürgerkrieg zu verhindern, ist wohl etwas mehr Fingerspitzengefühl notwendig.

Walter, wenn sich zu viele Menschen einfach verirrt haben, weil sie verschiedenen Seelenfängern auf den Leim gegangen sind, kann man mit Fingerspitzengefühl nichts mehr erreichen. Ein rationaler Zugang ist dabei nicht mehr möglich. Da muss der Staat hart durchgreifen
Dafür sind Bußgelder das adäquate Mittel.

Eine Gesellschaft kann sich nicht dauerhaft von Verirrten auf der Nase herum tanzen lassen. Das würde schnell zum Untergang der gesamten Gesellschaft führen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Zitat von: walter b. am 25.Dez.21 um 21:50 Uhr
Aber, wie Christian schreibt, hat leider die Anzahl der Impfskeptischen Menschen eine derartige Zahl erreicht, dass es ein großes Risiko birgt einfach über sie drüber zu fahren. Dazu sind aufgrund des Versagens der Politik die Fronten inzwischen leider so verhärtet, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil auch kaum mehr "zurück geholt" werden kann. Um da ein Entgleisen bis hin zum Bürgerkrieg zu verhindern, ist wohl etwas mehr Fingerspitzengefühl notwendig.

Diese Quote der impfskeptischen Menschen hat es von Anfang an gegeben und da hätte auch Rendi-Wagner oder die SPÖ genau gar nix ändern können dran. Mit gutem Zureden oder wissenschaftlicher Expertise erreicht man bei denen gar nichts. Dass in der österreichischen Politik manches schiefgegangen ist, steht außer Zweifel, aber es ist in den meisten Ländern Europas mehr oder weniger viel schiefgegangen.
Unsere Impfgegner und wie man damit umgehen soll, das ist ein sehr spezielles österreichisches Problem. Ich hab das ein bisschen mitverfolgt und festgestellt, dass es in Deutschland zwar auch Demonstrationen in verschiedenen Städten gab, aber mit vergleichsweise wenigen Teilnehmern.

Ahriman

Zitat von: Berthold am 25.Dez.21 um 22:06 Uhr
Dafür sind Bußgelder das adäquate Mittel.
Was machst du wenn die Leute organisiert die Zahlung verweigern? In zigtausenden Haushalten die Polizei die Türen aufbrechen lassen damit der Gerichtsvollzieher die Einrichtung konfiszieren kann? Das ist alles nicht skalierbar und führt unweigerlich zu massiver Gewalt und mit Sicherheit auch zu Toten auf beiden Seiten die dann als Märtyrer gelten und den Konflikt weiter eskalieren lassen. Der Staat muss hier sehr aufpassen, siehe 3,5% Regel. Vergiss nicht es ist Österreich hier und nicht Deutschland oder gar China. Da werden staatliche Anordnungen schonmal prinzipiell nur äußerst widerwillig bis gar nicht befolgt und gerade am Land ist im Ernstfall der Zusammenhalt in der Gemeinde um Vieles größer als die Loyalität zur Zentralmacht. Auch bei der Polizei.

Der einzig sinnvolle Weg für den Staat ist also divide et impere.
Soll heißen man muss einen Keil zwischen die Impfgegner treiben, auf die große Mehrheit der ängstlichen Skeptiker zugehen und sie von der militanten gewaltbereiten Minderheit trennen. Gegen diese Leute kann man dann polizeilich vorgehen aber dafür muss man den überwiegenden Teil der nur seine Ruhe haben will irgendwie zurückgewinnen. Daran führt kein Weg vorbei sonst radikalisieren sich diese Leute erst recht. Es ist bitter dass wir im Jahr 2021 solche Zustände haben aber Politik ist nunmal die Kunst des Möglichen, kein Wunschkonzert. Wir werden da schon eine typisch österreichische Lösung finden mit der keiner zufrieden ist aber mit der alle leben können. :yes

Berthold

Zitat von: Ahriman am 26.Dez.21 um 02:38 Uhr
Zitat von: Berthold am 25.Dez.21 um 22:06 Uhr
Dafür sind Bußgelder das adäquate Mittel.
Was machst du wenn die Leute organisiert die Zahlung verweigern?

Also mir gegenüber hat sich der österreichische Staats sehr konsequent verhalten.

Ich hatte eine Autobahn-Vignette nach der Einreise in Österreich unbewusst 1 km zu spät auf die Windschutzscheibe geklebt, dann ca. 4 Monate später nach Hinweis auf eine fehlende Vignette unverzüglich ein Bußgeld von 90 Euro(?) bezahlt wegen Fahrens ohne Vignette.
Das Verfahren ging trotzdem ans Gericht, weil ich zwar unverzüglich die Strafe bezahlt habe, jedoch nicht mehr den Fahrer angeben konnte, der zur Zeit der Überprüfung der Vignette-Benutzung angeben konnte.
Ein Gericht hat mich dann 1.5 Jahre später zur Zahlung von weiteren 400 Euro verurteilt, die ich auch bezahlt habe.

Ich denke, bei dieser staatlichen Konsequenz nicht nur den Ausländern, sondern auch den eigenen Bürgern gegenüber würden dann auch viele Impfverweigerer das Bußgeld bezahlen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Berthold, Du bist ein Einzelner, hier geht es um fast ein Fünftel der Bevölkerung. Die können einen Bürgerkrieg auslösen, wenn man da nicht diplomatisch und bedacht vorgeht und deeskaliert.

Berthold

Zitat von: walter b. am 26.Dez.21 um 11:46 Uhr
Berthold, Du bist ein Einzelner, hier geht es um fast ein Fünftel der Bevölkerung. Die können einen Bürgerkrieg auslösen, wenn man da nicht diplomatisch und bedacht vorgeht und deeskaliert.

Ja, aber die Aufständischen werden ja nicht von den USA oder vom Westen gegen die Regierung unterstützt wie in Libyen, Syrien, Ukraine, Belarus usw.
Damit sollte die Regierung in Österreich schon allein fertig werden. :classic

Ich denke, man kann auch Erkrankte an den Heilungskosten beteiligen, wenn sie ihre Erkrankung grob fahrlässig selber herbei geführt haben. Das sollte viele doch zum Umdenken anregen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Zitat von: walter b. am 26.Dez.21 um 11:46 Uhr
....wenn man da nicht diplomatisch und bedacht vorgeht und deeskaliert.

Walter, mach mal doch einen Vorschlag! Kritisiere nicht die Anderen!

Wie würdest du vorgehen?