Wie verschickt ihr Orchideensamen?

Begonnen von grünblatt, 06.Mär.09 um 16:59 Uhr

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

grünblatt

Ich habe jetzt schon zweimal ganz schlechte Keimraten bei Saatgut, das ich von Deutschland aus in die Schweiz geschickt bekam und das einfach in einem normalen Briefumschlag lag. Und ja, unter dem Mikroskop sahen die Samen gut aus.
Jetzt frage ich mich, ob die Briefe irgendwelchen schädigenden Einflüssen ausgesetzt sein könnten.
Wisst ihr dazu etwas oder habt eigene Erfahrungen?

LG
Katha

Claus

Hallo Katha,

nein, ist mir noch nicht passiert. Worauf man achten muss: Die Tütchen mit den Samen im Umschlag festkleben und zwar etwas links von der Mitte, damit die Samen von den Transportmechanismen nicht zerquetscht werden.

Auf keinen Fall in Pergamintütchen oder gar Plastik. Das lädt sich elektrostatisch derart auf, dass man bei kleinen Samenmengen z.B. aus Folie gar nichts herausbekommt. Ebenso sind Aromaröhrchen ungeeignet.

Ich versende in Tütchen aus normalem Kopierpapier, reiße ein Blatt A4 in 8 Teile, falte so ein Blatt einmal und klebe ein Stück Tesafilm über einen Falz an der längeren Seite. Dann falze ich noch einmal am kurzen Ende und klebe da auch einen Streifen drauf. Ich habe dann ein Tütchen mit der schmalen Öffnung, die ich für den Versand wieder verschließe. Sonst falze ich nur einmal und verschließe mit einer Büroklammer.

Also gut keimende Samen können eigentlich durch den Postversand nicht schlechter werden, schlecht keimende werden dadurch aber auch nicht besser.  :-D

Grüße
Claus
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Charlemann

Zitat von: Claus am 06.Mär.09 um 17:38 Uhr
Auf keinen Fall in Pergamintütchen oder gar Plastik. Das lädt sich elektrostatisch derart auf, dass man bei kleinen Samenmengen z.B. aus Folie gar nichts herausbekommt. Ebenso sind Aromaröhrchen ungeeignet.

Das stimmt!
Am besten eignet sich Schreibmaschinenpapier.

Hier gibt´s auch einen Link wie man Samentütchen selber faltet.

http://www.hobby-garten-blog.de/blafasel/1731-samentueten-falten.php

Berthold

Zitat von: Charlemann am 06.Mär.09 um 19:02 Uhr
Hier gibt´s auch einen Link wie man Samentütchen selber faltet.
http://www.hobby-garten-blog.de/blafasel/1731-samentueten-falten.php

Das sind aber Samentüten für Tomatensamen. Michael, manche Leute haben halt mehr Zeit zum Tütenkleben, andere weniger. Kann man die Tüten auch kaufen?

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Charlemann

Zitat von: Berthold am 06.Mär.09 um 19:26 Uhr
Das sind aber Samentüten für Tomatensamen. Michael, manche Leute haben halt mehr Zeit zum Tütenkleben, andere weniger. Kann man die Tüten auch kaufen?

Die gehen aber schon Berthold, man sollte sie vielleicht etwas mehr mit Tesas fixieren.
Kaufen kann man natürlich sowas auch!

grünblatt

Also, ich fasse mal zusammen.
Sollten die Samen überhaupt Schaden nehmen, dann eher mechanisch.
An den falschen Tüten wirds ja kaum liegen.  :-D

Danke für eure Antworten.
LG
Katha

Berthold

Zitat von: grünblatt am 07.Mär.09 um 08:52 Uhr
Also, ich fasse mal zusammen.
Sollten die Samen überhaupt Schaden nehmen, dann eher mechanisch.
LG
Katha

Manchmal verschwinden sie auch komplett. Aber das ist mir nur einmal passiert.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

rudorch

Einen sicheren mechanischen Schutz bietet ein Stück Wellkarton von der Größe des Briefumschlages.

Links unten wird ein entsprechender Ausschnitt in den Karton geschnitten, darin die Samentüte oder die Tüte mit der kleinen Samenkapsel befestigt.

Rechts oben ist die Briefmarke. Wird der Brief handgestempelt, bekommt er dort einen Hammerschlag. Wenn der Brief durch die Verteilmaschine läuft, dann fängt der Karton den Druck der Walzen auf.

Viele Grüße
Klaus

grünblatt

Nachtrag:
Heute habe ich einen Artikel über die Schweizer Post und Zoll gelesen. Würde Saatgut in einem gewöhnlichen Briefumschlag zum Beispiel Röntgenstrahlen überstehen?

Wen das interessiert: Hier

LG
Katha

Charlemann

Ein interessanter Aspekt.
Aber ich denke schon.

Berthold

Zitat von: Charlemann am 23.Jul.09 um 17:51 Uhr
Aber ich denke schon.

ja klar, wie sollten sonst diese pelorischen Formen entstehen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

die dabei verwendeten Strahlendosen dürften überhaupt keinen negativen Einfluss haben; bei Dosen wie sie in manchen Ländern zur haltbar Machung von Pilzen, Gewürzen etc. eingesetzt werdenn wäre ich mir nicht so sicher.
Grüße Jürgen

Berthold

#12
Zitat von: Uhu am 24.Jul.09 um 01:07 Uhr
die dabei verwendeten Strahlendosen dürften überhaupt keinen negativen Einfluss haben; bei Dosen wie sie in manchen Ländern zur haltbar Machung von Pilzen, Gewürzen etc. eingesetzt werdenn wäre ich mir nicht so sicher.

das sehe ich auch so, Jürgen. Ich glaube, die Konservierungen werden manchmal mit Beta-Strahlern (also Elektronenbeschuss) gemacht. Das ist ein ganz anderes Kaliber.


Katha, schlechte Keimraten können sehr viele Ursachen haben. Ich habe meistens schlechte Keimraten, auch bei Samen deutscher Herkunft ohne Grenzübertritt. Wenn die Keimrate gut ist, interessiert mich die Art meist nicht mehr.
Mit welchen Arten beschäftigst Du Dich denn? Ist der Samen zu alt? Wird er bei der Desinfizierung geschädigt? Stimmt der Nährboden nicht? Gibt es Infektionen irgend welcher Art?
Am Grenzübertritt des Samens liegt es sicher nicht. Ich hatte mal Bargeld mit in die Schweiz genommen, das war nach der Grenzüberschreitung noch voll in Ordnung.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

grünblatt

Zitat von: Berthold am 24.Jul.09 um 10:43 Uhr
[ Ich hatte mal Bargeld mit in die Schweiz genommen, das war nach der Grenzüberschreitung noch voll in Ordnung.
Scherzkeks...  :whistle

Dass es äusserst vielfältige Gründe haben kann, dass Saatgut nicht keimt, ist mir schon klar. In meinem Fall alles epiph. Arten, Phal (die keimen nie bei mir!), Stanhopea, Schomburgkia, Gongora etc. Und die Lager(un)fähigkeit scheint mir nicht zu unterschätzen, aus eigener Anschauung.
Es gab einfach Erfahrungen: Saatgut in einfachen Briefumschlägen keimte nicht, in Luftpolsterumschlägen oder sonst wie mit Karton geschützt keimte. Irgendwann kam ich dann auf den Gedanken mit dem Grenzübertritt, aber vielleicht ist das eine völlig falsche Fährte. Oder es ist eher doch die mechanische Beanspruchung, die wir weiter oben schon diskutiert hatten.

LG
Katha



Berthold

Zitat von: grünblatt am 24.Jul.09 um 12:22 Uhr
Oder es ist eher doch die mechanische Beanspruchung, die wir weiter oben schon diskutiert hatten.

LG
Katha
Selber Scherzkeks,
ich habe Samen auch schon gemörsert. Dann zerbricht die Testa und die Embryonen kullern herum. Sie lassen sich dann bei der Desinfektion besser benetzen. Das hatte keinen Einfluss auf die Keimfähigkeit.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)