Psychotherapie als Patienten-Parkplatz

Begonnen von Berthold, 03.Sep.25 um 18:06 Uhr

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Berthold

Psychotherapie als Patienten-Parkplatz

Frau A. stellt sich bei mir im Erstgespräch vor, ihr Hausarzt hat sie wegen einer Depression überwiesen. Wie so oft frage ich mich: Ist eine Psychotherapie überhaupt nötig – oder nur die letzte Idee, die ihr Arzt hatte?
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Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralla

In den Niederlanden gibt es niederschwellige Angebote um einen Burn-Out zu verhindern. Das sind z.B. krankenkassenfinanzierte Programme mit sogenannten 'Lifestyle-Coaches'. Sowas dauert 1,5-2 Jahre.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Ruediger

#2
Ja, man kann es auch so witzig angehen, wie es im Artikel erscheint, ob das eine Depression richtig abbildet sei dahin gestellt.

Eine Ulknudel zur Befindlichkeitsprüfung, nur wenn ein Arzt jemanden zur Exploration vorbei schickt, weil er an eine Depression denkt, dann macht man nicht so einen merkwürdigen Artikel daraus, finde ich.
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Depressionen sind kein albernes Coaching oder LifeStyle-Problem, 10.000 Menschen begehen jährlich Suizid, davon die Mehrheit Männer.

Ulkig ist das gar nicht, und leider gibt es auch nicht immer wirksame Medikamente, 30% Therapieresistenz sind eine Menge.

Neuere Ansätze geben zumindest Hoffnung für sie.
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Ralla

Echte Depressionen müssen schlimm sein.

Die Frau in dem Artikel scheint eher in Richtung burn-out zu gehen, wenn sie nicht irgendwie gegensteuert. Ist auch ungut.

Ich habe 2 Kollegen, die schon mehrfach einen Burn-Out hatten. Es ist eine Frage der Achtsamkeit sich selbst gegenüber.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Ruediger

Und schwere Depressionen sind noch eine Sache für sich, da darf jeder froh sein der niemals in seinem Leben damit Bekanntschaft macht.

Burnout ein Syndrom, das allerdings auch eine depressiven Anteil enthält, von vielen wird diese Diagnose eher akzeptiert, als z.B. eine leichte bis mittelschwere Depression.
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Berthold

Zitat von: Ruediger am 06.Sep.25 um 17:57 UhrUnd schwere Depressionen sind noch eine Sache für sich, da darf jeder froh sein der niemals in seinem Leben damit Bekanntschaft macht.

Burnout ein Syndrom, das allerdings auch eine depressiven Anteil enthält, von vielen wird diese Diagnose eher akzeptiert, als z.B. eine leichte bis mittelschwere Depression.
Aber Übergang von "keine Lust mehr" zu einem "Burnout" ist fließend, deshalb wird der Begriff Burnout auch oft missbraucht, um eine Krankschreibung zu rechtfertigen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Das gibt es doch gar nicht als Diagnose.
Frag mal mal Deinen Arzt. :whistle

Und wenn Mitarbeiter vor der Arbeit ,,flüchten" würde ich mir als Chef mal Gedanken machen, was dort völlig falsch läuft.
,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)

Ralla

Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Ruediger

Im ICD-10 und DSM-5 natürlich nicht, und die sind international Standard.

Somit ist es irrelevant, wer was wie bezeichnet, und daher keine anerkannte Diagnose.

Als Syndrom ist es ,,akzeptiert".

,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)