Cypripediumsubstrat

Begonnen von Stick †, 04.Jan.11 um 11:55 Uhr

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Manne

na da ist ja gut, das ich keinen zollstock angehalten habe.

Charlemann

Mit größer meine ich stärker.
Im ersten Jahr war es eine kleiner nicht blühende Pflanze, im nächsten Jahr hat sie geblüht und dieses Jahr steht sie mit zwei Trieben da.
Die Größe ist ungefähr gleich geblieben.

Manne

Zitat von: Charlemann am 27.Mai.11 um 23:38 Uhr
Mit größer meine ich stärker.
Im ersten Jahr war es eine kleiner nicht blühende Pflanze, im nächsten Jahr hat sie geblüht und dieses Jahr steht sie mit zwei Trieben da.
Die Größe ist ungefähr gleich geblieben.

unser leider nicht mehr anwesender orchideenfreund hans, hat hier im vorigen jahr geschrieben, das ein c. calceolus 1 meter größe erreichen kann.
das wird in sand nichts.

Timm Willem

Hallo Norweger,
es gibt mit organischen Substraten nach meiner Erfahrung zwei Probleme, erstens sie können selber zu faulen beginnen und damit auch die Rhizome, zweitens sie trocknen nicht schnell genug ab und fördern dadurch die Stängelfäule(hier meist durch Botrytis verursacht, wäre mit Fungiziden zu umgehen). Das Auftreten beider Probleme ist jedoch noch sehr stark von anderen Faktoren als dem Substrat abhängig.

Als ich vor ein paar Jahren angefangen habe Cypri-Jungpflanzen zu pikieren, habe ich ein langzeitstabiles Weißtorf-Substrat verwendet. Das ging sogar in Töpfen zwei Jahre lang(ohne Substratwechsel) sehr gut, viel Dünger, viel Wachstum! Das waren zwei kalte Jahre, dann kam ein warmer Sommer und die fast schon blühfähigen Rhizome lösten sich in kürzester Zeit auf(Drahtwürmer, Botrytis, Abbau des Substrates,...).

Im letzten Jahr mussten meine Jungpflanzen unter mittlerweile optimierten Bedingungen in hauptsächlich mineralischem Substrat zwei Tage mit 39 bzw. 41 Grad überstehen, die Temp und das übermäßige gießen in diesen Tagen führte innerhalb von nur zehn Tagen zu einem Verlust von einem drittel der Sprosse, die Rhizome im Boden blieben meist am Leben, da sie vor der Wärme besser geschützt waren.

Fazit, nach meiner Erfahrung ist die Frage nach dem richtigen Substrat, sehr stark von den anderen Kulturbedingungen abhängig, die Du Deinen Cypris bieten kannst. Unter erheblich kontinentalem Einfluss(hohe Sommertemperaturen plus viel künstliche Bewässerung) würde ich keine organischen Substrate verwenden. Musst Du keine langen warmen Sommer durchstehe, gelingt die Kultur in rein organischem Substrat ohne Probleme.

Vielleicht kann Rudolf, der in einer relativ warmen Ecke wohnt, mal was über die Vorteile der kühlen Kruft schreiben.


Charlemann

Zitat von: Manne am 27.Mai.11 um 23:44 Uhr
unser leider nicht mehr anwesender orchideenfreund hans, hat hier im vorigen jahr geschrieben, das ein c. calceolus 1 meter größe erreichen kann.
das wird in sand nichts.

Das stimmt allerdings.
Aber da gehören noch andere Faktoren dazu, nicht nur das Substrat.

purpurea †

#80
Ne Tim, das wird nichts.Ich habe schon des öffteren über die Vorteile der Gruft geschrieben.Ich möchte nicht wieder das Thema aufgreifen da es genug sture Köpfe hier gibt die sie ablehnen oder lächerlich machen. :nee
Mir langt es wenn es bei mir funktioniert. :thumb

Nur soviel,es ist fast reines mineralisches Substrat.Organische Stoffe durch Abbau anderer Pflanzen und Moose kommen mit der Zeit selber rein.Lediglich habe ich noch eine feine Schicht Neudohum oben drauf als "Nahrung" für das Moos. :rot
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Norweger

Hallo Timm Willem
Ich habe nur in zwei kleinbeeten schwarztorf benutzt. Ich finde es wichtig dass das Wassernivau in solche Beeten hoch steht, wie in eine Feuchtbiotope. Man kann auch schwarztorf Substraten nicht düngen weil man dann Pilzangriffe bekommt. Cypripedien ertragen sonst Pilzangriffe besser als Knabenkräuter. Deswegen habe ich da auch einige Dactylorhizas die als indikatorpflanzen fungieren.

Die Mitteltemperatur hier in Juli ist 17 Grad. Vielleicht reicht dass um Fäule zu vermeiden. Ich glaube es geht um Stabilisierung des Substrates. Die Naturstandorten sind offenbar stabil. Dass Cyp. calceolus in solchem Substrat in Naturstandorte wächsen kam nicht als eine Uberraschung aber ich habe nie vorher Epipactis helleborine in Torfsubstraten gesehen. Gymnadenias sind ja gerade empfindlich gegen Fäule aber dort gibt es eine Menge von Gymnadenias, also in schwarztorf. Die PH ist immer über 8.0 am Naturstandorte für Cyp. calceolus bei uns, deswegen glaube ich auch dass Ph ist ein wichtiges Stabilisierungselement in Schwarztorflokalitäten.
Aus Schaden wird man nicht klug, wenn man von Anfang nicht klug ist.

Manne

Zitat von: Timm Willem am 28.Mai.11 um 06:12 Uhr
Hallo Norweger,
es gibt mit organischen Substraten nach meiner Erfahrung zwei Probleme, erstens sie können selber zu faulen beginnen und damit auch die Rhizome, zweitens sie trocknen nicht schnell genug ab und fördern dadurch die Stängelfäule(hier meist durch Botrytis verursacht, wäre mit Fungiziden zu umgehen). Das Auftreten beider Probleme ist jedoch noch sehr stark von anderen Faktoren als dem Substrat abhängig.

Als ich vor ein paar Jahren angefangen habe Cypri-Jungpflanzen zu pikieren, habe ich ein langzeitstabiles Weißtorf-Substrat verwendet. Das ging sogar in Töpfen zwei Jahre lang(ohne Substratwechsel) sehr gut, viel Dünger, viel Wachstum! Das waren zwei kalte Jahre, dann kam ein warmer Sommer und die fast schon blühfähigen Rhizome lösten sich in kürzester Zeit auf(Drahtwürmer, Botrytis, Abbau des Substrates,...).

Im letzten Jahr mussten meine Jungpflanzen unter mittlerweile optimierten Bedingungen in hauptsächlich mineralischem Substrat zwei Tage mit 39 bzw. 41 Grad überstehen, die Temp und das übermäßige gießen in diesen Tagen führte innerhalb von nur zehn Tagen zu einem Verlust von einem drittel der Sprosse, die Rhizome im Boden blieben meist am Leben, da sie vor der Wärme besser geschützt waren.

Fazit, nach meiner Erfahrung ist die Frage nach dem richtigen Substrat, sehr stark von den anderen Kulturbedingungen abhängig, die Du Deinen Cypris bieten kannst. Unter erheblich kontinentalem Einfluss(hohe Sommertemperaturen plus viel künstliche Bewässerung) würde ich keine organischen Substrate verwenden. Musst Du keine langen warmen Sommer durchstehe, gelingt die Kultur in rein organischem Substrat ohne Probleme.

Vielleicht kann Rudolf, der in einer relativ warmen Ecke wohnt, mal was über die Vorteile der kühlen Kruft schreiben.

timm darauf habe ich ja hin gewiesen. schwarzerde ist strukturstabil und behält ihre krümelstruktur sehr lange. die erste von mir vor zehn jahren verwendete, ist heute noch so krümelig wie am anfang. außerdem ist die physikalische zusammensetzung so, das sie sehr lange feucht bleibt ohne staunässe zu erzeugen.
es gibt schon gut gründe, warum schwarzerde als die fruchtbarste erde überhaupt gilt.

Timm Willem

Zitat von: purpurea am 28.Mai.11 um 08:47 Uhr
Nur soviel,es ist fast reines mineralisches Substrat.Organische Stoffe durch Abbau anderer Pflanzen und Moose kommen mit der Zeit selber rein.Lediglich habe ich noch eine feine Schicht Neudohum oben drauf als "Nahrung" für das Moos. :rot
Hallo Rudolf,
ich meinte hauptsächlich, dass Du die Kruft so gebaut hast, dass im Sommer möglichst niedrige Temperaturen darin herrschen und dadurch auch die Luftfeuchtigkeit etwas erhöht bleibt.

Timm Willem

Zitat von: Norweger am 28.Mai.11 um 09:14 Uhr
Hallo Timm Willem
Ich habe nur in zwei kleinbeeten schwarztorf benutzt. Ich finde es wichtig dass das Wassernivau in solche Beeten hoch steht, wie in eine Feuchtbiotope. Man kann auch schwarztorf Substraten nicht düngen weil man dann Pilzangriffe bekommt. Cypripedien ertragen sonst Pilzangriffe besser als Knabenkräuter. Deswegen habe ich da auch einige Dactylorhizas die als indikatorpflanzen fungieren.

Die Mitteltemperatur hier in Juli ist 17 Grad. Vielleicht reicht dass um Fäule zu vermeiden. Ich glaube es geht um Stabilisierung des Substrates. Die Naturstandorten sind offenbar stabil. Dass Cyp. calceolus in solchem Substrat in Naturstandorte wächsen kam nicht als eine Uberraschung aber ich habe nie vorher Epipactis helleborine in Torfsubstraten gesehen. Gymnadenias sind ja gerade empfindlich gegen Fäule aber dort gibt es eine Menge von Gymnadenias, also in schwarztorf. Die PH ist immer über 8.0 am Naturstandorte für Cyp. calceolus bei uns, deswegen glaube ich auch dass Ph ist ein wichtiges Stabilisierungselement in Schwarztorflokalitäten.
Wenn man zu viel, besonders organischen Stickstoff einbringt, kommt es schnell zu Fäulnisprozessen in organischem Substrat. Torf ist auch nicht gleich Torf, Schwarztorf kann so stark zersetzt sein, dass er praktisch ohne Bodenleben ist, dann ist er auch als Substrat länger Stabil.

Mit der "Mitteltemperatur" meinst Du die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur? Dann liegt diese bei Dir sehr niedrig, das bedeutet wenig Stress für die Pflanzen.

Gymnadenia wächst in den Alpen auch sehr häufig in feuchten, torfigen Böden mit einem pH über 7, auch dort stabilisieren dauernde Feuchte und niedrige Temperaturen die Böden, sonst wäre am Naturstandort auch keine Akkumulation von organischen Bestandteilen im Boden möglich, Torfbildung.

Timm Willem

Zitat von: Manne am 28.Mai.11 um 10:43 Uhr
timm darauf habe ich ja hin gewiesen. schwarzerde ist strukturstabil und behält ihre krümelstruktur sehr lange. die erste von mir vor zehn jahren verwendete, ist heute noch so krümelig wie am anfang. außerdem ist die physikalische zusammensetzung so, das sie sehr lange feucht bleibt ohne staunässe zu erzeugen.
es gibt schon gut gründe, warum schwarzerde als die fruchtbarste erde überhaupt gilt.
Hallo Manne,
es gibt in der Hildesheimer Börde auch schwarzen Löss, ich weiß auch wie extrem hoch die Bodenpunkte dort teilweise liegen. Wie der genau heißt, kann ich nicht sagen. Bei diesen Böden geschieht die Anreicherung von Kohlenstoff, durch im Winter vorherrschende anaerobe Verhältnisse, was durch die sehr feine Struktur hervor gerufen wird.
Da würde ich aber nicht mein Cypris hinein setzen.

Manne

Zitat von: Timm Willem am 28.Mai.11 um 22:51 Uhr

Hallo Manne,
es gibt in der Hildesheimer Börde auch schwarzen Löss, ich weiß auch wie extrem hoch die Bodenpunkte dort teilweise liegen. Wie der genau heißt, kann ich nicht sagen. Bei diesen Böden geschieht die Anreicherung von Kohlenstoff, durch im Winter vorherrschende anaerobe Verhältnisse, was durch die sehr feine Struktur hervor gerufen wird.
Da würde ich aber nicht mein Cypris hinein setzen.

solltest du ruhig mal versuchen. vorurteile schaden manchmal.
gut ich meine, wer absolut sicher gehen will macht sich das sand-lehmgemisch, das geht immer. für rekorde muss man aber weiter gehen.

Timm Willem

Zitat von: Manne am 28.Mai.11 um 23:03 Uhr
Zitat von: Timm Willem am 28.Mai.11 um 22:51 Uhr

Hallo Manne,
es gibt in der Hildesheimer Börde auch schwarzen Löss, ich weiß auch wie extrem hoch die Bodenpunkte dort teilweise liegen. Wie der genau heißt, kann ich nicht sagen. Bei diesen Böden geschieht die Anreicherung von Kohlenstoff, durch im Winter vorherrschende anaerobe Verhältnisse, was durch die sehr feine Struktur hervor gerufen wird.
Da würde ich aber nicht mein Cypris hinein setzen.

solltest du ruhig mal versuchen. vorurteile schaden manchmal.
gut ich meine, wer absolut sicher gehen will macht sich das sand-lehmgemisch, das geht immer. für rekorde muss man aber weiter gehen.
Ausprobiert habe ich Löss schon, für Jungpflanzen geht es nur mit sehr viel Sandanteil, für ältere Pflanzen kommt es auf die Art an. Aber normaler Löss mit 80 - 90 Punkten und das schwarze Zeug(100 + ) ist noch mal ein großer Unterschied, das schwarze Zeug kleistert, so ist es ja zu der Färbung gekommen. Ich bin auch nicht sicher, ob wir das Gleiche meinen. Je höher der Tonanteil ist, um so erheblicher kann die Salzeinlagerung sein, damit meine ich in Gartenkultur überschüssige Nährsalze. Für Weißkohl mag das gut funktionieren, da er nur im trocknen Sommer wächst, für Gehölze und viele Stauden ist es schon wesentlich problematischer, und damit habe ich einige Jahre Erfahrung auf großen Flächen.

Manne, ich lese übrigens aus Deinem Beitrag wesentlich mehr Vorurteile heraus als aus meinem eigenen.


Manne

Zitat von: Timm Willem am 29.Mai.11 um 07:53 Uhr

Manne, ich lese übrigens aus Deinem Beitrag wesentlich mehr Vorurteile heraus als aus meinem eigenen.


keine vorurteile, nur selbst gemacht schlechte erfahrungen!

Berthold

Zitat von: AndreaP am 26.Apr.12 um 20:35 Uhr
Am Teichrand sind ein paar Dactylorhiza raus und die Cyps im Beet , mmh , kommen wohl auch , aber ich finde die sind so labberig  :ka

Mehr düngen vieleicht  :ka

solltest Du nicht machen. Da stimmt dann irgend etwas mit dem Substrat nicht, wenn sie labbrig sind. Die Wasseraufnahme durch die Wurzeln ist behindert. Das kann auch eine leichte Infektion sein.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)