Calypso bulbosa Aussaat

Begonnen von Berthold, 13.Sep.08 um 20:01 Uhr

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Berthold

#135
Zitat von: Claus am 06.Mär.11 um 19:08 Uhr
Wenn man genau hinschaut, dann sieht man auch ein neues Blatt, für mich immer ein Zeichen, dass sich die Pflanzen wohlfühlen.

Claus, die Kultur sieht wirklich sehr gesund aus.
Bei mir war es ähnlich, dennoch sind doch ein paar Sämlinge durch Infektionen verschwunden, leider auch mein grösster, der eigenlich im kommenden Jahr zum Blühen vorgesehen war.

Die Infektionen treten in Folge kleinster Schwächen der Pflanze auf, sei es durch Bissverletzung oder bei minimalem Trockenschaden.

Ich kann aber z. Z. noch nicht abschätzen, ob diese Verluste in der Natur auch auftreten durch genetischen Schwächen einzelner Sämlinge oder ob wir unsere Kultur verbessern können, um die Ausfälle zu vermeiden.

Vielleicht müssen wir stärker selektieren über 2 Generationen. Claus, dann müssten wir uns etwas beeilen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

In der Natur merzen die sich wohl auch aus. An sich verdoppeln sich die Pflanzen jedes Jahr, so dass man ein, zwei oder vier Blätter an einer Stelle sieht. Mehr als 4 habe ich aber nie gesehen.

Berthold, inzwischen habe ich ja durch diese Verdoppelung auch viele Klone unter den Pflanzen, die ja ursprünglich aus unterschiedlichen Samen keimten. Was nun aber Klon ist und wie die sich dann durch ihren unterschiedlichen Ursprung voneinander unterscheiden, kann ich den Pflanzen natürlich nicht mehr ansehen. So weit geht meine Dokumentation nun wirklich nicht. So bleibt eben nur das Herumstochern bei den Kultivierungsbedingungen. Stanley Ashland war ja zu Beginn auch von seiner Anstaumethode auf rein mineralischem Substrat überzeugt. Svante Malmgren geht bei allen Gattungen von einem Substrat aus, das er dem jeweiligen Originalstandort entnimmt. Wir können da immer nur unseren Vermutungen nachgehen.

Es ist wichtig, möglichst viele Pflanzen zu erzeugen, um möglichst viele Kultivierungsmethoden zu testen. Die jetzige scheint nicht ganz blöd zu sein.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Stick †

Kulturvorschlag von Tullock
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Claus

Auf S. 36 und 37 gibt Tullock pH-Werte für die einzelnen Gattungen und Arten an. Dabei fällt auf, dass er Calypso mit pH 6-7 auf die gleiche Stufe stellt wie Cyp. calceolus und nicht ganz so alkalisch wie Cyp. reginae (pH 6-8). Ich werde den Verdacht nicht los, dass der Untergrund von Calypso bulbosa var. occidentalis Kalk enthält. Berthold, ich weiß, dass die Pflanzen trotzdem im neutralen bis sauren Moos wachsen, aber die Wurzeln berühren den Mineralboden, allerdings ohne dort einzudringen. Vielleicht kann Debbie mal buddeln und messen.  :whistle
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Zitat von: Claus am 07.Mär.11 um 16:18 Uhr
Auf S. 36 und 37 gibt Tullock pH-Werte für die einzelnen Gattungen und Arten an. Dabei fällt auf, dass er Calypso mit pH 6-7 auf die gleiche Stufe stellt wie Cyp. calceolus und nicht ganz so alkalisch wie Cyp. reginae (pH 6-8). Ich werde den Verdacht nicht los, dass der Untergrund von Calypso bulbosa var. occidentalis Kalk enthält. Berthold, ich weiß, dass die Pflanzen trotzdem im neutralen bis sauren Moos wachsen, aber die Wurzeln berühren den Mineralboden, allerdings ohne dort einzudringen. Vielleicht kann Debbie mal buddeln und messen.  :whistle

Claus, ich kann mich nicht mehr genau an die Standorte in British Columbia erinnern aber ich meine, es wären meist Begleitpflanzen in der Nähe gewesen, die Kalk meiden wie Heidelbeeren. Das würde bedeuten, dass kein Kalk im Untergrund steckt.

Die Calypsowurzeln sind aber doch auch ziemlich kurz, so 2 bis 3 cm und dicker war die Humusschicht in Kanada auf jeden Fall, meine ich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Zitat von: Berthold am 07.Mär.11 um 23:25 Uhr
Die Calypsowurzeln sind aber doch auch ziemlich kurz, so 2 bis 3 cm und dicker war die Humusschicht in Kanada auf jeden Fall, meine ich.

Wenn ich die Pflanzen lange genug im Glas lasse, bilden sich überhaupt erst Wurzeln. Die können aber auch schon mal 10 cm lang werden. Die Pseudobulben selbst sitzen recht tief. An der Stelle, an der ich das Moos seitlich geöffnet hatte, war es etwa 15 cm dick. Die Pseudobulben saßen mitten im verrottetem Moos, und die Wurzeln gingen, soweit ich das noch sehen konnte, direkt auf den Mineralboden, drangen aber nicht ein. Hier nochmal das Foto.
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Berthold

Wenn die Sämlinge länger im sterilen Glas sind, ist das erfolgreiche Pikieren deutlich einfacher.
Diese hier sind vor 6,5 Monaten aus dem Glas geholt worden. Jetzt sind sie am Beginn der Sommerruhe. Im kommenden Frühjahr könnten sie blühen, wenn nichts dazwischen kommt. Man erkennt gut das Wurzelsystem, bestehend aus einer Wurzel:
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Stick †

Berthold, Respekt ,Respekt. Die Pseudobulben schauen sehr gut aus. Bill Steele hat mir vor kurzem geschrieben, dass er ein neues Buch hat in dem geschrieben steht, dass die Bodentemperatur für Calypso NICHT über 15 °C haben soll. Ich könnte mir vorstellen, dass das bei var. americana zutrifft. Aber nicht bei var. occidentale, da draussen in California wird es bestimmt wärmer.
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Claus

Vielleicht noch ein Hinweis zur Kultivierung von Calypso. Ich hatte meine Sämlinge vor ein paar Monaten noch einmal alle umgelegt, vor allem, um diese Anhängsel zu neuen Pflanzen wachsen zu lassen. Die Pseudobulben von z.B. zwei miteinander verbundenen Pflanzen brechen ganz leicht auseinander, und aus dem an einer Pseudobulbe hängenden Zwischenstück bilden sich neue Pflanzen. Der Kasten mit den Gläsern stand in meinem Arbeitszimmer auf der Analysenwaage am Ostfenster, wo schon am frühen Morgen bis gegen 11.00 Uhr der helle Sonnenschein hinein leuchtete.

Das Gedeihen der Pflanzen kam aber nicht so voran, wie ich das schon erlebt hatte. Änderungen beim Nährboden? Andere Belüftung der Gläser?

Dann fiel es mir ein. Calypso wachsen in tiefen Kiefernwäldern i.w. im Schatten, zumindest aber im Halbschatten. Also habe ich den Kasten im Zimmer dorthin gestellt, wo er früher stand, ohne direkte Sonne. Und nun bilden sich wieder neue Blätter.
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Berthold

Zitat von: Claus am 09.Apr.11 um 22:23 Uhr

Dann fiel es mir ein. Calypso wachsen in tiefen Kiefernwäldern i.w. im Schatten, zumindest aber im Halbschatten. Also habe ich den Kasten im Zimmer dorthin gestellt, wo er früher stand, ohne direkte Sonne. Und nun bilden sich wieder neue Blätter.

Claus, die haben natürlich auch einige Monate Ruhepause. Kann es sein, dass die Blattbildung auch mit dem Ende der Ruhepause zusammen gefallen ist?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Zitat von: Berthold am 09.Apr.11 um 23:02 Uhr
Claus, die haben natürlich auch einige Monate Ruhepause. Kann es sein, dass die Blattbildung auch mit dem Ende der Ruhepause zusammen gefallen ist?

Nee, man merkte schon, dass ihnen das viele Licht nicht passte. Bei mir sind sie sowieso aus dem natürlichen Rhythmus. Wann sollten die denn neue Blätter bilden? Doch nicht schon jetzt.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Zitat von: Claus am 09.Apr.11 um 23:29 Uhr
Bei mir sind sie sowieso aus dem natürlichen Rhythmus. Wann sollten die denn neue Blätter bilden? Doch nicht schon jetzt.

In der Natur machen sie das nach der Sommerruhe im Herbst, wenn es wieder etwas feuchter und kühler wird. Das Blatt zieht im Frühsommer nach der Blütezeit ein.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Manne

Mir ist bisher nur aufgefallen, das die Calypso Sämlinge im C. acaule Topf die beste Farbe haben. Im lichten Halbschatten.

Berthold

Zitat von: Manne am 09.Apr.11 um 23:47 Uhr
Mir ist bisher nur aufgefallen, das die Calypso Sämlinge im C. acaule Topf die beste Farbe haben. Im lichten Halbschatten.

In den Halbschatten gehören sie sicherlich auch.

Im Winter färben sich die Blätter rötlich und dann schwarz. Vermutlich wird ein Frostschutzmittel eingelagert. Im Frühling werden sie dann wieder grün.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Stick †

#149
Habe heute diese Bilder von Stanley Ashmore aus Alasaka bekommen. Er ist derjenige der die erste Kreuzung Calypso bulbosa var. occidentale x Calypso bulbosa var americana gemacht hat. Samen von americana ist Ende Juni unterwegs.
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.